Bundesrat für höheres Bußgeld für Radfahrer
Wer bei Rot radelt, soll mehr zahlen
Der Bundesrat hat eine Änderung im Bußgeldkatalog für Radfahrer beschlossen: Wer bei Rot über eine Ampel fährt, soll zukünftig 15 Euro mehr zahlen - einen Punkt bekommt er weiterhin.
Berlin - Wenn Radler bei Rot über eine Ampel fahren, soll das nach dem Willen der Länder künftig 60 statt 45 Euro Bußgeld kosten. Unter anderem mit dieser Änderung stimmte der Bundesrat am Freitag einer Verordnung der Bundesregierung zu. Hintergrund ist das ab 1. Mai geltende neue Punktesystem für Verkehrssünder. Dann steigt die Bußgeldschwelle, ab der Delikte in Flensburg eingetragen werden, von 40 auf 60 Euro. Die Länder wollen, dass es für Rotlicht-Verstöße von Radfahrern weiterhin einen Punkt gibt. Das Bußgeld fürs einfache Überfahren roter Ampeln - also ohne weitere Gefährdung oder Sachbeschädigung - soll deswegen ebenfalls auf 60 Euro steigen.
Laut Bundesrat muss nun die Bundesregierung entscheiden, ob sie die Verordnung mit den Änderungen in Kraft setzt.
Mir würde es reichen, wenn solche gravierenderen Sachen wie bei Rot drüberfahren oder Vorfahrt genommen bei Radfahrern endlich mal geahndet werden würden! In den letzten Wochen musste ich 3(!) starke bis Notbremsungen wg. Radfahrern machen, die mir definitiv die Vorfahrt genommen haben (war immer auf einer Vorfahrtsstr. und bin einfach nur geradeaus gefahren, aber die definitiv vorhandenen Vorfahrt-gewähren-Schilder bzw. roten Ampeln für die Radfahrer gelten ja für diese nicht...).
Strafen erhöhen alleine bringt's nicht, da wird nur mal emhr oder weniger einer arm gemacht und die anderen machen den Scheiß lustig weiter.
notting
Notting, ich kann Deinen Ärger verstehen. Ich fahre viel Rad und Auto, und halte mich an die Spielregeln. Was einem aber als Radfahrer an Rücksichtslosigkeiten widerfährt, ist oft unglaublich, da viele Autofahrer ihr Auto teilweise als Waffe einsetzen. Es ist vollkommen egal, ob das 60 oder 40 Euro kostet. Man sollte einfach die bei einem verschuldetem Unfall die Haftung übernehmen müssen.
Ich habe jeden Tag das Gefühl, dass immer mehr Leute am Steuer telefonieren und SMS schreiben, dass ist viel gefährlicher als Radfahrer, die sich selbst viel mehr gefährden als andere.
Hier sollte endlich (auch) mal was getan werden, anstatt den xten unsinnigen Blitzmarathon mit Ansage.
Was bring es zu verbieten im Auto mit dem Handy/Smartphone herum zu hantieren, wenn in fast jeden Neuen Automodell Touchscreen Standard werden um Lüfter oder Radiosender zu Verstellen.
...entbindet das den Fahrer nicht von seiner Aufmerksamkeitspflicht für das Verkehrsgeschehen um ihn herum. Diese Verantwortung kann er nicht an die Technik delegieren.
@notting: In vielen Richtig, aber auch die Autofahrer sind nicht ohne. Mir ist es mal passiert, das ich in einer Einbahnstraße, wo auch gerade mal ein Auto durchpasst und es keinen Radweg gab, der Autofahrer versucht hat mich noch zu überholen, obwohl gar kein Platz war. Da ich es mitbekommen habe, bin ich dann so weit rechts wie möglich gefahren, zwischen Lenker und Spiegel der Parkenden Autos war so gut wie kein Platz mehr und der Überholende auf der anderen Seite das gleiche. Hatte gerade meine Bundeswehrstiefel an, war im Winter, hab den erstmal ne schöne Delle ins Heck getreten. Das war dem Fahrer aber scheinbar auch vollkommen egal...
Es gibt immer die einen und die anderen, daher bitte nicht immer Pauschalisieren.
Grüße
Forster
Hab an anderer Stelle hier im Thread glaube ich schon mal geschrieben: Als Radfahrer habe ich mit PKW-Fahrern fast keine Probleme, aber als PKW-Fahrer erlebe ich ständig Radfahrer, die mir die Vorfahrt nehmen (viel häufiger als bei PKW-Fahrern!), (legal) schnelleren VT das Überholen nicht ermöglichen obwohl sie es z. B. dank Rad-/Wirtschaftsweg nebenan problemlos könnten bzw. es keinen guten Grund gibt, nicht schon längst dorthingewechselt zu haben etc.
Oft ist es aber auch so, dass Radfahrer kein Problem damit haben, wenn man sie mit sehr wenig Seitenabstand an ihnen vorbeifährt (z. B. wenn das Hindernis (z. B. eine Kolonne geparkter Autos) auf ihrer Seite ist oder ich schon lange vor ihnen in der Engstelle drin bin) und dann eben sehr dicht an meinem Auto vorbeifahren, wo ein anderer Autofahrer hätte warten müssen.
notting
Nicht immer mit zweierlei Maß messen! Wäre dies denn "geahndet" worden, wenn es sich um Kraftfahrzeuge gehandelt hätte?
Wieviele Notbremsungen hattest du schon wegen anderer PKW, LKW, Motorrädern oder Fussgängern? Ich glaube nicht, dass das Problem besonders viel damit zu tun hat, wie sich der Betreffende nun zufällig gerade fortbewegt. (Derselbe Radler im PKW oder als Fussgänger ist vielleicht genauso gedankenlos. Vielleicht regen sich diejenigen, die eben noch als Radler den Kraftverkehr zu schnellem Reagieren gezwungen haben, nun im PKW selbst über "die" Radler auf)
Das ist ja auch verkehrt rum gedacht: Wenn, dann müsstest du dich fragen, wieviele Kraftfahrer mit dir als Radfahrer Probleme hatten/hätten haben können, wenn du mit dir selbst ähnlich selektiv filtern würdest, wie du es mit anderen tust.
Ich persönlich sehe keine der beiden Gruppen in der "Oberhand", weil auch ich schon auf dem Fahrrad reichlich oft fast bis zum Sturz herunterbremsen durfte, weil ein Autofahrer mir die Vorfahrt genommen hat.
Es gibt halt Dummköpfe und es gibt Vernünftige, und die verteilen sich überall gleichmäßig. Da kann man nicht pauschal vom Fortbewegungsmittel sprechen.
cheerio
Eben. Das wir hier viel zu oft vergessen. Da kommen wertvolle Behauptungen, auf dem Niveau wie: Ford Fahrer nähmen besonders oft die Ampel bei spätgelb oder Renault Fahrer wären schlecht bei rechts-vor-links.
Gegen die Sache mit der Strafe beim Rot radeln habe ich erstmal nix. Wie immer in solchen Fällen geht man ja eh davon aus, dass es einen selbst nicht betrifft.
Ich bin der Auffassung, dass man dem Radfahrer, sofern er sich unfallverurschend verhält, die Alleinschuld geben sollte. Auch sollte man ihn die Krankheitskosten voll übernehmen lassen. Sinnvoll wäre auch eine Haftpflichtversicherung zu verlangen und bei Kontrollen zu belegen. Diese Kampfradler und Unfallflüchtigen nehmen einfach überhand.
peso
Ich gehe mal davon aus, daß im Fall des Falles durchaus die entsprechende Schuldverteilung angewendet wird. Dies ist ja auch vollkommen korrekt.
Was meinst du damit? Ich habe ja geschrieben, dass es klare Verstöße waren, also was ahnungswürdiges war. Da der Radfahrer aber kein Kennzeichen hat, ist eine Anzeige schwierig, solange man nicht sofort aus dem Fzg. springt und ihn festhält.
Prozentual mit Sicherheit viel weniger! Gerade so glasklare Situationen wie z. B. wenn ich auf einer Vorfahrtsstr. bin, einfach nur geradeaus fahre und der andere mir also Vorfahrt gewähren müsste aber nicht tut, oft nicht einmal vorher in meine Richtung schaut obwohl die Sicht frei ist oder bei Nacht/Regen ohne Licht fahren, ist das nur selten ein Kfz-Fahrer, sondern fast immer ein Radfahrer.
IMHO liegt das daran, dass Radfahrer wohl meinen "Der kann mich ja dann gleich überholen" oder "Der böse Autofahrer muss auf mich aufpassen!" - geht aber bei Gegenverkehr nicht unbedingt bzw. wenn mich jemand derartig überrascht, habe ich die Lage auf der Gegenspur ja noch nicht gecheckt, mache also lieber eine Vollbremsung, damit es im Zweifelsfall höchstens den Verursacher trifft und keine Unbeteiligten. Bzw. bzgl. Licht blicken es viele Radfahrer nicht, dass sie bei Nacht ohne Licht definitiv viel schlechter gesehen werden.
Das ist mit einberechnet! Es liegt einfach daran, dass ich mich im wesentlichen an die Verkehrsregeln halte (und wenn nicht gewähre ich zumindest allen anderen Vorfahrt bzw. passe auf die Fußgänger auf). Ich fahre ja auch meist die (meist ohnehin kürzeren) Wege durch die 30er-/Fußgängerzonen (nennenswert schneller als 30km/h schaffe ich mit meinem Rad eh nicht - kein Rennrad), bremse also nicht völlig sinnlos die Kfz aus.
notting
PS: Bevor wieder irgendjemand den alten Blödsinn wieder postet: Radfahren ist in Fußgängerzonen nicht generell verboten, sondern nur in den (zumindest in meinem Umkreis praktisch nicht vorhandenen) Fußgängerzonen, die kein entspr. Freigabeschild haben (EDIT eindeutigere Formulierung)
Wird Zeit, dass gegen die Kampfradler mal durchgegriffen wird.
Habe ebenfalls ne Menge "Spaß" mit den Kameraden.
Auch sehr beliebt in Kampfradlerkreisen:
Im Sandwich zwischen Kampfradler und nachfolgendem Verkehr gilt es dann, die Notbremsung so zu dosieren, dass weder der Kampfradler plattgemacht wird (gibt sicher ne Menge Papierkram), noch der Nachfolgende auffährt.
Das ist leider nicht so. Die Grünen wollen sogar, dass der Autofahrer immer zahlt. Er ist ja versichert.
peso