VW Touareg Facelift: Erste Fahrt
Zu einem Zehntel ein Draufgänger
Sein Name stammt von einem Wüstenvolk, aber seine Heimat ist die Großstadt: Der VW Touareg ist in den meisten Fällen ein On-Roader. Erste Fahrt im Facelift-Modell.
München – Ob der VW Touareg tatsächlich gut im Gelände geht, interessiert kaum Käufer. Bislang bestellte nur ein Zehntel das Offroad-Paket mit Getriebe-Untersetzung und anderem Matsch-Zubehör. Geröll hin, Blechbrocken her. Wirklich glänzen soll der Touareg vorm Haus, Kindergarten oder der Boutique. Das schmerzt die Entwickler, aber freut den Konzern.
VW Touareg Facelift: On-Road-SUV
Der hat den Touareg jetzt überarbeitet, fast zeitgleich zum Schwestermodell Porsche Cayenne. Optisch verändert sich das SUV wenig - ein neuer Grill, neue Schürzen und serienmäßige Bi-Xenon-Brenner unterscheiden ihn vom alten Modell. Laser- oder LED-Scheinwerfer gibt es nicht, LED-Rückleuchten gegen Aufpreis.Neben der neuen Optik und viel Elektronik bekam der Touareg eine überarbeitete Motorenpalette. Fünf Prozent sollen die neuen Aggregate im Durchschnitt sparen. Den 3,6-Liter-Saugbenziner mit 280 PS gibt es schon seit April 2013 nicht mehr. Nur noch der 3,0-Liter-V6-Hybrid trinkt derzeit Super. Er verbraucht weiterhin 8,2 Liter pro 100 Kilometer laut NEFZ.
Wie bei Porsche Cayenne und Panamera S E-Hybrid treibt ein 3,0-Liter-V6-Kompressor mit 333 PS den Teilzeit-Strom-Touareg an. VW erweitert ihn allerdings nicht zum Plug-in-Hybriden – der Akku speist den 46-PS-Elektromotor höchstens zwei Kilometer lang. Der Normverbrauch ist in der Praxis nicht zu erreichen.
Zwei Leistungsstufen: 3,0-Liter-Turbodiesel von Audi
Das können die V6-Turbodiesel mit 3,0 Litern Hubraum besser. Die kommen von Audi und starten im Touareg mit 204 und 262 PS. In A6 und A7 sind sie 14 bzw. zehn PS stärker. Reibungsoptimierte Bauteile sollen sie sparsamer machen, sparsamer als ihre 204 bzw. 245 PS starken Vorgänger. 6,6 Liter (bisher: 7,4 bzw. 7,2 Liter) trinken sie laut NEFZ pro 100 Kilometer. Neue Katalysatoren ermöglichen die Abgasnorm Euro 6.
Jenseits der Stadtgrenzen zeigt der Bordcomputer unseres Testwagens bei sanfter Fahrt knapp zehn Liter Verbrauch an. Für ein 2,1-Tonnen-Schiff mit 262 PS ganz manierlich. Der Drehzahlmesser bewegt sich dann kaum aus dem Keller, die Achtgangautomatik schaltet flott in hohe Fahrstufen. Trotzdem schiebt der Motor kräftig an beiden Achsen.Wenn es zügiger vorwärts geht, dann bedient sich der Direkteinspritzer großzügig im Dieseltank. Bei bis zu 225 km/h vergisst das 4,80-Meter-SUV alle anerzogenen Esstisch-Manieren und dosiert mit dem Trichter.
Der Touareg lernt segeln
Hier helfen keine Spritspar-Tricks für den Norm-Prüfstand. Die Start-Stopp-Automatik gehört mittlerweile zur Kür, spart aber nur im Stau. Eine Segel-Funktion gab es bereits vor der Überarbeitung im Touareg Hybrid, mittlerweile haben sie alle Motorvarianten übernommen. Ob ein abgekoppelter Motor mit Leerlaufdrehzahl den Verbrauch signifikant senkt, sei dahingestellt.
Assistenzsysteme wie Abstandsradar, City-Notbremsfunktion und manches mehr sind reichlich vorhanden, kosten aber im Paket mindestens 3.545 Euro extra. Luftfederung (3.140 Euro), Rundumkamera samt Einparkhilfe (1.970 Euro) oder das Navigationssystem (2.345 Euro) kosten ebenfalls ordentlich Aufpreis. Eine Lederausstattung gehört eigentlich in diese Fahrzeugklasse wie Matsch an den Kuhfänger, ist beim Touareg aber ein 4.000 Euro teures Extra.
VW Touareg Facelift: Mindestens 52.125 Euro
Mit dem Facelift steigt der Einstiegspreis des Touareg von 50.850 auf mindestens 52.125 Euro. Der getestete 3,0-Liter-TDI mit 262 PS ist 3.500 Euro teurer, der Hybrid-Benziner kostet 77.525 Euro. Die wichtigsten Märkte für den Touareg bleiben die USA, Russland und China. Die Kunden bekommen dort übrigens auch die durstigen Benzinmotoren, die der Riesenkonzern seinen Landsleuten vorenthält.
Wie schafft es VW bloß in jedes, aber auch wirklich jedes Modell so eine Langweile und Biederheit ins Blech zu bügeln? Angefangen beim Up bis zum Phaeton. Wahnsinn!
Interessante Preisvorstellung, nur 475€ unter dem BMW X5 anzufangen. Mercedes M-Klasse und Audi Q7 sind zwar noch etwas teurer, allerdings muss man im VAG-Konzern ja für absolut alles Aufpreis zahlen, da wir der Preis schnell steigen.
Ist zwar ein sehr schlichtes Facelift, das aber trotzdem ganz gut gelungen ist.
Wer bei dem Verbrauch auf 0,5l achtet, der sollte sich vielleicht ein anderes Auto suchen,
natürlich müssen die Autohersteller ihn zumindest auf dem Papier sparsamer machen.
Die Preisentwicklungen sind wirklich nicht mehr feierlich. Der Baukasten, der auch preislich den Kunden erreicht, wurde anscheinend noch nicht entwickelt.
Die Frage, die ich stellen müsste, wäre, ob es in der Preisklasse nichts Attraktiveres gibt, welches dem gehobeneren Volke eher zusagt. Ich bin immer wieder fasziniert, dass so was Käufer findet - ähnlich wie bei Apple Produkten (wobei da noch ein Ökosystem hintersteckt).
Mir gefällt er sehr, sehr gut!
Nun, einen weiteren Vorteil hat der Redakteur nicht erwähnt (vor lauter Sprit-Spar-Wahn). Der alte 4,2-V8-TDI bleibt dem Facelift ebenfalls erhalten. Der ist zwar politisch unkorrekt, weil kein Start-Stopp und Segelfunktion, dafür aber bärenstark dank 800 Nm Drehmoment und sauschnell, da nicht abgeregelt.
So kann man mit dem Biedermann auch mal auf der linken Spur mit jenseits der 250 entlang ballern und so manchen Vertreterdiesel ins Staunen versetzen...sofern es der Verkehr zulässt.
wer sagt dass der baukasten preislich beim kunden ankommen muss.
der preis eines produktes hat ja nicht unbedingt etwas mit dessen Herstellungskosten zu tun, sondern damit was der Käufer bereit ist dafür zu zahlen.
was sind denn (momentan) die alternativen?
x5: der gefällt mir auf den ersten blick wirklich gut
q7: da muss man abwarten was der neue kann....der alte ist (für mich) auf grund des alters kaum kaufbar
Cayenne: der ist preislich nochmal in einer ganz anderen Liga (v.a. wenn man bedenkt dass es da quasi keinen rabatt gibt) und nicht jeder mag das Porsche-Image
Wenn es denn ein SUV sein muss, dann bei dem Preisgefüge sicher eher ein Audi, BMW oder Mercedes. VW sollte eher beim "Volkswagen" bleiben und nicht versuchen über den Preis Premium zu sein. Wobei so ein Golf muss man heute auch erstmal bezahlen 🙄
auf das brettern kann ich ja verzichten....aber das v8 blubbern strahlt steht eine solche ruhe und Gelassenheit aus, dass es eine wahre Freude ich....
hinzu kommt dass der verbrauch echt im rahmen ist, ich hatte für einen Urlaub einen x5 mit 6-zylinder diesel und um die 250 PS....der hat auch nicht weniger gebraucht und ab 180 wurde es da wirklich dünn.....
Der V8 TDI ist doch mit "nur" 242km/h angegeben.
Wie willst du da jenseits der 250km/h fahren?
Schon mal per GPS nachgemessen? Die VW und Audi Tachos eilen öfter mal ein gutes Stück vor 😉
Nunja, im SUV Segment ist der Touareg zwischen den "Premium" Anbietern hinter dem X5 auf dem 2. Platz.
Die Kunden scheinen wohl die Preise auf Bmw, Audi oder Mercedes Niveau zu akzeptieren.
Zumindest in Deutschland.
Vermutlich eine Sonderanfertigung für VW Fans 😉
Mein 9 Jahre alter Lexus hat einen Elektromotor mit 150 kW, einen 123 kW und einen 50kW an Bord. Nomverbrauch 8,3 Liter! und den schaffe ich auch. Wenn ich es wirklich drauf anlege kann ich diesen auch auf der Langstrecke um einen Liter unterbieten.
du weisst doch was ich meine....es war ein 6-zylinder diesel. 🙄
245ps
Sieht aus wie ein Passat auf Stelzen🙁