Mazda 6 und Mazda CX-5 Facelift: Fahrbericht
Wer dieses Facelift nicht sehen kann, muss fühlen
Die Euro-6-Norm ist für Mazda kein Problem: Die Japaner konzentrieren sich bei den Facelifts von CX-5 und Mazda 6 auf Komfort, Sicherheit und Spielereien. Ein Fahrbericht.
Leverkusen - Josef Schmidt strahlt. Der Mazda-Deutschland-Chef freut sich über gute Autos, solide Gewinne und zufriedene Händler. Für einen Mazda-Neuwagen bezahlen Kunden im Schnitt 20.000 Euro netto. Die meisten Konkurrenten machen pro Auto weniger Umsatz.
Während die Wettbewerber hektisch ihre Motorenpalette auf Euro 6 umstellen, können sich die Japaner zurücklehnen. Die niedrig verdichteten Dieselmotoren aus Hiroshima hatten mit der Schadstoffnorm von Beginn an keine Probleme. Und deshalb steht anderes im Vordergrund, wenn Mazda jetzt seine europäischen Flaggschiffe renoviert: mehr Komfort, mehr Sicherheit.
Zum Beispiel der Mazda 6. Der bekommt mehr Chrom und schmalere Scheinwerfer. In Voll-LED-Ausführung mit adaptivem Kurvenlicht oder, gegen Aufpreis, mit voll flexibler Ausleuchtung der Straße. Hinzu kommt ein schönerer Innenraum: weniger Knöpfe, mehr Leder, weniger Plastik; die Sitze werden komfortabler. Neu ist auch die elektrische Handbremse. Das mag nicht jeder, aber diese hier regiert zumindest schnell.Mazda 6: Einer für die Langstrecke
In der Mittelklasse zählt vor allem Langstreckenqualität. Beim Mazda sprechen die Dämpfer nun schneller an, der Zweiliter-Saugbenziner mit 165 PS läuft bemerkenswert leise. Insgesamt senkten die Ingenieure das Geräuschniveau im Auto um 25 Prozent: mit dickerem Glas, aerodynamischem Feinschliff und besserer Dämmung. Das spürt man. Erst ab Tempo 120 werden Windgeräusche überhaupt wahrnehmbar.
Am Charakter des hochverdichteten Mazda-Saugbenziners ändert sich nichts, zum Glück: lineare Kraftentfaltung und auf der ersten Testfahrt ein moderater Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern auf 100 Kilometer. Wem das zu langweilig wird, der kann in Kombination mit dem Automatikgetriebe nun einen Sportmodus aktivieren. Dann fährt der 6er mit hohen Drehzahlen in niedrigeren Gängen. Mit dem Facelift startet eine Allradvariante, allerdings nur mit Dieselmotor (150 oder 175 PS).Mazda CX-5 Facelift: Neue Assistenzsysteme
Auch beim SUV beließen es die Mazda-Designer bei vorsichtigen Retuschen: neue Lampen, neuer Grill, neue Technik-Features. Der CX-5 ist schließlich der erfolgreichste Mazda in Europa (und Deutschland). Und da Mazda von Downsizing generell nichts wissen will, gibt es ihn jetzt mit 192 Benzin-PS aus 2,5 Litern Hubraum. Das sei ein Kundenwunsch gewesen, sagt Josef Schmidt. Damit bleibt der Mazda CX-5 wuchtig, fühlt sich aber viel leichter an. Zumal er mit 1,4 Tonnen (je nach Modell) vergleichsweise leichtfüßig fährt.
Beim Thema Assistenzsysteme hebt Mazda CX-5 und 6 auf den neuesten Stand. Beide Modelle bekommen einen mitlenkenden Spurhalteassistenten, ein City-Notbremssystem und eine Müdigkeitserkennung. Der Totwinkel-Warner erscheint etwas nervös, er warnt beim Auffahren auf die Autobahn auch vor Verkehr auf der Mittelspur. Das Head-up-Display bleibt dem Mittelklässler vorbehalten.Toll: Der City-Notbremsassistent kann zwischen zwei und acht km/h auch beim Rückwärtsfahren Unfälle verhindern. Von einem Versuch haben wir abgesehen. Das Infotainment-System übernehmen die drei Jahre alten Modelle aus Mazda 2 und Mazda 3: Die Bedienung erfolgt per Controller oder Touchscreen. Letzterer funktioniert allerdings nicht bei der Fahrt.
Klein, aber profitabel
Mazda-Kunden statten ihre Autos gern gut aus. Beim CX-5 gibt es deshalb die neue Ausstattung "Exclusive Line" inklusive Aus- und Einparkhilfe, Spurassistent und Kurvenlicht. Preis: Nicht günstige, aber wettbewerbsfähige 29.090 Euro mit dem 165-PS-Benziner. Insgesamt bleibt der Mazda CX-5 preislich im Mitttelfeld seiner Klasse - nur beim Rabatt ist der Händler womöglich weniger entgegenkommend.
Der Mazda 6 leidet unter der Vorliebe der Flottenbetreiber für deutsche und ("ist ja die gleiche Technik") tschechische Fabrikate. Unter den Japanern ragt er dennoch heraus, findet beinahe doppelt so viele Käufer wie der Toyotas Avensis. Honda und Nissan haben es vorerst aufgegeben, in der Mittelklasse Geld zu verdienen. Josef Schmidt nicht. Solange seine Händler glücklich sind, hat der Mazda-Mann gut lachen.
Technische Daten: Mazda 6
- Modell: Mazda6 Skyactiv-G 165
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe (alt. Sechsgang-Automatik)
- Leistung: 165 PS (121 kW) b. 6.000 U/min
- Drehmoment: 210 Nm b. 4.000 U/min
- Verbrauch: 5,9 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 135 g/km
- 0 – 100 km/h: 9,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 216 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,87 x 1,84 x 1,45
- Radstand: 2,83 m
- Leergewicht inklusive Fahrer: 1.380 kg
- Kofferraum: 480 l
- Grundpreis: 30.690 Euro
- Grundpreis Mazda 6: 25.290 Euro
- Marktstart: 27. Februar 2014
Technische Daten: Mazda CX-5
- Modell: Mazda CX-5 Skyactiv-D 150
- Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel
- Getriebe: Sechsgang-Schaltgetriebe (alt. Sechsgang-Automatik)
- Leistung: 150 PS (110 kW) b. 4.500 U/min
- Drehmoment: 380 Nm b. 1.800 U/min
- Verbrauch: 4,6 l/100 km (NEFZ, Allrad: 5,2 l/100 km)
- CO2: 119 g/km
- 0 – 100 km/h: 9,2 s
- Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,56 x 1,84 x 1,71
- Radstand: 2,70 m
- Leergewicht inklusive Fahrer: 1.495 kg
- Kofferraum: 503-1.620 l
- Grundpreis: 26.290 Euro
- Grundpreis Mazda CX-5: 24.190 Euro
- Marktstart: 27. Februar 2014
Ein Mittelklasse-Wagen mit veralteter Saugertechnologie, der wenig braucht? Sowas geht doch gar nicht....
Und nein, mich interessieren kein 0-100 Werte, oder realitätsfremde Elastizitätswerte...
Grüße,
Zeph
Hochmoderne Technologie und bei den Benzinern auch ohne Turbos. Die Verbrauchswerte funktionieren sogar halbwegs in der Praxis. Die Diesel haben Euro 6 ohne Urin-Beigabe (äh Add-Blue). Eine gute Alternative zu dem TSI-Schrott. Also ich finde deren Motorenkonzept gar nicht schlecht.
Das hat Mazda toll gemacht, allerdings fehlt eine Mazda 6 Fließhecklimo und eine Sportversion vom Mazda 3/6.
Wegen den Motoren: Mazda Motoren sind robust, auch diese haben so gut wie keine Probleme und erreichen wirklich niedrige Werte, da können die Mini Turbobenzinern einpacken ;-)
Hallo Zeph,
was sind "realitätsfremde Elastizitätswerte" ?
Als Automatikfahrer interessiert mich so etwas nur am Rande.
Wenn es denn nötig ist, benutzt man/frau den Kickdown.
Trotzdem mag ich es nicht, wenn man gefühlt eine Wanderdüne bewegt.
Nicht das man mich falsch versteht, die 110 PS meines MX-5 reichen um Spaß zu haben.
Die 68 PS des Picanto sind ernüchternd zu fahren.
Egal welche Gaspedalstellung, es passiert nix.
Die 200 Turbo-PS meines Alltagsfahrzeugs machen einfach lässig.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Im übrigen soll auch der Mazda 6 mit dem 2,5 L Benziner ausgestattet werden.
Der 2,5 L Motor im M6 und im CX5 wird ausschließlich in der höchsten Ausstattungsvariante angeboten und ist jeweils nur in Verbindung mit einer 6-Gangautomatik lieferbar - Leider.
Ich finde die Mazda Motoren wirklich gut. Vor allem die Idee dahinter. Aber man muss auch realistisch bleiben.
Aktuelle ams. Golf TSI verbraucht bei 160 2l weniger als der Mazda 3. Auch bei den anderen Vernrauchsmessungen war der Golf besser. Golf Bonus abgezogen bleibt da höchstens ein Unentschieden.
Ja, das kommt schon hin. Nur:
Wo kein Turbo vorhanden, kann keiner kaputt gehen. Und von Steuerkettenproblemen bei Mazda-Benzinern habe ich nirgendwo was gelesen.
zumindest bei meiner probefahrt mit 5 kompakten hat der mazda 3 leider am meisten verbraucht.
liegt aber evtl an der automatik.
Hängt vor allem vom Streckenprofil ab.
Im Vergleich zu meinem Vorgänger, Golf VI 1,2 l TSI 105 PS, sind die Unterschiede marginal. Auf der BAB bei etwa 130-160 km/h im M3 sogar besser.
Wie gesagt, ich finde das Mazda Konzept gut. Was nicht da ist kann nicht kaputt gehen.😉
Nur ist die Behauptung das der Motor in der Praxis deutlich weniger verbraucht als ein kleiner aufgepusteter einfach falsch.
Hat auch keiner gesagt bzw. geschrieben.
AMS sagt ja schon alles....
Das ist doch auch völlig sinnfrei, dass ein TSI weniger verbraucht bei hohen Geschwindigkeiten als ein Mazda 3. Die TSIs, die ich gefahren bin, z.b. bei einem A3 1.4, waren die größten Säufer, die ich je gefahren bin. Ab 140 fressen die Benzin ohne Ende, obwohl man schon im 6.Gang ist. Von nichts kommt nichts, daher lautet meine devise immernoch: Hubraum ist nur bedingt ersetzbar.
Au, ja. Der 2,5 l Benziner würde mich reizen. Schade, dass es den jetzt erst gibt.
ja das glaub ich sofort. in der schweiz sind solche geschwindigkeiten aber weniger ein thema 😜
bin mit allen die selbe strecke (arbeitsweg) gefahren.
der golf verbrauchte 2 liter (!) weniger. einen teil kann man wohl auf die räder schieben. (16vs18'')
1er bmw immerhin 1 liter weniger.
alle ungefähr selbe leistung.
beide haben aber wohl auch eine effizientere automatik.
natürlich müsste man dies über längere zeit verfolgen, aber hat mich doch etwas schockiert.