ADAC: Seitenairbags bieten zu wenig Schutz
Wir brauchen noch mehr Airbags
Seitenairbags fangen die Insassen bei einem Unfall zur Türseite ab. Kommt der Aufprall aus der anderen Richtung, helfen sie nicht. Der ADAC schlägt Lösungen vor.
München – Seitliche Kollisionen sind besonders gefährlich für Autofahrer. Es fehlt die Knautschzone, Seitenairbags bieten zu wenig Schutz: Sie können nur einen Aufprall zur Außenseite abfangen. Die Sidebags schützen vor Glassplittern und stützen Kopf und Torso gegen Tür und Dachkante ab. Kommt die Kraft aus der anderen Richtung, zum Beispiel für einen Fahrer bei einem Aufprall auf der Beifahrerseite, fehlt der Schutz.
Crashtest mit Seitenaufprall: Zu wenig Schutz durch Airbags
Der ADAC hat getestet, was bei einem Aufprall von der „falschen“ Seite passiert. Experten des Clubs ließen einen 1,3 Tonnen schweren Barrierewagen in die Beifahrerseite eines Kompaktwagens und eines Roadsters prallen, jeweils mit 50 und 65 Stundenkilometern. Das entspricht einem Unfall wegen missachteter Vorfahrt innerhalb oder außerhalb geschlossener Ortschaften.Was passiert, ist eigentlich keine Überraschung. Durch die Beschleunigung des Aufpralls rutscht der Fahrer aus seinem Gurt, der Kopf wird zur Beifahrerseite geschleudert. Der Club stellte „erhebliche Verletzungen“ an Kopf, Brust, Hüfte und Becken fest.
Besonders gefährlich wird es in kleinen Fahrzeugen. Wegen der geringeren Innenraumgröße könne der Fahrer leichter auf Armaturen, Verkleidungen und Sitzteile prallen. Im schlimmsten Fall können die Köpfe von Fahrer und Beifahrer gegeneinander schlagen.
Die Lösung: Airbags in der Mittelkonsole
Airbags gehören längst zum Standard. In den USA gibt es sie seit 1974, in Deutschland seit 1981: Mercedes kombinierte sie in der S-Klasse (W126) mit Gurtstraffern. 1994 (Modelljahr 1995) stellte Volvo den Seitenairbag vor. 1996 folgte der Knieairbag (Kia), 2010 der Gurtairbag (Lexus). Sieben Airbags gibt es heute in vielen Kompaktwagen, neun Airbags sind in hohen Klassen üblich.Bisher fehlt jedoch ein Airbag zwischen den Frontinsassen. Der ADAC-Test zeigt, dass Fahrer und Beifahrer bei einem Seitenaufprall zur Fahrzeugmitte nicht ausreichend abgestützt sind. Dabei schützte der Roadster besser als der Kompaktwagen: Die hohe Mittelkonsole verringerte die Bewegung des Torsos.
Airbags in der Mittelkonsole könnten das Verletzungsrisiko minimieren. Fahrer und Beifahrer würden nicht mehr gegeneinander prallen, ihre Bewegung zur Fahrzeugmitte würde verringert. Allerdings ist der Einbau solcher Airbags bei aktuellen Fahrzeugen nur schwer möglich. Einfache Sofortlösungen wie die Aktivierung von Gurtstraffern bei einem Seitenaufprall könnten das Crashtest-Ergebnis trotzdem verbessern. Einige Autos ziehen in diesen Situationen schon die Gurte stramm.
bauschaum.
anstatt noch mehr airbags einfach den kompletten innenraum in m llisekunden mit damit füllen.
Nein, das können Airbags nicht. Sie verkürzen lediglich den Weg Kopf > Blech/Lenkrad.
Mehr Airbags können sicher nicht die Lösung sein, da damit auch die Gefahren für andere Schädigungen steigen. Wenn ich einen leichten Blechbumser habe, brauche ich nicht unbedingt ein geplatztes Trommelfell. Es gibt bestimmt sinnvollere Lösungen (die dann evtl. mehr Geld kosten).
Aber bitte nur mit der Mercedes PreSafe SOUND Technik, die einen Tinitus / Hörsturz verhindert bei den ganzen Airbagknallen ....
Da wüsste ich gern, wieso das der Fall sein sollte.
Bei meinem Fahrzeug ist die Mittelkonsole praktisch leer und besteht nur noch aus Ablagefächern (offen oder geschlossen), da sowohl Handbremse als auch Automatik-Wählhebel woanders untergebracht sind.
Die "Bauschaum" Idee, ist nicht neu.
Gabs damal in "Demolition Man" bereits. 😉
Wie wär's mit Schalensitzen und H-Gurten? 😆
Also ist ne hohe, breite Mittelkonsole doch für etwas gut. 😆
Man könnte die Airbags auch in den Sitz in Richtung Innenseite einbauen.
An der Außenseite sind ja schon welche...
Hallo jottlieb,
im Prinzip hast du natürlich Recht, möglich wäre das sicher. Aber defacto so aufwändig, dass es wohl erst in künftigen Modell-Generationen wirtschaftlich darstellbar ist.
Ich habe die Formulierung mal etwas abgeschwächt.
Liebe Grüße,
Heiko
Schalensitze - die einzig richtige Lösung 😜
Zur Lautstärke bei Airbagauslösung.
Das Geräusch der Kaltverformung des Fahrzeugs ist lauter als der Airbag. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man vom Airbag und den Gurtstraffern überhaupt nichts mitbekommt. Bevor man als Beifahrer (war ich in dem Fall) bemerkt was los ist, steht das Auto und die Säcke hängen nur noch schlaff herunter.
Schön wenn es eine Technik gibt wie bei der neuen E-Klasse. Wenn es hilft.
Den Schaden für das Ohr bringt auch weniger die Lautstärke, sondern die Tatsache das eine große Luftdruckänderung in einen kleinen Raum stattfindet (Airbag im Fahrzeug mit geschlossenen Fenster).
besser wäre es, dach absprengen und schleudersitz mit ordentlichem treibsatz und gleitschirm.
und eine sensorgesteuerte benachrichtigung des bestatters, wenn der seltene fall eines tunnelunfalls eintritt.
was kommt als nächstes? automatisches pöter-verkorken gegen den unfall-angstschiss?
sollte der eindruck entstanden sein, ich bin der meinung, manIn kanns auch übertreiben, dann trügt der nicht😆
eben.
wem sein leben lieb ist, der kann sich auch einen mehrpunktgurt anschnallen.
soo groß ist der unterschied auch nicht. zum autofahren reicht die bewegungsfreiheit immer.
aber besser viel geld in pseudohightech versenken, damit die karren bloß noch teurer werden.
Ach so, das weiß ich jetzt nicht, war ein Mercedes (W212), der öffnet die Fenster einen Spalt breit vor dem Aufprall.
Ich muss sagen bis auf den Schreck ist bei mir nichts geblieben. War auf der Landstraße, als ein Lkw in die Straße von rechts einfuhr und wir keine Chance mehr hatten als voll zu bremsen und noch ein kleines Stück nach links auszuweichen, selbst ich habe als Beifahrer noch mit gebremst. Ich weiß nur, dass das Auto mich fest geklammert hat, dann der enorme Schlag und dann noch ein zweiter, weil wir uns beim Aufprall eingedreht haben und der Gegenverkehr uns dann hinten links am Heck erwischt hat. Fazit, drei Autos (inkl. LKW) Schrott und wie durch ein Wunder niemand verletzt