Autohersteller wollen Airbag-Zulieferer Takata helfen
Wer kann Takata retten?
Millionen von Autos wurden wegen defekter Takata-Airbags zurückgerufen. Jetzt wollen ausgerechnet die Autobauer dem Zulieferer helfen. Sie brauchen weiterhin Airbags.
Tokio - Ausgerechnet die Autohersteller wollen dem angeschlagenen Airbag-Lieferanten Takata helfen. In einem Krisengespräch haben dem "Manager Magazin" zufolge gut ein Dutzend Hersteller über Möglichkeiten beraten, die Rückruf-Misere Takatas in den Griff zu bekommen. Der Grund: Die Produktion von Takata muss gesichert werden, um Lieferausfälle so gering wie möglich zu halten. Den Autobauern bleibt kaum ein anderer Lieferant als Alternative.
Takata bestätigte am Mittwochabend, dass es am 29. Januar einen Termin mit Herstellern in Japan gegeben habe. Es sei oberste Priorität die Lieferung von Airbags sicherzustellen, sagte ein Sprecherin. Das Unternehmen habe die Produktion von "Airbag-Ersatzeinheiten dramatisch erhöht, um Rückrufe und Sicherheitsmaßnahmen zu unterstützen". Takata werde weiterhin alles tun, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu verbessern.
Wie das "Manager Magazin" schreibt, sei dabei unter anderem die Suche nach einem Käufer für Takata sowie finanzielle Unterstützung für den Zulieferer diskutiert worden. Daimler und BMW wollten den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Takata dementiert Werksschließungen in Europa
Seit Jahren gibt es Probleme mit den Airbags des japanischen Herstellers, der große Teile der gesamten Branche beliefert. Die Airbags können eine Explosion verursachen, bei der Teile der Verkleidung durch den Innenraum des Fahrzeugs geschleudert werden. Allein in den USA müssen laut der dortigen Verkehrssicherheitsbehörde 24 Millionen Autos zurückgerufen werden. Takata musste wegen des Airbag-Debakels bereits Verluste verbuchen.
Laut "Manager Magazin" ging es bei dem Treffen mit Herstellern auch um eine Lösung für das Takata-Werk im sächsischen Freiberg, das bislang nicht von den Fehlern betroffen ist. Einen Bericht über Pläne für Werkschließungen in Europa dementierte Takata jedoch. Sobald Entscheidungen getroffen worden seien, werde unverzüglich berichtet, sagte eine Sprecherin. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo hatte unter Berufung auf nicht genannte Quellen gemeldet, Takata erwäge, Werke in Europa zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen. Der Zulieferer unterhält 20 Niederlassungen und Werke in Europa, davon 11 in Deutschland.
Naja, typisch too big to fail.
Bauen permanent mist, aber pleite gehen ist nicht weil es keine Konkurrenz gibt.
Ist ja fast so schlimm wie bei den Banken.
Ich opfere mich als heilsbringender Vorstandsvorsitzender für Takata auf - gegen Millionengage versteht sich. Ich habe auch schon einige Ideen für Airbags:
https://www.google.de/search?...
Konkurenz gibt es schon, allerdings ist es nicht einfach ein schon bestehendes Produkt einen anderen Zulieferer bauen zu lassen, da das auch Monate dauern kann bis alles so ist wie beim vorherigen Zulieferer, trotz der gleichen Einzelteile, aus denen, in dem Fall Airbags, gebaut werden.
Und da liegt das Problem. Die Fahrzeughersteller können sich einen wochenlangen oder sogar monatelangen Produktionsstillstand nicht leisten. Um so etwas zu überbrücken müsste im jetzigen Fall Takata, für Monate im voraus produzieren. Bei den Problemen, die sie gerade haben ist das nicht sehr wahrscheinlich.
MfG
🙄
Ist der Ruf erst ruiniert....
Die Rettung wird sein: Flächendeckende Airbagpflicht in Schwellenländern durch die dann höhere Stückzahl geht es dann wieder lustig weiter....
Kaum zu Glauben das die überhaupt weitermachen DÜRFEN.
So etwas passiert, wenn sich Unternehmen von einem Zulieferer abhängig machen, anstatt die Auftragsmenge auf mehrere Zulieferer aufzuteilen. Ein Fehler, der von Nieten in Nadelstreifen immer wieder gern gemacht wird...
Besser kann man es nicht formulieren! Und das ist das beste Beispiel, wie diese Welt inzwischen tickt. Immer schneller, billiger, kostenschonender...ein furchtbares Gebärden.
mfg
Man lässt Takata nicht fallen, weil es dann weniger Konkurrenz und weniger Preisdruck gäbe. Die Autohersteller sind schon schlau.
Was heißt schlau? Die sind nur gierig.
Takata ist in der Branche der Billigheimer der bisher immer die Preise niedrig hält. Wozu das führt sieht man ja.
Wenn die kaputt gingen dann ginge es allen anderen besser.
Aber eines ist natürlich richtig, es gibt (auch aufgrund der Preisdrückerei) natürlich nirgends überschüssige Produktionskapazitäten. Bestehende Anlagen werden sowieso im Mehrschichtbetrieb gefahren und niemand könnte so schnell die Produktion hochfahren daß nicht irgendwo ein Engpass entstünde.
Letzten Endes würden Wettbewerber die bestehenden Werke übernehmen und dann dort weiterproduzieren.
Besser kann man es nicht formulieren! Und das ist das beste Beispiel, wie diese Welt inzwischen tickt. Immer schneller, billiger, kostenschonender...ein furchtbares Gebärden.
mfg
Na also immer locker bleiben. Schließlich gilt ja auch hier "Angebot und Nachfrage".
Bedeutet der Kunde (WIR) hat es ja eigentlich in der Hand.
Wenn jeder bereit wäre für Qualität auch den dazu passenden Preis zu bezahlen, dann würde es diese "billigheimerei" nicht geben.
Aber wir wollen doch immer billigere Autos. Mehr Technik ist ok, aber bitte für den gleichen Preis!
Oder etwar nicht..........? ;-)
Zum Thema Takata:
Es ist wirklich eine Schande zu sehen, wie ein tolles Unternehmen nach und nach von der eigenen Führung hingerichtet wird. Denn diese Sparmaßnahmen kommen ja nicht von irgendwo. Das das nicht lange gut gehen konnte, war jedem klar, der ohne Finger bis 5 zählen konnte. Aber was soll man machen? Wie in jeder Hierarchie "Ober sticht Unter". Sehr schade um die guten Ex-Kollegen.
Gruß von einem ehemaligen Takata Mitarbeiter.
ist den Takata wirklich ein Billigheimer? Normalerweise sind Markführer das eben gerade NICHT...
Ist wohl eher der Einzige der die nötigen Mengen liefern kann.
Wenn der Laden in die Pleite rutscht ist erst mal eine Weile schluss mit Lustig, dort steht die Produktion. Andere können den Laden erst nach einer gewissen Zeit aus der Insolvenzmasse rauskaufen und eine Produktionserweiterung der anderen Hersteller dauert. Neubauten, neue Maschinen und Personal die Sie bedienen, da hat man schnell mal zwei Jahre rum ohne das ein einziger Airbag zusätzlich produziert wird.
So gesehen hat VW was Gutes bewirkt, durch ihren Absatzeinbruch wird das Problem etwas entschärft da Andere deren Fehlmenge übernehmen können.
Das Problem ist das kleine Zulieferer die ganzen gesetzlichen und kundenspezifischen Auflagen gar nicht mehr stemmen können. Bei neuen Produkten hast Du locker mal ein paar Millionen Vorlaufkosten bevor der Auftraggeber mal anfängt zu bezahlen. Und bei solchen Sachen wie Airbags kommen noch einige zusätzliche Hürden da dort noch staatliche Genehmigungsbehörden ein gewichtiges Wort mitreden.
Dazu kommt die Frage ob man
a) Airbags einfach so gegen Die eines anderen Zulieferers tauschen kann, technisch gesehen, und
b) die Zulassung des Automodells nicht in Teilen neu erteilt werden müsste