RWE drosselt Bau von Ladestationen für Elektroautos
Zieht RWE bald ganz den Stecker
Energieversorger RWE drosselt den Ausbau seines Stromtankstellen-Netzes. Was eigentlich die geringe E-Auto-Nachfrage steigern sollte, droht jetzt an ihr zu scheitern.
Hamburg – Angela Merkel hält eisern an ihrem Ziel fest: bis 2020 sollen eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren. Auf der IAA in Frankfurt bekräftigte die Kanzlerin dieses Ziel erneut. Doch die E-Mobile verkaufen sich weiterhin schleppend. Anfang 2013 waren beim Kraftfahrt-Bundesamt nur rund 7.000 Elektroautos zugelassen.
Jetzt könnte das Projekt Elektromobilität weiter ins Stocken geraten. Laut einem Bericht des Handelsblatts will der Stromriese RWE den Ausbau seines Netzes für öffentliche E-Ladestationen drosseln. Der zweitgrößte Energieversorger Deutschlands begründet das Vorhaben mit der mangelnden Nachfrage nach Elektroautos. In dem Bericht heißt es, RWE habe bislang weniger öffentliche Stationen gebaut als geplant. Erst Anfang September hatte Siemens bestätigt, das Geschäft mit den öffentlichen Elektro-Tankstellen zu beenden.
E-Mobilität im Teufelskreis
In Deutschland gibt es derzeit laut Bundesverband eMobilität mehr als 3.000 öffentliche Stromtankstellen. 1.300 der Stationen betreibt RWE. Auf eine Säule kommen bei 7.000 zugelassenen Fahrzeugen demnach nur 2,3 Elektroautos. Scheinbar gibt es also mehr als genug Säulen. Dennoch gilt eine dürftige Lade-Infrastruktur als eines der Hindernisse für den Ausbau der E-Mobilität.
Der Ausbau der Infrastruktur, der eigentlich die geringe Nachfrage befeuern sollte, droht jetzt von ihr gelähmt zu werden. "An der Landesinfrastruktur liegt es in Deutschland nicht. Jetzt müssen größere Stückzahlen an E-Autos her, damit die Auslastung ansteigt", zitiert das Handelsblatt Marcus Grollder, Leiter des Bereichs Vertrieb Elektromobilität bei RWE. Da es bislang nur wenige Elektroautos gebe, werden die öffentlichen Ladestationen laut Groll nur schwach genutzt.
Der Stromanbieter habe darüber hinaus festgestellt, dass 70 bis 80 Prozent der Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz und nicht in an öffentlichen Stationen stattfinden.
Quelle: Handelsblatt, Spiegel Online, DPA
Eine öffentliche Ladestation irgendwo in ner Innenstadt nütz keinem was! Man braucht die Ladestation vor dem Haus / vor der Wohnung oder auf dem Mitarbeiterparkplatz.
Haben die also richtig erkannt...
Wer tankt denn an öffentlichen Stromtankstellen? Die meisten E-Autos dürften für Kurzstrecke sein, also z.B. Stadtfahrten und mit den 100 km Reichweite, die diese E-Autos meist bieten, kommt man eigentlich immer gut durch die Stadt und auch wieder nach hause oder zurück zur Firma, wo man deutlich günstiger (?) und vor allem sicherer (hier liest man manchmal von gezogenen Steckern, da nicht alle E-Autos abschließbare Anschlüsse haben) tankt.
Wenn ich zum Kunden oder in die Arbeit fahre, werde ich auch kaum 5 Straßen weiter parken, um zu tanken und auch beim Einkaufen nicht. Da stelle ich das E-Auto ganz normal auf den Parkplatz.
Wer 100 km in die Stadt fährt und tanken muss, damit er wieder nach hause kommt, der wird das im Ernstfall nur einmal machen, wenn die E-Tankstelle nicht frei ist oder ihm jemand den Stecker zieht. 🙁
Wem fallen solche Dinge eigentlich ein? Vermutlich sogar noch mit Steuergeldern gefördert, denn ein Stromanbieter würde sich doch kaum auf solch ein unsicheres Geschäftsmodell einlassen. Oder hat man da mit 20 % Rendite gerechnet? Natürlich blöd, wenn die jetzt ausbleibt.
Ich kenn da in Essen Mitte ein paar solcher öffentlichen Tankstellen. Riesen Parkplatzprobleme da, aber diese Plätze sind immer frei! Das ist in erster Linie Verschwendung von Parkflächen und in zweiter Linie gute Parkmöglichkeiten für Leute mit E-Auto ^^
Man sollte in Wohngebieten eher die Laternen umrüsten... was aber auch Quatsch wäre, wenns dann doch keiner benutzt.
E-Autos gibts seit über 120 Jahren... vielleicht setzen die sich ja jetzt doch noch durch 😉 Vielleicht...
Wir brauchen den E-Ladestationen Ausbau.
Aber:
Erstmal ein vernünftiges Konzept haben. Also wo, wie viel und welche Art von Leistung.
Man kann natürlich nicht wahllos irgendwo E-Ladestationen bauen. Da ein E-Auto mindestens eine halbe Stunde braucht um den Akku 80% voll zu kriegen müssen spezielle Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Zum Beispiel kostenloses Parken auf staatlichen Grund, innerhalb von Städten. Was natürlich nicht für Parkhäuser und und privaten Eigentum gilt.
Überhaupt muss das gesamte Verkehrssystem in Städten anders werden. Mehr grüne Wellen, intelligentere Leitsysteme.
Und die Automobilhersteller sollten auch sich auf einen Standard einigen, wo Autos in Zukunft miteinander kommunizieren, damit sich der Fahrer besser an die Verkehrssituationen einstellen kann.
Es könnte auch daran liegen, dass die Ladestationen hierzulande einfach typisch deutsch und extrem schlecht durchdacht sind.
Die Supercharger von Tesla laden das Auto mit 130 kW (!!!), die deutschen Ladestationen in der Regel mit 3,5 kW oder als "Schnelllader" mit 7 kW. Ganz großes Tennis.
Mit einem Tesla kann ich problemlos von Hamburg nach München fahren, indem ich zwischendurch 2 Pausen mache und einen Burger esse, während das Auto in 30 Minuten Ladezeit gut 320 km neue Reichweite gewinnt. Nebenbei ist es immer kostenlos und erfordert keine Anmeldung. Bei RWE & Co. muss ich mich für jeden Anbieter erst aufwändig registrieren, bekomme dann tolle Kundenkarten und zahle für den Strom auch noch extrem überhöhte Preise.
Das dämlichste ist jedoch einfach, dass anscheinend keiner an die Käuferschicht gedacht hat. Mögliche Käufer von Elektroautos sind vor allem aus der oberen Mittelschicht, die ein eigenes Haus haben (in der Regel mit Solarzellen auf dem Dach), in Vororten wohnen und mit dem Auto in die Innenstadt zur Arbeit fahren wollen. Die einzige Situation, in der ein solche Kunde einen Elektrotankstelle nutzen möchte, ist auf einer Überlandstrecke. Genau dort gibt es aber keine. Sondern nur in Innenstädten, wo sie völlig überflüssig sind.
Für den "Treibstoff" selbst zahlen?? Na was soll das denn?! Bitte schön kostenlosen Strom auf kostenlosen Parkplätzen und die Solaranlage daheim wird auch subventioniert.
Die arme Oberschicht...
@ Veox
Das stimmt. 😉
Die ganze Sache mit den Elektroautos verschiebt nur die Nutzung von fossilen Brennstoffen von "Zapfsäulen" zu "Steckdosen". Leider ist dies auch keine ökologische Lösung.
Warum wird die Effizienz von Solarzellen nicht vorangetrieben?
Warum baut kein Autohersteller Solarzellen auf seine Autodächer?
Die Effizients von Solarzellen ist aus Physikalischen Gründen begrenzt und unsere Technologie ist dem schon sehr nahe, daher ist der Kosten Nutzen aufwand nicht mehr gegeben.
Das verwundert mich! Sicher das dass so ist? Meiner Erfahrung nach ist das bei den Ladesäulen nicht möglich, da diese den Stecker im Ladevorgang verriegeln. Stecker ziehen ist weder am Auto (wenn dieses verschlossen ist) noch an der Säule beim Ladevorgang möglich.
So zumindest ist es bei unseren Amperas.
130KW??? Woher kommt diese Zahl?
So wirklich vorstellen kann ich mir das nämlich nicht. Wie dick soll da bitte das Anschlusskabel sein?
130.000 Watt (!!!) sind nämlich ne Menge Holz...
Weil das nichts bringen würde. Wie unten geschrieben wurde laden die Autos mit 3,5 - 7 KW, also 3.500 Watt - 7.000 Watt!
Eine herkömmliche Solarzelle (wie man Sie auf Hausdächern sieht) mit ca. 1m x 2m leisten rund 200 - 250 Watt (!!!) (manche mehr, manche weniger). Da müsste das Wagendach schon seeeehr groß sein um überhaupt was an brauchbarer Leistung zu bekommen.
Dann stellt sich noch die Frage was ist bei schlechten Wetter/keine Sonne? Schnee auf dem Dach? Was ist wenn du tagsüber in der Garage oder eine Tiefgarage parkst? Was ist wenn du unter einem Baum mit Schatten parkst?
Lange Red, kurzer Sinn. Aus meiner Sicht nicht umsetzbar weil total ineffizient.
Aus meiner Sicht ist das Problem, dass viele Hersteller Ihr eigenes Süppchen kochen.
So war ich z.B. mit einem unserer Amperas in Stuttgart. Bei uns (nähe Frankfurt) stehen hauptsächlich RWE Säulen. In Stuttgart die von EnBW. In Frankfurt (bei RWE) passt der Stecker des Amperas! In Stuttgart (bei EnBW) passte dieser nicht! Ich weiß nicht warum, aber er ging einfach nicht rein!
Und auch wenn er gepasst hätte, wäre das Laden noch lange nicht möglich gewesen. Erst muss man sich umständlich mit dem Handy registrieren und einwählen und so....! Warum müssen wir bei uns in D immer alles so Kompliziert machen!?!?
Einfach ne Ladesäule mit genormten Steckern aufstellen, Kreditkartenleser einbauen und gut ist. Visa- oder Mastercard einstecken und schon startet der Ladevorgang.
Es könnte alles soooo einfach sein! 😉
Auf Wikipedia heißt es:
"Zur Aufladung besitzt der Tesla Modell S einen eingebauten 10 kW-Lader, der pro Stunde Energie für eine Reichweite von bis zu 50 km einläd. Optional ist ein Doppellader mit 20 kW erhältlich. In den autoseitigen Anschluss wird das Ladekabel, als „Mobile Connector“ bezeichnet, eingesteckt. Für das Ladekabel sind aufsteckbare Adapter serienmäßig mitgeliefert oder optional erhältlich, so dass eine Aufladung an fast allen Stromanschlüssen möglich ist.
...
Die Akkumulatoren können an den von Tesla betriebenen „Supercharger“-Stromtankstellen derzeit in 20 Minuten zur Hälfte, in 40 Minuten zu 80 % und in 75 Minuten vollständig geladen werden. Die Ladeleistung soll zukünftig weiter auf 120kW gesteigert werden, was die Ladezeiten weiter verkürzt."
Ich verstehe diese Supercharge Sache nicht...
Akkus leiden doch ENORM durch Aufladung mit hoher Leistung...
Keine Ahnung... man hat ja 10 Jahre Garantie 😉
Smart ED kann 22 kW. Renault ZOE bis zu 43 kW. Nissan Leaf, Mitsubishi i-MiEV, Citroen C-Zero, Peugeot iOn, BMW i3, VW E-up! in DC Standardladung 50 kW. Alles größer als 7 kW. Bitte informieren.
Musst dich nicht anmelden, gibt auch ein SMS Verfahren bei RWE ganz ohne Anmeldung. Ja Strom ist teuer, aber viele der Ladesäulen (gerade die bei Bürgerämtern z.B.) sind daueraktiv und damit kostenlos.
In der Stadt braucht man sie für diejenigen, die keine eigene Lademöglichkeit zu Hause haben. Aber du hast schon Recht, die wichtigsten sind außerorts. Da gibt es leider viele weiße Flecken in den Stromverzeichnissen. Wobei für mich außerorts auch wieder innerorts ist, denn die für mich wichtigste RWE Ladesäule befindet sich im Zentrum historischer Altstadt. Da gibt's wenigstens auch was zu erleben während man lädt. Leider komme ich nicht in alle Richtungen von zu Hause weg, da oftmals die Ladesäulen zu weit auseinander liegen und ich sie momentan aus eigener Kraft nicht erreichen kann.
Ein 80 kWh Akku mit 120 kW zu füttern ist keine sonderlich hohe Leistung, sondern gerade mal 1,5C. Das ist verglichen mit den von mir oben genannten Fahrzeugen sogar recht wenig, die können teilweise mit mehr als 2C geladen werden.