Gastkommentar zum BMW i3
Wie viel Öko steckt wirklich in BMWs Grün-Spund?
Es gibt viele Gründe, einen BMW i3 zu wollen. Ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein gehört nicht dazu. Daran kann auch ein Grüner am Steuer nichts ändern. Ein Kommentar.
Viktoria Dümer ist Redakteurin bei CAR.A.MIA – mit einer großen Leidenschaft für schnelle Autos, schöne Texte und weite Reisen. Ihre Begeisterung für Blech, PS und Schmieröl ist Ehrensache. Mit einem Opa als Kfz-Mechaniker gehört sich das so.
Hamburg - Der BMW i3 ist edel, elegant und kein bisschen protzig. Doch ausgerechnet eines ist er nicht: umweltfreundlich. Wer glaubt, dass der neue Öko-BMW wirklich umweltbewusst ist, der geht auch davon aus, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Beim i3 geht’s um Image – um mehr nicht. Wem die Umwelt wirklich so sehr am Herzen liegt, der müsste zumindest schon einmal über den Kauf eines anderen Elektro-Autos nachgedacht haben, einen Nissan Leaf zum Beispiel. Der hat zwar auch seine Macken und Mängel, war aber lange vor dem i3 eine Alternative zum normalen Benziner.Doch ein Nissan Leaf passt nicht zum klassischen BMW-Fahrer. Dem geht es um die Marke. Und wenn er dann auch noch ein umweltbewusster Mensch sein möchte, muss er i3 fahren. Das sagt zumindest BMW.
Grünen-Politiker wirbt für i3
Und inzwischen auch Joschka Fischer. "Isch bin beeindruckt" - dieser Satz aus einem neuen i3-Werbespot geht aktuell durch die Medien. Fischer sagt ihn, während er fröhlich über das Leipziger Werksgelände kurvt und sich das Fahrzeug noch einmal erklären lässt. Als einer der ersten Kunden holt er seinen i3 persönlich ab. Damit sei ein "Traum für den ehemaligen Außenminister" wahr geworden, erklärt eine Stimme aus dem Off. Das zeigt vor allem eines: Fischer ist aufgrund seines Prestiges als einstiger Grünen-Politiker eine wichtige Werbefigur für die Bayrischen Motorenwerke. Seit 2009 ist er mit BMW im Geschäft, was genau ihn am i3 so sehr beeindruckt, bleibt im Spot relativ unklar.
Ohne Öko-Energie sähe es düster aus
Denn: In Sachen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein wird’s ganz schnell düster, wenn man etwas genauer hinsieht. Problematisch ist vor allem die Menge an Energie, die bei der i3-Produktion eingesetzt werden muss. Praktisch das komplette i3-Chassis besteht aus Carbon, einem Material auf Rohölbasis, das mit enormem Energiebedarf hergestellt werden muss. Ohne den Einsatz regenerativer Energiequellen wäre der i3 deshalb vor allem eines: eine Öko-Sünde. Das weiß auch BMW und lässt das Material extra in der Nähe eines amerikanischen Wasserkraftwerks produzieren.
Das sichert die Stromversorgung mit regenerativer Energie und ist nett für die Umwelt. Kehrseite der Medaille: Die ökologisch sauber erzeugte Carbon-Jahresproduktion (30.000 Tonnen pro Jahr) hat noch eine weite Reise vor sich, vom Werk Moses Lake im US-Bundesstaat Washington ins i3-Werk nach Leipzig. Viele Kilometer per Flugzeug, Bahn, Schiff oder LKW und entsprechend viele Tonnen CO2.
Aufwändiges Recycling
War noch was? Ach ja, genau. Was ist eigentlich, wenn so ein i3 kaputt ist und entsorgt werden muss? Was von herkömmlichen Stahl-Karosserien übrig bleibt, wird fast zu 100 Prozent wiederverwertet. Das Recycling von Carbon aber ist aufwändig, verschlingt Unmengen an Energie und ist im großen Stil noch nicht erprobt.
Soll es nicht als Sondermüll entsorgt werden, muss es auf 500 bis 1.000 Grad erhitzt werden, sodass sich das Harz, das die Kohlefasern bindet, verdampft. Übrig bleiben Kohlefasern, die wiederverwendet werden können.
Und die Batterien? Liegt ihre Leistung nur noch bei 80 Prozent müssen die Lithium-Ionen-Akkus im i3 ausgetauscht werden, können aber immerhin noch als Energiespeicher für Windenergie- und Solarkraftanlagen genutzt werden. Bis ihre Leistung unter 40 Prozent fällt. Und dann? Genau. Dann müssen sie aufwändig entsorgt werden.
Momentan sind bei BMW 10 Prozent der für die Produktion benötigten Kohlefasern recycelt. Das beruhigt nur Umweltfreunde, die Image vor Nachhaltigkeit stellen. Joschka Fischer gehört offensichtlich dazu.
Weitere Texte von Viktoria Dümer findet Ihr unter www.caramia.de
Quelle: Motor Revue, Welt.de, Süddeutsche, Abendblatt
ENDLICH wird das ganze mal kritisch hinterfragt. Ich wiederhole auch gerne, was ich schon öfter geschrieben habe: ob es ein Schritt in die richtige Richtung, oder "nur" ein Schritt in eine andere Richtung ist, wird sich zeigen. 😉
Man muss BMW auch zugute halten dass sie ganz klar schreiben: "lokal emissionsfrei. Sind wenigstens ehrlich....
Man kann ihn ja auch mit Range-Extender bestellen,
dann hat er für mich wenig mit einem Elektroauto zu tun,
wird wie jedes andere Hybridfahrzeug verwässert.
man hat ganz vergessen zu erwähnen:
wenn man den bmw i3 ein jahr lang in den wald stellt,verschwindet er nicht. er ist also in keinster weise biologisch abbaubar.
ebenso werden neufahrzeuge mit folie abgeklebt. wenn man diese folie nicht verwenden würde,dann wäre der weltfrieden gesichert... bla bla.
jetzt kritisiert bitte noch milka,weil sie immer noch keine lila kühe haben!
und zum verlgeichsfahzreug ,dem nissan leaf. der wird im gegensatz zum bmw aus altpapier gepresst, ohne einsatz von elektrischem strom oder?
jetzt bleibt noch die suche nach einem werbespot,der zu 100 prozent die wahrheit über das produkt sagt.
jetzt kommen ein paar zwei skandale:
man kann mit einem bmw m5 weder ungestraft durch amerikanische großstädte rasen und meterhohe srpünge machen ,noch ein raketenauto überholen😱
entschuldigt wenn das ganze hier etwas sarkastisch rüberkommt.
Wieviel bekommt Herr Fischer für solche Statements? Ich gehe davon aus, er bekommt den i3 natürlich gratis als BMW Hoflobbyist zur Verfügung gestellt.
wie sagte der Werksleiter BMW Leipzig: Ich habe ein Leuchten in den Augen von Herrn Fischer gesehen...
klaro $$$
Ein Herr Fischer als Werbeträger ist für mich eher ein Negativargument. Aber es beweisst, der i3 hat als (Polit-) Rentnerfahrzeug eine echte Zukunft.
Wer in Berlin also einen silbernen i3 mit Kennzeichen B-JF 364 sieht, weiss Herr Fischer kann nicht weit sein, vorzugsweise vor Delikatess-Fresstempeln im Grunewald.
https://www.press.bmwgroup.com/.../showTextTopic.html?...
Beim Händler habe ich so eine hässliche Carbon-Hanfkiste für unfassbare 51.000€ Listenpreis gesehen, das meinten die wirklich ernst.
@Martin: es muss doch erlaubt sein, ein klein wenig kritisch zu hinterfragen. Es geht auch weniger darum das schlecht zu machen was BMW da baut. Im Gegenteil. Lies doch hier bei MT einmal quer was das Thema angeht. Da wird das als das "ultimate ratio" angesehen und der Verbrenner verteufelt und warum machen das nicht alle, und es wäre ja so einfach usw. "blablabla" 😉
Ich sag's nochmal: ob es ein Schritt in die richtige oder nur einer in eine andere ist, wird sich zeigen.
...dazu passt, was ich anderwo gelesen habe:
http://www.eike-klima-energie.eu/.../
das wort nachhaltigkeit bekommen beim hernn joschka fischer 'ne ganz andere bedeutung:
nur mal kurz bei wikipedia gesucht um neben den altfakten die man sowieso im kopf hat noch ein paar aktuelle mit nennen zu können:
->ist zum fünften mal verheiratet
->renovierte nobelvilla im grundewald
->seine damalige nähe zur RAF (unter anderem wurden gestohlene waffen die später bei anschlägen benutzt wurden in seinem auto transportiert)
->kriegsbeteiligung der brd im kosovo und in afghanistan
->vorträge für investmentbanken, berater für die nabbucco pipeline (R.W.E hängt da mit drin)
->berater für bmw(automobilkonmzern), rewe (handelskonzern), siemens
was dieser mensch hinterläßt ist alles andere als nachhaltig und ökologisch.
er paßt also so gesehen wirklich gut zum bmw i3.
will sein verdienste in der politik nicht schlechtreden aber er ist ein typischer vorzeigegrüner der eben unterm strich wesentlich ungrüner lebt als ein großteil der gesellschaft.
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wobei man zu bmw sagen muss, dass sie mit carsharing diensten wie car2go schon auf dem richtigen weg sind.
nur dass es momentan noch dazu benutzt wird damit die leute in der stadt autofahren können. sinnvoller wäre es das auto aus den städten zu verbannen und eben für ulraubsfahrten usw vernünftige carsharing varianten anzubieten (die unkomplizierter, günstiger und schneller funktionieren als das klassische anmieten eines pkw)
Was genau macht die Entsorgung von Batterien anderer Elektrofahrzeuge gegenüber derer vom BMW I3 ökologischer? Die Darstellung des i3 als alleinige Mogelpackung unter etlichen "ehrlichen" Ökoautos zeugt schon von extremer Unkenntnis oder extremem Populismus der Autorin. Gerade der Vergleich mit der Fehlfunktion auf vier Rädern, alias "Leaf", hinkt gewaltig.
Der Logik von Frau Dümmer folgend, muss man auch noch folgendes als Tatsache hinnehmen: Jedes asiatische Ökoauto muss tausende Kilometer per Schiff, Flugzeug und LkW nach Deutschland. Das verhagelt die Ökobilanz ganz schön. Legt man dann auch noch den durch den Super Gau von Fukishima entstandenen irreversiblen Schaden an unserer Umwelt auf die Ökobilanz von jedem bis 2012 gebauten Toyota Prius um, dürfen sowieso nur hart gesottene CSU Wähler Toyota fahren.
Wenn man den gesamten Lebenszyklus betrachtet ist es nunmal die ökologisch sinnvollste Alternative, meine 11 Jahre alte Tschechische Partikelschleuder noch weitere 10 Jahre in Betrieb zu halten.
Fischer ist so lächerlich. Vom Steineschmeisser zum Knöchellecker der Industrie.
Im Englischen sagt man dazu auch Sell-Out (of the highest order).
Da sieht man mal was Geld alles offenbart.
Denn merke: Geld verändert nicht den Charakter, es entlarvt ihn.
Und sowas gehörte mal zur moralischen Elite unseres Landes...armes, dummes Deutschland.
Was OPC wohl zu diesem Artikel sagen wird...
genau das habe ich mich auch gerade gefragt 😉 bin gespannt ob was kommt ...
Eben! Und um die gekaufte Anrechenbarkeit (über Familie Quandt an die CDU nach Europa) auf den Flottenverbrauch. Der Beitrag ist ein nüchternes sezieren des Werbeprospekts für den i3, reduziert auf Fakten. In dem Prospekt steht übrigens auch folgendes "...eine durchgehende Sitzbank hinten...erzeugt ein völlig neues Raumgefühl..."...DAS hat nun vorher wirklich kein Automobilhersteller hinbekommen... *hüstel*
Naja, ein Artikel, auf den die Welt gewartet hat.
Bei der Überschrift viel versprochen und leider wenig gehalten...
Außer Allgemeinplätzen nichts Neues.
Nö, eigentlich gibt es wenige.
Schön gesagt, kann man unterschreiben. Hat es ja bildungsmäßig auch nie zu was gebracht, der Fischer. Was soll man da auch erwarten. Wer grün wählt, muss schon leicht zurückgeblieben sein.