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XT 500 - die Mutter aller Enduros
Die Yamaha XT 500 ist von Mythen umweht - sie gilt als Mutter aller Enduros, als Abenteuer-Bike für harte Kerle. Für Josie Cardenoso ist dieses Motorrad hingegen wie geschaffen für kleine Fluchten. Weil eine XT 500 beides kann: Alltag und Afrika.
Josie kennt sie alle. Die Geschichten, die von gestandenen Yamaha XT 500-Besitzern handeln, denen der Kickstarter beim Antreten die Wade blau geschlagen haben soll. In Einzelfällen ist gar von gebrochenen Knochen die Rede. Oder von Piloten, die vom Rückschlag des Starters hoch über den Lenker katapultiert wurden. Josie lacht. Ihr genügt ein Tritt, kaum eindruckvoller, als es ein Beobachter bei einer 125er erwartet hätte, und das Triebwerk der Yamaha nimmt brav wie ein Musterschüler seine Arbeit auf. "Kein Motorrad springt so gut an wie eine XT 500." Ein Satz mit Nebenwirkungen. Besonders aus dem Mund einer Frau.
Letzte XT 500-Serie war sofort ausverkauft
Im nächsten Moment ist Josefine "Josie" Cardenoso bereits mit ihrer Yamaha XT 500 unterwegs. Hinunter zum Main, um nach vielen Stunden am Schreibtisch rasch noch eine Runde zu schwimmen. Rund neun Kilometer sind es von ihrem Haus in Ebenheid bis zu einer versteckten Badestelle am Fluss, ausschließlich Kurven inmitten einer stillen Wald- und Wiesenlandschaft. Die gewundenen Strecken zwischen Odenwald und bayerischem Spessart sind der gebürtigen Münchnerin, die zusammen mit ihrem Mann Hans Greiner die Motorrad-Fachzeitschrift Trialsport herausgibt ( www.trialsport.de ), längst so vertraut wie das Wesen ihrer Yamaha XT 500.
Es ist bereits ihr drittes Exemplar, Jahrgang 1989. Yamaha hat kurz zuvor das Ende der Baureihe verkündet. "Da bin ich sofort zum nächsten Händler, um mir schnell noch eines der letzten Modelle zu sichern." Andere haben weniger Glück - die finale Serie von Yamahas Dauerbrenner ist innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Josie Zuneigung zu der Yamaha XT 500 beginnt in dem Moment, in dem das Motorrad 1976 in Las Vegas präsentiert wird. Erste Bilder zirkulieren durch die Presse. Optisch, so die allgemeine Meinung, ist dieses gedrungene Bike mit seinen großen Rädern, dem hoch verlegten vorderen Schutzblech und dem winzigen Tank ein Volltreffer.
Yamaha wagt den Antizyklus
Technisch geht die neue Yamaha XT 500 als Kampfansage gegen das Mehrzylinder-Etablishment durch - in einer Zeit, in der BSA, Matchless und Ducati ihre Singles mangels Nachfrage bereits beerdigt haben. Die Enduro kommt in Deutschland mit einem 27 PS starken Triebwerk daher. Ein Bauernmotor, versehen mit einer obenliegenden Nockenwelle und zwei über Kipphebel gesteuerten Ventilen. Mehr braucht es allerdings auch nicht, um zwei Siege bei der Dakar einzufahren oder um Heerscharen von Globetrottern mit dem Überlebenswillen eines Notstromaggregats bis in den letzten Winkel dieser Welt zu tragen. Das Einzylinder-Konzept - plötzlich ist es wieder salonfähig.
Natürlich war auch Josie mit ihrer Yamaha XT 500 auf Reisen, durchstreifte im Sattel der aus heutiger Sicht ungewöhnlich zierlich wirkenden Enduro Irland und Großbritannien. Die Frau, die bis 2005 viele Jahre bei der Motor Klassik-Schwesterzeitschrift Motorrad als Chefin vom Dienst gearbeitet hat und während dieser Zeit zahlreiche weitaus modernere Bikes umgewöhnen, wenn sie mit ihrer Yamaha unterwegs war. Nur zwei mickrige Trommelbremsen - die vermutlich schlechtesten Stopper des Universums. "Vorausschauendes Fahren erhält im Sattel einer Yamaha XT 500 eine völlig neue Bedeutung."
Yamaha feiert Absatzrekorde mit der Ur-Enduro
Den Erfolg der Enduro können solch irdischen Belange nicht verhindern - allein in Deutschland werden pro Jahr bis zu 4.200 Exemplare abgesetzt. Es ist vor allem die Abenteuer-Aura einer Yamaha XT 500, die die Verkaufszahlen förmlich explodieren lässt: Irgendwie sind Yamaha XT 500-Piloten immer auf dem Sprung. Nach Afrika oder Südamerika - zumindest dürfen sie sich so fühlen, selbst wenn der Trip nur zum nächsten Supermarkt führt.
Oder an den Main, der sich hinter der nächsten Kehre ins Bild drängt. Leichtfüssig folgt die Yamaha XT 500 dem Lauf der Straße, dort spielt sie ihren größten Trumpf aus: 154 Kilo. Vollgetankt, versteht sich. Josie würde sich bei den Marketingstrategen und Ingenieuren von Yamaha am liebsten persönlich bedanken - dafür, dass sie die Enduro während eines für japanische Verhältnisse erstaunlich langen Produktionszyklusses von 14 Jahren nicht größer und schwerer werden ließen.
Die Yamaha XT 500 - ein Klassiker ab Werk
Genau genommen nimmt der Hersteller in der ganzen Zeit nur zwei wirklich bedeutsame Veränderungen am Motorrad vor: Seit 1977 erleichtert ein Schauglas im Zylinderkopf die Suche nach Totpunkt und somit das Startprozedere, neun Jahre später erfolgt die Umstellung von sechs auf zwölf Volt - von nun an konnten sich Yamaha XT 500-Piloten endlich auch nach Sonnenuntergang auf die Straßen wagen. Wer sein Motorrad jetzt noch mit einem größeren Benzinbehälter aus dem Zubehörhandel versah, dem stand die Welt endgültig offen.
Für Josie beginnt die große Freiheit nicht zwangsläufig hinterm Horizont. Die 8,8 Liter, die in den schlanken Tank einer Yamaha XT 500 passen, reichen für rund 130 Kilometer - genug für sechs Feierabendrunden hinunter zum Main und wieder zurück. Manchmal braucht es nicht viel zum Glück.
Quelle: Motor Klassik
schön.....hatte ich auch mal so ein teil...leider ein wenig schwachbrünstig der single....aber netter sound. warum sitzt uschi eigentlich im spagat auf ihrer xt? 😕
war mein erstes Motorrad, was ich vor über 20 Jahren fahren durfte von einem Kameraden auf dem Wasserübungsplatz. Für einen (unfreiwilligen) Wheelie hat´s noch locker gelangt, aber keine Ahnung, wieviel PS das Ding damals hatte.
habe sie immer noch in der Garage und keiner fuhr sie damals hier gedrosselt 😆
genial ist auch die abschußrampe per Kickstarter wenn man wieder mal nicht aufgepasst hat
Bekomme das teil seit 25 jahren nicht kaputt 😎 ist wie unkraut
Hatten die ungedrosselt nicht so um die 34 PS?
An meiner Berufsschule (München) hatte einer ne umgebaute mit Maico Gabel und anderer Schwinge mit Federbeinen. Geiles Teil.
Olli
Wurde in Deutschland mit 27 Ps ausgeliefert, lief aber im Ausland mit 34 PS! Die 27 PS version war im lauwarmen und heissen Zustand nicht zum Leben zu erwecken! Habe damals immer 2 Strassen von unserer Eisdiele weggeparkt, damit keiner sah, wie ich mich zu tode gekickt habe.......griiins! Nach 3 wochen hatte ich die Karre satt, mein rechtes Bein war doppelt so dick und geschwollen!!!
Gott sei Dank schrieb damals ein findiger Redakteur in der Zeitschrift Motorrad, man solle den Ansauggummi zwischen Vergaser und Zylinderkopf auf komletten Ansaugdurchmesser aufschneiden! Dort war eine Verjüngung und somit die Drosselung des Bikes zu suchen. Gesagt,getan, Vergaser raus, mit Küchenmesser erweitert und das war es! Das Liebchen fuhr auf einmal wie ein geölter Blitz und sprang in jeder Lebenslage mit einem Kick an! Ich war damals (1977) 40000 km der König der kurvenreichen Landstrasse!!! God save the Queen und meine alte XT........six
Sehr gut kann ich mich noch daran erinnern, wie 1989 die letzten XT 500 aus den Holzkisten herausgeholt wurden, beim Yamahahändler um die Ecke. Ich wäre gerne einer der stolzen Besitzer geworden. Damals machte ich gerade meinen Füherschein.
Als Auszubildender im zweiten Lehrjahr fehlte mir dummerweise das nötige Kleingeld dafür.
Zu diesem Zeitpunkt war ich ein großer Endurofan. Die 500-er war für mich der Stoff aus dem die Träume sind.
Begnügen mußte ich mich Ende 1989 mit einer kleinen 200-er XL R. September 1989 war der Gebrauchtmarkt absolut leer. Alles, aber auch wirklich alles ging ostwärts.
Besessen habe ich niemals eine der XT 500.
Aber ich suche weiter danach, nach einer mit dem verchromten Tank im Topzustand. Vielleicht klappt es ja noch. Wenn nochmal eine Enduro, dann nur diese. The one and only !!
Sie ist einfach eine Puristin, ein Motorad durch und durch, ohne Anlasser, Elektronik und weiterem Klimbim.
Habe 17 Jahre lang XT 500 gefahren, die erste war Bj 77 und sie ist bei einem Schiffstransport nach Afrika durch einen umfallenden Container geschrottet worden. Die zweite habe ich ca 17 tausend km durch Afrika bewegt und war immer ein treuer Begleiter. Allerdings muss ich sagen das ich jetzt im fortgeschrittenen Alter einen Knie schaden durch das ewige gekicke habe.....eine Erinnerung an viele Abenteuer mit dem Bike.
Jetzt fahre ich zur Alternative und dem Alter und Fahrstil entsprechend eine Beta Alp 200, mit E-Starter und Trail Ambitionen. Trial konnte man mit der XT 500 nie fahren, zu langer 1. Gang, zu schwer und klobig. Umfaller im Gelände sind zum Schweissakt geworden. Mit der Beta geht viel mehr.....
Unzerstörbar wuerde ich nicht sagen. Ventiltrieb und Kolben sind sehr schnell verschlissen. Bei beiden Motoren musste ich Motorteilüberholung durchführen wegen Startschwierigkeiten und Kolbenkipper... Auspuffanlage war auch sehr rostanfällig....
Feines Teil. Würde gerne mal eine fahren. Hat 1989 aber eine mittlerweile ebenfalls legendäre Nachfolgerin aus bekommen.
Schade das diese preiswerten Allroundbikes für den Alltag & Urlaub mittlerweile so rar geworden sind.
Ja, das war eine schöne Zeit und noch nicht so schnellebig wie heut....
Ich hatte die SR und habe sie auch so innig geliebt. Mit einigen Teilen von "Wunderlich" wurde der Motor noch standfester (zusätzliche Ölleitung zu den Kipphebeln und Ventilschrauben mit Kugelausgleichsstück) und wie ein Vorschreiber schon richtig erwähnte natürlich mit den originalen 34 PS. Die leichte Maschine machte irre spass, da sei ihr das recht nervöse Fahrwerk verziehen Trotz Nadellagern in der Schwinge und Konis). Leider hat mich meine damalige Freundin überredet sie ihr zu überlassen, verkauft hätte ich sie nie.
In dem Sinne allen gute Fahrt - womit auch immer.....
Dieselfalk
Ach ja, die gute alte XT. Ich hatte eine 1987er, die ich von ca. 1999 bis 2005 gefahren bin. Eine schönes Maschinchen!
Aber das mit dem Zurückschlagen des Kolbens nur auf Anfängerfehler zurückzuführen halte ich für etwas einfach. Ich bilde mir ein, dass ich die Zündung immer optimal eingestellt hatte und das Starten im Griff hatte. Trotzdem hat sie mir (warmgefahren!) mal an einer Tankstelle beim Ankicken ordentlich einen verpasst. Es gab zwar keine blaue Wade, aber es tat schon ganz gut weh. Es blieb aber die Ausnahme.
Toll war auch, dass man praktisch alles selber reparieren konnte.
Ich frage mich, ob es solche Mopeds heutzutage überhaupt noch gibt?
Hi
Bin einmal ne XT gefahren nie wieder so ein sch... Mopped
Da fahre ich lieber Fahrad!
Schön wie Ihr euch die größte Scheiße schön reden könnt.
Bremsen Leistung Startverhalten alles kacke.
Gruß CBRole
wenn du eine CBR suchst (womöglich auch noch die XX?) , und eine XT nimmst, hast du dich aber schön vergriffen 😉
Ole, Du musst hier keinen Frust schieben......😆 ! Das man heutzutage einfach mit ein paar tausend Euro in ein Geschäft wackeln und sich ein Bike kaufen kann, welches alles 10 X besser kann, als ne XT, ist schon klar. Aber darum geht es hier ja garnicht!!! Wir reden hier von einem guten, verlässlichen Allroundbike, was zur damaligen Zeit erschwinglich war und uns viel Spass bereitet hat! Also, lass uns unsere guten "alten" Zeiten.........die linke Hand zum Gruss😉
Aber die "Mutter aller Enduros"?? Sie hat die Welle der grossen Viertakt-Singles und die Trail-Mode eingeleitet. Aber vorher stand da die DT 400 beim Yamaha Händler.
Und zwar lange, denn die DT 400 war leider kein Erfolg. Angeblich unzuverlässlich, durstig,
war ihr grosser luftgekühlter Stinkezylinder den meisten ein Dorn im Portemonnaie.
Und ich drückte mir verliebt die Nase am Schaufenster platt...
und hasste die XT dafür, dass die DT eines morgens sang-und klanglos verschwunden war.