Tradition: 30 Jahre Peugeot 205 Cabriolet
Wie der Korb zum Kult wurde
Cabrio-Körbchen konnte nicht nur VW bauen. Mit dem 205 Cabrio kreierte Peugeot einen Trend, der viele Nachahmer fand. In diesem Jahr wird das kleine Cabrio 30 Jahre alt.
Köln – Wenn ein Auto stirbt, erwacht manchmal ein anderes zum Leben. Als sich PSA 1984 zur Beerdigung der verlustbringenden Tochter Talbot entschloss, war die Bahn frei für das Peugeot 205 Cabriolet.
Zum eigenen 50. Jubiläum präsentierte Pininfarina 1985 den unmittelbaren Nachfolger des Talbot Samba - und den bis heute vielleicht schönsten Auto-Entwurf in Körbchenform. Schon im nächsten Jahr standen die Cabrio-Käufer Schlange. Peugeot konnte von dem preiswerten, nur 3,71 Meter langen Open-Air-Kleinwagen in zehn Jahren rund 72.000 Einheiten absetzen. Mehr noch: Der 205 sorgte für einen Cabrio-Trend, an dem fast alle Massenhersteller teilhaben wollten. Und das mit dem einfachen Bügel, der plötzlich irgendwie keinen mehr störte.
Cabrios haben bei Peugeot Tradition
Zum Produktionsanlauf des Peugeot 205 musste selbst das 14 Jahre lang gebaute Peugeot 504 Cabrio Platz in den beengten Turiner Werkshallen von Pininfarina machen. Die Italiener hielten den offenen Kleinwagen für den großen Cabrio-Knaller der kommenden Jahre mit entsprechendem Kapazitätsbedarf im Werk. So wurde auch der Fertigungsauslauf von Fiat (124) Spidereuropa und Talbot Samba begründet.
Tatsächlich brachte der Peugeot 205 alle Talente eines Trendsetters mit: Der Kleinwagen zählte bereits zu den meistverkauften Pkw Europas und das Cabrio brachte Sommerspaß zum kleinen Preis.
Es ginge auch ohne Bügel
Dabei sollte der starke Überrollbügel nicht nur vor Verletzungen bei einem Überschlag sondern vor allem vor allem vor allzu heftigen Verwindungen der Karosserie schützen. Möglich wären auch massive, von außen unsichtbare Strukturverstärkungen wie beim zeitgleich lancierten Saab 900 Cabrio oder dem offenen BMW 325i gewesen. Aber damit wäre der Franzosen-Flitzer teuer geworden - teurer als das Volkswagen Golf Cabriolet. So gab es den das CT 1,4 Cabriolet (1986) schon für 23.810 Mark.
Nach den Erfahrungen mit dem Talbot Samba Cabrio, das teils in desaströser Qualität zusammengebaut war, wollte Sochaux aber gerade Wolfsburg überholen. Der neue Peugeot sollte deshalb solide sein wie die bei Karmann gebauten Golf und Ford Escort Cabriolets. Schließlich war Deutschland Europas größter Cabriomarkt und die deutschen Frischluftfans besonders penibel. Am Ende fiel der 205 bei Vergleichstests im Kapitel Verwindungssteifigkeit dennoch durch gelegentliches Ächzen und Stöhnen auf. Doch das nahm ihm nicht einmal die Fachpresse übel.
Sein Design überzeugte
Kleine technische Makel konnte der unwiderstehliche Auftritt ausgleichen: niedrige Gürtellinie, nach vorn abfallende Motorhaube, zierliche Dachsäulen und ungewöhnlich große Fensterflächen - auch wenn die Fenster im Fond wie bei VW oder Ford nicht vollständig versenkt werden konnten.
Besonders beliebt war die grandiose Verdeck-Konstruktion des 205. Bei offener Fahrt gab es keinen aufgetürmten Verdeckberg wie etwa bei frühen Golf. Geschlossen wiederum nicht das Problem eines aufgeblähten Stoffdachs bei schnellen Autobahnfahrten. Von Kunden wie Fachkritikern gelobt wurde die einfache Handhabung: Mit zwei Hebeln am Windschutzrahmen wurde das Faltdach entriegelt und anschließend mühelos nach hinten geklappt. Die ordentliche Fahrzeugheizung ermöglichte offenes Fahren selbst bei kühleren Temperaturen.
Während andere familientaugliche Cabrios damals eher gemütlich unterwegs waren, flitzte der Peugeot 205 CTI durch den Sommer. Dabei machte er sogar Jagd auf teure Turbo-Ikonen wie das Saab 900 Cabrio. Gut neun Sekunden genügten dem 102 PS starken 205-Cabrio zum Erreichen der 100-km/h-Marke. Saab, Golf, Escort oder auch Fiat Ritmo schoben viel gelassener an.
Das Peugeot-Cabrio löste einen Trend aus
An die Rekord-Stückzahlen seines etwa ein Drittel billigeren Blechdach-Verwandten konnte das 205 Cabrio selbstverständlich nicht anknüpfen. Dennoch übertraf die Nachfrage zeitweise deutlich die Produktionskapazitäten bei Pininfarina. Deshalb ließ sich Peugeot auch Zeit mit dem Ausbau der Motorenpalette. Die besonders preiswerte Einstiegsversion 205 CJ mit 60 PS und Vergaser beispielsweise wurde erst 1988 nachgelegt. Da hatte der schicke Peugeot den Trend zum Bügelcabrio schon eindrucksvoll geprägt.
Als das 205 Cabrio im Juli 1995 allmählich aus den Preislisten gestrichen wurde, hatte der kleine Henkelmann einen ganzen Club von Bügel-Cabrios um sich geschart: Ob Bitter Rallye Roadster, BMW Baur 3er Top Cabriolet, Fiat Ritmo, Fiat Uno von L&H, Ford Escort, Honda Jazz, Jaguar XJ-SC, Mazda Familia/323, Nissan Micra, Opel Kadett, Rover 200 Series, Seat Ibiza, oder Volvo 480, sie alle suchten zeitweise zumindest als Prototyp den Platz an der Sonne.
Mit dem Abgang des Peugeot starb dann auch die gesamte Gattung nach und nach aus. In Mode kamen die bügelfreien Voll-Cabrios und wenig später die Coupé-Cabriolets. Auch hier fuhren die Franzosen mit Peugeot 306 und Peugeot 206 CC vorn mit. Aber das ist bereits eine neue Geschichte.
Chronik Peugeot 205 Cabriolet
- 1981: Mit dem von Pininfarina entworfenen und gebauten Talbot Samba Cabriolet (Basis Peugeot 104) meldet sich der Peugeot Konzern zurück im Segment der kleinen viersitzigen Cabriolets
- 1982: Erste Präsentation des neuen Kleinwagens Peugeot 205
- 1983: Markteinführung des Peugeot 205 als Drei- und Fünftürer
- 1984: Peugeot startet in Kooperation mit Pininfarina die Entwicklung eines neuen Cabriomodells auf Basis des 205. Ersetzt werden soll durch den offenen 205 auch das glücklose Talbot Samba Cabrio, zumal Peugeot die Marke Talbot komplett einstellen will
- 1985: Anlässlich des 50. Jubiläums der Kooperation zwischen Peugeot und Pininfarina präsentieren die Italiener ein Peugeot Coupé Concept Griffe 4 und den 205 als Cabriolet. Das Talbot Samba Cabriolet wird dadurch ersetzt
- 1986: Im Februar Start der Großserienproduktion. Nach dem Debüt auf dem Genfer Salon sind zunächst die Typen 205 CT und 205 CTI lieferbar
- 1987: Peugeot 205 CTI Cabriolet wird fortan mit 1,9-Liter- statt 1,6-Liter-Vierzylinder ausgeliefert
- 1988: Der Peugeot 205 CJ wird als 1,-4-Liter-Einstiegsversion lieferbar, optional auch mit Katalysator
- 1989: Neue 1,1-Liter-Basisversion CJ mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator
- 1993: Das 205 Cabriolet Roland Garros mit 75 PS Leistung wird auch von Sammlern gekauft
- 1994: Als letzter Einheitstyp ist die Version „Cabriolet 205“ lieferbar
- 1995: Das Peugeot 205 Cabriolet wird nach 71.125 gebauten Einheiten endgültig aus den Preislisten gestrichen, Nachfolger wird das 1994 vorgestellte viersitzige Peugeot 306 Cabriolet ohne Überrollbügel
War ein nettes Cabrio, der 205er.
Aber wie sollte er gegen den eine Klasse höher positionierten Golf Cabrio konkurrieren?
Naja, Verarbeitungsmängel hat der 205er Cabrio genug, alles quietschte, ächzte und knarzte, das Auto meines Freundes war aber damals flammneu.
Außerdem: Verwindungssteifigkeit war nicht sehr gut,
wenn man das Auto mit einem Reifen auf dem Gehsteig stand und mit 3 auf der Strasse,
dann verkeilten sich die Türen und gingen nicht auf,
das war aber auch beim Nachfolger 306 Cabrio so..
Die Klasse starb doch nicht aus, es gab doch den hübschen 206 CC, der leider auch viele Mängel hatte (klappdach, Dichtheit desselben)
Das Auto passte optisch und vom flair her einfach in die Zeit damals. Proportionen genau wie beim Golf 1, irgendwo zwischen sexy und niedlich.
Auch oder immer noch heute fallen diese Autos auf... Gefällt mir.
Im Golf passen drei Kisten Bier in den Kofferraum, wenn man sie erstmal durch die Luke reingedrückt hat 😆 Amaturenbrett und Co sind heute noch wie am ersten Tag, wie war das beim Löwen? Sind Fahrer hier?
Auf der Hebebühne oder mit drei Leuten im Auto UND mit einem Rad auf dem Bordstein hab ich mit dem Tür öffnen auch meine Probleme 😆
Was ein Blödsinn, bei den allermeisten hier aufgezählten Modellen handelt es sich um nie in Serie produzierte Prototypen (Mazda 323, Seat Ibiza, Volvo 480), kurzlebige Kleinserienumbauten in Eigenregie von Karosseriefirmen (BMW 3er, Fiat Uno) oder reine Japan-Modelle (Honda Jazz, Nissan Micra). Andere Modelle waren so absurd, dass sie von den Käufern nicht angenommen und bald durch ein Vollcabrio ersetzt wurden (Jaguar XJ-SC).
Da von einer Bügelcabriowell zu reden halte ich für ziemlich gewagt. Es hat sich in dieser Zeit eher gezeigt, dass Bügelcabrios nichtmehr so beliebt waren.
Dann hast du die Karosserie wahrscheinlich schon mit einem harten Gewindefahrwerk weich gerüttelt, original war das beim Golf 1 und schon gar nicht bei Golf 3 ein Problem. Die Freundin meiner Frau hat einen 2 Jahre alten 308 CC, da reicht es schon , mit einem Rad am Parkplatz auf einen vertieften Gullydeckel zu stehen, daß die Türen ecken....
Der 205 Cabrio ist auch mit einem Golf 1 Cabrio nicht zu vergleichen, der Golf war trotzdem noch eine Klasse größer.
Ich denke es geht generell um BÜGELCABRIOLETS. Im Artikel werden die Nachfolger erwähnt, mit dem Hinweis, dass sie keinen Bügel mehr haben.
War bei Opel Kadett zum Astra genauso. Einzig VW hat an dem Konzept sehr lange festgehalten
Ich hole mal ganz kurz meinen Duden, und suche das Verb aufvallen 🙄
Der war gut!
😆😆😉
Mfg
Andi
Das 205 Cabrio war und ist immer noch ein schönes Auto. Bis vor 4 Jahren hatte ich einen 205 CTI mit 102 PS. Es war ein richtig geiles Auto. Der 1,9 Liter Motor schob den 205 CTI gut an und flotte 200 Km/h auf der Bahn mit 195iger Breitreifen waren auch möglich.
Leider musste ich den kleinen Krankheitsbedingt verkaufen. Verkaufen ging aber unproblematisch. Interessenten gab es mehr als genug. Letztendlich ging der CTI zurück nach Frankreich in der Gegend von Lille, wo er hoffentlich noch heute rumfährt.
Irgendwann mal werde ich mir wieder einen CTI gönnen, vergessen kann ich den kleinen nicht.
.
So ein Ding hatte ich auch kurz, dann den 306, war das gleiche Problem.
Seit 14 Jahren, erst 2 Jahre 230 SLK dann bist an mein Lebensende 320 SLK.
Das solideste was ich bisher an Roadstern gefahren habe.
Der 320er hat mir in 10 Jahren noch nicht mal 500 EU zusätzliche Kosten verursacht.
Werkstatt ist dabei ein Fremdwort. 😆
http://www.welt.de/.../...kmaengel-miese-Lackierung-Die-VW-Macken.html
http://www.michaelneuhaus.de/golf6/golf6-probleme.htm
http://www.motor-talk.de/.../...richt-golf-vi-cabrio-t3359231.html?...
http://drive-blog.de/2013/08/07/kaufberatung-vw-golf-1-cabrio/1834/
http://www.welt.de/.../VW-Eos-Der-ist-leider-nicht-ganz-dicht.html
http://www.motor-talk.de/forum/eos-maengelauflistung-t2838686.html
^^
Der Franzosenspezialist mit dem Troll als Markenzeichen..... *gaaaaehhhhnnn*
Was für ein tendenziöser Artikel voller Wahrheitsverdrehung. Das Golf Cabrio kam 6-7 Jahre früher auf den Markt und es wurden ca. 5 mal soviel Golf 1 Cabrio wie vom Peugeot 205 Cabrio gebaut.
Alle in grösserer Stückzahl gebauten Erdbeerkörbchen sind vor dem Peugeot und nach dem Golf auf den Markt gekommen. Da denke ich zuerst an den Escort und den Ritmo. Nur der Kadett kam imho etwas später, aber sicherlich nicht vom Peugeot inspiriert.
Ist der phantasiebegabte Schreiber dieses Artikels frankophil oder hatte er mal ein Peugeot 205 von dem er heute noch träumt?
Zitat:"Am Ende viel der 205 bei Vergleichstests im Kapitel Verwindungssteifigkeit dennoch durch gelegentliches Ächzen und Stöhnen auf."
Leute, arbeitet mal an eurer Rechtschreibung. Das ist ja grausam.
Gruß
electroman