Skoda Fabia 2015: Erste Fahrt
Wird der neue Fabia der beste Kleine des Landes
Skoda macht mit dem neuen Fabia fast alles richtig: Der Kleinwagen wird kürzer, praktischer und sparsamer. Nur das neue Infotainment-System will nicht überzeugen.
Quelle: Skoda
Nürnberg – Dr. Winfried Vahland, der wichtigste Mann bei Skoda, steht neben seinem zweit-wichtigsten Auto. Ein Tuch verdeckt das frische Blech des neuen Fabia. Etwas viel Drama, denn die ersten Bilder gab es bereits vor ein paar Wochen. Vahland redet trotzdem neben dem verhüllten Auto. Von Konnektivität und Apps, von weniger Verbrauch und mehr Raum. Sein Ring schlägt beim Gestikulieren auf die Frontscheibe. Zwei Hostessen lupfen den Stoff.
Skoda Fabia 3: Premiere mit Dr. Vahland
Quelle: Skoda
Das Ausstellungsstück mit mittlerer Ausstattung zeigt eine von 100 Farb- und Felgen-Kombinationen. Ohne Panoramadach und Klimaanlage wäre der 3-Zylinder-Benziner weniger als eine Tonne leicht. Teurer soll er nicht werden, verrät man hinter vorgehaltener Hand. Dafür sicherer und praktischer. Dabei hilft der Motor, der im neuen Modell nach hinten gekippt ist. Das spart fünf Zentimeter Bauraum. Fünf weitere Millimeter spendiert der längere Radstand. Der gewonnene Platz vergrößert die Knautschzone, den Innen- und vor allem den Kofferraum.
330 Liter schluckt das neue Fabia-Heck, 15 Liter mehr als bisher. Zwischen Motor und Gepäck ändert sich hingegen wenig. Laut Skoda gibt es hier und da ein paar Millimeter mehr Raum. In der Praxis hat selbst der großgewachsene Redakteur viel Platz vorn und ausreichend Bein- sowie Kopffreiheit im Fond. Einige Kompakte mit erzwungener Coupé-Dachlinie bauen enger. Der direkte Konkurrent aus Ingolstadt sowieso.
Mehr Komfort im Fabia 3
Wenige Meter neben dem Aussteller parkt eine Hand voll Vorserienmodelle. Scheinwerfer, Rückleuchten und Embleme sind abgeklebt. Wieder etwas Drama – aber bis zur offiziellen Premiere in Paris will Skoda nicht alles zeigen. Fahreindrücke sind hingegen erlaubt.
Quelle: Skoda
Der stärkste Diesel fällt ins Turbo-Loch
Auf der Geraden ist die jedoch schnell wieder verflogen: Der stärkste Diesel scheitert am lang übersetzten Fünfgang-Schaltgetriebe. Beim Schalten sinkt die Drehzahl häufig unter 1.500 Touren. Auf bergigen Straßen baut der 1,4-Liter-Dreizylinder dann nicht genug Ladedruck auf, es hilft nur ein kleinerer Gang. Trotz 105 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment wirkt er in solchen Situationen lahm, aus 3,5 Litern NEFZ-Verbrauch werden sechs im echten Leben.
In seinem Wohlfühlbereich ab 1.700 Touren wirkt er dafür spritzig und ruhig. Das Dröhnen und Schnaufen aus dem Drehzahlkeller ist vergessen, mit den Touren kommt die Kraft. In 10,1 Sekunden sprintet er auf Tempo 100, bei 193 km/h geht ihm die Puste aus. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten bleibt es angenehm ruhig im Innenraum. Die Bremsleistung liegt auf dem Niveau des Vorgängers.
Vier Benziner mit 60 bis 110 PS
Quelle: Skoda
Der 1,2-Liter-Direkteinspritzer mit 90 PS bietet den besten Kompromiss: Er liefert mit 160 Newtonmeter Drehmoment ausreichend Kraft für den leichten Fabia und stellt ein breites Drehzahlband zur Verfügung. Auf der flotten Testfahrt trinkt er knapp sieben Liter pro 100 Kilometer. Die Datenblätter versprechen zwei Liter weniger.
Derzeit plant Skoda keine sportliche Top-Motorisierung. Der aktuelle Fabia RS verkaufe sich im niedrigen, einstelligen Prozentbereich – ein Nachfolger lohne sich nicht. Wenn sich diese Meinung ändert, dann hat Technik-Teamleiter Radek Novotny bereits eine Empfehlung parat: Er wünscht sich den 1,4-Liter-Benziner mit Turbo, Kompressor und 150 PS im hypothetischen Fabia RS. Der sei Dank Zylinderabschaltung sogar sparsam genug.
Großartige Sitze, hartes Plastik und ein eigenwilliges Navi
Quelle: Skoda
Genau hier liegt aber der Haken: Ein echtes Navi gibt es im Fabia nicht mehr. Das System spiegelt den Inhalt des Smartphones per Kabel-Verbindung und greift auf Wetter-, Musik- und Navigations-Apps zu. Das Handy liefert dabei die Antenne und beleuchtet ständig das Display. In der Ersparnis ist das passende Telefon bereits eingerechnet – bisher werden aber nur sehr wenige Modelle unterstützt. Eine Verbindung zu Smartphones von Apple gibt es erst im Frühjahr 2015.
Trotzdem ist sich Vahland sicher: Dieses System wird sich durchsetzen. Es sei günstiger und aktueller als die üblichen Geräte. Zudem seien eine WLAN-Verbindung sowie kabelloses Laden des Smartphones bereits in Planung.
Update: Hier lest Ihr News zum Skoda Fabia Kombi.
Skoda Fabia: Technische Daten
- Modell: Skoda Fabia 1,4 TDI
- Hubraum: 1.422 cm3
- Leistung: 77 kW / 105 PS
- Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1.750 - 2.500 U/min
- Verbrauch: 3,5 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 90 g/km
- 0 - 100 km/h: 10,1 s
- Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
- Maße (Länge x Höhe x Breite in m): 3,99 x 1,47 x 1,73
- Marktstart: November 2014
- Modell: Skoda Fabia 1,2 TSI
- Hubraum: 1.197 cm3
- Leistung: 66 kW / 90 PS
- Max. Drehmoment: 160 Nm bei 1.400 - 4.000 U/min
- Verbrauch: 4,7 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 107 g/km
- 0 - 100 km/h: 10,9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h
- Maße (Länge x Höhe x Breite in m): 3,99 x 1,47 x 1,73
- Marktstart: November 2014
Quelle: Skoda
Quelle: Skoda
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Quelle: Skoda
Quelle: Skoda
Quelle: Skoda
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Baut der 1.4TDI 3-Zylinder auf dem alten 1.4er auf oder ist das eine Neuentwicklung?
Hi,
die Navilösung finde ich durchaus interessant. Aber 30% günstiger als bisher ist natürlich viel zuwenig wenn es eigentlich nur ein Monitor ist und die Technik des Smartphone genutzt wird.
Außerdem frage ich mich ob sowas über 10,15 oder 20 Jahre mit der dann aktuellen Smartphone Technik noch funktioniert? Wer möchte schon ein altes Smartphone rumschleppen nur weil das aktuelle im Auto nicht mehr funktioniert 😉
GRuß Tobias
Wie viele Fabia Themen gab es in den letzten Wochen schon? 🙄
3,5 Liter angegeben und 6 Liter werden es in echt? Das ist für einen modernen Kleinwaagen (Diesel) eine gute Angabe auf dem Papier aber schon mangelhaft viel für den realen Verbrauch.
Naja da werden sie wieder hackt sein wie sonst was. Ich denke den fährt man ohne Probleme unter 5l.
Ich habe eine Polo mit altem 1.4 TDI und 70 PS. Der ist mit 4,5l angegeben und die fährt man bei normaler Fahrweise auch.
Ach, das ist doch kein Problem! Dafür gibt's dann jährliche Systemupdates in der Skoda-Vertragswerkstatt um je 400 Euro... 😉
Entweder der Skoda Mann hat selbst keine Ahnung (glaube ich nicht), oder der Motortalk Redakteur dichtet herum. Der neue 1.4 TSI mit Zylinderabschaltung hat nämlich keinen Kompressor mehr.
Das ist eine Neuentwicklung!
Gibt es in drei Leistungsstufen mit 55 kW, 66 kW und 77 kW.
Ich fahre die mit 55 kW im neuen Polo und bin positiv überrascht vom Motor!
Angenehm leise, genug Durchzugskraft und Elastizität!
Ich glaube kaum, dass das Auto darauf ausgelegt ist, länger als 10 Jahre auf der Strasse zu fahren. Die Rechnung des Herstellers geht doch eh nur bis zum Auslaufen des ersten Leasingvertrages. Was danach passiert ist ihm doch völlig schnuppe.
Um mal den Verbrauch zu beurteilen, vorsichtig gesagt.
Es ist natürlich so, dass die Fahrten von den Testern nur kurzzeitig getätigt werden und somit nicht wirklich beachtung geschenkt werden darf.
Ich gehe ganz stark davon aus, und so ist das in der Regel auch in der Vergangenheit gewesen dass auch hier man locker und 5 Liter fahren wird.
Ich denke auch, dass der Testverbrauch bei sehr zügiger Fahrt ermittelt wurde und im Alltag problemlos unterboten werden kann.
Im Übrigen bezweifele ich die Angabe des max. Drehmoments von 175NM. Das ist im VW-Konzern der Wert für die 110PS -Version des 1.2TSI. Der hier vorgestellte 90PSler begnügt sich mit 160NM.
Ich bin immer wieder erschüttert wieviel Unkenntnis und schlechte Recherche schon bei oberflächlicher Betrachtung in MT-Testberichten deutlich wird. Was für ein Unfug mag sich wohl noch an weniger offensichtlichen Stellen einschleichen?
Das ist doch bereits heute mit den festeingebauten Navis nicht anders!
Entweder sind technisches updates teuer oder der Hersteller "würgt" einen mit hohen Kosten für ein Karten-update! Kenne MB-Fahrer, denen bei MB etwas von € 1.500,- gesagt wurde etc., das haben sie dann bleiben lassen.
Selbst ein naher Verwandter im Golf VI hat sich jüngst in Norddeutschland verfahren und stand irgendwo in einer Sackgasse vorm Feld, weil die Navi-Daten nicht mehr aktuell waren.
Ergo bleibt die ständige Pflicht von techn. updates, die entweder teuer sind und/oder nicht sehr lange möglich, obwohl sowas für den Hersteller billiger wäre, als z.B. 12 Jahre irgendwelche Ersatzteile auf Lager zu legen.
Am Ende geht es immer nur um eines: Um monopolistische Strukturen und um Kundenbindung.
Wenn´s das Teil oder das update dann nur beim Hersteller gibt, kann der Preis beinahe beliebig gestaltet werden.
Alles klar! Ich fahre ja selber den alten mit 69 PS und der ist furchtbar: lahm, extrem laut und unkultiviert (Im Stand wackelt das Lenkrad wenn der Motor an ist).
Vor kurzem bin ich in einem neuen Polo mitgefahren mit 1.2er TDI und 75 PS. Bei dem war es nicht ganz so schlimm, aber immernoch sehr nervig. Ich denke der neue Polo ist einfach nur besser gedämmt.
Der neuen 1.4er würde ich mir da rein interesse halber gerne mal anhören / fühlen
war das eine spezielle VW/Skoda-Navi-App? Habt Ihr auch probiert, ob google maps oder andere Navigations-Apps im Stand/während der Fahrt funktionieren?