Classic Driving News
Wirtschaftswunder jetzt!
Wir werden die Krise besiegen! Und wie? Ganz einfach: Wer sich einen Young- oder Oldtimer zulegt und pflegt, bringt den Finanzhaushalt zügig wieder auf Vordermann. Wiebke Brauer erklärt das geniale Prinzip
Ich bin ein Wirtschaftswunder. Ein Motor der Konjunktur, ach, was sage ich, ich bin der Antrieb und der Kickstart in einem. Niemals hätte ich damit gerechnet, aber es ging so einfach. Ich fuhr eine Idee zu schnell in eine glitschige Kurve, ließ den Wagen ausbrechen und setzte ihn gegen einen Pfeiler. Und jetzt beschäftige ich die globale Bevölkerung, alle haben zu essen, sind glücklich und tanzen das Wort „Weltfrieden“! Naja, nicht ganz. Aber im Prinzip bin ich mir seit der tollen Idee, man könne ja meinen Mercedes SL den Winter über komplett erneuern – und der Nummer mit dem Pfeiler über eines klar: Der Oldtimer an sich ist wirtschaftsförderlich. Allein ich beschäftige gerade in diesem Moment mit meinen drei Fahrzeugen ein Rudel von Menschen: Dazu gehört ein Kfz-Mechaniker und sein Lehrling, ein Lackierer, der Teilehändler, (ganz zu schweigen von den Herstellern und dem Rattenschwanz daran), mehrere außerordentlich freundliche Zwischenhändler und natürlich die beiden Hausmeister der zwei Garagen. Dazu kommen noch eine Schuhverkäuferin und die Besitzerin eines Beauty-Salons, denn irgendwie musste ich meinen Frust über das Meeting mit dem Pfeiler ja loswerden. Also wurde die Wut gleich in unendliche Schönheit und zeitlose Mode umgesetzt. Ich tue nicht nur Gutes, ich sehe auch noch gut dabei aus. Herrlich.Ich möchte mich jetzt nicht dafür aussprechen, seinen Wagen sofort zu demolieren, um das Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik Deutschland in die Höhe zu treiben. Es reicht schon, den einen oder anderen Wagen älteren Baujahrs zu besitzen, zu pflegen und zu erhalten. Im Prinzip sind wir, die Oldtimer-Besitzer, die Grundpfeiler des Kapitalismus, weil wir die Euronen wie Konfetti unter das Volk streuen, auf dass es sie wieder ausgibt. Und dass alte Autos sowieso das Straßenbild optimieren, ist dabei ein geschmeidiger Zusatznutzen. Man sollte uns dankbar sein! Uns fördern und huldigen!
Merkwürdigerweise hat sich aber bis jetzt noch keiner vor Dankbarkeit um meine Knie gewickelt. Aber mein Herrschaftswissen reicht. Soviel Großmut muss sein.
Ohne uns geht gar nichts.
Danke wir.
von Wiebke Brauer
Quelle: Carsablanca
auch neue Autos müssen zur Inspektion, da man oft nicht mal mehr eine Birne wechseln kann wird auch viel Geld in Umlauf gebracht.
Bei alten Autos geht man ja meist zu Schraubern die "bar auf die Kralle" arbeiten, aber auch die schwarzen Schafe geben das Geld wieder aus und zahlen damit Steuer.
Wer mal eine "Werkstadt" in Afrika gesehen hat, der weis wieviele Leute man mit alten Autos beschäftigt.
Damit die Wirtschaft läuft, muss Geld ausgegben werden, egal für was. Das Problem tritt dann auf, wenn der normale Bürger zu wenig in der Tasche hat und nix ausgeben will.
Wie kann mann darauf stolz sein das man zu doof ist Auto zu fahren??
Echt ich versteh es nicht....
wenn man den Ironie-Schalter dieses Beitrages (was sicher von der Autorin nicht gewollt ist) auf "off" schaltet, wäre meine Bewunderung bei der Fähigkeit der Autorin eigene, scheinbar defizitäre Eigenschaften (wie die vermeintliche Unfähigkeit Auto zu fahren) Anderen als Erfolgs-Story zu verkaufen um sich darüber hinaus somit ein gesteigertes Selbstwertgefühl zu vermitteln.... (Mutter Theresa-Syndrom ?)
Meine Hochachtung :-)
ist super !
Dein Artkel ist super !
Nur leider liest dies wahrscheinlich kein " Volksvertreter" !
Aber es sind ja bald Wahlen, vielleicht finden wir ja welche die die Interessen des Volkes tatsächlich vertreten. Und dazu gehört natürlich auch dieses Thema.
Nachdem doch feststeht das die Produktion eines Neuwagens das 3-fache dessen an CO² Emission erzeugt, mehr als der Oldi während seines restlichen Daseins noch erzeugen kann. Von dem Verbrauch an Rohstoffen ist da noch nicht einmal die Rede.
Scheinheilig und Klüngelwirtschaft die ganze Debatte über Ressourcenschonung etc.
Weiter so!
Freundliche Grüße
Klarry
Herrlicher Artikel und mir genau aus der Seele gesprochen.
Außerdem: ohne einen gewissen Humor kann doch fast
niemand ein Oldtimer-freak sein, oder?
hbeini
Auch ich möchte, wem auch immer danken, daß es noch erfrischende und humorige Berichte, wie diesen, gibt. Trotzdem ist es angenehm, bei einer Frage eine faire und sachbezogene Antwort zu bekommen.
Mit unseren Oldies werden wir es schon schaffen.
restore
Cooler Artikel!
Und im Kern ist ein Funke Wahrheit, den Zerstörung von Werten, funktionierenden Maschinen, wie es mit der Abwrackprämie passiert kann es nicht sein. Da ist ein Besinnen auf Existierendes und die Anerkennung und Pflege von bestehendem Wert der bessere Weg.
ich war die tage mal beim schrotti. und da stand wirklich nur schrott rum. keine perlen dabei..........(puh) :-)
So war der Artikel nicht gemeint! Generell wird hier aufgezeit, dass die Verschrottung von alten Autos und die gezahlte Belohnung in Form der Abwrackprämie, der falsche Weg ist.
Denn durch den Erhalt eines älteren Fahrzeuges wird ebenfalls die Wirtschaft angekurbelt, insbesondere dann wenn es eben kaltverformt wurde.
Hallo Habu, ich stimme dir uneingeschränkt zu. Über bestehende und erprobte Werte rede ich immer wieder, und ich vertrete die Meinung: Bewährte Dinge sind zu erhalten und die anderen sind zu verbessern. Aber, wo zählt denn noch die Erfahrung der Alten??
Auch das ist leider eine Tatsache, für mich aber immer noch gültig.
Gruß restore
Super Beitrag! Also ich versteh nicht wie man 30.000 euro für einen Passat ausgeben kann, ich hab 600 bezahlt und hab viel mehr Spaß damit, außerdem hält sich der Wertverlust doch sehr in Grenzen bisher 😮)))
Mein Passat davor hat 300 Euro gekostet und als er dann leider leider verunfallt wurde war er 1300 Euro wert, 4 Jahre später, weil die nun doch schon seltener geworden sind in gutem Zustand, ganz ohne Tricksen möchte ich betonen! Also Leute jetzt einsteigen und auf Wertverlust verzichten sag ich euch!
Am Neuwagen sind mehr Leuteb dran beschätigt.
Habt ihr eine Ahnung, wie viele Konstrukteure in Deutschlandan einem Wagen sitzten?
Zich 1000.
Wenn das alte Ding weg gibst, dann haben die Schrottis auch wieder Arbeit.
Wie gesagt, am neuen Auto haben mehr Leute Arbeit dran, als am alten.
Ich hätte das Ding auf den Schrott gebracht.