ADAC: Kuriose Verkehrsregeln im Ausland
Wer ohne Helm fährt, muss laufen
In unseren Nachbarländern gelten meist strengere Verkehrsregeln, die Bußgelder sind oft höher. Doch das ist noch nicht alles, womit ein Autourlauber rechnen muss.
München - Wer mit dem Auto über die Grenze fährt, versteht plötzlich nur noch die Hälfte. Die Menschen sprechen meist eine andere Sprache und die Verkehrsregeln werden neu geschrieben. Neben höheren Bußgeldern, anderen Tempolimits und Gefängnisstrafen gibt es auch die eine oder andere Kuriosität, an die man sich halten muss - ob man sie versteht oder nicht.
Frankreich
In den ersten zwei Jahren nach bestandener Führerscheinprüfung gelten in Frankreich laut ADAC gesonderte Tempolimits: außerorts 80 km/h, Schnellstraße 100 km/h, Autobahn 110 km/h - egal ob der Fahranfänger Franzose oder Deutscher ist. Die Verpflichtung, einen Einweg-Alkoholtester an Bord zu haben, ist zwar grundsätzlich noch aktuell. Doch es wird bei einem Verstoß kein Bußgeld mehr fällig.
Italien
Wer ohne Helm auf einem Kraftrad unterwegs ist, muss sich im schlimmsten Fall für 60 Tage von seinem Bike verabschieden. Denn es kann in Sicherungsverwahrung genommen werden.
Außerdem verstehen die Italiener bei Alkohol im Blut absolut keinen Spaß. Wer mit mehr als 1,5 Promille noch Auto fährt, darf zu seinem Wagen „Auf nimmer Wiedersehen“ sagen. Denn er kann enteignet und versteigert werden, sofern Fahrer und Halter des Fahrzeugs identisch sind. Übrigens droht unter bestimmten Umständen auch in Deutschland und der Schweiz eine Enteignung.
Wenn sich an der italienischen Mautstation die Schranke öffnet, heißt das noch lange nicht, dass die Sache erledigt ist. Lag beispielsweise ein technischer Defekt vor und die Zahlung wurde nicht richtig registriert, kann es eine Nachzahlungsaufforderung geben - auch Jahre später. Aus diesem Grund sollten Zahlungsbelege aufbewahrt werden.
Österreich
Wer auf dem Grundstück eines anderen parkt, stört damit dessen Besitz. So sieht es die österreichische Rechtslage. Statt hoher Abschleppkosten drohen Gerichtskosten in Höhe von maximal 700 Euro.
Und in einer 30er-Zone kann auch ein Knöllchen verhängt werden, wenn kein Blitzer installiert wurde. Hier reicht in Österreich die Schätzung eines Beamten, der über ein sogenanntes „geschultes Amtsauge“ verfügt.
Gegen Vignetten-Betrug kämpfen die Österreicher mittlerweile mit speziellen Kameras. Dank diesen kann genau festgestellt werden, ob die Vignette gültig und richtig aufgeklebt ist. Verstöße kosten mindestens 120 Euro.
Schweiz
Die Schweizer trauen den Touristen nicht. Aufgrund von Fluchtgefahr verlangen sie die meist satten Bußgelder von Ausländern direkt an Ort und Stelle. Bei Nichtbezahlung droht im schlimmsten Fall sogar Ersatzhaft.
Quelle: ADAC
Moin,
das ist echt der Hammer 😕.
Vermutlich sind in der Ferienzeit alle Strassen derart überlastet, das man
eingreifen muß, und dabei auch noch richtig abkasiseren kann.
- Es sind leider immer wieder Familien, für welche ein Urlaub mit dem Pkw günstiger kommt,
als die 50% Singels, die sich da wenig Gedanken machen müssen.
Diese perversen Strafen sind nicht zu rechtfertigen😆
- Bleibt in der Heimat, oder fliegt, auch wenns wehtut,
- bis Sie uns vermissen -
schönen Gruß
Also, jetzt mal ganz ehrlich: Im Jahr 2011 habe ich mit dem Auto eine Europatour gemacht: Fast 12.000 Kilometer in ziemlich genau einem Monat. Dabei bin ich durch 12 Länder gefahren (auch GB und IRE).
Ich wurde nicht ein einziges Mal kontrolliert, nicht ein einziges Mal geblitzt. Die einzigen Kontrollen waren an der Grenze Frankreichs. Einmal in Calais auf dem Weg nach GB - dort wollten mich Zöllner zunächst kontrollieren. Als ich den Kofferraum aufmachte, haben die Jungs abgewunken. Zu viel arbeit. 🙄
Und später, als ich wieder aus England zurück war und den weiten Weg nach Spanien angetreten habe, hielt man mich auch dort kurz an der Grenze an. Dort wurden mir ein paar Fragen gestellt, wie zum Beispiel: "Ist das Ihr Auto?" und "Wo wollen Sie hin?" - unwahrheitsgemäß habe ich mit "Ja" und mit "Barcelona" geantwortet, denn die Antworten "Nein, meinem Vater aus Versicherungsgründen...." und "Ich fahre um ganz Europa herum..." hätten wohl eine Kontrolle nach sich gezogen. 😆
In Italien kann man garnicht alle Tempolimits einhalten! Auf der Autobahn drängeln alle! Wirklich ALLE! Auch die Brummis. Am liebsten indem sie einem Dauerfeuer aus der Lichthupe + Seitenblinker geben, und so dicht wie möglich an das vorausfahrende Fahrzeug heranfahren ohne es zu berühren. Das kann unter umständen auch nur wenige Zentimeter betragen - in einer Baustelle, bei erlaubten 50 Km/H und laut Tacho 140! In Italien kann es niemandem schnell genug gehen. Die Autos werden bis zur Vmax getreten. Forca!
In allen anderen Ländern ist das Fahren auf der Autobahn entspannt - wesentlich entspannter als hier. Über Landstraßen fahren ist aber wesentlich spannender. Man schafft nur sehr viel weniger Kilometer pro Tag.
Aber vielleicht haben diese Reise-Ratgeber und Panikmacher-Artikel alle etwas mit der von mir oft zitierten "German Angst" zu tun? 😆
http://de.wikipedia.org/wiki/German_Angst
Übrigens ist die Schweiz was Tempolimits angeht wesentlich restriktiver. 😉 Da sollte man echt aufpassen. Temposündern droht dort sogar der Knast.
Ich wünschte mir, daß unser Verkehrsminister aus allen Ländern die Strafen mal "sammelt", auswertet und dann die Höchste beim jeweiligen Verstoß, bei uns einführt.
Bei uns werden doch, nach dem neuen Punktekatalog, Verkehrsrabauken noch belohnt, dürfen sie doch einen schweren Verstoß mehr begehen, ehe die Pappe einkassiert wird. Wie sollen da die Straßen sicherer werden?
Ich bin seit vielen Jahrzehnten BKF und habe 0 Punkte in Flensburg. Mit dem privaten Großen aus der Garage fahre ich auch mal gerne über 200; aber nur da, wo es erlaubt ist und es Witterung, Beleuchtung und Verkehrsdichte erlauben.
In der Schweiz kann bei starker Geschwindigkeitsüberschreitung (sogenannte "Raser") auch das Fahrzeug konfisziert werden. Dies ist auch möglich, wenn der Fahrer das Fahrzeug gar nicht besitzt.
Dies ist eine Reaktion auf Fahrer, die (nach früherem Recht) wiederholt und fast ungestraft mit massiver Geschwindigkeitsüberschreitung Menschen mit ausgeliehenen oder geleasten Fahrzeugen totgefahren haben.
Zudem werden die Bussen und Strafen nicht zum Discounttarif berechnet wie in Deutschland.
Nicht nur das: In der Schweiz kann der Fahrer auch mit Freiheitsentzug rechnen, wenn er es übertreibt. Das Lustige ist: Das Maß ist im Gesetz nicht festgeschrieben. Es obliegt dem Richter darüber zu entscheiden, wer in den Bau wandert, und wo nochmal ein Auge zugedrückt werden kann.
Das Höchstmass für Busen in der Schweiz ist schon fest gelegt auf 360 Tagessätze à CHF 3000.00 = CHF 1'080'000. Hier nur ein kurze Übersicht, es lohnt sich als ganz und gar nicht im Strassenverkehr die regeln zu brechen (bzw. sich zu erwischen lassen 😉 ).
Die Info kommt für mich deutlich zu spät! In den ersten 2 Jahren nach meinem Führerschein habe ich insgesamt ca. 2 Wochen in Frankreich verbracht, in denen ich teils deutlich schneller gefahren bin. Vom einzigen Blitzer, der mich erwischt hat, kam zum Glück nie was. Wäre ziemlich teuer geworden 😆
Dass in Italien das Fahrzeug konfisziert wird, wenn man mit 1,5 Promille unterwegs ist, finde ich gut!