Porsche-Classic-Zentrum: Oldtimer direkt vom Erzeuger
Wenn das Auto etwas älter sein darf
Den Oldtimer in der Hinterhofwerkstatt reparieren lassen? Einen Klassiker beim Gebrauchtwagenhändler kaufen oder gar von privat? Hier kommt die Premium-Lösung für Leute mit Geld.
Stuttgart - Mehr als 310.000 Oldtimer mit H-Kennzeichen waren im vergangenen Jahr in Deutschland gemeldet, Tendenz steigend. Längst haben die Autohersteller das Oldtimergeschäft für sich entdeckt, sei es aus Markenpflege oder als Zubrot. Ankauf und Verkauf, Reparatur und Restauration - all das übernehmen manche Hersteller selbst, und zwar genauso organisiert wie beim Neuwagengeschäft.
Im niederländischen Arnheim eröffnet das weltweit erste Porsche-Classic-Zentrum, weitere werden folgen. Service, Werkstatt und Verkauf der Oldies sind unter einem Dach zusammengefasst. Bis 2018 spezialisiert Porsche 100 Stützpunkte weltweit auf Ersatzteilversorgung, Restaurationen, Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie den Handel mit Klassikern. Diverse Porsche-Neuwagen-Zentren richten einen separaten Showroom für Oldtimer ein.
Die Zeiten, in denen die Suche nach einem Liebhaberstück zwangsläufig aufwändig war, sind damit wohl vorbei: Kleinanzeigen durchforsten, Probe fahren, Technik checken, handeln – und am Ende trotzdem nicht genau wissen, ob man vielleicht ein Groschengrab gekauft hat.
Porsche ist nicht allein
Mehr als 70 Prozent aller jemals hergestellten Porsche fahren heute noch. Doch egal, ob ein Oldtimer 5.000 (bei Porsche eher unwahrscheinlich) oder 150.000 Euro kostet, niemand möchte sich aus Unkenntnis eine Rostlaube andrehen lassen. Oder gar eine Fälschung, wie ein vermeintliches Baureihen-Topmodell mit versteckten Umbauten und gefälschter Fahrgestellnummer.
Natürlich ist Porsche in dem Geschäft nicht allein. BMW Classic bietet Restauration, Reparatur sowie An- und Verkauf an und sucht sogar auf Anfrage weltweit nach dem gewünschten Oldtimermodell. Seit Kurzem verkauft auch das Mercedes-Benz-Museum Autos. Die Stuttgarter werben mit größtmöglicher Transparenz: Die Experten des Museums untersuchen jedes Fahrzeug im Detail, Mängel und Schönheitsfehler werden im Angebot detailliert dokumentiert. Die Fachleute machen zudem konkrete Angaben zur Historie des jeweiligen Fahrzeugs.
Aufpreis für Herstellergutachten
Unterschieden wird bei Mercedes in drei Ausbau- und Preisstufen: Erstens besonders seltene und/oder aufwändig restaurierte Exemplare der „Premium Edition“, zum Beispiel ein Mercedes-Benz 630 Kompressor von 1928 (Kaufpreis: 850.000 Euro). Daneben sammelwürdige Klassiker in gutem Zustand in der „Collectors Edition“ und solche mit guter technischer Basis für Kunden, die ihre Old- oder Youngtimer im Alltag fahren wollen („Drivers Edition“).
Zu Letzteren zählt zum Beispiel ein gepflegter Ersthand-W123 200 D von 1982, der zum Preis von 9.950 Euro angeboten wird. Auf den gängigen Gebrauchtwagenbörsen ist das Angebot an günstigeren Exemplaren natürlich riesig – und das Risiko inklusive. Laut Marktbeobachter Classic Data liegt der Marktwert für den 200 D in Zustand 2 bei 8.000 Euro. Unsicheren Käufern dürfte eine Mercedes-Expertise den Aufpreis wert sein.
Bei der Wertsteigerung die Porsche momentan haben sicher ein gutes Geschäft.
Man durfte sich schon sehr wundern die letzten Jahre, warum Porsche bislang kein eigenes ClassicCenter auf die Füße gestellt hat. Auch BMW schlief recht lange.
Nur Mercedes fährt die Schiene schon viele Jahre, und bietet von der 20er-Jahre-Ikone bis zu heutigen Youngtimern so ziemlich alles an, was irgendwann mal auf der Straße war. Die weltweite Vernetzung der CC, insbesondere aber deren Mitarbeiter, sorgen für regen Nachschub. Wenn auch manchmal Mondpreise aufgerufen werden, deren Rechtfertigung sich wohl nur dem Verkaufsberater erschließt.
Aber es gibt -wie im Artikel recht treffend geschrieben- sicher eine Klientel, die sich eher weniger detailliert auskennt, und durch den Kauf im ClassicCenter eben auf "Nummer Sicher" gehen will. Den preislichen Aufschlag dürften solche Käufer also kopfnickend hinnehmen.
Warum es aber bei Porsche so lange gedauert hat, bleibt vielen ein Rätsel. Aber nun wissen wir endlich, was wir ins Navi eingeben müssen, um die Kultstätte zu erreichen. Und -wie bei Porsche üblich- wird das sicher ein hochinteressanter Laden werden, der auch viele andere Markenfreaks anziehen dürfte. Warum man das Porsche CC aber nicht in Schwaben angesiedelt hat, wo die Produkte ja einst vom Band liefen, versteht man tatsächlich nicht wirklich.
Aber egal, dann fährt man eben nach Arnheim/NL. Der Weg kann ja auch das Ziel sein 😉
ich bin eher der freund kleiner, spezialisierter werken, wo man noch mit herz schraubt.
bei uns z.b. seegers in röcke/bückeburg für porsche. seit 40 jahren ein renommierter porsche-fachbetrieb.
aber das meiste mache ich eh selbst😉
'..so gewisse Nutzfahrzeuge sind ehr angebracht , wegen optimale
Raumnutzung ' Zb. - VW T1 Bus und Co
keine Schlechte Sache jedoch bestimmt sehr teuer und selbst für das Gebotene noch zu teuer.
Woher nehmen die 4o Porsche Classic Centern die Mitarbeiter, die Luftgekühlte Motoren mit Vergaser oder K Jetronic warten und reparieren können! Mein 79' sc hat keine ODB Schnittstelle! Ich bin mal gespannt. Gilt übrigens auch für BMW + MB usw.
Gruß
..es stehen ja nicht Alle auf OBD2-und Fehlerspeicher, sondern auf reichlich
zaehe Technick -mit rechnerlose Elecktronik
70% aller Porsche fahren noch? Wage ich alleine durch die Motorproblematik bei 996 und Boxster zu bezweifeln, alleine aus der Generation hats wohl haufenweise dahingerafft. Cayenne ebenso.
Die älteren Modelle hat dann wiederum gerne der Rost gefressen bis in den 70ern verzinkt wurde.
Man kann auch jüngere Mitarbeiter auf alte Technik schulen.😉 Soweit sie gewillt und interessiert sind.😆
Solche Fahrzeuge instandzusetzen ist doch kein Hexenwerk. Dazu benötigt man lediglich einen Motoreninstandsetzer und einen Karosseriebauer. Bei den erzielbaren Preisen darf der Instandsetzungsaufwand dabei ruhig auch etwas höher sein als bei einem VW Käfer.
..Bremsen, Kupplung , Schlaeuche , Oel und Co , Rost behandeln -Arbeit
Für einen passionierten Schrauber genau das, was er braucht... 😉