VW: Schwere Entscheidungen und schlechte Zahlen
Winterkorn bastelt an der Zukunft
In Braunschweig berieten die wichtigsten VW-Manager über die Zukunft des Volkswagen-Konzerns. Kurze Zeit später meldeten die Wolfsburger das zweite Absatzminus in Folge.
Braunschweig – Bei Volkswagen basteln sie derzeit an der Zukunft, während die Gegenwart für Bauchschmerzen sorgt. Am Freitag trafen sich führende Manager aus Vorstand und Aufsichtsrat, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, am Braunschweiger Flughafen.
Aus dem Umfeld mehrerer Teilnehmer war zu hören: Primär sei es bei dem Treffen darum gegangen, ob und wie das Unternehmen mehr Verantwortung aufteilt. So führten die zentralen Entscheidungsstrukturen zu langen Zyklen bis zum Produktionsstart neuer Modelle.
Im Gespräch sei beispielsweise, den Produktionsstandorten mehr Befugnisse für Modellentscheidungen zu übertragen. In den USA wird das bereits umgesetzt. Volkswagen of America bekam vor einem Jahr eine eigene Entwicklung zugesprochen, um den Besonderheiten des Marktes besser genügen zu können.
Freiheit für die Regionen auf der einen Seite, Zentralisierung auf der anderen – das ist ein zentrales Thema für Martin Winterkorn. Er habe seine Ideen den führenden Managern vorgestellt, hieß es. Winterkorn will seine Pläne gern bis spätestens Ende September vorstellen.Personelle Konsequenzen unklar
„Erst die Struktur, dann die Personen“, heißt es zwar aus dem inneren Zirkel. US-Medien berichten allerdings, dass der globale Verkaufschef Christian Klingler gefährdet sei. Er gelte als Vertrauter des zurückgetretenen Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
Klingler habe einer anonymen Quelle zufolge zum Beispiel versäumt, auf Löcher im US-Portfolio hinzuweisen. Der Manager habe im Konzern einige Gegner, sei als Vorstand der Porsche Holding aber eng mit Ferdinand Piëch verbunden.
Weitere Personalien: Die Nachfolge von Piëch im Aufsichtsrat ist bislang ebenso offen wie die Frage, ob der abgetretene Produktionschef Michael Macht einen Nachfolger bekommt.
Einen Vorgeschmack auf die Veränderungen nach dem Piëch-Abgang gab es kürzlich mit der eigenständigen Nutzfahrzeug-Holding für MAN und Scania. Dort erhält die Arbeitnehmerseite nach Konzernvorbild viel Mitspracherecht. Ähnlich könnte VW auch seine Pkw-Marken bündeln.
China: „Könnten mehr verkaufen“
VWs derzeitiges Grundproblem reflektieren die aktuellen Unternehmenszahlen: Während der Absatz stark wuchs, stagnierte der Profit. Insbesondere die Kernmarke VW arbeitet nicht rentabel genug. Nun schwächelt auch der Absatz: Erst am Mittwoch meldete VW für die Marke VW Pkw ein Minus von 5,9 Prozent im Monat Mai.Zuvor meldete VW sogar das erste konzernweite Minus seit 2009: Es betrug im April 1,3 Prozent. Im Mai betrug das Minus sogar 2,6 Prozent.Trotz der Erfolge von Audi und Porsche, bremsen die schwache Kernmarke und der langsamer wachsende Markt in China den Konzernabsatz.
China-Vorstand Jochem Heizmann hatte im dpa-Interview vor wenigen Wochen betont, dass nur ein kurzer Dämpfer zu erwarten sei: "Wir planen in den nächsten fünf Jahren mit einem durchschnittlichen Zuwachs von jährlich fünf bis acht Prozent, wobei ich eher den oberen Wert annehmen würde." Bis 2019 steckten 22 Milliarden Euro an Investitionen für China in der Pipeline: "Wir könnten mehr verkaufen, wenn wir mehr Kapazitäten hätten", sagte Heizmann.
Auch andere wichtige Märkte setzen dem Konzern zu. DIe dortigen Probleme treffen die gesamte Branche. Südamerika verlor bei den Wolfsburgern in den ersten vier Monaten 21 Prozent, Russland 39 Prozent. Und die guten Anzeichen in Gesamteuropa mit zuletzt 4 Prozent Plus reichen als Gegengewicht nicht aus.
Quelle: dpa;
"Wir könnten mehr verkaufen, wenn wir mehr Kapazitäten hätten", sagte Heizmann.
......und Ihr müsst konstant mehr verkaufen, wenn Ihr die Kapazitäten ersteinmal habt.
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Ein Teufelskreis 😆
Toyota hat es da viel besser gemacht.
Erstmal alle Fabriken auf 95 Prozent bringen.
PS was ist überhaupt 100 bei VW bmw fährt ja zb öfter mal über 100 da 100 bei denen nur 2 schichten sind.
VW könnte eigentlich das komplette Management entlassen und dafür die Userbeiträge auf Motor Talk auswerten. Hier wimmelt es nur so von Experten die ihr Wissen kostenlos preisgeben. 😆
In den meisten Fällen wäre das um Welten besser da hast du recht.
Erstens: Kapiert VW irgendwie nie das man nicht jedes Quartal mehr verkaufen kann?
Zweitens: Wäre es nicht mal eine Idee die Qualität zu erhöhen statt stur die Stückzahlen?
Passt nicht zu unserem Wirtschafts-/Gesellschaftsmodell.
s.o.
Mittlerweile lese ich den Inhalt der VW-Artikel auf MT gar nicht mehr, sondern belustige mich lediglich an dem Schwachsinn, der in den Kommentaren steht. Ist viel unterhaltsamer, hat schon was von Slapstick.
Tja, man kann aber auch den VW-Fanatics nicht verbieten Kommentare zu schreiben 😊
Erinnere ich mich falsch oder hat VW nicht gerade in China Ärger wegen der Qualität der Autos, sogar die Politik macht da gerade Druck.
Der klassische Dunning-Kruger 😉
tja, die Chinesen werden halt qualitätsbewußt😆, dafür bekommen wir VW-Schrott😤.
Die Chinesen-VWs sollen aber mit billigeren Teilen gebaut worden sein. In der USA würde sich VW das vielleicht nicht trauen, da gäbe es wieder ruckzuck Sammelklagen und Rückrufzwang
Außerdem ist es dort nicht unüblich einer ausländischen Firma ab und zu eins reinzuwürgen. Könnte auch bedeuten das man genug von der Technik geklaut hat, es nachbaut und deshalb die Original-Firma loswerden will.
Trotzdem halte ich VWs Behauptung das man da mehr verkaufen könnte für reines Wunschdenken. China erstickt bald an der miesen Luft, unendlicher Absatz an Autos ist da nicht drin, auch wenn es besonders die großen Autohersteller nicht wahrhaben wollen
Schön das es bei Ihnen bergab geht. Ich habe auch selbst ordentlich Mundpropaganda gegen VW betrieben, da unkulant.
VW muss eben lernen, dass sich nicht in allen Ländern der Erde unterdurchschnittliche Qualität zu Premiumpreisen verkaufen lässt. Ich kenne genügend Leute, die sich über ihre VW-PRODUKTE sowie die unfähigen und/oder arroganten Werkstätten aufregen. Und was kaufen sie als nächstes? In den meisten Fällen wieder einen VW. Anderenorts lernen die Kunden aus ihren Fehlern und wechseln die Marke.
Vg Tom
Für Normalverdiener, die eine komfortable Automatik bevorzugen, hat der Volkswagen-Konzern im deutschen Sprachraum keinerlei Angebot.