Verkehr & Sicherheit News
Winterreifenpflicht: Ministerium stellt neuen StVO-Entwurf vor
Seit einigen Wochen wird auf MOTOR-TALK über eine mögliche Winterreifenpflicht rege diskutiert. Bei unserer Umfrage zur Winterreifenpflicht sprach sich ein Großteil der Teilnehmer für eine solche Verordnung aus. Nach übereinstimmenden Pressemeldungen sieht die geänderte StVO eine Definition vor, bei der die Witterung das ausschlaggebende Kriterium ist, ob Winterreifen aufzuziehen sind oder nicht. Darüber hinaus sind höhere Bußgelder zu erwarten.
Wer bei Schnee, Eis oder Matsch ohne Winterreifen unterwegs ist, muss künftig mit einem Bußgeld von 40 Euro rechnen. Gefährdet oder behindert er andere Verkehrsteilnehmer, sind sogar 80 Euro fällig, nebst einem Punkt in Flensburg. Das sieht der Entwurf der Neuregelung der StVO vor, den das Bundesverkehrsministerium jetzt vorlegte. Die Neuregelung wurde nötig, weil die bisherige Regelung, die lediglich von „geeigneter Bereifung“ sprach, keine eindeutige Rechtsprechung zuließ. Klar scheint damit, dass ein am Straßenrand stehendes Auto, das bei winterlicher Witterung nicht bewegt wird, nicht gegen die StVO verstoßen kann. Es ist damit zu rechnen, dass die geänderte StVO im Laufe des Novembers in Kraft tritt.Autoclub fordert schärfere Kontrollen und technische Standards
Der Auto Club Europa (ACE) begrüßte die Präzisierung der Straßenverkehrsordnung. Gleichzeitig kritisierte der Club, dass weiterhin keine klare Regelung zur zulässigen Mindestprofiltiefe auf Winterreifen existiert. Experten der Verkehrsverbände und Autoclubs fordern eine Mindestprofiltiefe von 4 mm. Weiter forderte der Auto Club Europa strengere Kontrollen, gerade des gewerblichen Kraftverkehrs, und eine einheitliche europäische Zulassungsvorschrift, die die technischen Mindeststandards von Winterreifen definiert.
Von Bianca Oertel
Quelle: MOTOR-TALK
Das Problem an der Sache: Winterreifen sind in Europa wenn überhaupt dann nur über das M+S-Zeichen definiert, das wie wir alle wissen auch an Billigstsommerreifen prangt, damit die Besitzer einen niedrigeren Speedindex benutzen dürfen. Grund: Geiz ist geil.
Sehr gut gemacht also! Hätt ich selbst nicht besser gekonnt! 🙄
Da kann ich mich Meehster nur anschliessen.
Nachdem nun geklärt wurde wann denn Winterreifen aufzuziehen sind, bleibt ja nur noch die Frage offen, was denn nun eigentlich Winterreifen genau sind.
Alles wieder so ein Wackelpuddingkram, der den Advokaten zu neuen Einnahmequellen verhilft.
Wann bekommen wir wieder Zeiten, in denen erst gedacht und dann regiert wird? Und das auch noch mit Umsicht und im Sinne des Volkes.
Niemals mehr, die sind mit der Selbstverwaltung ihrer Hirnfürze beschäftigt und da aufgeblähte Luft viel Raum braucht, bleibt wenig Platz für wirklich wichtige Entscheidungen!
back to the roots, ich kauf mir schon mal ne Keule ;-))
Das Minimalziel wurde erreicht...es wird nur ein Wort im Gesetz geändert, das spart Papier und ist somit im Sinne der Umwelt... 😉
Ich finde die Regelung ganz gut auch wenn nicht definiert was Winterreifen sind, aber darum geht es in dem Gesetz ja auch nicht, sondern nur wann Winterreifen vorgeschrieben sind. Meine Frage wäre: Wie sieht es mit Ganzjahresreifen aus?
Eine zeitliche Begrenzung ist Schwachsinn denn bei uns schneit es manchmal einen ganzen Winter über nicht, hingegen in Bayern massiv. Jetzt ist für jeden mit Sommerreifen zumindest klar das er sein Auto bei Schnee stehen zu lassen hat.
Nicht unbedingt, denn wer Sommerreifen mit M+S-Symbol hat, kann getrost weiterfahren, denn ihm droht kein Bußgeld und kein garnichts...denn M+S ist das Zeichen, was einen Reifen zu einem Winterreifen vor dem Gesetz macht...
Das ist nun mal der Stand der Dinge...obwohl ich es nicht wirklich empfehlen kann ganzjährig mit einem solchen M+S-Sommerreifen zu fahren...oft genug kann man einen solchen ja noch nicht mal für den Sommer empfehlen...dann lieber einen guten Ganzjahresreifen, denn der hat sowohl M+S, als auch die "Schneeflocke", die tatsächliche Winterqualitäten attestiert, jedoch nur für den amerikanischen Markt aussagekräftig ist...
Schon klar das solche Reifen auch fahren dürfen. Aber das ist eine andere Sache denn dafür müsste ein Gesetz beschlossen werden was Winterreifen definiert!
Jedem ist nun klar das er nur mit Winterreifen (was auch immer das sein mag) bei den gegebenen Wettersituationen zu fahren hat.
M+S steht weder für Matsch und Schnee noch für einen Winterreifen!!
Das wirkliche Winterreifensymbol ist das "Snowflake-on-the-Mountain"!!
Eine Schneeflocke in einem Berg, einfach zu erkennen!! China kam irgendwann mal auf die Idee überall M+S draufzuschreiben, weil sich das bei uns Deutschen gut verkaufen lässt! Selbst der neue Touareg bekam serienmäßig Sommerreifen mit M+S drauf.
Nachdem ich letztes Jahr enorme Probleme hattte bei Nacht 450km mit 3-4mm Profil auf Neuschnee beschneiter Autobahn zu fahren und um mich und mein Auto bangte, bin ich für die Mindestprofiltiefe von 4mm auf Winterreifen..
@ Nuddel88: Es geht um Deutschland, da ist die Schneeflocke wie auch im Rest von Europa vor dem Gesetz nicht relevant.
Und wenn jetzt M+S-Reifen vor dem Gesetz nicht als Winterreifen zählen würden, hieße das, daß bei Eis und/oder Schnee auf der Straße gar nicht mehr gefahren werden darf. Zugegeben, so bekommt man die Unfallzahlen auch runter.
@Nuddel88: Ich finde es ja auch nicht gut, dass das M+S aus einem Sommerreifen einen Winterreifen machen kann, aber es ist nun mal so...liegt in der Verantwortung des Autofahrers seinen Wagen anders zu bereifen...dumm bloß, dass nicht alle Autofahrer aufgeklärt sind...
Und dass M+S auf dem Reifen steht hat damit zu tun, dass so eine etwas bessere Traktion auf Matsch und Schnee erreicht werden kann, als mit einem Referenzreifen (zu dem keine Aussage gemacht wird). Das Sanze stammt aber eher aus dem Off-Road bereich, weil mit M+S ein Reifen gekennzeichnet wird, der ein bestimmtes Verhältnis von Positiv- zu Negativprofil im Außembereich des Profils hat. Dazu ist das M+S ja aber noch nicht mal geschützt, deswegen kann der Touareg das durchaus auch auf den Serienreifen drauf haben...
Dass das Schneeflöckchen tatsächliche Wintereigenschaften nachweist ist richtig, aber nicht aussagekräftig in Deutschland oder gar ganz Europa...
Nochmal: Rein rechtlich ist der Reifen ein Winterreifen, welcher eine M+S-Aufschrift hat...somit wird auch mit diesem der neuen Rechtslage entsprochen...
Frage: Ein Winterreifen muss ja sowieso 4mm aufweisen? Oder gibt es diese Definition in D nicht
Also in Ö gilt (auch schon vor der WR-pflicht): 4mm Mindestprofiltiefe für als Winterreifen verwendete Winterreifen und bei nicht winterlichen Fahrverhältnissen 1,6 mm Mindestprofiltiefe.
Was ein paar weiter oben schreiben von wegen Billigchinareifen. Wieviel spart man sich denn bitte, wenn man Montieren und Wuchten dazu rechnet und über mehrere Jahre verwendet.
Ich habe meine WR bis etwa 6mm als Winterreifen in Verwendung und bin damit mehrere Jahre unterwegs (~25.000 km).
Beim Billigreifen spar ich mir pro Reifen von mir aus 40 € gegenüber einem guten Reifen also 160 € für 4.
Spar ich mir als 0,6 €ct/km beim Kauf für den Billigreifen. Das hol´ ich mir schon durch den geringeren Verbrauch und die längere Haltbarkeit des Markenreifen wieder herein und habe noch dazu einen ordentlichen Winterreifen.
Nur das beste Öl und unbedingt einen super tollen, hochwertigen Treibstoff, damit der Motor hält, die Klimaanlage/-automatik die ganze Zeit laufen lassen und ein paar mal im Jahr Autowäsche, dazu rennt das Radio die ganze Zeit, aber bei dem Teil der für den Kontakt zur Fahrbahn und damit zu allererst für die Sicherheit verantwortlich ist, wird gegeizt.
Viele Leute denken eben nicht so. Viele Leute sehen nur die Kosten, die im Moment auf sie zukommen. Ein nicht unerheblicher Teil derer kann auch gar nicht mehr investieren, "nur" um langfristig etwas einzusparen.
40 € pro Reifen zu sparen ist auch sehr sehr hoch gegriffen - bis hin zur Unmöglichkeit. Für meinen kompletten Satz neuer wintertauglicher Winterreifen von Kléber habe ich z.B. 184 € inkl. Montage und Auswuchten bezahlt, also 46 € pro Stück. Nichtsdesotrotz macht es für einige Leute eine Menge aus, ob sie nun 10 € pro Stück günstiger wegkommen oder nicht.
Übrigens: Für die Sommerreifen auf dem Auto habe ich 192 € für den ganzen Satz bezahlt, also 48 € pro Stück inkl. allem. Da wollte ich aber ja auch Markenteile in der breitesten erlaubten Größe haben - und in beiden Fällen habe ich direkt beim ansäßigen Reifenhändler gekauft, weil mir die potentielle Ersparnis, wenn ich die Reifen über das Netz bestellt hätte, nicht so wichtig ist wie ein gutes Verhältnis zu meinem Reifenspezialisten.
Aber so wie ich denkt eben nicht jeder.
Nein, in Deutschland müssen Reifen, egal ob Sommer- oder Winterreifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6mm haben...
Ich bin letztes Jahr z.B. sehr gut mit meinen Winterreifen (4-5mm Profiltiefe) durch den Schnee gekommen...und wir hatten für unsere deutschen Verhältnisse doch recht viel davon...alle Steigungen und Gefälle problemlos weggesteckt...aus diesem Grund kommen die Reifen auch dieses Jahr nochmal drauf; ob ich dann allerdings mit denen nach Österreich in den Urlaub fahren würde ist fraglich (😆 vielleicht dann lieber in die Schweiz, die haben noch nicht mal ne Winterreifenpflich 😆)...
@PTG_Graz: Wieviel Profil haben deine Neureifen? Aus meiner Erfahrung gesprochen sind ca.8-9mm Profil auf den Neureifen, davon nutzt du dann max 3mm/33%. Ich frag mich was du dann mit den Reifen machst die noch 6mm Profil haben...
@gromi
War etwas übertrieben, aber einen Reifen der knapp an den 4mm dran ist, montiere ich nicht mehr als Winterreifen bzw. im Frühjahr bevor ich ihn wechsel, lass ich ihn halt länger dran, ev. bis zum Herbst, um dann gleich neue Reifen zu kaufen.
Auch wenn der Anhalteweg aus Tempo 100 dann statt 70m vielleicht 71 oder sogar 72m beträgt. Aber da ich den Sicherheitsabstand plus Reserve einhalte und nicht vor lauter Drängeln und Knapp-Auffahren das Tempo am Tacho des Vordermannes ablese, mach ich mir diesbezüglich keine Sorgen.
Wie ich ja schrieb, bin ich mehrere Winter damit unterwegs und habe bis jetzt 2 Winterreifensätze altersbedingt getauscht bzw. durch Autowechsel sowieso neue gebraucht. Man merkt aber, wenn es nur noch 4mm sind oder gar darunter (bei meinem 1en Auto hab ich die Reifen bis auf ~3mm runtergefahren), schon deutlich den Unterschied zu einem gut eingefahrenen, ordentlichen WR.
Es geht dann schnell, dass der Reifen nicht mehr ordentlich funktioniert.
In der Schweiz gibt es zwar keine allgemeine aber dafür gebiets-/streckenweise Winterreifenpflicht und im Falle eines Falles möchte ich von den Unfallfolgekosten gar nicht reden. Die sind da noch einmal deutlich happiger, wenn man mit Sommerreifen an einem Unfall beteiligt ist, egal ob man was dafür kann oder nicht.