Ex-Daimler-Vorstand zu VW
Wenn ein Manager den Verein wechselt
Jetzt ist es heraus: VW will Ex-Daimler-Vorstand Andreas Renschler schnell holen. Ob das so einfach ist? Daimler zufolge gibt es in Renschlers Vertrag eine Sperrklausel.
Hannover – Es geht im Spitzenmanagement manchmal zu wie beim Fußball: In dieser Woche wurde bekannt, dass Produktionschef Andreas Renschler überraschend bei Daimler ausscheidet. Volkswagen will den LKW-Profi (55) so schnell wie möglich nach Wolfsburg holen. Er soll sich bei VW um das Nutzfahrzeugsegment kümmern.
Renschler war bei Daimler jahrelang für das Truck-Geschäft zuständig und gilt branchenweit als echte Kompetenz auf dem Gebiet.
Daimler-Chef Dieter Zetsche schloß bereits gestern einen schnellen Wechsel des Produktionschefs Renschler zur Konkurrenz aus. Von der Vertragsgestaltung her werde Renschler „in absehbarer Zeit“ für keinen Wettbewerber arbeiten.
VW-Patriarch und Chefkontrolleur Ferdinand Piëch hatte die Anwerbebemühungen nicht dementiert und der Stuttgarter Zeitung gesagt: „Ich habe noch keinen Kommentar dazu.“ Zunächst müsse der VW-Aufsichtsrat entscheiden. Dieser trifft sich Ende Februar zur nächsten Sitzung. Dann soll auch die Renschler-Personalie verhandelt werden.
Daimler bestätigt Vertragsklausel
Ein Daimler-Sprecher bestätigte, dass es in Renschlers Vertrag eine Wettbewerbsklausel gibt. Ein direkter Wechsel sei für „eine bestimmte Zeit“ ausgeschlossen. „Typischerweise gibt es solche Sperrklauseln“, bekräftigte ein Konzernsprecher am Freitag noch einmal. Der Zeitraum könne sechs Monate bis zu einem Jahr umfassen.
Zu den genauen Fristen in Renschlers Vertrag wollte sich Daimler nicht äußern. Solche Regelungen sind üblich, ihre Schärfe ist auch abhängig vom Konkurrenzdruck in der jeweiligen Branche. Das Bauen von Autos und das Herstellen von Software beispielsweise gelten als äußerst wettbewerbsintensiv.
Aktuell ist der Zeitpunkt des möglichen Eintritts Renschlers in den VW-Konzern offen. Fraglich sei, ob die bei einem Unternehmenswechsel vertraglich vorgesehene Zwangspause für den Manager irgendwie zu verkürzen ist, sagen Insider des VW-Gremiums. Denkbar wäre, dass Daimler für viel Geld auf Renschlers Wettbewerbsklausel verzichtet – das wäre dann wirklich wie im Fußball.
Daimler ist Weltmarktführer bei den schweren und mittelschweren Lastern. VW braucht eine funktionierende Struktur für seine Marken Volkswagen Nutzfahrzeuge, MAN und Scania. Offenbar erhofft man in Wolfsburg genau dies von Renschlers Verpflichtung.
Quelle: dpa
Als Ersatz für Diego??😆
Bald werden die ganzen Scanias neben dem Radio noch mehr Gleichteile mit MAN haben. Das wird peinlich für die stolzen Scaniafahrer 😆 Wäre das Management bei VW nicht so unfähig, dann würden die beiden Marken schon viel enger kooperieren. Jetzt muss ein Daimler Mann ran.
Im Nutzfahrzeugsektor wird mit anderen Zeiträumen gerechnet, als bei den PKW.
Für angestrebte Synergien (MAN / Scania) braucht es entspr. etwas mehr Zeit.
Mittelfristig werden die aus Kostengründen die gleiche Soße anbieten. Diese Kosteneinsparungen werden nicht mittels Preis an die Kunden weiter gegeben, sondern sollen die Rendite sichern.
Ob das dann durch Renschler vollzogen wird, oder von jemand anderem, sei dahin gestellt,
aber es wird sicher das Ziel sein.
Diego wird dann Werbepartner für Mercedes und lässt sich von Günter Netzer Managen, was wiederum
im VW-Konzern für Ärger sorgt, da Netzer erst kürzlich PR für den Golf R (Autozeitung) gemacht hat.
Die Millionenklage verliert Netzer und muß dann wieder im TV als Experte auftreten, das Spiel beginnt von neuem. Die Wirtschaft ist ein Puff.
Von Benz zu VW NFZ gehen wuerde ich persoenlich als einen Abstieg betrachten.
Beinhaltet es Scania/MAN, dann als gewaltige Herausforderung.
Hier gehts ja nicht um Technik sondern um Image und Verkauf. MAN Gleichteile im Scania, womoeglich gar Golf Lichtschalter, waeren eine Katastrophe fuer Scania und das Ende der Marke down the road...
In Nordamerika sind Beide (alle 3) schwach, bzw garnicht vertreten.....
Gruss, Pete
man muß feststellen, dass Daimler nicht mehr die erste Adresse für Spitzenmanager ist.
Ob das nun ein Abstieg für Renschler ist, wird wohl die Zukunft zeigen. Für Daimler ist
es jedenfalls ein herber Verlust. Ohne Renschler würde man nicht dastehen wo man heute ist.
Der Erfolg der NFZ-Sparte geht auf seine Kappe. Ein Unding, dass man diesen Mann hat gehen lassen.
Scheinbar war er mit seiner neuen Aufgabe bei Daimler nicht zufrieden.
Und jetzt ausgerechnet zum Rivalen, der sich aus der gemeinsamen Produktion Crafter/Sprinter verabschiedet, um in Polen ein Konkurrenzprodukt zu fertigen. Das ist schon ein Hammer.
Für Pete ist alles, worin auch nur die Buchstaben-Kombi "VW" zu finden ist ein Abstieg 🙄
Ich weiß manchmal nicht, wovon er redet.
Und wie kommst du zu dieser Aussage? Beziehungsweise: Wieso war Daimler früher die erste Adresse für Spitzenmanager?
Es gibt nur 2 Dinge, die in dem Bereich einen Job interessant machen: Das Gehalt oder die Herausforderung.
Ich denke, in Wolfsburg würde beides passen.
Bei Daimler hat in dem Fall vielleicht eines von beidem (oder beides) nicht gepasst.
Das sagt aber nichts über die Qualität / Attraktivität des Unternehmens aus.
Zumal Stühlerücken in der Chefetage ja nichts neues ist. Das ist bei allen Unternehmen so. Wer einmal irgendwo im Vorstand war kommt i.d.R. auch beim nächsten Unternehmen irgendwo im Vorstand unter.
Abstieg war vielleicht das falsche Wort. Auf jeden Fall wesentlich schwierigerer Job bei VW als bei Benz. An dem Zusammenfuegen der 3 Marken haben sich ja schon andere vor ihm versucht.
Gruss, Pete
Aachso, ja da hast du Recht. Das gestaltet sich etwas bockig und schwierig da.
Vorschlag: Er wird zunächst Bundesminister, dann kann er verzögerungsfrei wieder in die Wirtschaft zurück.