Rückrufe kosten Autoindustrie 40 Milliarden US-Dollar jährlich
Wenn aus Ersparnissen Kosten werden
Gleichteile bedeuten für die Autoindustrie geringere Produktionskosten. Doch was, wenn die Teile defekt sind? Laut "Warranty Week" könnten Rückrufe die Hersteller bis zu 40 Milliarden jährlich kosten.
Düsseldorf - Ihre Plattform-Strategie holt die Autoindustrie ein: Der erhofften Milliardenersparnis bei Entwicklungs- und Produktionskosten durch die möglichst häufige Verwendung gleicher Fahrzeugarchitekturen stehen einem Bericht der "Warranty Week" nun Mehrkosten für Rückrufe in Milliardenhöhe entgegen. Die US-Fachzeitschrift schätzt die Kosten der Rückrufaktionen auf jährlich rund 40 Milliarden US-Dollar, berichtet das "Handelsblatt". Im laufenden Jahr dürften die Aufwendungen für Hersteller und Zulieferer noch höher liegen.
Zuletzt musste Audi weltweit 850.000 Fahrzeuge seines Modells A4 zurück in die Werkstatt rufen, davon allein rund 150.000 in Deutschland. Der Grund ist, dass sich bei einem Unfall womöglich der Airbag nicht öffnet. In die Rückrufaktion ist auch Continental verwickelt. Das Unternehmen ist der Lieferant für die Airbag-Software.
Zuvor hatten vor allem der US-Konzern General Motors sowie der weltgrößte Autohersteller Toyota mit zahlreichen Rückrufaktionen zu kämpfen. Ende September musste Toyota 1,75 Millionen Fahrzeuge weltweit wegen Problemen bei Bremsen und Benzinleitungen zurück in die Werkstätten beordern. Auch Opel, BMW und Volkswagen hatten zuletzt Rückrufe gestartet.
Da bleibt zumindest die Hoffnung, daß die Hersteller den Knall nun endlich mal gehört haben und das Thema Qualität wieder etwas mehr in den Vordergrund ihrer Bemühungen stellen.
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Träum weiter....
Das sind verschiedene Abteilungen und somit wird sich NICHTS ändern.
Wenn sich nichts ändern wird, bedeutet das doch im Umkehrschluß lediglich, daß die Kosten (für die Rückrufe) für die Konzerne weiterhin tragbar sind und die Profite nur unwesentlich schmälern.
die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
aber die autos können ja noch teurer werden in deutschland.
das bremst ein wenig die verluste.
thorsten
Ich Arbeite in der Fertigung und ich kann dir sagen das wenn der Einkauf das Material irgendwo billiger bekommt dann wird das billigere Material gekauft. Auch wenn in der Fertigung es dann zu Problemen kommt, ist das dann einzig ein Problem der Fertigung. Deswegen ändere ich aber nicht den Prüfzyklus, wenn es später zu Problemen kommt, habe ich meine Prüfberichte im PC 😜
Ja mit Einkäufern hab ich auch so meine Probleme... ( IT-Branche -> Hardware) Da würde ich auch ab und an gerne mal Handfeste Argumente austauschen... Bei dir sind das dann die Fälle wo dem Kunden dann erklärt wird das der Lieferant da wohl mal einen schlechten Kunststoff erwischt hatte und darum Gehäuse reißen und Zahnräder nach 1/3 Nutzungsdauer Schrott sind...
Also müßte doch mal der Rotstift-Streicher für den Einkauf haften ?
Wenn ein Steuerberater, ein RAW, ein Versicherungsberater, ein Lehrer, ein Kassierer Mist macht und ein Mandant zu Schaden kommt, dann muß er dafür haften (Vermögenschadenhaftpflicht).
Und die Rotstiftstreicher ? Bestenfalls ihren Job los. Die sollten mal mit ihrem Privatvermögen (wenn die Angst im Nacken sitzt, morgen unter Brücke zu schlafen) haften, dann wären nicht so viel Fehler möglich.
Und da die Streicher immer vorsätzlich handeln, gibt es für die auch keine Versicherung.
Hallo,
die Kosten werden langfristig vom Kunden getragen oder glaubt man wirklich, dass die 40 Milliarden von der "Industrie" getragen werden??
So naiv kann man doch gar nicht sein....
The Moose
es gibt immer zwei seiten.
die andere ist der käufer, der unbedingt den neusten 'softlack' und das hippe multimediacenter, am besten als head up display haben muß.
und sagt, nach 3 jahren hol ich mir eh ein neues.
und trotz müll oft bei seiner 'marke' bleibt. für mich zwar vollkommen unverständlich, aber.....😕
Der Vorstand eines größeren deutschen Autobauers hat schon bei der Aktionärsversammlung eine Qualitätsoffensive angekündigt, gleichtzeitig zogen die Einkäufer durchs Land und verhandelten selbst bei noch laufenden Verträgen die Preise neu, natürlich mußten die Zulieferer Billiger werden.
Die einzige Konsequenz aus dem Ruckrufdesaster wird sein das die Zulieferer nochmals 5-10% Billiger werden müssen damit die Kohle wieder reingespart wird.
Auf die Idee das teurere Teile eine bessere Qualität haben könnten und deswegen unterm Strich weniger Folgekosten verursachen kommen diese Hirnis, sorry, dummerweise nicht. Kam wohl beim Studium nie zur Sprache das Qualität zwar etwas mehr kostet aber langfristig spart.
Das ist die Welt des "Shareholdervalues". "Customer convinience" ist Ende des letzten Jahrtausends ausgestorben.
Die Denke reicht von Quartalsbericht zu Quartalsbericht...
Das ist auch in meiner Firma der Fall. Da wird lieber Billigzeug gekauft und hinterher werden Unsummen in den Sand gesetzt. Aber erstmal sind die Jungs an den Maschinen schuld, weil die ja nicht richtig produzieren können. Dann wurde nach Ewigkeiten wieder auf das teurere Original gewechselt und siehe da, keine Probleme.