Ratgeber leere Autobatterie: Im Zweifel den Pannendienst rufen

Wer Starthilfe gibt, sollte wissen, was er tut

MOTOR-TALK

verfasst am Sat Feb 03 16:01:53 CET 2018

Im Winter machen alte Autobatterien häufig schlapp. Wem dies passiert, der sollte nur dann selbst Hand anlegen, wenn er sich mit Starthilfe auskennt. Andernfalls sollte der Pannendienst kommen.

Beim Starterkabel müssen die Polzangen bis auf die Kontaktteile an der Zangenspitze komplett mit Kunststoff isoliert sein
Quelle: picture alliance

Stuttgart/München - Es passiert meistens, wenn man es eilig hat: Man dreht am Zündschlüssel, das Auto ruckelt kurz und dann: nichts. Die Batterie ist leer. Ohne Starthilfe geht gar nichts mehr. Sind Fahrer und ein Helfer mit Starterkabel nicht hundertprozentig sicher, wie sie das Auto zum Laufen bekommen, sollten sie allerdings lieber den Pannendienst rufen, rät die Dekra. Bei einem Fehler drohen schwere Schäden in der Elektronik des Wagens. Springt der Motor beim ersten Versuch nicht an, können Fahrer der Batterie ein paar Minuten Zeit geben und es dann erneut versuchen.

Holt man sich Starthilfe, muss man einiges beachten. Das beginnt schon beim Kabel, erklärt der ADAC. Dieses müsse die Voraussetzung der DIN-Norm 72 553 beziehungsweise der ISO-Norm 6722 erfüllen. Die Polzangen sollten bis auf die Kontaktteile an der Zangenspitze komplett mit Kunststoff isoliert sein, damit es nicht zu Kurzschlüssen beim ungewollten Berühren von Motorteilen kommt.

Im schlimmsten Fall knallt es

Minus- und Pluspol dürfen Fahrer keinesfalls verwechseln. Die entsprechenden Zeichen seien in der Regel im Umfeld der Pole eingegossen, erläutert der ADAC. Zunächst mit dem roten Kabel die beiden Pluspole verbinden. Dann das schwarze Kabel an den Minuspol des Spenderautos anschließen. Und zuletzt das schwarze Kabel mit einem Massepunkt verbinden, etwa einer großen Schraube am Motorblock des Empfängerautos. Bei einer Verbindung mit dem Minuspol des Pannenfahrzeugs ist laut ADAC nicht auszuschließen, dass sich Knallgase entzünden.

Nun können Fahrer das Hilfsfahrzeug anlassen und danach den Start beim Pannenfahrzeug versuchen. Springt der Motor noch nicht an, sollten sie noch mal alle Kontakte prüfen. Läuft es, sollten sie zunächst einen starken elektrischen Verbraucher (etwa das Gebläse) anschalten, um Spannungsspitzen vorzubeugen. Dann erst das schwarze Minuskabel und als Letztes das rote Pluskabel lösen. Nun kann der Verbraucher wieder ausgeschaltet werden.

Nachdem das Auto gestartet ist, sollte es über längere Zeit gefahren werden - am besten in einer Überlandfahrt und nicht nur einige Kilometer im Stadtverkehr. Alternativ wird die Batterie an ein Ladegerät angeschlossen.

Taxiunternehmen oder Pannendienst

Das Auto zur Starthilfe anzuschieben oder abzuschleppen, ist laut Dekra nicht universell empfehlenswert. Das funktioniere nur bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe. Außerdem bestehe die Gefahr, dass unverbranntes Benzin in den Katalysator gelangt und diesen schädigt.

In vielen Städten geben auch Taxi-Unternehmen Starthilfe. Automobilclubs haben ebenfalls oft Kooperationen, um gerade in Stoßzeiten auszuhelfen. Die Preise für die Taxi-Hilfe sind je nach Ort unterschiedlich.

 

 

Quelle: dpa