Überblick: Elektroauto-Förderung in Europa
Wie EU-Länder die Elektromobilität fördern
In vielen EU-Ländern wird die Elektro-Mobilität gefördert. Auf eine direkte Kaufprämie wie in Deutschland setzen nur wenige, beliebter sind steuerliche Anreize.
Köln - In 21 der 28 EU-Staaten gibt es eine mehr oder weniger starke finanzielle Förderung des Elektroauto-Kaufs. Besonders großzügig zeigen sich Frankreich und Schweden, Länder ohne eigene Autoindustrie halten sich hingegen zurück.
Regierung in Paris ist großzügiger als in Stockholm
Aktuell ist der E-Autokauf in Frankreich besonders lohnend. Wer ein Auto mit einem CO2-Ausstoß unter 20 Gramm pro Kilometer – in der Regel also ein Elektromobil – kauft, erhält vom Staat 6.300 Euro als Unterstützung. Dazu gibt es in einigen Regionen Steuererleichterungen, die häufig auch anderen alternativ angetriebenen Fahrzeugen zu Gute kommen. In der ganzen Republik sind E-Autos außerdem von der CO2-basierten Dienstwagensteuer ausgenommen.
Wie auch in Deutschland dürfte nicht zuletzt die Förderung der eigenen Autoindustrie bei der Auflage der großzügigen Beihilfen eine Rolle gespielt haben. Schließlich zählt vor allem Renault zu den europaweit führenden E-Auto-Herstellern.
In einem geringeren Maße könnte Volvos klares Bekenntnis zu E-Mobilität auch in die ähnlich großzügige schwedische Förderpolitik hineinspielen. Dort gibt es beim Kauf eines E-Autos 4.300 Euro Prämie, für den Kauf eines Plug-in-Hybriden immerhin noch die Hälfte. Dazu kommen weitere Steuererleichterungen für Privatpersonen und vor allem Firmen.
Länder bevorzugen Steuervergünstigungen
Das Mittel der Steuer-Rabatte ist EU-weit das gängigste Werkzeug bei der E-Auto-Förderung. In Großbritannien etwa sind reine E-Mobile und Plug-in-Hybride von der jährlichen Fahrzeugsteuer ausgenommen, die bis zu 1.400 Euro per anno betragen kann. Auch die Dienstwagensteuer fällt weg. Ähnliche Modelle werden in zahlreichen Pkw-Märkten Europas genutzt, etwa in Österreich, Belgien, Italien Portugal oder Teilen von Spanien. Ebenfalls beliebt: eine Befreiung von der einmaligen Zulassungs-Steuer, wie sie etwa die Niederlande gewähren.
Ganz auf eine E-Auto-Förderung verzichten wenige Länder. Mit Ausnahme von Polen sind das vor allem kleinere Staaten wie Malta, die baltischen Republiken oder Zypern. Auch in Kroatien und Slowenien gibt es aktuell keine Hilfsprogramme.
In Deutschland wurde erst kürzlich dieFörderung von E-Autos auf den Weg gebracht. Käufer eines reinen Stromers erhalten einen Zuschuss von 4.000 Euro, der zu gleichen Teilen vom Bund und der Industrie getragen wird. Der Erwerb von Plug-in-Hybriden wird mit 3.000 Euro unterstützt.
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Aber der große Elektroauto-Hype ist überall ausgeblieben.
Hat den jemand erwartet 😉?
Gibt ja auch noch keine brauchbaren Modelle mit akzeptablen Preis-/Leistungsverhältnis. Die Leute sind ja nicht doof und vergleichen ähnliche Modelle.
Dabei muß aber berücksichtigt werden, daß wir immer noch am Anfang der technologischen Entwicklung im Bereich der individuellen E-Mobilität stehen.
In Österreich ist der Absatz immerhin durch die Maßnahmen um 150% gestiegen. Für Firmen kostet ein Nissan Leaf beispielsweise bei der Anschaffung jetzt ähnlich viel wie ein normaler Golf und die laufenden Kosten (Service, Steuer, Versicherung) sind pro Jahr mindestens um 500€ geringer. Auch sind E-Autos für gewerbliche Kunden nun Vorsteuerabzugsfähig, das heißt von allen Kosten, die durch das Auto entstehen spart man 20%.
Die notwendigen Entwicklungssprünge bei den Akkus sind nirgends zu erkennen, alles nur das Prinzip Hoffnung.
Wir sind eher am Anfang der Subventionsspirale. Wenn 4000€ nicht ausreichen, dann muss die Subvention solange erhöht werden, bis die E-Mobilität attraktiv wird. Man braucht ja nur die Stinker entsprechend zu belasten. Machen die Franzosen, 6400€ Bonus für E und 7000€ Malus für Stinker sind aber dort noch zu wenig, um nennenwerten Zulassungszahlen zu erreichen, Dabei kostet der Strom in F die Hälfte.
Klar, eine Verdopplung der Reichweite in ca. 6-8 Jahren ist ja nix. 🙄
Im Moment geht man von 7-10%/Jahr aus. Und bisher läuft es auch so.
Nach über 100 Jahren immer noch am Anfang? 😕
Der "modernen" E-Mobilität. 😉
Naja schon, im Bereich der Batterien wurde ja nicht geforscht. Die Lithium-Ionen Batterie wurde für elektronische Geräte entwickelt und die Lithium-Polimer Batterie, welche übrigens die leistungsfähigste ist, hat sich als erstes im Modellbau durchgesetzt, und das sicher schon vor 5-10 Jahren. Für die Automobil Industrie wurde erst vor 5 Jahren ernsthaft mit der Forschung von leistungsfähigen Batterien begonnen.
Hier Mal ein Video was mit der LiPo Zelle möglich ist. Vor noch 15 Jahren wäre so eine Leistung in einem elektrischen Modellauto undenkbar gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=3K20mz5lAJY
Dieser Erfolg setzt aber schon mal hinreichend viele Verbrenner-feindliche Rahmenbedingungen voraus. Bspw. leben die Österreicher nicht in einem solchen Luxus wie die Deutschen, dass Firmenwagen extrem subventioniert würden.
An Batterien wurde schon immer geforscht. Akkukapazität ist doch nicht nur im Auto wichtig.
Ja, weil zwischenzeitlich einige Jahrzehnte lang zu wenig in die Forschung investiert wurde.
Derzeit ist eindeutig die Lösung mit den 18650er Zellen Überlegen, welche Tesla verwendet. Auch Kreisel Electric verwendet diese Strategie und bietet für den E-Golf eine Batterie mit über 400 km Reichweite, bei gleichem Volumen und gleichem Gewicht an.
Die Lösungen mit den extra für Autos entwickelten Batteriezellen (VW, BMW) sind leider heute hoffnungslos unterlegen. Es wird vermutlich noch sehr lange dauern, bis diese die 18650er Zelle überholen, von den Herstellungskosten braucht man da noch garnicht reden.