Erste Hilfe: Verbandskasten muss griffbereit im Auto liegen

Wo war doch gleich der Verbandskasten?

verfasst am Fri Sep 11 16:12:52 CEST 2015

Das Suchen des Verbandskastens und das Prüfen der Haltbarkeit kostet im Notfall wertvolle Zeit. Ein regelmäßiger Check des Kastens sollte deshalb Pflicht sein.

Seit Jahresbeginn dürfen in Deutschland nur noch Verbandskästen nach der neuen DIN-Norm 13164 verkauft werden
Quelle: BVMed

Bonn - Der Verbandskasten muss im Auto jederzeit schnell erreichbar sein. "Im Notfall kommt es auf jede Sekunde an", sagt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). "Deshalb muss jeder Autofahrer den Verbandskasten mit einem Griff zur Hand haben." Lagert die Erste-Hilfe-Box zum Beispiel im Kofferraum, sollte sie dort nicht unter der Bodenplatte oder anderen Gepäckstücken versteckt liegen, so der Experte.

Neue Verbandskasten-Vorschrift

Nach einer aktuellen GfK-Umfrage unter 1.425 Autofahrern wissen 12 Prozent der Teilnehmer nicht einmal, wo der Verbandskasten überhaupt liegt. Zwei von drei Umfrageteilnehmern (67 Prozent) überprüfen seine Vollständigkeit und Haltbarkeit höchstens vor der nächsten Hauptuntersuchung. Auftraggeber der Umfrage war die "Apotheken Umschau".

Ein regelmäßiger Check des Verbandskasten ist aber wichtig, denn der Inhalt hält nicht ewig: "Sterile Kompressen, Verbandpäckchen und Verbandtuch sind mit einem Verfallsdatum versehen", so Rademacher."Heftpflaster und Wundschnellverband werden mit der Zeit unbrauchbar, da der Klebstoff durch Alterung seine Klebkraft verliert." Und natürlich müssen Autofahrer auch Material ersetzen, das sie bei einem Notfall verbraucht haben.

Seit 2015 gilt für den Verbandskasten im Pkw eine neue DIN-Norm: Beim Kauf sollten Autofahrer daher auf die Nummer 13164 achten. Ältere Kästen dürfen seit Anfang des Jahres nicht mehr verkauft werden, warnt der DVR. Wer noch ein solches Modell im Auto hat, darf es bis zum Ablauf des Verfallsdatums aber weiter nutzen.

Tabletten und andere Arzneimittel haben im Verbandskasten nichts verloren, sagt Rademacher: "Die medikamentöse Behandlung ist dem Notarzt zu überlassen."

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