Motorkultur
ZEV Utah: Öko Ninja
Kyle Dansie aus Salt Lake City hat sich vorgenommen, die Welt ein kleines bißchen besser zu machen. Seiner Meinung nach sind Hybrid-Fahrzeuge lediglich Elektro-Fahrzeuge mit Stützrädern. Weil ihm das nicht ausreichend erscheint, nimmt er die Dinge einfach selbst in die Hand und baut Fahrzeuge komplett auf Elektroantrieb um. Damit gehört er zur gleichen Riege von Visionären wie die Erbauer des Porsche 912 E und des Elektro Dusters. Für einen Gesamtpreis von 4.388 $ und 200 Stunden Arbeit wurde aus einer kaputten Kawasaki Ninja von eBay ein Greenbike mit Vorreiterrolle.
Das 72 Volt System (6 Batterien mit je 12 Volt), welches die EL Ninja antreibt erlaubt eine Reichweite von 40 bis50 Meilen, also ungefähr 65 bis 80 Kilometer. Das entspricht also ungefähr dem Arbeitsweg eines durchschnittlichen Pendlers in Ballungsgebieten. Das Gewicht des Motorrads hat sich beim Umbau nur unwesentlich erhöht. Aufgeladen werden die Batterien übrigens über Solarzellen. In Utah sicher eine clevere Wahl und ich wette, für den Einsatz in weniger sonnigen Gegenden ist der Anschluß ans reguläre Stromnetz keine komplizierte Umrüstung.
-> Link: ZEV Utah
Artikel von Kai Petermann
Quelle: Chromjuwelen
nur schade das meistens die batterieen das nicht lange mitmachen und das dann ins geld geht. wenn es leistungsfähigere akkus geäbe wäre so etwas eine ernste überlegung wert.
aber geile idee! 😎
Natürlich steckt das alles noch in den Kinderschuhen. Aber es ist doch schon ziemlich gut, daß sich ein paar Leute jenseits der großen Hersteller an diese Sache wagen und vor allem eine Vorreiter-Rolle einnehmen. Die Entwicklung der Akkus ist schon längst viel weiterfortgeschritten. Lediglich die Erhältlichkeit auf dem freien Markt ist noch entsprechend beschränkt bzw. sind die Preise für Hochleistungsakkus entsprechend hoch. Ich wette, in 4 Jahren kann die Ököninja locker 100 Kilo weniger wiegen, ist schneller wieder geladen und kommt auch noch weiter. Die Industrie reagiert ja zum Glück schon in diese Richtung.
Zwar nicht recycled, aber immerhin hier zu kaufen gibt´s das hier: www.quantya.de
Und wer hat´s erfunden? Die Schweizer! 🙄
Bedauerlicherweise lese ich da nirgends, daß man den Akku rausnehmen (und im Wohnzimmer laden) kann, nicht jeder hat eine Garage mit Stromanschluß, somit ist´s für mich kein Alletagestadtalternativmopped, schade! Wenn ich Anschaffungs- und Stromkosten gegenrechne, die Wartungsarmut des Elektroantriebs und den Funfaktor von grad mal 95kg mit reinnehme, es wäre schon eine Überlegung wert...
Yag
Leider nur Bastelei. Was wir brauchen, das ist ein Serienelektrobike, das dem Käufer durch entsprechende Gewährleistung zeigt, dass man nicht alle 20.000 km einen Satz teure Batterien braucht!
Aber die Bastelei ist doch schon ein guter Anfang. Immerhin gibt esschon mehr als ein Elektro Motorrad Konzept. Da wäre zum Beispiel Suzuki mit der Crosscage, SunRed mit dem seltsamen Schildkröten-Bike, Piaggio mit einem Hybrid-Konzept, oder die wirklich hübsche Maschine von Enertia. Jetzt heißt es warten, bis irgendwer die Serienreife bringt. Aber ich denke, die Hersteller sind auf einem guten Weg. Solange bleibt noch der Klassiker.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich finde jede Aktivität gut, die uns vom Öl unabhängiger macht, Bastelei hin oder her. Leider gibts davon viel zu wenige
Dann gibts da ja noch den Vectrix, ein Großroller mit Elektroantrieb.
Der ist hier heute und jetzt zu kaufen.
Und sogar KTM arbeitet an einer kleinen leichten Elektro-Enduro, die in 1 - 2 Jahren mit Straßenzulassung und als Wettbewerbsfahrzeug zu haben sein soll.
Na toll, die Optik ist ja echt super! Strom ist für mich der schlechteste Energieträger, zuviele Verluste bei der Erzeugung, es sei denn Atomstrom.
Der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors ist deutlich kleiner als der eines Elektormotors. Dazu kommt der nicht unerhebliche Faktor der Betriebskosten. Wenn ich 100 Kilometer für 1,50 € fahren kann, mein Motor seine volle Leistung ab der ersten Umdrehung liefert und hochgerechnet auch noch eine geringere Umweltbelastung ist, muß ich wohl noch ein bißchen auf den alternativen Alternativantrieb warten.
Bei 1.50€ Kosten je 100km für Strom ist aber die unterschiedliche Besteuerung ne Hauptursache. Elektro ist in Summe nicht billiger als Benzin oder Gas.
Beweis: 1 kWh aus der Steckdose kommt auf 2 Cent Stromsteuer. Im deutschen Energiemix sind das ca 550 g CO2, aus einem modernen Kohlekraftwerk wären es ca 850g. Damit wird CO2 mit ca 3.6 Cent je Kilo aktuell bzw. aus Kohle mit 2,3 Cent besteuert.
Beim Benzin zahlst du 65 Cent Energiesteuer je Liter, was (bei 2.32 Kilo CO2 je Liter) auf 28 Cent je Kilo CO2 hinausläuft. Mit Diesel ist es billiger, da sind es nur 47 Cent je Liter Energiesteuer und damit (bei 2.65 Kilo CO2 je Liter) effektiv 17 Cent je Kilo CO2. Um die Stromsteuer auf das Niveau von Superbenzin zu heben müsste diese etwa von 2 Cent/kWh auf 15 Cent angehoben werden, womit sich der Strompreis etwa verdoppelt. Beim PKW wird der Brennstoff besteuert, beim Strom die "Ernte". Das ist eine ziemlich unfaire Sache.
Hinzu kommt, dass Akkus nicht ewig halten. Ein guter Bleiakku kann etwa 200-300 Zyklen mit relativ vollständiger Entladung ab. Bei 6 Akkus zu 50€ das Stück sind das 6 Stück a 50 Euro (300 Euro) für 250 Zyklen x 50 Meilen = 12500 Meilen bzw. etwa 17.000 Kilometer. Was auf Akkukosten von 1.7 Euro je 100km hinausläuft.
In Summe ist das ein super Bastelprojekt, ich finde das ne tolle Idee, aber so richtig wirtschaftlich ist es nicht. Mit Benzin kommt man locker auf 200km je Tankfüllung. Zudem hat ein Kat-Motorrad sehr sicher geringere Stickoxidemissionen wie das anteilige Kohlekraftwerk. Allerdings sind die Akkukosten geringer als die Wartungskosten meiner 148PS Rennsemmel auf 17.000 km, da komme ich auf ein mehrfaches :-/ Nur sollte man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Dieses Motorrad würde ich vom Nutzwert her auf eine Stufe mit einer etwas aufgemotzten Honda Innova stellen und dieses Ding kommt mit 2l Benzin je 100km aus.
Ich finde es gut, konstriktive Beiträge zum Thema zu lesen. Vielen Dank. Nun, mehr als eine "Bastelei" mag die Ökö-Ninja im Moment vielleicht wirklich nicht sein. Aber meine Meinung nach ist es halt doch ein Schritt in die richtige Richtung. Das Akku-Problem wird sich in sehr naher Zukunft von selbst vereinfachen, die Forschung (und sogar die dazugehörige Entwicklung) ist da mittlerweile ein ganzes Stück weiter. Die Besteuerung wird sich sicher entsprechend neu einpendeln, unserem Staat wird es ganz sicher nicht recht sein, auf diese Einnahme zu verzichten. Wir sind nunmal das Land, in dem das Automobil erfunden wurde und dementsprechend groß ist die Lobby. Die stiefmütterliche Behandlung der bösen Umweltkiller erfolgt ja lediglich nach außen.
Kleines Beispiel? Darmstadt wird in absehbarer Zukunft mit einer dieser wahnsinnig tollen Feinstaubzonen ausgestattet. Der Verlauf dieser Zone ist bereits bekannt und so fällt die Grenzline zum Beispiel auf die B3 (Kasinostraße). Blickt man von der Kasinostraße in Richtung Stadtausgang kommt man kaum umhin, das Müllheizkraftwerk zu sehen. Das steht also mehr oder weniger direkt an der Grenze. Hoffentlich weiß der Feinstaub das auch.
Ein Elektrofahrzeug aus dem heimischen Bastelkeller ist also ganz bestimmt nicht die ultimative Lösung. Aber es ist eine Richtung und die benötigen wir als Beführworter der motorisierten Fortbewegung ganz dringend. Sonst werden wir immer mehr ungewollt in die Opferrolle fallen. Und darauf habe ich persönlich gar keine Lust.
Vectrix gibt es zu kaufen und ich bin ihn schon Probe gefahren:
1. Gigantische Leistungsentwicklung aus dem Stand bis zur Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h
2. Super Fahrwerk und tolle Bremsen, insbesondere die Wirbelstrombremse, die gleichzeitig zurück lädt.
3. Gigantischer Preis von rund 10.000 Eur.
4. Kurze Reichweite, bei sportlicher Fahrweise ist nach ca. 70 km Schicht im Schacht.
5. Keine Erfahrungen über die Lebensdauer der Akkus, die angegebenen 80.000 km werden nicht garantiert
6. Extrem teure Akkus, Ersatz kostet nach Angaben von Vectrix ca. 4500 Eur.
Insgesamt würde mir der Vectrix sehr gut gefallen, hat aber zu viele Nachteile und zu hohe Betriebs-Kosten.
Danke für den Tipp mit Vectrix. Mittlerweile liegt ein Pressekit auf meinem Schreibtisch und ich werde mich der Materie mal ein wenig annehmen.
Vectrix, E-Ninja und Co sind ja alles gute Konzepte, aber wie hoert man die den bitteschoen ankommen? Wenn jetzt einer mit diesen nerventoetenden Piepswarntoenen ausgestattet wird weil man die Oeko-Boecke nicht mehr hoeren kann wuerd ich die eher in die Tuete schiessen als darauf umzusteigen! Stellt euch eine Welt vor, in der alles auf Raedern mit nem "pieeep pieeep pieeep" daherkommt...schrecklich!!!!!