Mobius Motors startet Serienproduktion
Wo das Fahren noch wahrer Luxus ist
Viele Kenianer gehen zu Fuß. Denn außerhalb der Städte ist die Infrastruktur miserabel und Autos sind sehr teuer. Das soll sich nun ändern, mit dem Mobius II.
Nairobi – "In Kenia sind die Schlaglöcher so tief, dass selbst von einer Giraffe nur noch die Ohren rausschauen." Dieser kenianische Witz gibt uns eine Vorstellung davon, in welchem Zustand sich die Straßen in der ostafrikanischen Republik befinden. Auf dem Land gehen die meisten Kenianer ohnehin zu Fuß, da sie sich kein Auto leisten können. Busse gibt es kaum. Oft gehen die Menschen für einen Arztbesuch oder zur Schule Dutzende Kilometer.
Die meisten Autos in Kenia stammen aus Japan, den Vereinten Arabischen Emiraten oder aus Indien. Außerdem werden in dem ostafrikanischen Land Autos der Hersteller Honda, GM, Hyundai und Toyota montiert. Gute, solide Fahrzeuge, die auf Kenias Landstraßen schnell ihre konstruktiven Grenzen erreichen.
Keine Klimaanlage, keine Scheiben
Das sieht zumindest Jung-Unternehmer Joel Jackson so und gründete 2011 das Start-up Mobius Cars. Die Idee kam dem damals 25-Jährigen, als er selbst in Kenia lebte. Wollte er zur Arbeit, konnte er a) stundenlang auf einen Bus warten oder b) mehrere Stunden laufen.Seit drei Jahren baut sein Unternehmen Prototypen eines robusten wie günstigen Autos zugleich. Jetzt sei der Wagen reif für die Serienproduktion, berichtet der "Autoblog". Das fertige Auto kann auf der Homepage des Unternehmens bestellt werden.
Der Mobius II ist 3,88 Meter lang und extrem funktional. Schließlich ist der wahre Luxus hier, überhaupt zu fahren. Ergo hat der Wagen weder Klimaanlage noch Servolenkung, auch Seitenscheiben gelten als überflüssig. Denn: Was nicht an Bord ist, kann auch nicht kaputt gehen.
Ein Motor von Toyota
Stattdessen hat der Mobius II einen robusten
Stahlrahmen mit Blattfedern am Heck. Der 86 PS starke 1,6-Liter-Benziner stammt von Toyota, ebenso das Fünfganggetriebe und die Bremsen. Insgesamt stammen 35 Prozent aller Teile aus Kenia, der Rest wird zugeliefert.Das Fahrzeug gibt es als Fünf- oder Achtsitzer, dann mit zwei längs eingebauten Dreier-Sitzbänken im Heck. Die Zuladung beträgt 625 Kilogramm. Für all das verlangt Mobius Motors 950.000 Kenia-Schilling (8.000 Euro) ohne Mehrwertsteuer. Nach Angaben von Forbes will Jackson bis 2016 rund 8.000 Autos verkaufen, an Taxi-Fahrer, Krankenhäuser und kleine Unternehmen.
Das finde ich doch mal super: Problem erkannt, Lösung gebaut, Angebot mitsamt Preis nach der Nachfrage ausgerichtet. Wenn das nun wirtschaftlich auch so funktioniert, dass die Herstellung gute Arbeitsplätze sichert, ist das doch mal eine großartige Sache.
Das sind doch mal die schönen Seiten der Globalisierung. Ein Auto für den letzten Winkel der Erde, das perfekt angepasst ist an Infrastrukturbedingungen und das Portmonnaie der Zielgruppe.
Scheibenwischer nur fuer den Fahrer; sehr geil 😊.
Kann er hier zugelassen werden? Wäre evtl. für Jäger, Förster, Almbauern usw. sehr interessant. Na ja, Scheiben sollte er dann schon bekommen.
Weglassen in Vollendung...Drücke die Daumen für das Fahrzeug. Gute Gene hat die Kiste ja
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Wer glaubt ernsthaft das ein durchschnittlicher Kenianer 8.000 EUR übrig hat, wenn die sich nicht mal einen uralten Gebrauchten leisten können? Das Durchschnittseinkommen in Kenia beträgt 820 US-Dollar - im JAHR! Nebenbei gibt´s fast für den selben Preis einen Dacia Sandero.
Sicher nicht. Kein Fußgängerschutz, kein Euro 5, kein ESP, kein... ... wer weiß was der sonst noch alles nicht einhält, ist halt nicht nach ECE konstruiert worden 😉
Artikel lesen und verstehen. Verkauft werden sollen die Dinger an Taxiunternehmer, Krankenhäuser, etc. 😉
Für ein Neufahrzeug ist das doch kein schlechter Preis - vor allem nicht für ein Fahrzeug dieser Größe.
Nur ein kleiner Unterschied herrscht zwischen einem Sandero und dem Mobius...
Der Sandero ist mit Sicherheit nicht geeignet für die Steppe und wird schneller auseinanderfallen...
also kein Vergleich 😆😆
haha, beim ersten blick auf das titelbild + "Luxus" dachte ich, uiii, ein RangeRover-low-cost....dann dieser halbe Renault-Rhombus im Kühlergrill.....Lizenz-Bau....;o)
Warum ist der so teuer? 8000€ plus Steuer?
Wenn ich einen Dacia Logan nehme, Airbags, Seitenscheiben, einen Scheibenwischer und alles weitere "überflüssige" abbaue, da bleiben doch wahrscheinlich keine 4000€ plus Steuer übrig. 😕
Ja, nur hast auch Du nicht verstanden was der Unterschied zwischen einem Dacia und diesem Gefährt ist... 😆😆
Das Teil muss sich erstmal beweisen ... guck dir mal die Spielzeug-Achsteile auf den Bildern an.