Neue Gebührensätze für Lkw-Maut ab 2019
Wirtschaft befürchtet Zusatzbelastung für Speditionen
Die Bundesregierung will ab 2019 mehr Geld aus der Lkw-Maut einnehmen. Die Wirtschaft kritisiert "exorbitante Mautsätze" für die Speditionen.
Berlin - Die Lkw-Maut soll erneut mehr Geld in die Bundeskasse bringen. Dabei werden künftig auch Lärm und die hohe Straßenbelastung durch schwere Lastwagen in Rechnung gestellt. Das sehen neue Mautsätze ab 1. Januar 2019 vor, die das Kabinett am Dienstag beschloss. Verkehrsminister Andreas Scheuer sagte: "Wir sorgen damit für mehr Gerechtigkeit bei den Tarifen."
Scheuer betonte, es werde Planungssicherheit für die Logistiker und die Finanzierung der Verkehrswege geschaffen. "In den nächsten Jahren können wir mit Mauteinnahmen von durchschnittlich 7,2 Milliarden Euro planen, die wir auf alle Regionen Deutschlands verteilen." Zuletzt brachte die Gebühr für Lkw ab 7,5 Tonnen 4,7 Milliarden Euro ein. Noch vor Inkrafttreten der neuen Sätze soll die bisher auf Autobahnen und 2.300 Kilometern Bundesstraße fällige Maut am 1. Juli auf das gesamte, 39.000 Kilometer lange Bundesstraßennetz ausgedehnt werden.
Elektro-Lkw sollen von der Maut befreit werden. Insgesamt erwartet der Bund durch die neuen Maut-Sätze jährliche Mehreinnahmen von einer Milliarde Euro. Die Wirtschaft und die FDP warnten dagegen vor massiven Zusatzbelastungen für Speditionen. Mit "exorbitanten Mautsätzen" sollten die Unternehmen Höchstbeträge für eine "schön gemalte Infrastruktur" zahlen, kritisierte der Bundesverband der Deutschen Industrie.
In Wahrheit müssten sie sich tagtäglich mit maroden Brücken, staubelasteten Langzeitbaustellen und zu wenigen Rastplätzen zufrieden geben. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag monierte, Kosten für die dringende Sanierung der Infrastruktur würden auf die Wirtschaft abgewälzt.
Der FDP-Verkehrsexperte Oliver Luksic sagte: "Der Verkehr wird massiv verteuert, letztendlich werden die Verbraucher durch höhere Preise für Waren und Güter die Zeche zahlen müssen." Die Mautbefreiung von E-Lkw sei reine Symbolpolitik, zudem würden einst niedrig eingestufte emissionsarme Euro-VI-Lkw nun verteuert. Das Verkehrsministerium erwartet dagegegen keine Auswirkungen auf Verbraucherpreise.
Quelle: dpa
Super, wieder mehr Belastung die auf den Endverbraucher umgelegt wird. Mir stellt sich jedoch die Frage weshalb Elektrolkw befreit werden sollen? Mag sein, das die Emissionen wesentlich geringer sind, aber die Belastung der Straße durch das Gewicht ist deshalb doch nicht geringer! Soviel zu „Gerechtere Erhebung“!
Seit wann ist irgendwas in der Politik " gerecht" ..
Sollang die Diäten immer weiter erhöht werden, ist dennen doch das " alles zahlende Fußvolk" doch scheisegal.
Ja, da jammern die Transport Lobbyisten.
Ein Blick auf die Straßen zeigt deutlich - die Maut ist viel zu niedrig angesetzt.
Wo bleibt denn die Maut ab 2,8-7,5 Tonnen.
Dann wäre wenigstens das Gewerbe gleich betroffen und die ja doch zu meist ausländischen Unternehmen kaufen nicht bloß das was Grad günstig für die Maut ist. Denn die 3,5 Tonner haben stark zu genommen wenn man den Grenzverkehr beobachtet
Ach so und die ganzen durch Verkehr erwirtschaften Gelder auch Mal zum Straßen Bau einsetzen
Richtig, denn wenn die ganze bis jetzt eingetriebene LKW-Maut in den Straßenverkehr, Brückenerhalt und Neubau geflossen wäre hätten wir diese Schlaglochparadise nicht. Dann noch die Spritsteuer und es gäbe goldene Zebrastreifen.
Wollen kann die Regierung viel, allerdings müssen sie sich an bestehenden Verordnungen bei der Berechnung halten. So kam es doch zu dem Paradoxum, das die Sätze beim letzten mal gesunken sind, weil eben keine entsprechenden Investitionen in die Infrastruktur erfolgt sind (und genau dafür ist die Maut zweckgebunden).
Wege- und Warenzölle sind für mich absolutes Mittelalter. Der Verkehr wird dadurch nicht abnehmen, auch wenn das manche Politiker suggerieren. Die Mehrkosten werden nur auf den Endverbraucher umgelegt. Geld fällt immer nach oben.
Hätte der Staat nicht die Verkehrsinfrastruktur kaputtgespart, gäbe es jetzt nicht auch den immensen Investitionsbedarf (und Personalknappheit auf Baustellen). Die maroden Brücken und Straßen sind ein Schandfleck. Jedes Land im Umfeld bekommt das besser hin. Und durch die enormen Staus entsteht der Wirtschaft ein weitaus größerer Schaden als durch diese Maut.
Dort geht es nicht um Gerechtigkeit, oder darum wer die Straßen kaputt macht, sondern darum, dass der Staat Elektrofahrzeuge fördern möchte und daher Anreize schafft (wie bspw. keine Steuern oder keine Maut zahlen zu müssen).
Zitat: "Das Verkehrsministerium erwartet dagegegn keine Auswirkungen auf Verbraucherpreise."
Wer hat diese Leute eigentlich aus dem Klo gefischt?
Die CSU. Die greift bekanntlich gern ins Klo.
Bei Einführung der LKW Maut wurden auch deutlich höhere Verbraucherpreise prognostiziert - davon war aber hinterher wenig zu spüren.
Angesichts der ständig zunehmenden LKW-Kolonnen auf den Autobahnen ist die LKW Maut vermutlich noch viel zu niedrig.
Da die maroden Straßen und Brücken zum allergrößten Teil durch Lkw verursacht sind, greift das doch das Verursacherprinzip ganz gut auf. Nur muss das Geld dann auch endlich mal vernünftig eingesetzt werden. Gibt ja noch genügend Verkehrswege, die dringend Sanierungen brauchen.
Und parallel bitte endlich auchmal die Schiene richtig anpacken. Die richtig großen Projekte stecken ja gerne mal im Schlamm fest, wie zum Beispiel die Rheintalbahn als wichtige Nord-Süd-Verbindung. Die Schweizer haben ihre Hausaufgaben gemacht, und bei uns wird nur geplant und geplant.
Unabhängig davon werden die Kosten für Transporte wohl gemeinhin weit überschätzt. Wenn die Flasche Mineralwasser aus den Niederlanden im südlichen Baden-Württemberg 19 Cent kostet, davon noch Verpackung, Abfüllung, Personal, Ladenmiete, Steuern und Abgaben, etc. bezahlt werden müssen, dann kann der Transport wohl nur maximal 1-2 Cent kosten?
Verursacherprinzip ist ja lustig. Was ist mit Bussen? Die zahlen nichts und machen der Bahn mit ihren Dumpingpreisen richtig zu schaffen.
Nein ist sie nicht, da sich die Höhe der Maut nach den tatsächlich anfallenden Kosten richtet. Deswegen wurde sie zuletzt gesenkt.