Studie: Fahrer-Assistenten können gefährlich sein
Wenn der Tempomat müde macht
Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzer sollen die Fahrsicherheit erhöhen. Doch laut einer Studie aus Frankreich bewirken sie manchmal sogar das Gegenteil.
Quelle: Daimler
Nanterrre - Die beiden Fahrerassistenzsysteme Tempomat und Geschwindigkeitsbegrenzer können die Aufmerksamkeit von Autofahrern beeinträchtigen. Zudem verlängern sie in Gefahrensituationen die Reaktionszeit deutlich. Das sind die Ergebnisse einer Fahrsimulator-Studie des französischen Autobahnbetreibers „Vinci Autoroutes“
Vor allem der Tempomat, der das Fahrzeug konstant auf einer vom Fahrer gewählten Geschwindigkeit hält, hat einen negativen Einfluss auf die Wachsamkeit. Bei einer Gefahrensituation erhöht sich die Reaktionszeit mit eingeschaltetem System um durchschnittlich eine Sekunde – bei einer Geschwindigkeit von 130 km/h legt das Fahrzeug in dieser Zeit 40 Meter zurück.
Zudem fällt mit aktiviertem Tempomat die Anpassung der Geschwindigkeit schwerer als ohne den Assistenten. So werden beispielsweise Überholvorgänge riskanter, da Fahrer dazu tendieren, lange auf der Überholspur zu bleiben und mit knapper Distanz wieder einzuscheren. Aber auch bei der Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit steigt das Risiko; Fahrer mit Tempomat korrigieren ihren Kurs deutlich seltener als jene, die ihr Tempo selbst kontrollieren.
Junge Fahrer werden schneller müde
Die Ergebnisse gelten auch für die Fahrt mit dem Geschwindigkeitsbegrenzer, der einen voreingestellten km/h-Wert nicht überschreitet oder den Fahrer dabei akustisch warnt. Im Vergleich zum Tempomaten sind die Effekte aber geringer. Nach einer Stunde Fahrt mit Tempomat steigen die Dauer und Häufigkeit der Schläfrigkeitsphasen um 25 Prozent gegenüber Fahrten ohne den Helfer. Beim Geschwindigkeitsbegrenzer sind es immerhin 16 Prozent. Die negativen Effekte verstärken sich mit fortschreitender Fahrtzeit.
Die Wissenschaftler empfehlen, die Komfort-Assistenten möglichst nur dosiert einzusetzen. Fahrer sollten die Technik etwa bei dichtem Verkehr oder an Baustellen deaktivieren, rät Professor André Dufour von der Universität Straßburg, einer der Verfasser der Studie. Bei längeren Fahrten empfiehlt er das Einlegen zusätzlicher Pausen.
Vor allem auf jüngere Fahrer kann der Komfortgewinn des Tempomaten einschläfernd wirken. Bereits nach 30 Minuten sind sie deutlich weniger aufmerksam als die Über-40-Jährigen.
oh da hab ich als Baujahr 71er ja Glück das ich nicht so schnell einschlafe ... also so lange kann man doch gar nicht mit Tempomat fahren das man schläfrig wird, oder, jetzt mal im Ernst !? das geht doch vielleicht mal 10 min. am Stück gut dann schert schon einer doof aus vor einem oder es gibt ne andere Situation wo man sich eh wieder selber kümmern muß ? 😕
Das Phänomen ist altbekannt und nennt sich Hypostreß. Das tritt auch "gern" auf (zu stark) tempolimitierten Strecken auf. Besonders wenn gerade nicht viel los ist.
@ StandArt: Ich habe das schon mehrfach gehabt, daß ich über 100 km am Stück mit über Tempo 200 gefahren bin. Es gibt Strecken und Zeiten, wo einem niemand vor die Karre ziehen kann und wo Tempo 190 "gemütliches Reisetempo" ist.
Auf jeden Fall erklärt das, warum die Zahlen der Verkehrstoten u.A. in USA oder eben Frankreich höher sind als bei uns.
Dann will ich mal wissen was passiert wenn die ganzen anderen Systeme wie Verkehrsschilderkennung oder Abstandswarner getestet werden. Ansonsten deckt das genau meine Erfahrungen. Die Leuten denken mittlerweile: "Och, das Auto macht das schon".
Die Franzosen sind doch nur neidisch, weil die französischen Autos keine Sicherheitsassistenten bieten...😜 😆
also ich bin schon knappe 300km am stück mit tempomat gefahren ohne auch nur gas oder bremse angetippt zu haben...
...allerdings benötige ich auch nach längeren tempomat-fahrten - insbesondere mit geschwindigkeiten zwischen 90-120kmh - mal nen vollgas sprint um "richtig wach" zu werden...
Ich finde Tempomat ist eigentlich sehr gut, besonders ich fahre gerne in der Nacht. Da ist das Tempomat ganz gut, weil ich sonst oft die Geschwindigkeit übertrete ohne es zu Wissen. Da gibt es ja auch bei Mercedes den LIMITer, stellst dein Limit bei 140 kmh ein. Da fährst du ganz Normal aber halt nie über 140 kmh außer man drückt das Gaspedal bis zum Anschlag jedenfalls funktioniert das bei mir so. Also wenn ich mit Tempomat fahre entspanne ich mich mehr als ohne, Geschmackssache...
und genau das ist ja das "gefährliche" dabei...
Das mit dem langsamen überholen kenne ich auch. Wenn man selber den Tempomaten drin hat und jemand seinen 5 km/h schneller stehen hat und deswegen überholen muss.
Erst in Zeitlupe vorbei schleichen und dann wenige Meter bei über 100km/h vor einem rein ziehen. 😤
In D kann man am Tag kaum mit Tempomat fahren, weil es ständig Leute gibt, die deutlich langsamer oder deutlich schneller sind als man selbst. Man muss ständig zwischen den Spuren pendeln, bremsen und beschleunigen.
Im Ausland kann man gaaanz gemütlich das Tempomat bei 130 einschalten und mehrere Hundert km am Stück mit der gleichen Geschwindigkeit fahren.
dein ausland scheint ein anderes ausland zu sein wie meines 😉
ansonsten seh ich keinen unterschied zwischen tempolimit und tempomat-einsatz ... beides ist stinklangweilig.
Also ich den Tempomaten eigentlich recht viel.. Da mein Fahrprofil ca 95% Autobahnanteil verspricht, ist dieser doch schon recht hilfreich. Ich fahre öfter mal Strecken zwischen 200 - 750km am Stück, und wenn es möglich ist, fahre ich auch mit Tempomat. Habe eigentlich keine Probleme damit, 700km durch zu fahren inkl Tempomaten. Gestern erst wieder geschafft. Müde oder sowas macht mich das bisher nicht.
Was meinst du?
Ich war bisher nur in Österreich, Italien, Slowenien und Kroation mit dem Auto. Überall war es sehr entspannt.
Wenn man die Grenze von Österreich nach D überquert geht das Rennen wieder los. 😆
Langweilig ist es im Ausland ja, aber dort kann man ja deshalb auch das Tempomat nutzen.
spanien, portugal, italien, frankreich, österreich, schweiz, tschechien, polen ... sobald etwas mehr verkehr ist starten die elefantenrennen (tempolimit +/-10%) zwischen den autofahrern ... total nervig... da wird dann mit 2km/h mehr der vordermann überholt ...
Natürlich geht das 😉 hinter LKW herfahren - spart auch ungemein Sprit und geht auch über mehrere 100 km. Ich nutze den Tempomat vorallem Nachts, um langsam - und somit spritsparend - über die Landstrasse von der Arbeit heim fahren.