DTM-Spitzenreiter Wittmann kaum noch aufzuhalten
Wittmann siegt in Spielberg
Marco Wittmann hat in Spielberg zum dritten Mal in dieser Saison ein DTM-Rennen gewonnen. Auf dem Weg zum Titel spricht nun alles für den 24 Jahre alten Franken.
Spielberg - Marco Wittmann ist auf dem Weg zu seinem ersten DTM-Titel kaum noch aufzuhalten. Der BMW-Fahrer gewann am Sonntag in Spielberg sein drittes Saisonrennen und hat bei noch vier ausstehenden Läufen im Deutschen Tourenwagen Masters bereits 39 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Mattias Ekström im Audi. Der Schwede wurde nur Siebter. An einem für BMW nahezu perfekten Rennnachmittag rasten Augusto Farfus auf Rang zwei, Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock auf Rang drei und Martin Tomczyk auf vier. Erster Nicht-BMW-Fahrer war Timo Scheider im Audi als Fünfter. Bester Mercedes-Pilot wurde Christian Vietoris als Neunter.
Wickens disqualifiziert
Ein besseres Resultat verpassten die Stuttgarter, weil der lange in Führung liegende Robert Wickens disqualifiziert wurde. Er hatte zuvor eine Strafe ignoriert. "Eine krasse Fehlentscheidung", urteilte der DTM-Leiter von Mercedes, Wolfgang Schattling. Die Rennleitung beharrte auf ihrer Entscheidung und erteilte einem möglichen Einspruch noch vor der Siegerehrung eine Absage.
Den Start hatte Wittmann noch verloren, rutschte schon vor der ersten Kurve von Rang drei auf vier und war nach der ersten Runde nur noch Siebter. Pole-Inhaber Wickens konnte dagegen zunächst schnell einen Vorsprung auf Glock herausfahren. Der 32-Jährige war allerdings zu Beginn auch nicht in Bestform, musste schnell BMW-Kollege Farfus überholen lassen und sich gegen die Angriffe von Mercedes-Fahrer Pascal Wehrlein verteidigen.
Packendes Rad-an-Rad-Duell
Glock fing sich aber und konnte den Rückstand wieder verringern. Dabei profitierte er auch vom Zweikampf um die Spitze. Farfus verwickelte Wickens auf der 4,326 Kilometer langen Strecke in der Steiermark in ein mehrere hundert Meter dauerndes, packendes Rad-an-Rad-Duell, das beide Zeit kostete. Hinter Glock als Drittem lauerten Wehrlein, Jamie Green (Audi) und Wittmann.
Farfus entschied sich nach 19 Runden als erster aus der Spitzengruppe zum Boxenstopp und wechselte von den schnelleren Optionsreifen auf die harten Standardgummis. Die Konkurrenz folgte in der 22. Runde - und war um Sekundenbruchteile zu langsam. Als Wickens aus der Boxengasse kam, war Farfus mit seinem Kühlergrill auf selber Höhe. Erneut folgte ein intensiver Zweikampf, an dessen Ende Farfus die Nase vorne behielt.
Die Nachricht kam bei Wickens nicht an
Das Duell erwies sich wenig später aber als vergeblich - denn Wickens wurde von der Rennleitung disqualifiziert. Von seinem Team nach dem Stopp zu früh losgeschickt, hatte er Glock in der Boxengasse behindert und dafür eine Durchfahrtsstrafe kassiert. Irgendwo passierte dann ein Fehler, denn die Nachricht kam bei Wickens nicht an.
Entgeistert wegen der schwarzen Flagge schimpfte der Kanadier und stellte sein C-Coupé schließlich frustriert in der Garage ab. Weil Wehrlein seinen Dienstwagen mit einem Schaden ebenfalls parken musste, war für Mercedes binnen weniger Minuten aus dem hoffnungsvollen Nachmittag ein Rennen zum Vergessen geworden.
Für BMW entwickelten sich die Dinge dagegen von Sekunde zu Sekunde besser. Green und Audi verzockten sich bei der Regelauslegung, nutzten die Optionsreifen länger als erlaubt, und wurden mit einer extra Fahrt durch die Boxengasse belangt. Die Konsequenz: Vier M4 der Bayern führten das Rennen plötzlich an. Wittmann hatte dann keine Mühe, vor seinen Markenkollegen Rang eins zu übernehmen.
Die Rennleitung hat sich heute aus meiner Sicht nicht mit Ruhm bekleckert. Das unsafe release von Wickens war mindestens mal diskussionswürdig. Im Vergleich dazu war das Losfahren von Wehrlein definitiv ein unsafe release, wurde aber nicht geahndet. Wie man dieses durchgehen lassen und Wickens bestrafen kann erschliesst sich mir nicht. Davon abgesehen sollte man meiner Meinung nach ein wenig mehr Augenmaß beweisen, wenn zahlreiche Autos zeitgleich in die Box kommen. Was hätte Wickens denn machen sollen? Erstmal warten, bis die gesamte Konkurrenz vorbei ist, weil er von allen leider die letzte Box hatte?
Unabhängig von der fragwürdigen Entscheidung war es von Wickens' Team natürlich nicht sonderlich geschickt, dem Fahrer nichts von der Durchfahrtstrafe zu erzählen.
Ach Leute, kann man da denn gar nichts machen? Ist doch LAAANGWEILIG.
Gewichte in den Wagen, Bremsfallschirm, 10-fache Punktzahl beim letzten Rennen und Startreihenfolge umgekehrt entsprechend der Rangliste (Nr. 1 startet als letzter). Fragt doch mal Bernie, für schlappe 100 Mio
$€ verkauft der euch sicher ein spannendes Reglement.Die Rennleitung ist schon seit Jahren überfordert. Das was letztes Jahr am Norisring abging war aber noch schlimmer als jetzt in Spielberg. Da mussten alle BMW's die Konkurrenz überholen lassen, weil ihre Reifen eine Runde älter waren als die von Audi und Mercedes. Wer sich sowas ausdenkt, der muss doch vorher mächtig was geraucht haben. Hätte BMW damals mit soviel Unverständnis reagiert wie Mercedes am Sonntag hätten die mit ihren Autos wohl die Start- Ziel- Gerade zugeparkt. 😜
Warum alles so kompliziert gemacht werden muss ist mir eh ein Rätsel. Über den Randstein darfste nicht, aber über den anderen schon. Egal wie lange die Reifen halten, fahren darfste damit nur so lange. Gewechselt werden darf aber nur von Runde so bis Runde soundso. Ach ja, Kameraatrappen müssen unbedingt verbaut werden und wehe du kippst einem Fahrer Wasser in die Hose.....🙄
Richtig guter Motorsport wird hier eh nicht mehr geboten. Was waren das noch für Zeiten, als Uwe Alzen ein Rennen ohne Türen am Auto ablieferte oder mit drei Rädern ins Ziel kam. 😆