Hongqi L5: Das teuerste Auto Chinas
Wenn "Made in China" 580.000 Euro kostet
Wer braucht schon einen roten Ferrari, wenn er einen „Rote Fahne“ fahren kann. Der Hongqi L5 ist das wohl teuerste Auto Chinas. In Peking wurde der erste verkauft.
Peking - Gemeinsam verkauften VW, Audi, Mercedes, BMW und Porsche 2013 rund 3,6 Millionen Autos im Reich der Mitte - mehr als 2014 für den gesamten deutschen Markt erwartet werden. Klar: Die Chinesen lieben deutsche Autos.
Und wie steht es mit den Deutschen? Die scheinen sich besonders für ein chinesisches Auto zu interessieren. In unserem Artikel zur Messe in Peking fiel einigen MOTOR-TALKern eine große schwarze Limousine auf, die eigentlich nur auf einem Bild zu sehen war: Der Hongqi L5. Wir haben Infos und Bilder zum Auto für Euch ausgegraben.
Rote Flagge stolz im Wind
Hongqi ist eine Marke des chinseischen Herstellers FAW, der auch mit Audi oder Nissan kooperiert, und bedeutet übersetzt „Rote Fahne“. Eine solche bildet auch die Kühlerfigur der seit 1958 gebauten und auch als Staatslimousine genutzten Modelle des Herstellers. Auch das neuestes Luxusmodell von Hongqi trägt die Kühlerfigur. Vorgestellt wurde es 2013, in diesem Jahr präsentierten die Chinesen die Serienversion.
Das erste Auto fand direkt einen Käufer. Ein chinesischer Geschäftsmann aus Nanjing soll laut der Nachrichtenagentur Bloomberg 5 Millionen Yuan (rund 580.000 Euro) für den ersten L5 gezahlt haben. Damit dürfte der Hongqi das wohl teuerste chinesische Auto überhaupt sein.
Aluminium-V12 und Allrad
Für den happigen Preis erhält der reiche Chinese eine 5,55 Meter lange Luxuslimo von der Größe eines Rolls-Royce Phantom und mit einem Design, das die Hongqi der 50er-Jahre zitiert.
Unter dem Blech arbeitet ein 6,0-Liter-V12 aus Aluminium. Mit 412 PS und 550 Newtonmetern Drehmoment sorgt er für angemessene Beschleunigung des 3,2 Tonnen schweren Luxusgleiters. Die Kraft des V12 wird über eine Sechsgang-Automatik an alle vier Räder verteilt. Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h.
Im Innenraum erwarten den neuen Besitzer ein Touchscreen in der Mittelkonsole, digitale, mittig platzierte Armaturen und handgraviertes Holz mit Wolkenmuster. Das Lenkrad ziert ein klassischer Hup-Ring. Vielleicht hat dieses schöne Detail den Geschäftsmann schließlich überzeugt. Im Verkehr chinesischer Großstädte gibt es schließlich reichlich Gelegenheiten, das Warnsignal erklingen zu lassen.
Quelle: Bloomberg, Autoweek, mit Material von SP-X
- 3,2t
- 6 Gang Getriebe
- 412 PS aus einem V12
Wie man dafür mehr ausgeben kann als für einen Bentley oder Rolls erschließt sich mir nicht.
Ist in diesem komischen Lenkrad überhaupt ein Airbag?
Naja, wenn Made in China 580.000€ kostet: Nicht kaufen!
Zudem ist die Kiste Pothässlich
Warum muss das Ding nur so schwer sein???
Heck/Seite: Mischung aus Cadillac/Bentley
Front: Trabant Stil?
für mich vollkommend unpassend, aber nun gut. auch chinesen haben ihren eigenen Stil
Insbesondere bei dem vollkommen stillosen Innenraum.
"...eine 5,55 Meter lange Luxuslimo von der Größe eines Rolls-Royce Phantom..."
Mhh, man beachte die Form des Dachs 😆
Erinnert ein wenig an den RR Celestial.
Hongqi heisst "Rote Fahne" nicht Flagge 😉
Gefällt mir sehr gut, all die vielen Details, und die klassische Form. Sehr schön mit modernen Applikationen ergänzt.
Ob das 580.000 EUR wert ist, weiß ich nicht, aber sehr edel ist der Wagen schon.
Erinnert mich ein wenig an den Beginn der Industrialisierung Europas. Da wurde das Siegel "Made in Germany" von der Welthandelsorganisation eingeführt, weil aus Deutschland oftmals billige und minderwertige Kopien für billig Geld in die britischen Kolonien exportiert wurden.
Ein paar Jahrzehnte später wurde die Qualität besser und die abgesetzte Menge vervielfachte sich und wurde zu wesentlich besseren Preisen angeboten. So wurde "Made in Germany" am Ende ein Qualitätssiegel. Hat man wohl bei der WHO damals auch nicht so angedacht.
Jedenfalls sehe ich starke Parallelen zum aktuellen China. 😉
Danke für die Infos zum interessantesten Wagen der ganzen Messe.
Wirklich gelungen, aber der Innenraum ist echt mal geschmackssache und der Preis geht mal garnicht klar. Ich hätte auf Umgerechnet 30.000€ spekuliert, max. 40.000€. Ich hätte den Wagen auch nicht als Staatslimo erkannt, eher als schicke alternative zur E Klasse z.B.
Tja, so kann man sich irren 😉
@Backpacker38: Stimmt, jetzt wo du es sagst, hat was vom Trabi. Passt aber trotzdem irgendwie. Ich stehe ja total auf solche einfach gehaltenen Scheinwerfer in der heutigen Zeit wo selbst die ranzigsten Kleinwagen und Transporter sich im bösesten Blick übertreffen wollen.
Ah, wurden die Wünsche aus dem Automesse-Thread also erhört... 😆
Cooles Teil, einfach schon, weil es so anders ist, als der deutsche Einheitsbrei in dem Segment. Sicher, Geschmäcker sind verschieden, aber mir gefällt's. Da möchte man glatt den grauen Mao-Drillich anziehen... 😆
Klar, weil es die WHO damals auch noch gar nicht gab 😆 Du meinst wohl die WTO, die gibt es aber auch erst seit gut 20 Jahren 😆 *klugscheißermodus aus*
Ich glaube man muß das im richtigen Kontest sehen. Er hat nicht einfach nur ein Auto (hässliches) gekauft, sondern vermutlich auch das Wohlwollen des ein oder anderen Regierungsmitarbeiters der an dem Projet beteildigt war. Das awr vermutlich der Haubtanteil des Kaufbetrags.😆
@ John-Mac-Dee habs grad nochmal verglichen, das kann nur ein Trabi Facelift sein 😆
An sich jedenfalls von aussen ganz nett anzuschauen, aber der Preis hört sich nicht sehr überzeugend. Vielleicht für einen drittel oder gar einem viertel des Preises wäre das Fahrzeug halbwegs konkurrenzfähig. Fraglich ob die Zielgruppe diesen Wagen anstatt eines Bentleys oder Rolls Royce bevorzugen würde 😉