Tesla: Defekte Aufhängungen und Geheimhaltungsverträge
Will Tesla seine Kunden zum Schweigen bringen?
Bei Tesla läuft vieles anders. Auch der Kundenservice. In bestimmten Fällen sollen Besitzer über Reparaturen an ihrem Auto schweigen. Wird hier ein Rückruf vertuscht?
Palo Alto – Die Meldung, die Tesla derzeit auf allen Kanälen sehen möchte, lautet: Das Model S gibt es jetzt in einer neuen Einstiegsversion. Als Model S 60, mit 60 kWh Batterie und 210 Meilen (337 km) Reichweite. Für 66.000 US-Dollar plus Steuern. Gerade erst hat die Elektroautomarke das neue Modell angekündigt.
Tatsächlich beherrschen Model S die Schlagzeilen, die schon eine Weile auf der Straße sind. In Amerika häufen sich Berichte über fehlerhafte Radaufhängungen. Außerdem sollen mehrere Tesla-Fahrer nach Reparaturen dazu aufgefordert worden sein, einen Geheimhaltungsvertrag zu unterschreiben und nicht über die Probleme an ihrem Auto zu berichten.
Geheimhaltungsverträge: Mindestens drei Fälle
Öffentlich gemacht wurden die Probleme vom Auto-Blog „Daily Kanban“ und Autor Edward Niedermeyer, zitiert wurden sie unter anderem beim Fachmedium „Automotive News“ und der Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Niedermeyer, der auch für „Blooomberg View“ arbeitet, verweist besonders auf den Beitrag eines Nutzers in einem amerikanischen Tesla-Forum. Der beschwert sich über verrostete und defekte Traggelenke. Weitere Tesla-Fahrer stimmen ihm zu.
Auf eine Anfrage bei der NHTSA, der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde, habe Niedermeyer folgende Antwort von deren Kommunikationschef Bryan Thomas erhalten: „Die NHTSA untersucht das potenzielle Aufhängungsproblem beim Tesla Model S und sucht weitere Informationen bei Besitzern und beim Hersteller".
Niedermeyer verweist in seinem Artikel außerdem auf drei Fälle (darunter ein Model-X-Fahrer), in denen Besitzer von Tesla aufgefordert wurden, einen Geheimhaltungsvertrag zu unterschreiben. Einer davon: der Tesla-Fahrer, der den Forumsbeitrag zum Aufhängungsproblem erstellte.
Das Vorgehen ist in allen Fällen ähnlich. Nach Reparaturen, die außerhalb der Garantie stattfinden und deren Kosten zum Teil von Tesla übernommen werden, sollen die Besitzer ein sogenanntes „Goodwill Agreement“ unterschreiben. Darin versichern sie, keine Informationen über die vorgenommene Reparatur oder den Vertrag selbst preiszugeben. Ein Tesla-Fahrer berichtet nach Aussage des Blogs von einer angedrohten Strafe von 150.000 Dollar bei Vertragsbruch.
Eingriff in die Arbeit der NHTSA?
Das Problem an den Geheimhaltungsverträgen: Die NHTSA könnte sie als Behinderung ihrer Arbeit verstehen. In den USA sind Autofahrer berechtigt, Probleme mit ihren Wagen direkt der Behörde zu melden. Diese kann nach einer Prüfung einen Rückruf erlassen und sorgt so maßgeblich für die Sicherheit auf amerikanischen Straßen. Ein Autohersteller, der es Kunden per Vertrag verbietet, Informationen an die NHTSA zu geben? Das wäre ein Skandal.
„Automotive News“ berichtet, dass die NHTSA im vergangenen Monat auf Teslas Geheimhaltungsverträge aufmerksam geworden ist. Sie zitiert NHTSA-Sprecher Bryan Thomas: „Die Behörde hat Tesla sofort informiert, dass jegliche Formulierung, die nahelegt, dass Besitzer die Behörde nicht informieren sollen, wenn es um Sicherheitsbedenken geht, inakzeptabel ist. Die NHTSA erwartet, dass Tesla jegliche solcher Formulierungen entfernt.“
Tesla reagiert mit Statement
Mittlerweile hat Tesla auf die Medienbeiträge reagiert. In einem Statement heißt es, der Fall der defekten Aufhängung in dem Blog-Beitrag sei auf „ungewöhnliche Nutzung“ zurückzuführen. Der Besitzer lebe am Ende einer langen und unbefestigten Straße. Die Aussagen von Edward Niedermeyer seien mit Vorsicht zu genießen. Möglicherweise habe "der Erfinder" von „Tesla Death Watch“ – einem Blog, der die Tage bis zu Teslas Pleite zählt – Interesse daran, dass der Aktienkurs des Unternehmens falle.
Tesla versichert, dass es keine Untersuchung der NHTSA zu den Aufhängungsproblemen gebe. Und, dass die Goodwill-Agreements lediglich zur Absicherung gegen gerichtliche Forderungen bei Nicht-Garantiefällen dienen. „Wir werden einen Blick auf die Sache werfen und mit der NHTSA zusammenarbeiten, um zu sehen, ob es eine andere Lösung gibt“, versichert Tesla. Es gehe nicht darum, jemanden von der Kommunikation mit der NHTSA abzuhalten.
Diese Goodwill-Agreements scheinen in den USA wohl der einzige Schutz für einen Hersteller zu sein, um sich nicht alle paar Tage mit einer abstrusen Millionenklage konfrontiert zu sehen. Das Statement von Tesla wirkt davon abgesehen sehr schlüssig - im Gegensatz zu den Machenschaften von Mr. Niedermeyer. Hier soll wohl aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden. 😉
Hier mal der entscheidende Teil der Mitteilung:
"When our customers tell us something went wrong with their car, we often cover it even if we find that the problem was not caused by the car and that we therefore have no obligations under the warranty. In these situations, we discount or conduct the repair for free, because we believe in putting our customers’ happiness ahead of our own bottom line. When this happens, we sometimes ask our customers to sign a “Goodwill Agreement.” The basic point is to ensure that Tesla doesn’t do a good deed, only to have that used against us in court for further gain. These situations are very rare, but have sometimes occurred in the past. We will take a look at this situation and will work with NHTSA to see if we can handle it differently, but one thing is clear: this agreement never even comes close to mentioning NHTSA or the government and it has nothing to do with trying to stop someone from communicating with NHTSA or the government about our cars."
So sehe ich das auch. Der Sachverhalt ist absolut nachvollziehbar. Es geht wohl darum, dass Kulanzreparaturen nicht gerichtlich eingefordert werden können nur weil jemand von wem Anderen gehört hat, dass dessen Schaden kostenlos repariert wurde.
Das sagt auch schon viel. Es gibt anscheinend viele, die Tesla den Erfolg nicht gönnen wollen, aus welchen Gründen auch immer.
Hätten das jetzt deutsche Autobauer gemacht, wäre hier richtig was los. Ansonsten geht mir diese Hexenjagd gegen die Autoindustrie (in allen Bereichen) mittlerweile auf den Keks.
Das ist Blödsinn, Kulanz ist immer eine Einzefallprüfung.
Nur weil jemandem Kulanz gewährt wurde hat deshalb niemand anders ein Anrecht darauf.
Solche Vereinbarungen sind auch in den USA im Endkundengeschäft absolut nicht üblich, sonst würde es auch jetzt keine Wellen schlagen.
Mich würde ja mal interessieren was passiert wenn man sich weigert so etwas zu unterzeichnen.
Die angedrohte Strafe von 150.000$ scheint mir auch etwas überzogen.
Bei Business to Business Geschäften sieht das natürlich ganz anders aus, da ist so etwas durchaus üblich.
Na warum wohl? Tesla stellt keinen Verbrenner her 😉
Ja und das ist gut so, wer kein E-Auto will, muss sich ja keines kaufen.
Wer heute noch mit der Kutsche fahren will, kann das auch noch tun. 😉
Ich finde interessant, was die Besitzer Tesla durchgehen lassen, man liest doch recht viel von schlechter Bauteilqualität, aber "es ist ja alles okay, weil Tesla alles sofort tauscht". Wenn Tesla wirtschaftlich arbeiten müsste anstatt Investorengelder zu verheizen, wäre der Kulanzofen schnell aus und die Kunden könnten gucken, wo sie bleiben; die verlinkte Aufhängungsreparatur da würde laut dem Nutzer 3000 Dollar kosten, und das bei einem drei Jahre alten Auto. Wenn ich 80.000 für ein Auto ausgäbe, fände ich das nicht okay, wenn die da so einen Schund verbauen, und das gilt nicht nur für Tesla (hat ja auch mit dem Elektroantrieb oder Benziner nichts zu tun, wenn die schlechte Teile einkaufen). Bei Mercedes oder Lexus wäre das auch vollkommen inakzeptabel.
Ich gönne denen gerne den Erfolg (der wohl ab 2020 dann auch mal eintritt, wenn der erste Cent Gewinn kommt), aber dann sollen sie auch dem Preis angemessene Qualität liefern.
Guten Abend,
Kaum jemand von uns ist je einen Tesla gefahren.
Jeder glaubt etwas darueber sagen zu koennen.
Nichts braucht dieser Laden mehr als dass ueber ihn geredet wird.
Ich masse mir nicht an diese Autos zu beurteilen.
Gleichwohl, der Laden hat noch keinen Dollar Gewinn gemacht.
Wenn die Technik so toll ist,.... warum sehe ich kaum einen Wagen.
Ein Bekannter hat einen Fisker Karma, wer um alles in der Welt soll das Ding warten.
Aber da ist noch etwas. Sollte es wirklich " Strom " sein der die Autos der Zukunft antreibt;... dann werde sie sicher ganz anders aussehen als Autos von Heute.
Es wird keine Motorhauben, keinen uns bekannten Kofferraum geben.
Der Luftwiderstand wird kaum noch eine Rolle spielen. Keine herkoemmlichen Reifen, ganz anders angeordnete Sitze, eine voellig andere Federung.
Die jetzigen Strom-Vehikel hinken vorne und hinten.
So sieht die Sache aus.
Beste Gruesse.
Mach die Augen auf, ich habe allein heute 2 gesehen...
Und warum keine Motorhaube mehr? Auch ein Elektroauto braucht Knautschzonen. Und warum keinen Kofferraum mehr? Luftwiderstand spielt kaum mehr eine Rolle? Darf man nichts mehr einladen? Keine herkömmlichen Reifen? Völlig andere Federung? Kann es sein, dass du ein bisschen zu viel i-Robot geschaut hast? 😉
Naja ich wohne im Rhein-ruhrgebiet. Pendle zwischen zwei Großstädten und habe bis jetzt nur ein einziges mal in meinem Leben einen Tesla gesehen und ja meine Augen sind offen beim Autofahren. Weiß nicht wo die Leute jeden Tag Haufen Teslas sehen.
Der Heiligenschein bröckelt. Und die Fanboys erklären uns wieso Musk immer noch Wasser zu Wein macht...
Sorry, aber was Du schreibst ist Unsinn und zeugt von Unwissenheit. Tesla arbeitet wirtschaftlich, Sie haben nur unglaubliche Investitionen zu stemmen. Tesla verheizt keine Investorengelder !! Tesla investiert !!
Kennst Du eine Automarke die ihr eigenes Tankstellennetz hat ?
Wie lange gibt es Tesla gleich nochmal ?
Tesla hat mit dem "ersten" produzierten Oberklasse Fahrzeug, Audi A8, BMW 7er und sogar die S-Klasse in den USA deklassiert !!
Tesla ist nicht mehr aufzuhalten !!
Ich seh Teslas inzwischen öfter als die aktuelle S-Klasse von Mercedes. Und ich hatte schon mal das Glück in einem Model S P85D mitfahren zu können. Wer selber noch keinen gefahren oder mitgefahren ist, sollte vorsichtig mit seinem Urteil sein - ich glaube Tesla wird stark unterschätzt.
Wenn ich die Kohle hätte würde ich mir sofort einen kaufen, die Kiste läßt jeden Verbrenner alt aussehen...
Als ob Tesla in den USA irgendwas passieren würde. Ist ja schließlich ein amerikanischer Hersteller und kein deutscher.