Volkswagen-Konzern: Vier Einheiten als neue Firmen-Struktur
Winterkorn plant vier Holdings
Eine Holding für Volumenmarken, eine für Luxusmarken, plus Audi und Nutzfahrzeuge: Diese Struktur strebt Martin Winterkorn Berichten zufolge für die Volkswagen AG an.
Wolfsburg – Am vergangenen Freitag trafen sich führende VW-Manager am Flughafen Braunschweig. Dort diskutierte die Führung des größten europäischen Autokonzerns über eine neue Unternehmensstruktur. Spätestens kurz nach der IAA im September 2015 will Martin Winterkorn seine Pläne für den 12-Marken-Konzern vorstellen.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, wird Winterkorn die Aufteilung des VW-Konzerns in vier Holdings vorschlagen. Dies habe die Zeitung aus Unternehmenskreisen erfahren. Damit kehre der Konzern einer Strategie des zurückgetretenen Aufsichtsratschefs und Anteilseigners Ferdinand Piëch den Rücken: Mit mehr Autonomie für die Marken wollte Piëch den Wettbewerb untereinander schüren.
Folgende vier Holdings will Winterkorn gründen: Die Audi AG, mit den Marken Audi, Lamborghini und Ducati, bleibt eine eigenständige Einheit. Eine Holding für Nutzfahrzeuge mit den Marken Volkswagen Nutzfahrzeuge, MAN und Scania war bereits angekündigt, auch dabei bleibt es.
Vier Geschäftsbereiche
Neu ist der Plan, die übrigen Luxusmarken Bugatti, Porsche und Bentley zu einer weiteren Holding zusammenzufassen. Angesichts des niedrigen Volumens von Bugatti und Bentley dürften die Porsche-Aktionäre damit kein Problem haben.
Problematischer könnte der Plan sein, die „Volumenmarken“ zu einer Geschäftseinheit zusammenzufassen. Die Marke Volkswagen erwirtschaftet derzeit nur geringe Renditen, Seat schreibt rote Zahlen. Bei Skoda könnte man also enttäuscht sein, mit diesen Marken gemeinsam veranlagt zu werden.
Nach ersten Berechnungen der Analysten von Evercore ISI entstünde durch die Zusammenfassung dieser drei Marken eine Einheit, die 7,6 Millionen Fahrzeuge jährlich verkauft. Der gemeinsame Umsatz betrage 119 Milliarden Euro, der Gewinn 3,2 Milliarden Euro. 2014 habe die Marge dieser Einheit 2,7 Prozent betragen, schreibt „Automotive News Europe“.
Quelle: Handelsblatt; ANE; dpa
Diese Überlegung ist nicht ganz neu, sie wurde auch schon zu Piechs Zeiten in WOB diskutiert, wenngleich nicht öffentlich und nur intern.
Dass sich die Zuständigkeiten bzw. Zuordnungen geändert haben (Porsche und Bentley vs. Audi und VW), wurde in Bezug auf eine abermals verzögerte, ggf. gar final ganz gestoppte Entwicklung eines Phaeton II (Plattform Audi A8) auch schon im VW-Phaeton-Forum hier auf mt erwähnt.
Taubitz welche andere Anordnung wäre denn denkbar?
Was für Auswirkungen hat das konkret auf die Fahrzeuge? Ein Phaeton 2 ist doch noch immer möglich oder wird zwischen den Einheiten nicht getauscht?
War SEAT bisher nicht Audi unterstellt? Interessante Entwicklung.
Nee, hab ich ggf. zu verkürzt und daher missverständlich ausgedrückt.
Es ging um Entscheidungsverzögerungen pro oder contra Phaeton II (siehe Phaeton-Forum) und um die Plattformfrage (Phaeton I nutzte ja die Audi A8 D3 und Bentley GT Continental/ Flying Spur-Plattform), zudem darum, dass das Concept D ursprünglich ja mal einen "Phaeton" als Fließheck zeigte, nicht sehr gut gelungen, wie ich fand, aber ähnlich dem Porsche Panamera. Diese gestalterische Nische ist jetzt also auch schon besetzt.
Dabei wurde dann geäußert, dass Porsche aus dem Phaeton-Panamera-A8-Bentley-Projekt schon raus ist, und Porsche und Bentley zusammen gehen sollen/ werden und eben Audi und VW in Bezug auf A8 und evtl. doch noch kommenden Phaeton II (halte ich derzeit nicht für sinnvoll, aber ich kenne auch die Marktuntersuchungen, Designstudien und Prototypen nicht, die Kalkulationsgrundlagen eh nicht.).
http://www.motor-talk.de/.../aus-und-vorbei-t838461.html?...
http://www.welt.de/.../...e-Frage-wie-alt-ein-Kronprinz-sein-darf.html
Da war wohl eine Unternehmensberatung im Haus. Ist ja nicht wirklich was Neues - ob die Unterteilung Sinn macht, keine Ahnung wird die Zeit zeigen. Auch wie die "Hackordnung" untereinander wird.
Jedenfalls ich möchte nicht an Wikos Stelle sein.
So ein Dampfer mit 12 Unternehmen...
http://www.automobilwoche.de/.../...erkorn-will-vier-markengruppen?...
Genau darin liegt der Vorteil. Bis so ein Dampfer mal langsamer wird, muss man ne ganze Menge falsch machen. In der Regel braucht es nur alle paar Jahre fähige Leute, die mal wieder ein paar Kohlen nachlegen und das Ding läuft kontinuierlich weiter.
Ich sehe darin, genau wie beim Automobil bzw. Autofahren selbst, einen Nachteil, nämlich den der trägen Reaktion auf Lenkbefehle.
Weshalb VW z.B. in USA so träge ist, darüber gibt es intern und extern viele unterschiedliche Meinungen,
DASS VW in USA viel zu träge ist, darüber besteht im allg. Konsens.
Ob die Strategie aber geeignet ist der Trägheit zu begegnen? Ich hab meine Zweifel.
Nicht umsonst hat Siemens bestimmte Sparten fast komplett von der Leine gelassen damit die einfach schneller sein können. So ganz verstehe ich die poolung anhand der Pressemitteilung nicht, aber wie gesagt wird daraus auch nicht deutlich ob eine Marke den "Lead" übernimmt (was ich mir nicht vorstellen kann, passt bei Audi und Ducati nicht) und wie sich die Holdings untereinander beeinflussen und bedienen können.
Hi,
Es gibt wohl Gerüchte um den Phaeton 2, dass die Markteinführung nach hinten geschoben wird. Mal wieder! Und durch den Wegfall/Weggang von Herrn Piech, DER Befürworter des Phaetons, gibt es in der Phaeton Gemeinde hier im Forum die Befürchtung, dass der Phaeton 2 evtl. komplett eingestampft wird.
Zusätzlich gibt es beim Phaeton 1 bereits jetzt nur noch den V8 Benziner als Motor zu bestellen. Mit möglicherweisen kompletten Herstellungsstopp ab diesem Jahresende.
Schaun mer mal wie es weitergeht und ob es weitergeht mit dem Phaeton.
Ducati ist eine direkte, 100%ige Tochter der Audi AG und somit nur mittelbar eine Tochter der Volkswagen AG / Volkswagen Group:
http://de.wikipedia.org/.../Volkswagen_AG?...
Insofern: Wohin sonst, wenn nicht zu Audi?
Man wird sehen, ob es so kommt, ob es was bringt und ob es daher so bleibt oder geändert wird oder werden muss.
Umbrüche bringen immer erst Unruhe und ggf. Einbrüche, bevor sich zeigt, ob sie die richtige Entscheidung waren.
Die Idee, dass Seat das kleine Audi wird, ist wohl endgültig vom Tisch?
Wird VW auf dem Niveau von Audi positioniert?
Das war vermutlich das Problem weil die Marke an sich nicht so ganz reinpasst. Ich hätte sie ganz aus der Struktur gelöst, ist ja doch ein wenig eine andere Welt.
Aber die Teilung geht ja eh nicht nach Funktionen von daher...u.U. ist die Teilung auch nur auf dem Papier und organisatorischer Natur ohne Auswirkungen nach unten. Wie das geht zeigt Siemens ja nun schon seit Jahren 😆
Die sollten mal bei Liebherr gucken wie man das macht! Liebherr gibt den einzelnen Geschaeftsbereichen weite Unabhaengigkeit und das funktioniert. Die sind fast alle Marktfuehrer in ihren Segment und verdienen gutes Geld.
Pete