Top 10: Ersatzlos eingestellte Autos
Zehn Autos ohne Nachfolger
Und tschüss: Unsere Top Ten zeigt 10 Autos, die ihrem Hersteller keinen direkten Nachfolger wert waren. Manche hatten ihren Zweck erfüllt - und einige rufen nach Zugabe.
Von Arild Eichbaum
Berlin - Schneller, agiler, größer, geräumiger, leichter, sparsamer – Nachfolgemodelle sollen stets etwas besser sein als ihre Vorgänger. Nur: Manchmal gibt es keinen Nachfolger. Unzureichende Nachfrage, veränderte Strategie - gar nicht mal so wenige Modelle in den Programmen der Hersteller werden ersatzlos eingestellt. Unsere Liste zeigt zehn der bekannteren Modelle ohne Nachfolger aus der jüngeren Zeit. Ihnen gemeinsam ist übrigens fast ausnahmslos, dass sie komplett neu ohne direkte Vorgänger eingeführt wurden.
1. VW Phaeton
Oh, der Passat ist aber groß geworden. So die typische Reaktion auf die von 2001 bis 2016 gebaute Oberklasse-Limousine VW Phaeton. Die war im Grunde die Antwort auf ungestellte Fragen: Braucht die Marke VW eine Alternative zum A8 der Konzernschwester Audi? Und: Wie spricht man „Phaeton“ überhaupt aus?
Davon abgesehen hatte der Phaeton durchaus einiges zu bieten, denn VW probierte hier einige interessante Antriebe – neben dem Allradantrieb etwa einen Sechsliter-W12 oder einen nicht minder exotischen V10-TDI.
VW Phaeton auf mobile.de finden
2. Mercedes R-Klasse
Nicht Fisch noch Fleisch, aber mit Stern: Vielleicht kam die 2005 eingeführte R-Klasse einfach zu früh. War sie doch weder ein richtiges SUV noch ein richtiger Van. Heute heißt so etwas Crossover, und kein Hersteller mag mehr darauf verzichten.Hohen Reisekomfort bot der zunächst als Grand Sports Tourer und später als SUV Tourer betitelte Oberklassewagen allemal, mit mindestens sechs Zylindern auch anständige Kraftwerke – bis hin zum R 63 AMG 4Matic mit 510 PS. Allradantrieb kam in den meisten der mit langem und kurzen Radstand erhältlichen R-Klasse zum Einsatz. Die Fertigung in den USA wurde eher unbemerkt Anfang 2017 endgültig beendet.
Mercedes R-Klasse auf mobile.de finden
3. Ford Street Ka
Vom durch den Peugeot 206 CC mit ausgelösten Cabrio-Boom wollte Ford ebenfalls profitieren. 2003 startete der Street Ka mit markantem Heckbereich, knapper Stoffhaube und massiven Überrollbügeln. Trotz seiner qualitativ alles andere als tadellosen Kleinstwagen-Basis überzeugte der kleine Ford bis 2005 37.000 Kunden.
Das Aus verursachte daher weniger der Absatz als der Umstand, dass die Cabrio-Schmiede Pininfarina die Kapazitäten unter anderem für die Montage des künftigen Ford Focus CC brauchte. Heute gehört der Street Ka zu den günstigsten Cabrios, die man bei uns gebraucht kaufen kann.
Ford Street Ka auf mobile.de finden
4. Renault Avantime
Was schätzen internationale Kunden in der oberen Mittelklasse besonders? Deutsche und japanische Stufenhecklimousinen, gern mit Hinterradantrieb oder von Audi, liegen weit vorn. Trotz dieser Erkenntnisse präsentierte Renault 2001 mit dem Avantime einen zweitürigen Edelvan auf frontgetriebener Espace-Basis.Anstatt die Brieftasche zu zücken, zog die Zielgruppe die Stirn in Falten. Hätte man wissen können, aber den Versuch war es womöglich wert. Immerhin bescherte Renaults Mut der Autowelt einen raren Klassiker. Schon 2003 zog Renault nach 8.545 Exemplaren die Reißleine und verabschiedete sich beim nächsten Espace vom komplexen Kunstoffkarosserie-Bau. Das entzog der Avantime-Schmiede Matra die Existenzgrundlage.
Renault Avantime auf mobile.de finden
5. Opel Signum
Konzeptionell erinnerte der auf Vectra-C-Basis hergestellte Signum stark an den Renault Vel Satis, und auch bei den Verkaufszahlen enttäuschte der Opel ähnlich stark wie sein französischer Konkurrent. Der Signum sollte in der Vorstellung der Produktplaner den Omega B beerben und in der gehobenen Mittelklasse als Topmodell auf Kundenfang gehen.
Das misslang dem 2003 lancierten Steilheckmodell so gründlich, dass Opel das Segment schon 2008 aufgab und den ungleich erfolgreicheren Vectra-Nachfolger Insignia A lancierte.
Opel Signum auf mobile.de finden
6. Alfa Romeo Brera und Spider
Optisch durchaus ansprechend, hätten das 2005 eingeführte Sportcoupé Alfa Brera und die im Folgejahr nachgereichte Cabrioversion Spider eine Erfolgsgeschichte werden können. An den kraftvollen Motoren lag es nicht, dass bis zur Produkteinstellung 2010 gerade mal 34.274 Exemplare einen Kunden überzeugten.Immerhin: Alfa Romeo verabschiedete sich auch nach dieser Erfahrung ab 2013 von den schweren Fronttrieblern und besann sich zuletzt auf wirklich packende Sportmodelle, um der Marke wieder Strahlkraft zu verleihen.
Alfa Romeo Brera auf mobile.de finden https://suchen.mobile.de/.../search.html?...
7. Trabant 1.1
Bei seiner Einführung 1964 war der Trabant 601 in vielerlei Hinsicht konkurrenzfähig bis revolutionär. Da die DDR-Führung danach nur noch minimale Modellpflege zuließ, erodierten diese Qualitäten über die Jahrzehnte. Da half es auch nicht, dass der Hersteller Sachsenring Ende der 1980er-Jahre statt des Zweitaktmotors unter absurdem Aufwand einen VW-Vierzylinder in den dafür komplett ungeeigneten Vorderwagen implantierte.
Als die Serienfertigung des Viertakt-Trabi am 1.1.1990 anlief, war die Grenze bereits offen. Der gegenüber dem 601 um ein Drittel höhere Preis wirkte sich ebenfalls nicht verkaufsfördernd aus. 1991 war Schluss für den im Westen nicht und in den osteuropäischen RGW-Ländern kaum noch absetzbaren Wagen.
Trabant 601 auf mobile.de finden
8. Seat Exeo
Das Sprichwort „alter Wein in neuen Schläuchen“ passt perfekt auf den 2008 eingeführten Seat Exeo. Man nehme den soeben eingestellten Audi A4, trimme ihn mit einfachen Mitteln auf Seat-Optik und hoffe auf Kunden, die sich einen Audi A4 nicht leisten können.Teure Audi-Technik wie V6- und V8-Motoren oder Quattro-Allradantrieb waren für die Seat-Limousine und den Kombi Exeo ST nicht verfügbar, das Publikum vom zweiten Frühling des A4 B7 auch nicht enorm begeistert. Immerhin: Bis zum Exeo-Produktionsschluss 2013 waren 81.552 Einheiten verkauft worden. Für eine Zweitverwertung kein ganz schlechtes Ergebnis.
Seat Exeo auf mobile.de finden
9. Peugeot RCZ
Obgleich der 2010 eingeführte und bei Magna in Österreich montierte RCZ positive Kritiken erhielt und einige Medienpreise gewann, ließen die Absatzzahlen des Sportcoupés stets zu wünschen übrig. Nach lediglich 67.915 Einheiten stellte PSA im Zuge von Sparmaßnahmen in der Modellpalette die Produktion ein.
Mit bis zu 270 PS war das flott geschnittene Coupé ein ernstzunehmender Konkurrent für Audis TT oder Toyotas GT86. Trotzdem gelang es Peugeot nicht, mit dem RCZ an das sportliche Image vergangener Dekaden anzuknüpfen.
Peugeot RCZ auf mobile.de finden
10. Audi A2
Dem Van-Hype der ausgehenden 1990er-Jahre folgend, lancierte Audi mit dem A2 ein Auto, das seiner Zeit voraus war und das erst als Gebrauchter nach Produktionsende wirklich Begehrlichkeiten entwickelte. Neben hoher Variabilität und dem Nimbus als „Drei-Liter-Auto“ in der Dieselvariante 1.2 TDI 3L sorgte auch die Serviceklappe für Aufsehen.Das ringverzierte Grillimitat erlaubte die Prüfung und Korrektur von Wischwasser- und Motorölstand, ohne dabei die Motorhaube öffnen zu müssen. Der Absatz traf nie die Erwartungen. Zwischen Ende 1999 und Mitte 2005 wurden mit nachlassender Tendenz 176.377 Audi A2 ausgeliefert.
Audi A2 auf mobile.de finden
*****
In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten.
Um den A2 ist es echt Schade...
Das nun fast 20 Jahre alte Auto führt immer noch die Spritmonitor Top-100 Liste an.
https://www.spritmonitor.de/de/die_sparsamsten_autos.html
Mit entsprechender Ausstattung auch sehr bequem zu fahren.
Navi mit Farb-LCD, ordentliches Soundsystem, MFA, Tempomat und die ganzen Spielereien waren in der Klasse damals unüblich.
Wirklich Schade. Machte mit den größeren Motoren auch richtig Spaß. Mit dem 1.6FSI rennt der Wagen locker 220 Tacho. Und braucht dabei 5L weniger als ein Golf.
Mit S-Line Paket war der auch gar nicht so hässlich.
Wenn der Trabant aufgeführt wird, müsste man dann auch mindestens den Barkas B1000 und den Wartburg 1.3 nennen. Da gibt es ebenso weder den Hersteller noch das Modell.
Dreht man Wartburg um, kommt Borgward, ist auch weg, wie auch alle Saab-Modelle. BTW, für den Sonett von Saab gab es auch keinen Nachfolger.
Bei den meisten hier vorgestellten Typen war das schnelle und erfolglose Ende kein Verlust für die automobile Nachwelt. Einzig der A2 ist ein echter Meilenstein in der Geschichte, insbesondere für Audi. Diesen Wagen mit einer 40kWh Batterie und unter 30k€ wäre heute der absolute Renner. Eben Vorsprung durch Technik. Die Realität sieht leider anders aus.
..das einzige Auto was hier genannt werden muss..
ist der einzigartige vw PHAETON ..
denn DER war seiner Zeit weit voraus .. war damals besser als jede Mercedes S-Klasse ..
leider fehlte dem Auto das Prestige und der Name 😎😱😜😉
Nein, der ist so unglaublich hässlich, da nützt auch kein S-Line Paket. Ehrlich 😜
Der A2 ist schon ein tolles Auto.
Wir hatten anlässlich eines längeren Werkstattaufenthaltes einen als Ersatzfahrzeug. Nach der Woche haben wir echt in Erwägung gezogen, den Wagen meiner besseren Hälfte gegen einen A2 zu tauschen. Aber bereits ein Blick auf das Preisschild in den Jahresswagen auf dem Hof des Händlers brachte uns damals zurück auf den Boden der Tatsachen.
Von denen vermisse ich den Alfa Brera am meisten. Bin den drei Jahre freudig gefahren bis mir ein Herr die Vorfahrt genommen hat.
Ja, eines der schönsten Autos, die jemals gebaut wurden. Leider waren gleichzeitig auch die mitunter schlechtesten Motoren aller Zeiten in einem Alfa verbaut.
Und ich fand die 4-Rohr-Auspuffanlage an 4-Zylinder und Dieselmodellen echt sehr grenzwertig.
Den fast baugleichen 159er finde ich nach wie vor einen der schönsten Kombis/Limos auf dem Markt...
Der A2 ist eines der genialsten Autos aller Zeiten. Definitiv ein Klassiker von morgen.
Beim A2 hat Audi alles richtig gemacht, indem sie ihn ersatzlos gestrichen haben. So eine optische Umweltverschmutzung! Pfui! Der ist fast noch schlimmer als ein Touran.
Ich habe die Idee des Signum immer schon gut gefunden, wenn es nur kein Opel gewesen wäre!
Das Raumgefühl des Vectra gekürzt auf Astra, bei meinem jetzigen Arteon würde ich auch gerne einen Meter Länge abgeben 😉
In China gibt's noch die R-Klasse als Sammleredition (vielleicht noch vorproduzierte Autos vom Auftragsfertiger AM General, die dann aber schon 1 Jahr stehen würden) und auch den VW Phaeton (vielleicht als eine Variante des VW Phideon, der auf Audi A6L-Basis gebaut wird).
https://www.mercedes-benz.com.cn/.../_w251.html
http://www.vw.com.cn/cn/models/Phaeton.html
Ganz tot sind diese beiden Baureihen/Modellbezeichnungen also noch nicht.
Vom Alfa Spider wird sicherlich nochmal was neues kommen. Den Fiat 124 Spider (auf Basis des MX-5) gibt's eh schon.
Überhaupt kann man oft indirekte Nachfolger zuordnen, die an sich vom gleichen Konzern (nicht immer Marke) in etwa den gleichen Kundenkreis ansprechen:
VW Phaeton -> Audi A8 D4/D5
Mercedes R-Klasse -> Mercedes GLE/GLS
Alfa Spider -> Fiat 124 Spider
Alfa Brera -> Alfa Giulietta, Dodge Dart
Ford StreetKa -> Fiat 500C (Nachfolge-Ka und 500 teilen sich die Plattform, Fiat macht weiter ein Pseudo-Cabrio), und der 500C ist wieder das günstigste 4-Sitzer-Cabrio im Markt
Renault Avantime -> Renault Espace
Opel Signum -> Opel Insignia
Trabant 1.1 -> VW Polo -> VW i.d. :-)
Seat Exeo -> Audi A4 B8
Peugeot RCZ -> Alpine A110 - französisches Sportcoupé (Bildunterschrift), mit Hühneraugen zudrücken
Audi A2 -> Audi A1 ultra, und für den A2 3L den VW Polo Bluemotion, nun den Polo/Ibiza TGI
Der A2 wurde gestrichen weil er zeigte was in Sachen Spritverbrauch möglich gewesen wäre, gleiches gilt für den 3Liter Lupo, die Autos fahren heute noch auf den Straßen, warum hat man diese Autos nicht weiter entwickelt, ja die Kosten waren zu hoch, lieber Milliarden ausgeben für einen Abgasskandal.🙁