Alfa Romeo Giulia: Premiere in Genf und Sitzprobe
Wer die wilde Giulia mag, wird die brave nicht hässlich finden
In Genf zeigt Alfa die neue Giulia erstmals diesseits der Topversion. MT-Redakteur Heiko hat sich die schlichte, neue Giulia auf der Messe angesehen.
Genf – Ein bisschen riskant war das schon. Schon im Sommer 2015 hatte Alfa Romeo die Giulia gezeigt. Und dann auch noch als sportliches Topmodell Quadrifoglio Verde. Als Zeichen: Alfa Romeo startet wieder neu durch.
Mit einem 2,9-Liter-Biturbo-V6 unter der Haube und allerlei Zierrat, der so einen M3- oder C-Klasse-AMG-Jäger eben auszeichnet. Mit 510 PS ist die sportlichste Giulia fast überpotent und sah so aus. Wie soll die Giulia für den Hausgebrauch da mithalten?
Jetzt wissen wir es. Alfa hat in Genf das Tuch gelüftet und – na ja. Man muss sie ein bisschen auf sich wirken lassen. Die Bilder der 510-PS-Giulia sind noch frisch im Kopf, und sie steht am Stand nicht weit weg. Ein bisschen schlichter wirkt die Basis-Julia schon, nicht ganz so sprungbereit. Je mehr man sich jedoch den Details widmet, desto deutlich wird: Sie ist gar nicht weit weg von der mit dem Kleeblatt. Wer die wilde Giulia mag, wird die brave nicht hässlich finden.
Kunststoffe statt Leder im Innenraum
Für den Innenraum gilt das erst recht. Der ist – bis auf ein bisschen Sichtkarbon hier und da – genauso gut gelungen wie beim Sportmodell. Das gefiel uns schon auf der IAA im Herbst und enttäuscht nicht. Vor allem die Integration des Infotainmentbildschirms hinter einer dunklen Scheibe sieht einfach verdammt gut aus. Die Bedienung funktioniert intuitiv über einen Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole. Dessen Oberfläche ist Berührungsempfindlich, man kann also auch wischen.
Gab es im Quadrifoglio nur Leder auf Sitzen und Armaturenbrett, zeigt Alfa hier auch ein Interieur mit Kunststoffoberflächen. Das fühlt sich erfreulich gut an und sieht auch so aus. Etwas gröber strukturiert als bei vielen anderen, wirkt die Narbung trotzdem nicht grobschlächtig.
Die Verarbeitung wirkt solide – wenn auch nicht in allen Details. Die Knöpfe könnten etwas solider in der Hand liegen und genauere Druckpunkte und Rastungen haben. Trotzdem: Wenn die Serienmodelle auf dem Niveau des Messemodells sind, kann man zufrieden sein.
Bestellstart im April
Wer etwas anderes ausprobieren will als die Angebote von Audi, BMW oder Mercedes, kann die Giulia ab 15. April bestellen und darf im Sommer mit der Auslieferung rechnen. Die meisten werden sich für einen der beiden Diesel im Angebot entscheiden. Beide verfügen über 2,2 Liter Hubraum, der schwächere leistet 150 PS, der stärkere 180 PS. Beide gibt es wahlweise mit Sechsgang-Handschaltung oder Achtgang-Automatik. Ein 2,0-Liter-Benziner mit 200 PS ist nur mit Automatik zu haben.
Mit dem Angebot ist Alfa in Europa also genau da, wo sich der Großteil der Flottenkunden tummelt. Weltweit fehlen noch ein paar Motoren, doch die kommen später, sind aber schon bekannt. Kräftigere Benziner mit 250 PS und 280 PS wird es noch geben und einen Diesel mit 210 PS. Außerdem für verschiedene Modelle Allradantrieb.Mito und Giulietta müssen noch durchhalten
Damit ist Alfa in der Mittelklasse gut aufgestellt. An anderer Stelle zwickt es weiterhin. Die Giulietta hat bald sechs Jahre auf dem Buckel und wurde gerade zum zweiten Mal geliftet. Der kleine Mito wird im Herbst sogar schon acht Jahre alt und steht in Genf in der „neuen Modellgeneration“ auf dem Stand. Dabei handelt es sich allerdings nur um ein kleines Facelift. Kosmetik, mehr nicht.
Alfa braucht also immer noch mehr frisches Blut, oder: Autos mit Herzblut. Die Giulia kann nur der Anfang sein. Immerhin ein schöner Anfang.
Gestern zum erstenmal live auf der Straße gesehen.
😎😎😎😎
Schönes Auto, grade mit dem beigen Leder und den Holzeinlagen.
Wird es den V6 Benziner auch in einer schwächeren Version geben?
Gibt es schon Preise, Ausstattung, Fahrleistungen etc.?
der kurze Schalthebel.... ein Traum!!
das Interieur sieht auch toll aus, Heckansicht ein bisschen zu brav.
wirds auch nen Sportwagon geben?
Endlich mal wieder eine sehr schöne Limo seit dem 159er. Gefällt.
Ouah, was für ein geiles Teil! Eindlich mal wieder ein richtig schöner Alfa. Wenn's dann auch noch mit der Zuverlässigkeit klappt, ist der Wagen eine echte Alternative zu den etablierten Größen. Super... 😎
Mal gespannt, wann der erste Beitrag mit "sieht aus, wie ein Audi" kommt. Ich bin sicher, das kommt einfach immer... 😆
Aber offen gestanden hat er wirklich etwas Ähnlichkeit mit dem 3er BMW. Nur ist die Giulia die schönere Variante davon... 😜
Also gibt es zum Start nur ein Benziner mit aufgezwungener Automatik? Wenn es so ist, sehr schade. Ein Schalter mit 200 ps und Sportoptik Paket ähnlich der topversion und es wäre mein traumwagen 😊
Sehr schönes Auto, gefällt mir echt gut!
Gefällt mir besser als die Topversion.. Und endlich malwieder eine schöne Displayintegration! Kein iPad auf der Mittelkonsole.
Klingt doch gut soweit. Fragt sich nur was für ein Automat das sein wird.
Und, ob noch ein 380-420PS starker abgespeckter V6T kommt. Klafft ja schon ne ordentliche Lücke zwischen 280 und 510 PS 😆
Bild 8, wirklich wunderschön anzusehen. Hier passt für meinen Geschmack einfach alles perfekt zusammen. Nicht zu viele Sicken und Kanten, aber auch nicht zu "rundgelutscht" (MB C-Klasse) bzw. "bieder" (BWM 3er).
Auch der Innenraum ähnelt das Modell nun in vielerlei Hinsicht den großen deutschen Herstellern, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Leider werden diese Autos bei uns trotzdem nicht oft verkauft werden, die Deutsche Konkurrenz ist stark und ist halt an jeder Ecke mit Reparatur und Verkaufsniederlassungen vertreten - da kommt Alfa nicht mit. Schade eingentlich.
Leider brauchen wir in D ein Nummernschild vorne... 🙁
Die Achtgang von ZF.
Ein Nummernschild vorne brauchen die Italiener auch, nur tragen die nicht so groß auf ;-)
an technischen daten gibts im netz bislang folgendes zum 2.2L diesel:
180 PS / 0-100 in 6.9s / 3.8 L auf 100 km / 99 g CO2 / 1374 kg trocken / CW Wert 0.25
wäre schon ne hausnummer 😊