Premium-Hersteller: Rabattschlacht in Europa
Wirklicher Wettbewerb, der nicht begeistert
Sind hohe Rabatte nur ein Problem für Ford, Opel und Co? Nein. Auch die süddeutschen Hochpreis-Marken liefern sich einen harten Preiskampf, sagen deren Geschäftsführer.
Paris - Betrachtet man nackte Absatzzahlen, erholte sich der Automarkt in Europa 2014 leicht. Aber das scheint nur die halbe Wahrheit: Ausgerechnet die mit hohen Margen verwöhnten süddeutschen Hochpreis-Marken beklagten am Vorabend des Pariser Autosalons unisono eine „Rabattschlacht“.
Und zwar vor allem in Deutschland, Heimatmarkt von Mercedes, Audi und BMW – und der größte Markt Europas. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte: "Ein Markt, in dem mit sehr harten Bandagen gekämpft wird, ist Deutschland".
Insgesamt sei der Markt in Europa "nicht so begeisternd", sagte Zetsche. Die Hersteller kämpfen um jeden Kunden. Trotzdem: Durch die jüngsten Modellwechsel, so der Daimler-Chef weiter, habe sich das Preisniveau bei Mercedes stabilisiert. In Europa und auch weltweit seien die Rabatte bei Mercedes-Benz zurückgegangen.
Reithofer: "Wirklicher Wettbewerb"
Auch BMW-Chef Norbert Reithofer diagnostiziert in Europa einen intensiven Preiskampf um die wenigen Neukunden. Das Preisniveau auf dem Heimatkontinent sei schlechter als zu Jahresbeginn erwartet, sagte er am Donnerstag. Die Konkurrenzsituation mit Audi und Mercedes beschrieb Reithofer als „wirklichen Wettbewerb mit Konsequenzen für den Preis".
Audi-Chef Rupert Stadler sieht es ähnlich: Die Verkaufszahlen in Europa seien nicht wie früher. „Da ist es natürlich, dass der Wettbewerbsdruck höher ist.“ Die VW-Tochter sieht sich dafür bereit und will weiter wachsen: Von erwarteten 1,7 Millionen Neuwagen in 2014 auf mehr als zwei Millionen in 2020. „Wir haben weiter den Anspruch, die Premiummarke Nummer eins zu sein“, betonte Stadler.
Helfen soll dabei eine größere Modellvielfalt: „Audi wird Richtung 60 Modelle wachsen“, kündigte Stadler an. Gegenwärtig seien rund 50 Modelle im Programm.
Auch Toyota spürt Rabattschlacht
Auch die Importeure spüren den harten Rabattkampf in Europa. Toyota-Europe-Vorstand Karl Schlicht stellt fest: "Die Rabattschlacht ist weiterhin hart". Seit dem vergangenen Jahr habe sich die Situation nicht verändert. "Wir spüren keine Minderung der Abschläge."
Toyota-Mann Schlicht sieht hier vor allem Audi, BMW und Mercedes mit harten Bandagen um Neukunden werben. Diese Autobauer würden inzwischen mehr für Rabatte ausgeben und sich immer stärker in Konkurrenz zu den Volumenherstellern positionieren.
Quelle: dpa/bmt
Hiermit wäre wohl bewiesen dass der Deutsche Absatzmarkt nicht egal ist und die Preise gegenüber Amerika nicht unermesslich hoch sind. Falls es zum Preisverfall kommt können Ford und Opel einpacken hier.
Na da muss der Preisverfall aber schon sehr stark sein.
Ausstattungsbereinigt kostet ein ABM immernoch etliche Tausend Euro mehr als ein Opel oder Ford.
Im Falle eines Cascada z.B. darf man bei Audi oder BMW ausstattungsbereinigt ~10.000€ mehr auf den Tisch legen. Ohne Rabatte.
Selbst wenn ABM jetzt ähnlich hohe Rabatte wie Ford, Opel oder andere Volumenhersteller anbieten würden (was sie nach wie vor nicht machen), würde noch eine ganz deutliche Preisdifferenz bleiben.
Ich bin gespannt, wie weit BMW gehen wird.
Vor 1 oder 2 Jahren hat Reithofer noch gesagt, dass man sich nicht auf eine Rabattschlacht einlassen werde, sondern lieber weniger Stückzahlenwachstum in Kauf nehmen wird.
Dieser Bericht hier klingt da schon ganz anders..
Preiskampf ist immer gut. Vor allem, wenn es nicht darum geht, Profit zu machen, sondern darum, wie viel Profit gemacht wird. 😉
Mich würde mal interessieren inwieweit diese Rabattschlacht beim Privatkundenmarkt zieht. Denke dass sich da viele auf eine Marke bzw. Modell eingeschossen haben und wegen 2 oder 3% mehr nicht zur Konkurrenz gehen. Zumindest geht das mir und vielen Bekannten so.
Am Ende vermelden die doch sowieso wieder Rekordgewinne, trotz des bösen bösen Wettbewerbs der die Margen auffrisst. Ich glaube das solche Meldungen am Ende nur Taktiererei sind damit man bei Tarifrunden oder ähnlichem wieder sagen kann das aufgrund des harten Wettbewerbs und den niedrigen Margen keine Kohle mehr da ist.
Kennt eigentlich jemand einen, der einen neuen (max.3 Jahre) Audi, Mercedes oder BMW ab Mittelklasse aufwärts privat gekauft hat? Die, die ich kenne fahren gestellte Firmenwagen oder zumindest per Selbstständigenleasing.
Das würde ich an der Stelle der Autobauer viel bedrohlicher finden, oder bekommt heute jeder Hansel einen Wagen gestellt, sodass gar kein Bedarf für Privatkunden besteht?
Ja.
Bei Mercedes ist der Privatkäufer-Anteil auch gar nicht soo gering.
Bei der C-Klasse sind es mehr als ein Drittel Privatkäufer, bei der E-Klasse afaik über 20%.
Klar werden die Rabatte höher, die Listenpreise der einzelnen Modelle steigen ja auch immer mehr (obwohl nicht mehr Ausstattung usw.) um die Leasingpreise hoch zu halten. Da kann man dann auch gerne mal bei Privatkunden großzügig mit Rabatten sein.
😆
eigentlich ist ja schon fast alles gesagt.....
es gibt den Stammkunden der kaum wechselt....
es gibt den Privaten der lieber auf Jahreswagen umsteigt...
wir haben eine gewisse Sättigung
wir haben eine gewisse Verunsicherung
wir haben überwiegend ältere Käuferschichten, die eben etwas überlegter kaufen..
somit gehen die Neuverkäufe eben in eine andere Richtung....wenn ich mein Kaufverhalten nehme, so schaue ich immer wo es einen Lagerwagen, oder einen netten Jahreswagen hat, oder es gibt eine Verkaufsaktion die mich begeistern könnte....der Marke bleibe ich bisher treu...
dazu kommt dass ich nicht jeden Modetrend mitmachen muß...meine Babys sind nun 15, 9, 7,3 und 2 Jahre
und stehen da, mit wenigen km sowie nie einen Winter gefahren.
aber das ist meine Situation und nicht die Allgemeinheit....
So und nun kommt der GT...aber auch hier muß ich nicht der Erste sein....abwarten...es wird sich rechnen...wenn man so will..😆
Bücher , Klamotten, Spielzeig, vieles wird heute verrramscht.
Warum also auch nicht Autos ?
Sind für die meisten eh zu teuer.
Zu teuer? Nicht wirklich - schau dir doch an: jeder Hinz und Kunz fährt eins.
Seh ich genau so.
Das ewige Gejammere dieser hochgejubelten und gebauchpinselten "Schlüsselindustrie" geht mir schon lange auf den Geist. So lange Sie nicht nach Mutti heulen gehts der Branche blendend.
Ach, die Deutschen wollen nicht den vollen Preis zahlen.
Böse Deutsche!
Geht und kauft mobile Untersätze, die 2 Jahre halten zum Preis einer Eigentumswohnung!
Man muß dabei immer bedenken, daß Listenpreise keine Marktpreise sind, sondern nur die Zielmarge des jeweiligen Herstellers abbilden.