Kia Optima 4 1,7 CRDi 2016: Test, Preis, Motoren
Ziemlich gut, aber nicht optima-l
Kia verbessert am Optima Vieles: Generation vier kommt mit mehr Platz, Ausstattung und Komfort. Leider bleibt es bei einem Dieselmotor – und dem fehlt Leistung.
Frankfurt am Main – Kias Flaggschiff für Europa rollt fast unbemerkt durch die Zulassungsstatistik. 2014 verkaufte sich der Optima in Deutschland nur 374-mal. 92 davon gingen an private Kunden. Schwache Zahlen für ein Segment mit starker Kaufkraft: 80 Prozent aller Mittelklasse-Fahrzeuge werden auf gewerbliche Halter zugelassen. Mit den richtigen Eigenschaften könnte der Nachfolger also die Zahlen des Vorgängers verbessern.
Das soll er aber gar nicht. Steffen Cost, Geschäftsführer Kia Deutschland, rechnet mit ähnlichen Verkaufszahlen für den neuen Kia Optima. Er sei kein Massenmodell für Deutschland, sondern ein Markenbotschafter. Mehr Erfolg prognostiziert er für den Kombi Optima Wagon. Der starte im Herbst 2016.
Kia Optima 4: Alter Diesel mit neuen Details
Bis dahin fährt auch der neue Optima nur vereinzelt durch Deutschland, vorerst mit zwei Motoren: einem 1,7-Liter-Selbstzünder ( 141 PS) und einem 2,0-Liter-Benziner (163 PS). Beide stammen vom Vorgänger und wurden für den Einsatz im neuen Modell überarbeitet. Mit weniger Reibung an den Kolben und neuem Turbolader wird der Diesel 5 PS sowie 15 Newtonmeter stärker. Der Verbrauch sinkt, das Tempo steigt, ein selbst entwickeltes Doppelkupplungsgetriebe ersetzt den alten Wandlerautomaten.
So weit, so theoretisch. Große Vorteile gibt es nur im Vergleich mit dem Vorgänger. Der kleine Motor zerrt mühsam am 1,6-Tonner. 340 Newtonmeter Drehmoment genügen für Stadtverkehr und Landstraße, auf der Autobahn fährt er zäh. Die Konkurrenz erreicht ähnliche Fahrwerte mit 120 PS. Einen stärkeren Diesel wird es im Kia Optima trotzdem nicht geben. 2016 folgen aber ein Plug-in-Hybrid und ein Benziner mit 250 PS.
Das optionale Doppelkupplungsgetriebe (2.000 Euro Aufpreis) arbeitet schnell und komfortabel. Im Schubbetrieb schaltet es selbstständig in einen niedrigeren Gang. Trotz moderner Technik verschlechtern sich aber gegenüber dem Handschalter Verbrauch und Beschleunigung: Mit automatischen Gangwechseln rennt der Optima in elf Sekunden auf Tempo 100 und verbraucht 4,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Die manuelle Version sprintet eine Sekunde flinker und trinkt auf dem Prüfstand 0,2 Liter weniger. Wir fuhren beide Modelle mit einem Verbrauch von 6,5 bis 7,0 Litern.
Tolles Fahrwerk, großer Innenraum, gute Ausstattung
Abgesehen vom trägen Antrieb leistet sich der Optima kaum Blöße. Fahrwerk und Bremsen sind mit Leistung und Einsatzzweck unterfordert. Eine steifere Karosserie, neue Dämpfer vorn und eine stabilere Achse hinten halten den Optima sicher in schnellen Kurven. Schlaglöcher kommen im Innenraum an, schütteln die Insassen aber nicht unangenehm durch.Materialien und Verarbeitung passen ins Segment. Vorn und hinten gibt es viel Platz an Beinen, Ellbogen und Schultern. Über mangelnde Kopffreiheit bei Panoramadächern wurde schon viel geschrieben - und muss beim Optima nochmals erwähnt werden. Hinten wird es am Haupthaar immer sehr eng.
Toll: Gegenüber dem Vorgänger bleibt der Einstiegspreis gleich. Der Optima startet bei 24.990 Euro. Ein 7-Zoll-Navi mit Rückfahrkamera und Bluetoothschnittstelle, Klimaanlage und Tempomat gibt es serienmäßig. Der Diesel kostet allerdings mindestens 29.990 Euro. Kia verbindet ihn mit höheren Ausstattungsvarianten und mehr Komfort.
Ähnlich wie Opel schnürt Kia spezielle Pakete für Gewerbekunden. In der Business-Version startet der Diesel-Optima laut Liste bei 25.290 Euro. Niedrige Listenpreise sind für Dienstwagenfahrer relevant. Für Privatkunden will Steffen Cost die Preisdifferenz mit Rabatten ausgleichen. Sieben Jahre Garantie gibt es für private Käufer und Kleingewerbe.
Kia Optima: Technische Daten
- Motor: 1,7-Liter-Turbo-Diesel
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (Sechsgang-Handschaltung), Frontantrieb
- Leistung: 141 PS (104 kW)
- Drehmoment: 340 Nm
- Verbrauch: 4,4 (4,2) l/100 km (NEFZ)
- Testverbrauch: 6,5 – 7,0 l/100 km
- 0 – 100 km/h: 11 (10) s
- Höchstgeschwindigkeit: 203 (195) km/h
- Kofferraumvolumen: 510 Liter
- Länge: 4,85 Meter
- Breite: 1,86 Meter
- Höhe: 1,47 Meter
- Grundpreis: 31.990 (29.990) Euro
Interessantes Design. Der Innenraumdesigner kommt aber von BMW, oder? 😱
Bin auf den Plug-In Hybrid gespannt. Ist schon jemand den alten Hybrid gefahren?
Ich hatte mal Interesse am Vorgänger. Optisch finde ich ihn Klasse!
Doch als ich die Auswahl an Motoren sah musste ich lachen.
Für denn Europäischen Markt muss die Auswahl angepasst werden sonst hat er hier nie eine Chance.
"Nur ein Diesel" - das sah auf den ersten Blick so aus, als gäbe es gar kar keine Alternative zur Dreckschleuder.
Warum habt Ihr eigentlich nicht die Daten der anständigen Version angegeben?
Ist übrigens nicht das Flagschiff... Dieser heisst K9... Und ist seeeeeeehr gut gelungen!
Nur ein Diesel? Wozu auch noch in den Dieselmotor investieren. Diesel ist global gesehen so gut wie tot. Nur mehr wie Österreicher/Deutschen lassen sich den Quatsch einreden. Benzinhybrid>Elektrisch ist die Zukunft für PKW!
340Nm und 140Ps reichen also auf der Autobahn nicht?
Klar ist der Wagen mit 141 PS kein Rennwagen. Die Fahrleistungen sind aber Standard. Manche sind etwas schneller (vor allem die MQB Autos aus dem VW Konzern sind ein paar Zentner leichter), andere aber höchstens genauso schnell (wie der Opel Insignia, der ist aber auch schon sehr alt). Mit einem Seat Exeo mit 120 PS bin ich schon mal Langstrecke gefahren, meist Vollgas wenn es erlaubt war. Der Verbrauch lag bei ca. 6-7 l/100 km, der Wagen war kein Beschleunigungswunder lief aber laut Tacho problemlos über 200, bergab auch 225. Ein stärkerer Motor säuft in Relation nur noch deutlich mehr Kraftstoff, am Ende wird man aber kaum noch Zeit gewinnen.
Klar wenn die Abgasreinigung deaktiviert ist 😉
Schönes Fahrzeuge aber in Deutschland chancenlos, kein Wunder das kia da nicht mit einem kompletten Motoren Programm antritt.
Gruß Tobias
Ein Benziner vielleicht ein V6 oder V8 wären auch nicht schlecht aber zur Not geht auch ein Vierzylinder😆😆😆😆😆😆😆😆
Also ein 518d (ähnliche Abmessungen, ähnliche Leistung) beschleunigt unter 10s von 0 bis 100 und schafft selbst mit Automatik 212 km/h.
Der Benziner sollte aber schon gut ausreichend motorisiert sein.
2,0-l-Vierzylinder-Saugbenziner, 120 kW/163 PS, maximales Drehmoment: 196 Nm bei 4.800 U/Min, Vmax: 210 km/h, 0-100: 9,4 s, Durchschnittsverbrauch: 7,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 173 g/km, Effizienzklasse D, ab 24.990 Euro
Eine leistungsstärkere GT Version wird nächstes Jahr kommen, ebenso ein Plug-In Hybrid.
Der Optima war jahrelang eine der unbekanntesten Limos am deutschen Markt, bei vielen KIA Händlern noch nicht mal real zu sehen, da diese keine Verkaufschancen sahen. Weltweit wird er dagegen in hoher Stückzahl verkauft.
Auf jeden Fall ein gelungener Hingucker, der jetzt kaum verschlimmbessert wurde, mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und einzigartiger Langzeitgarantie. Den Innenraum finde ich auch sehr gelungen. Der tatsächliche Händlerpreis ist meist sehr attraktiv.
Ist der Benziner gasfest? Wenn ja wäre das eine echte Alternative
Der Wagen ist also nicht besonders autobahntauglich. Ich leg noch einen drauf - wegen seiner Länge und Breite auch nicht stadttauglich - also zu nichts tauglich.
Unglaublich, welchen Stuß manche Tester zusammenschreiben. Der Tester sollte mal längere Zeit einen Kleinwagen mit 50PS fahren. Mit so einem Auto lernt man schnell, wozu ein Gaspedal und die Schaltung da ist und dann kommen einen 140 PS auf der Autobahn nicht mehr zäh vor.
Das an sich tolle Design wird durch einige Nachlässigkeiten verunstaltet. Die Vorderkante der Motorhaube sollte bis zum Grill heruntergezogen sein. Die Frontschürze gefällt mir auch irgendwie nicht. Die Studie war jedenfalls schöner. Dennoch eins der schönsten Autos in der Klasse.