Umfrage: Soll Martin Winterkorn im VW-Konzern bleiben?
Wiko lässt die Macht nicht los - Was sagt Ihr dazu?
Martin Winterkorn hat seinen Job als CEO von VW mehr oder minder freiwillig abgegeben. Seine Macht nicht. Der Schwabe besetzt im Konzern nach wie vor wichtige Posten.
Wolfsburg – Seit rund zwei Wochen hat Martin Winterkorn vermutlich mehr Zeit, als sein Kalender noch auf der IAA vorsah. Mit seinem Rücktritt als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG am 23. September 2015 wollte er die Verantwortung für die Unregelmäßigkeiten rund um das Diesel-Gate übernehmen. So sagte es der mächtige Manager, im Interesse des Unternehmens, auch wenn er sich keiner Schuld bewusst sei. Zwei Tage später erklärte die Volkswagen AG Porsche-Chef Matthias Müller zum Nachfolger von Martin Winterkorn – für den Posten als CEO von VW.
Seither schweigt der Manager. Doch hält er auch die Füße still? Das ist schwer zu glauben von einem Menschen, unter dem der VW-Konzern funktionierte wie "Nord-Korea nur ohne Arbeitslager" (Zitat von "Spiegel"-Redakteur Dietmar Hawranek). Unter dessen Führung es jahrelang nur ein Ziel gab: die Weltherrschaft in der automobilen Welt. Und unter dessen Führung der Konzern nun in die schlimmste Krise seiner Geschichte schlitterte.
Für einen detail- und machtversessenen Menschen wie Martin Winterkorn dürfte die Vorstellung von einem entspannten Rentendasein so unangenehm sein wie die gesamte Diesel-Affäre. Doch von Ruhestand ist auch noch lange nicht die Rede. Denn neben dem Posten als CEO von Volkswagen besaß Winterkorn eine ganze Reihe an wichtigen Funktionen im Konzern - und besitzt sie, zumindest offiziell, bis heute.
Winterkorn ist CEO der Porsche Holding SE
Prof. Dr. Martin Winterkorn ist unverändert Vorstandsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE. Ein Sprecher des Unternehmens sagte zu MOTOR-TALK, dass keine personellen Veränderungen im Vorstand geplant seien. Diese Meldung klingt weit weniger spannend als sie tatsächlich ist. Denn die Porsche Automobil Holding SE ist durch Stammaktien im Besitz von mehr als 50 Prozent der Stimmrechte am VW-Konzern. Und: Als Vorstandsvorsitzender der Holding ist Winterkorn der Chef von Matthias Müller, seinem Nachfolger bei Volkswagen.
Auch die anderen Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder der Porsche Holding kennt Winterkorn aus seiner Tätigkeit als CEO von VW bestens: Hans Dieter Pötsch sitzt im Vorstand, im Aufsichtsrat der Holding sind Bertold Huber, Bernd Osterloh, Wolfgang Porsche, Uwe Hück und Ferdinand Oliver Porsche vertreten. Und, das ist besonders interessant: Ferdinand Piëch, gegen den Winterkorn vor wenigen Monaten einen schlagzeilenträchtigen Machtkampf gewann, sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat.
Den nächsten wichtigen Posten besitzt Martin Winterkorn bei VW-Tochter Audi. Hier fungiert er als Aufsichtsratsvorsitzender. Das bestätigte ein Audi-Sprecher. Gibt es mögliche Pläne, das zu ändern? Das wollte der Sprecher nicht kommentieren. Winterkorn selbst wollte auf Nachfrage der "Süddeutschen Zeitung" nichts dazu sagen. Allerdings treffen sich am heutigen Mittwoch die Entscheider der VW-Tochter, direkt im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung von VW. Wird dabei auch über die Zukunft von Martin Winterkorn entschieden?
Wo bleibt der versprochene Neuanfang?
Zudem ist Martin Winterkorn Aufsichtsratschef der neuen Truck and Bus GmbH, einem Zusammenschluss von MAN und Scania. Eine Sprecherin wollte zu etwaigen Änderungen keinen Kommentar abgeben. „Es ist sehr überraschend, dass Winterkorn immer noch da ist“, sagt Ferdinand Dudenhöffer der „Automotive News“. Auch Investoren und Analysten sehen die Situation dem Bericht zufolge kritisch. Je länger er im Hintergrund aktiv bleibe, desto schwieriger werde es, Kritiker von dem angekündigten Neuanfang des Unternehmens zu überzeugen.
Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" wünschen sich wichtige Aufsichtsräte, dass Winterkorn all seine Ämter im Konzern niederlegt. Das sei vor allem aus dem Arbeitnehmerlager zu hören. Auch das Land Niedersachsen gehe von einem vollständigen Rückzug aus. Nur die Familien Porsche und Piëch hielten sich zurück. Wolfgang Porsche, als Vertreter der Familie Porsche im Aufsichtsratspräsidium, hoffe wohl auf die Initiative anderer, schreibt die "Süddeutsche".
Umfrage: Was meint Ihr: Soll Winterkorn im Amt bleiben? Nehmt an unserer Umfrage teil und sagt uns Eure Meinung in den Kommentaren.
....oha, nicht das Wiko ein auf den nächsten Blatter macht und Tesa Stripes am Popo hat 🙄
"Ferdinand Piëch, gegen den Winterkorn vor wenigen Monaten einen schlagzeilenträchtigen Machtkampf verlor, sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat. "
Das klang DAMALS irgendwie ganz anders?!
dieses unsägliche Ämteranhäufen, gerne auch von Politikern genommen, ist doch ein Zeichen dafür was hier in Deutschland falsch läuft.
Es kann mir keiner erzählen das eine Person mit mehreren Ämtern diese genausogut erfüllen kann wie eine einzelne Person mit jeweils nur einem Amt.
Und irgendwie kommt es mir so vor, als hätte sich VAG kaum ein µ von seinen Gründungswurzeln entfernt.
Für so machtgeile Gestalten wie Winterkorn gibt es nichts Schlimmeres als nicht mehr wichtig zu sein, das der von den Vorgängen um den Abgasbetrug nix gewußt hat glaube ich nie .
😉
Glaube kaum, dass Piech zulassen wird, dass Wiko noch lange Vorstandsvorsitzender der Porsche Holding bleibt. Mit dem Aufsichtsratsvorsitz bei Audi wird es sich ähnlich verhalten.
Da weiß einer mehr als der andere.
Auf dem Bild schaut er als wenn er Prostataprobleme hätte und gerade ein paar Tropfen rausdrückt.😆
Wird die Hetze nicht langsam fad?
Da Wiko (freiwillig..) zurückgetreten ist, -obwohl er von allem nichts?? wusste- und sein langjähriger Weggefährte/Förderer Herrn P. nicht verpfiffen hat, dafür könnte er als DANK weiterhin sein Sitz in den Gremien innehalten....
An irgendwas muss er ja haengen. 😉 Frei in der Luft baumeln geht nicht. 😜
Pete
Na ja, Pete, an seinen Ämtern sollte man eigentlich nie hängen und noch selbst früh genug merken, wenn´s Zeit ist, zu gehen.
Leider ist das hohe Kunst, die die wenigsten beherrschen!
Wenn einem erst andere sagen müssen, dass man schon viel zu lange..., dann ist es längst, längst schon viel zu spät!
Wenn dann noch, wie gern in der Politik, zuvor alle potentiellen Gegner / Nachrücker systematisch weggebissen wurden, fällt das ganze nach Weggang erstmal in ein tiefes Loch...
In Sachen "hängen" (also z.B. i.S.v. "ich hänge/liebe an meinem Job, meinem Land, meiner Frau...")
sagte der weitestgehend unterschätzte Bundespräsident Heinemann ja einstmals:
"Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!" - Auf die Frage, ob er diesen Staat denn nicht liebe. Zitiert von Hermann Schreiber in DER SPIEGEL, 13. Januar 1969
Ggf. liebt der Wiko ja auch einfach nur seinen Job, oder seine Macht oder kann, als Schwabe, einfach nicht ohne Arbeit!
Mein Opa war auch so: Nie gelernt, sich mit etwas anderem als Arbeit zu beschäftigen, insofern war sein letzter Arbeitstag kein Anlass zu Freude, sondern vielmehr zu massiver Panik: Was mache ich jetzt bloß den ganzen Tag?
p.s.:
Das Foto oben ist klassisches BILD-Niveau: Tendenziös, populistisch und, da aus dem Zshg. gerissen, hier wohlfeil tendziös verwendet! Warum überrascht mich das nicht?
Auf das kommt es in D auch nicht mehr an ...
Außerdem weiß der Arme doch gar nix !
Ich bin dafür, dass nicht jeden Tag fünf bis zehn "neue" Themen zu dem Thema eröffnet werden.
Na, immerhin ist der oder einer der größten Anteilseigner/Inhaber. Wer sollte ihn dort wohl verdrängen.
Zustimm. 😊
Helfen wird Dir das aber nix. 😆
Inzwischen verzeifelt die Konkurrenz, allen voran Opel weil die Zeitungen nur noch ueber VW berichten. 😉
Pete