Motorkultur
Yves Marchand, Romain Meffre: The Ruins of Detroit
The Ruins of Detroit. Einst stolze Hauptstadt einer in Mobilität explodierenden Nation, ist Detroit inzwischen zu einer Ruine des uneingeschränkten Fortschrittglaubens geworden. Eine Schrottstadt.
Aus dem Wohnungsleerstand, der mit dem Niedergang der amerikanischen Autoindustrie einherging, ist unaufhaltsam fortschreitender Verfall geworden. Industrieruinen in verschiedenen Stadien der Implosion in Slow Motion erobern sich die Metropole des Autobaus. Die Erosion macht nicht an den Mauern der einst stolzen Fabrikhallen Halt. Sie frisst sich in Gebäude des öffentlichen Lebens – Schulen, Schwimmhallen, Bürotürme genauso wie Privathäuser. Das Auto und sein Sterben findet nicht nur auf der Strasse statt. Detroit wird vielleicht dereinst auch als die Hauptstadt der gescheiterten Hoffnungen, die sich mit dem Auto verknüpft haben, in die Geschichte eingehen.
Alternde Automobilgeschichte
Die Fotos im Bildband beeindrucken nicht nur durch Atmosphäre und Qualität. Sie beeindrucken auch durch die Abwesenheit von Menschen. Einsam stehen die Ruinen der Automobilgeschichte in einsamen Straßen und einsamen Gegenden, die vielleicht einmal Vorstädte waren oder Zentrum werden wollten. Großartig der Hauptbahnhof, den die kalkulierte Expansion der Stadt nie erreicht hat. Alternde Automobilgeschichte. Eingefangen in stückweise kollabierenden Gebäuden. Die Begleittexte erklären, dass die Fotomodelle aus Stein und Stahl längst unnachgiebig von Abrissunternehmen zerstört werden. Die Industriegeschichte kennt keine Sympathie für museale Inszenierungen.
Die Macher des Buches sind den Spuren der Geschichte selektiv nachgegangen. Doch die eher sparsamen Texte vermitteln viel von den lebendigen Hoffnungen, Ideen und Träumen, die sich einst mit dem Stolz am Auto verbunden haben. Den Rest erledigen die wirklich großartigen und stimmungsvollen Bilder. Momentaufnahmen einer Ära, deren Ende sich nur vermeintlich aus der Zukunft anzuschleichen scheint.
Unbedingt anschaffen!
Quelle: Chromjuwelen
Ah jetzt ja,
Urban Exploring und Lost/Abandoned Places halten immer mehr Einzug auf M-T 😆
Diesern Bildband macht wohl mehr Spass als die bittere Realität
Mehr Spass als solche Bücher macht es selbst mal "schleichen" zu gehen.
Ich kann sowas jedem nur empfehlen😉 -> Klick & More
Viele Grüße
g-j😊
Würde sagen, dieses gild nicht nur für Detroit. Die USA kommt immer näher in Richtung der DDR. Da kann man hinkommen, hinsehen wo man will. Überlandleitungen, Stromversorgung in Städten, Raffinerien und, und, und.
MfG aus Bremen
Guter Tipp, besten Dank.
Erinnert mich an Ems Letter 2 Detroit , bzw. an das Video zu...ich glaube, Beautiful. Da kam glaub ich auch derartiges Bildmaterial.
"My hometown. Damn i love my city. But it's kinda nice, how we people that still lives here can love Detroit? I'm from 7 Mile, and we cant even go to buy a hamburger whitout being shot. I was shot? three times in my back in 2006, the cop didn't find the shooter.. Dave Bing should make more jobs! so people would move back 2 Detroit, it's a freakin' ghost town dawg, not a man to see on the streets. Stay up Detroit! And 2 Em, you're the best, we look up to you like a God.. "
Die ehemalige DDR ist wahrlich ein großer Urbex-Abenteuerspielplatz. Stellenweise wirklich schade um die alten und geschichtsträchtigen Gebäude und Orte.
Viele Grüße
g-j😊
Erinnert mich an die verwitterte Pracht von Kubanischen Städten, insbesondere Havanna, das konnte man dem bösen Diktator Castro anlasten.
Hervorragende Fotos zB von Robert Polidori, der kaum zufällig auch das Vorwort zum Bildband von Marchand/ Meffre geschrieben hat.
http://www.metiviergallery.com/artist_artwork.php?...
Aber eine Heimstadt des Kapitalismus sieht mittlerweile fast genauso aus, dazu sehr hohe Kriminalität, das sollte einem zu denken geben...
http://www.marchandmeffre.com/detroit/index.html
Na soweit muss mann es nicht kommen
lassen und nun eben aufbereiten was
das zeug haelt und dann gibt es bessere
Autos, die nuetzlicher sind und dann
ansprechender zweckmaessiger sind.
Gruss Helga....