Volvo will die volle Haftung für autonome Autos übernehmen
Wer baut, der haftet
Eine der wichtigsten Fragen beim Thema autonomes Fahren ist die Haftung. Volvo hat nun eine Antwort parat und übernimmt die gesamte Verantwortung.
Stockholm/Washington - Volvo will bei eventuellen Unfällen mit seinen selbstfahrenden Autos die volle Haftung übernehmen. Das kündigte Firmenchef Hakan Samuelsson in Washington an. Die Frage nach der Haftung gilt bisher als eines der zentralen Hindernisse für einen breiten Einsatz autonom fahrender Autos. Nach bisherigen Regelungen sind die Fahrer am Steuer verantwortlich.
Im Jahr 2013 äußerte sich Daimler-Projektleiter Ralf Herrtwich ganz ähnlich wie Samuelsson: "Wer ein Fahrzeug herstellt und verkauft, muss die Verkehrssicherheit garantieren.". Doch die eindeutige Positionierung des Volvo-Chefs persönlich fällt in der Branche auf. Bislang betonten Autohersteller zumeist, dass Fragen wie Haftung grundsätzlich neu geregelt werden müssten, bevor die Fahrzeuge in großem Stil auf die Straße kommen.
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Was heisst denn konkret "volle Haftung"? Warten wir mal die AGB für selbstfahrende Volvos ab, das riecht förmlich nach Juristenfutter 🙄
Dann muß aber jedes Auto eine Art Blackbox haben, wie im Flieger. Mir würde fürs erste reichen, wenn die Autos miteinander auf der AB kommunizieren könnten um die ideale Reisegeschwindigkeit zu ermitteln und dann autonom zu halten.
Natürlich muss man auch schauen was in den AGB's drinsteht. Ich würde mich als Unternehmen auch absichern wollen gegen die Leute, die dann gerne die Technik vorschieben wenn etwas passiert ist, es aber selbst verursacht haben.
Von Volvo finde ich es ein mutiges, klares und konsequentes Vorgehen. Die wollen einfach machen!
Gruß
Shaolin
Die Autobahn dürfte das mit Abstand geringste Problem der Autonomen Autos sein 😉. Grossstädte und ähnliches dürfte um das mehrfache aufwändiger sein.
Die Volvos werden wohl vorerst nicht in Großstädten autonom fahren können, sondern eher auf Bundesstraßen und Autobahnen. Das wurde ab und zu erwähnt, aktuell ist sie Rede davon, dass man den autonomen Modus aktivieren kann, wenn eine "geeignete Strecke" erkannt wird 😊
Aus meiner Sicht ein wirklich mutiger Schritt! Seit Jahren wird über die Haftungsfrage diskutiert, Volvo tut es einfach - erhält dafür viel mediale Aufmerksamkeit. Vielen dürfte jetzt erst klar werden, dass Volvo schon relativ weit fortgeschrittenen ist mit der Entwicklung eines autonom fahrenden Autos. Außerdem setzen Sie einen Grundstein, auf dem andere Hersteller aufbauen werden. Ergo hat sich die Haftungsfrage komplett geklärt, für alle autonom fahrenden Autos 😊
Es ist ein logischer Schritt, die Verantwortung zu Übernehmen. Sobald der Fahrer die Kontrolle an das autonome System abgibt, übergibt er auch die Verantwortung an den Hersteller von Soft- und Hardware. Er wird sich auf das System verlassen müssen, ansonsten kann ich mir das autonome Fahren sparen.
Die Gefährdungshaftung liegt beim Halter, die Verschuldenshaftung beim Fahrer, das ist so gesetzlich so geregelt. Da kann Volvo ankündigen was immer sie wollen, ohne Gesetzesänderung läuft da gar nichts. Ist aber ein schöner Werbegag!
OpenAirFan
😮
Du beschreibst bestehende Regelungen. Beim autonomen Fahren geht es aber um neu zu definierende Fragen. Volvo wird sich dazu schon äussern. Für einen bloßen "Werbegag" wäre der Imageschaden wohl zu gross. 🙄 Mit Bedenkenträgern, die stets wissen wie etwas nicht geht, würde das auch nichts werden.
Im manuellen Betrieb wird Volvo selbstverständlich nicht haften.
Schön, dass sich auch Volvo über bestehende Gesetze hinwegsetzen möchte und dafür Verständnis erntet. VW hat ja schon erfolgreich gezeigt wie man das macht ...
Ich wüsste jetzt nicht was das Thema Volkswitz hier zu suchen hat. Aber Hauptsache was abgelassen. . . 🙄😮
Und wo in §en-Dschungel steht es dass man sich stellen muss und nicht ehrenvoll sagen kann "Unser Gerät, wir bezahlen es Dir nachdem Du verurteilt wurdest" ? Natürlich nirgends, notfalls müssen sie eine Schenkungssteuer drauf legen.
Natürlich wird es sich noch zeigen ob sie es dann auch immer machen oder als Lügner dastehen,
aber bis es so weit ist, gehen wir mal nicht zu vorschnell davon aus.
Ein Glück, dass im Haftungsfall in Deutschland ausschliesslich Geldstrafen vorgesehen sind. Drum gibt es hier auch nur Banken und keine Gefängnisse. Spätestens wenn ein solches "Superauto" eine Gruppe Erstklässler auf dem Schulweg zusammengefahren hat, kommt der "Ausstieg". Der kommt nämlich immer dann, wenn man vor dem Einstieg nicht genügend nachgedacht hat.
Aber wir erleben ja gerade eine Zeit in der man einfach nur machen muss, dann schaffen wir das auch. Pustekuchen!
OpenAirFan
Im Strafrecht braucht man Schuld und nicht nur Folgen,
es gibt aber keine Schuld für Passagiere und das ist man während der Computer fährt.
Auch Sicherheitsunterbringung scheidet aus.
Ich kann nicht ausschliessen dass irgendein Freisler auf alles pfeift und Passagiere zu Unfallverursacher erklärt, aber es gäbe bei wohlwollender Lesart aktueller rechtlicher Regelungen eine Möglichkeit es zu lassen.
Übrigens wenn Volvo es ohne Kleingedrucktes so aufschreibt wie hier suggeriert (werden wir dann sehen und Lügen so sie aufkommen hier benennen), sind die materiellen Folgen eines Unfalls recht leicht übertragbar, selbst wenn sie sich nach Vertragsabschluss zieren.