Jaguar XFL: XF-Langversion in China
Wir saßen im ersten China-Jaguar
An Platz hat es in Jaguar-Limousinen selten gemangelt. Trotzdem kann man am XF etwas verbessern, finden die Briten. Deswegen kommt eine Langversion aus und für China.
Peking – Mit den Langversionen für den chinesischen Markt ist es wie mit Henne und Ei. Man weiß nicht, ob der Erfolg eines Modells der Langversion zu verdanken ist - oder die Langversion dem Erfolg. Bei diesem Auto ist es etwas anders:
Jaguar zeigt auf der Auto China den XFL, die neue Langversion des XF. Ein eindeutiges Bekenntnis zu diesem Markt. Jaguar hat hier zwar Erfolg. Aber mit einem eigenen China-Werk und diesem Jag soll es in eine neue Dimension gehen.
Der erste Jaguar aus China
Die Limousine basiert wie die kurze Version auf Jaguars variabler Aluminium-Architektur. Der Radstand wurde um 14 Zentimeter auf 3,10 Meter verlängert. Das bringt den wohlhabenden Chinesen auf den Rücksitzen 15,7 Zentimeter mehr Beinfreiheit und 11,6 Zentimeter mehr Kniefreiheit. Es werden wohl tatsächlich nur Chinesen sein, die in diesen Genuss kommen. Das Modell wurde exklusiv für den chinesischen Markt entworfen – eine Europa-Version ist nicht geplant.Der XFL ist der erste jemals in China gefertigte Jaguar. Gebaut wird der er im Werk von Jaguar/Land Rover und China-Partner Chery in Changshu. Hier entstehen bereits der Range Rover Evoque und der Discovery Sport für den chinesischen Markt.
Bei den Materialien und ihrer Verarbeitung merken aber selbst europäische Hände und Augen im XFL keinen Unterschied. Leder und Schalter fühlen sich an wie in einem Jaguar von der Insel. Neu ist dagegen das Plus an Platz für die Beine und die 8-Zoll-Bildschirme in den Kopfstützen. Bei Komfort und Raum kann der XFL beinahe mit der XJ-Langversion mithalten - dort ist es es durch die breite Mittelarmlehne nur ein wenig gemütlicher.
Drei Motoren im langen China-XF
Per Knopfdruck fährt der Beifahrersitz vollständig nach vorne. So wächst der Fußraum auf bis zu 1,10 Meter Länge. Dazu gibt es alles für Unterhaltung oder Arbeit: einen W-Lan-hotspot für bis zu acht Geräte, ausklappbare Tische, beheiz- und kühlbare Massage-Fond-Sitze sowie kabellose Kopfhörer. Ein Ionisator reinigt die Luft. Ein Sicherheitssystem warnt die Insassen, wenn sie die Türen öffnen wollen, obwohl sich von hinten ein anderer Verkehrsteilnehmer nähert. Außerdem bekommt der XFL auch ein neues Laser-Head-Up-Display – falls jemand seinem Chauffeur etwas Gutes tun möchte.
Im XFL stehen drei Motoren und fünf Ausstattungsvarianten zur Wahl. Es gibt den bekannten 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 200 oder 240 PS, sowie den 3,0-Liter-V6-Benziner mit 340 PS. Alle Varianten kommen mit Hinterradantrieb und Achtgang-Automatik von ZF. Die Verkäufe starten in der zweiten Jahreshälfte 2016.
Made in China
Warum kriegen wir nie die Langversionen? 🙁
Gibt wohl keinen Markt hier dafür. Deutschland ist wohl eher Hatchback / Mittelklasse Land.
Mein Traumauto ist der X222 Ultralangversion der S-Klasse.
Wenn er als Kombi oder shooting brake kommen würde, wäre er ein echt interessantes Auto.
Die meisten europäischen Hersteller, die in und (ausschließlich) für China produzieren, werden dies über kurz oder lang bitter bereuen.
Bietet Mercedes die E-Klasse in Langversion nicht auch nur im fernen Osten an? Habe ich jetzt so in Erinnerung. Die haben dort vielleicht längere Parkplätze 😊.
j.
Dort werde halt die meisten Autos verkauft....Nicht in Deutschland....
Irgendwie erinnert mich die Bedieneinheit im Fond an mein Toshiba-Uhrenradio aus den frühern 80ern.
Gruß
electroman
In D laufen doch eh nur Kombis und SUV's. ... und ein Diesel muss es natürlich sein.
Eben das was völlig bescheuert ist.
Es dürfte eher so sein, daß diejenigen Hersteller, die noch nicht in und für China produzieren, dies bitter bereuen werden. Aber eigentlich gibt's da fast keine mehr. Fast jeder Hersteller produziert inzwischen in China. Da sagt man im Volksmund auch schonmal Marktwirtschaft zu.
Sehr ansprechendes Fahrzeug.
Hebt sich wohltuend von den Plastikbombern ab, die hierzulande verkauft werden.
Sehr schönes Auto 😊
Nicht als Kombi, SUV, Shooting... oder sonst einen Müll, genau so!
Interessanter Jag
Ja.
Das gilt ebenso für die Langversionen der C-Klasse, vom A4, vom A6, vom 3er BMW, vom 5er BMW, vom X1, etc...
Generell wird in China sehr viel wert auf Platz im Fond gelegt und die Langversionen (die dazu auch noch mehrheitlich von Privatpersonen gekauft werden) sind auch ein gewisses Statussymbol. Ebenfalls ist es ein Zeichen von Wohlstand und Status, sich chauffieren zu lassen. Da dort auch noch eine extrem große Einkommensschere herrscht können sich selbst Käufer eines (Premium-) Mittelklassewagens oft einen Chaffeur leisten.
Da sich nicht mal Kombis von Jaguar in DE bzw. Europa verkaufen, kann man sich die Langversion getrost sparen.
P.S. Kennen die MT Redakteure eigentlich kein ß mehr, weil man tagtäglich solche Überschriften lesen muss?