So steigt der Wiederverkaufswert
Wo Extras Sinn machen - und wo nicht
Wer ein neues Auto kauft, sollte die Extras mit Bedacht wählen: Neben dem eigenen Wohlbefinden steigt und fällt der Wiederverkaufswert mit der Ausstattung.
Stuttgart - "Nach den Erfahrungen unserer Fachleute schlägt sich eine bessere Ausstattung durchaus im Wiederverkaufswert nieder", sagt Wolfgang Siegloch von der Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart: "Allerdings sollte man überlegen, ob die entsprechende Option für einen späteren Käufer von Interesse ist." So ist ein entsprechend teurer Kameraanschluss, mit dem der Fahrer sein Pferd im Anhänger beobachten kann, für den nächsten Käufer kaum attraktiv.
Das deckt sich mit den Erfahrungen von Jochem Ehrlich, der für den Branchendienst EurotaxSchwacke die Marktpreise beobachtet. "Auf die richtige Ausstattung kommt es an", sagt er. "Aber das Zubehör verliert rasant an Wert", schneller noch als das Fahrzeug selbst. "So lassen sich beispielsweise für einen drei Jahre alten Gebrauchten noch rund 50 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises erzielen, für die beim Kauf des Autos im allgemeinen teuer bezahlten Extras in der Regel nur noch zwischen 25 und 35 Prozent", rechnet Ehrlich vor.
Mercedes E-Klasse: Nur mit Automatik
Trotzdem lohnen sich zusätzliche Investitionen, denn einige Fahrzeuge sind erfahrungsgemäß ohne Sonderzubehör beinahe unverkäuflich. Das gilt laut Fachleuten besonders für Autos der gehobenen Preisklassen. "Ein Audi A8 muss unbedingt ein Navi haben, beheizte und belüftete Vordersitze sind enorm wichtig", sagt Christof Gerhard von der TÜV-Süd-Tochter Auto Plus Consulting.
Was der Gebrauchtwagenkunde erwartet, ist je nach Modell sehr unterschiedlich, hat Wolfgang Sander vom TÜV Rheinland beobachtet: "Bei einer Mercedes E-Klasse ist eine Automatik ein Muss, wer sich hingegen für einen 5er BMW interessiert, dem vergrault ein manuelles Getriebe nicht unbedingt die Kauflust." "Zwar bekommt man bei einem späteren Verkauf nur ein Bruchteil dessen wieder, was man seinerzeit bezahlt hat", beschreibt der TÜV-Fachmann die Crux mit dem teuren Zubehör. "Aber manche Modelle verkaufen sich eben ohne entsprechende Ausstattung nicht oder nur äußerst schlecht."
Den Schwacke-Markt-Analysten zufolge ist bereits im Kleinwagen- und Kompaktklassesegment eine Klimaanlage praktisch ein Muss, zudem Zentralverriegelung, Servolenkung, elektrische Fensterheber vorne, Metalliclackierung und elektronisches Stabilitätsprogramm. Weniger honoriert werden beim Verkauf Anhängerkupplung, Automatikgetriebe, Xenonlicht und Standheizung. Ein Kompaktklassefahrzeug sollte zusätzlich mit Leichtmetallfelgen und Sitzheizung aufgerüstet werden.
Vorsicht beim Navi
Was in den kleineren Klassen noch Kür ist, zählt in der Mittelklasse bereits zum Standard. So gehören unter anderem Automatikgetriebe, Lederausstattung, Park Distance Control und Tempomat zum Pflichtprogramm. Noch bessere Chancen beim Verkauf haben Wagen mit Navigationsgerät und Xenonlicht. Schon heute hat fast die Hälfte aller angebotenen gebrauchten Mittelklassefahrzeuge ein Navigationsgerät und ein Drittel Xenonlicht an Bord.
Zubehör wie Standheizung und Anhängerkupplung kann auch in dieser Klasse eher vernachlässigt werden. "Je größer das Auto, desto wichtiger wird die gehobene Ausstattung für den Wiederverkauf", sagt Schwacke-Fachmann Ehrlich. "Passend ausgestattete Fahrzeuge lassen sich deutlich schneller verkaufen als Fahrzeuge, bei denen wichtige Ausstattungsdetails fehlen oder gar verkaufsschädigende Ausstattungen beim Neuwagenkauf geordert wurden - wie exotische Farbkombinationen oder ein Oberklassewagen ohne Automatikgetriebe."
Dennoch sollte man gut abwägen, an welcher Option in der Bestellliste das Kreuzchen gemacht wird, gibt Christof Gerhard zu bedenken. "Bei einem Kompaktmodell macht ein werkseitig eingebautes Navi für rund 2.000 Euro bei Wiederverkauf keinen Sinn. Da ist der Neuwagenkäufer mit einem Gerät aus dem Zubehör beispielsweise besser bedient."
Auch hier: Same procedure as every year.
Jedes Jahre wird die selbe Weisheit über angeblich sinnvolle/werterhaltende oder angeblich unsinnige/wertmindernde Sonderausstattungen bei Neuwagen berichtet.
Man sollte stattdessen mal eine Umfrage machen, wer denn tatsächlich bei seinen Neuwagen Sonderausstattungen nach mehr oder weniger nachvollziehbaren Kriterien bezüglich "Sinnhaftigkeit/Werterhalt" ordert oder wem das, in Anbetracht der üblichen Haltedauern im privaten Sektor (über 8 Jahre) dann herzlichst egal ist, weil es schlichtweg Keinen interessiert, da man bekanntermaßen nach 6-8 Jahren und 100.000-180.000 Km Laufleistung sowie diversen Abnutzungserscheinungen für seinen Gebrauchtwagen ohnehin nur noch "Exportpreise" in 4-stelligen €-Bereichen bekommt.
Also, konfiguriert und kauft Euch euer neues Auto so, wie ihr es für gut findet und gebt keinen Pfifferling (ich wollte hier eigentlich etwas Härteres schreiben, habe es mir aber verkniffen...) auf derartige "Expertenmeinungen" über "unsinnge" oder "sinnvolle" Extras.
Viele Grüße,vectoura
Man beachte das erste Bild ganz oben. Da hat einer Kreuzchen neben die Serienausstattungsauflistung gemacht. 😆
Wobei sinnvolle Extras helfen, ein Fahrzeug schneller zu verkaufen. Ein drei Jahre alter Audi A3 ohne Klimaanlage ist eine Standuhr oder wie schon geschrieben, eine E-Klasse ohne Automatik. Die bekommt man schon los, vielleicht auch zum Wunschpreis, aber nicht innerhalb weniger Tage, wie es die Regel ist.
Völlig richtig.
Beim Neuwagenkauf verbrennt man so oder so einige Tausender. Und da die wertmindernden Extras nicht unbedingt wertsteigernd seiin müssen, hat der Vorbesitzer meines Volvo erfahren müssen. Ich habe den Wagen wegen des sehr guten Zustandes gekauft, aber die Kosten für die Behebung der silbernen Außen"farbe" und der Lederausstattung wurden vom Kaufpreis abgezogen.
Gibt es überhaupt noch in D (oder wo?) einen Audi diesen Alters Ohne Klimaanlage zu kaufen?
Viele Grüße,vectoura
Laut mobile.de gibt es einige A3 ohne Klimaanlage. Schaut man sich die Bilder an, werden es weniger, aber ihn gab es erst seit 2012 mit Klima serienmäßig.
Die C-Klasse hat auch erst seit 2004 eine Klimaanlage immer an Bord.
Da ich meine Autos eh fahre, bis sie platt sind, stört es mich nicht, was der Wiederverkaufsanreiz oder -wert dazu sagt. Mein erstes Auto hab ich noch, war damals neu in 1999, das dauert lange, bis Mancher "auf" ist. 😉
cheerio
Rückfahrkameras in Kleinwagen machen keinen Sinn? Soso. Schon mal versucht da hinten rauszugucken? Die Heckscheibe ist Mini. Und dann hat man noch Kopfstützen da vor, die sich wegen 2.99€ Einsparung nicht versenken lassen. Glückwunsch 😆 ...
Wo ist die Rückfahrkamera? 😆
Ich sollte alsodemnächst zum Neuwagenkauf den potentiellen Käufer meines zukünftigen Gebrauchtwagens mitnehmen, damit er den Kaufvertrag absegnet?
Und anschließend den Wagen direkt mit 6.000 Euro Verlust an Ihn noch am selben Tag veräußern?
😆
Geil. Hoffentlich hat er nichts dagegen, dass ich mich 10 Minuten lang auf den Fahrersitz gesetzt habe, um mich gebührend von meinem Neuwagen zu verabschieden...
Rückfahrkamera /PDC oder was auch immer brauch in einem kleinen Hupfer kein Mensch. Einfach Scheibe runter, Hand raus und nach hinten und so lange zurück fahren, bis man das andere Auto ertastet 😆😆😆
P.S. Wie schaffen es eigentlich die LKW-Fahrer und Fahrer von Transportern / Bussen ohne Kamera 😉
Wenn ich lese auf was manche Käufer Wert zu legen scheinen wird mir schlecht - oder ich kann nur drüber lachen. Sitzbelüftung, Rückfahrkamera, Massagefunktion - ich sag dazu nur: IHR ELENDEN PUSSYS! 😆
Also Klimanlage ist ganz klar wichtig, ZV, elektrische FH und Spiegel - OK. Aber ansonsten? Sitzheizung ist zwar ganz angenehm wenn man oft im Winter unterwegs ist oder ein Cabrio hat, aber im Prinzip nicht nötig. Und alles was darüber hinaus geht braucht kein Schwein und würde ich auch niemals beim Kauf ordern.
Wer einen Neuwagen mit dem Gedanken verkauft ihn bald wieder loszuwerden geht eh falsch an die Sache ran, ausser er hat zuviel Geld. Dann kann ihm aber auch der Wiederverkaufswert egal sein bzw. sich alle extras holen die er möchte. Ab einem Gewissen Alter ist die differenz zwischen Basismodell und Quasi-Vollausstattung kaum noch auszumachen und im Bereich von wenigen €.
Xenon in der Kompaktklasse nur bedingt relevant? Hätte ich nicht gedacht, mein Eindruck bei Autoscout ist immer das man den Mehrpreis zu fast 100% rausbekommt?
Find aber eine Klasse höher zB A4 / C-Klassen usw lustig die ohne rumfahren: Geld in ein paar Ringe / einen Stern und vielleicht noch eine Lederausstattung investieren, aber dann da sparen. Aber das wichtet wohl jeder anders...
Schau dir einfach mal LKW oder Busse/Transporter am Heckbereich an, an den zahlreichen Blessuren siehst du dann, wie es viele der Fahrer schaffen, (ohne Hilfsmittel oder Einweißer) rückwärts zu fahren. Nämlich nicht so gut, wie man denkt. Stadtbusse bzw. Linienbusse im ÖNV müssen dagegen nur selten rückwärts fahren, die betrifft das Thema "sicher Rückwärts fahren" nicht so sehr.
Viele Grüße,vectoura
Diese Diskussion ist absolut überflüssig. Ich kaufe ja ein neues Auto, damit ich es genau nach meinen Wünschen zusammenstellen kann. Wenn ich ein Sparfuchs bin und für den Wiederverkauf Extras auswähle, kaufe ich doch besser gleich nen jungen Gebrauchten.😕
Verstehe nicht, warum eine Standheizung wenig Sinn macht...beim nächsten Gebrauchtauto ist die auf jeden Fall mit drin...
Gerade damit schon man ja den Motor, spart nebenbei noch etwas Sprit und hat den Innenraum bereits warm wenn andere noch kratzen und frieren im Auto.
Es gibt immer noch genug Leute, denen der Preis beim Neuwagenkauf völlig egal ist. Da wird halt überall ein kreuzchen bei der Bestellung gemacht und fertig. Als Gebrauchtwagenkäufer zahlt man dann kaum mehr als bei einem Kassenmodell und kriegt damit die Extras fast umsonst obendrauf, die der Vorbesitzer teuer bezahlen musste. Sind zwar seltener diese Autos, aber man findet sie wenn man will.
@wazzup: Sitzbelüftung macht im Sommer bei Ledersitzen schon Sinn, genauso wie ein heizbares Lenkrad im Winter. Komischerweise nutzen es nur die wenigsten von den wenigen, die es im Auto haben.