Dodge Challenger Demon: Motor, Leistung, Details
Zu schnell für die Viertelmeile
Dieser Drag-Renner darf nicht auf die Viertelmeile: Der Dodge Challenger Demon mit 852 PS ist zu schnell, sagen die Offiziellen. Eine Straßenzulassung hat er trotzdem.
New York – Kein Witz: Der Dodge Challenger Demon darf auf dem Highway fahren, aber nicht auf der Viertelmeile antreten. Dieses Auto ist zu schnell für die Rennstrecke. Die US-Rennbehörde NHRA legte einst fest: Autos, die so schnell sind, müssen so sicher sein wie Rennwagen.
Das ist der Demon nicht. Ihm fehlen ein Überrollkäfig und ein Helmnetz vor dem Fahrerfenster. Das US-Reglement schreibt beides (und Rennkleidung) vor, wenn ein Auto ab Modelljahr 2008 in weniger als zehn Sekunden über den Dragstrip braust. Der Demon schafft eine offiziell bestätigte Zeit von 9,65 Sekunden. Damit ist er derzeit das schnellste Serienfahrzeug auf der Geraden. Nordschleife? Wen interessiert’s.
Dodge Challenger Demon: 852 PS, 89 cm auf den Hinterrädern
Dodge entwickelte den Demon ausschließlich für den Sprint. Im Lastenheft standen zwei Ziele: eine Viertelmeile-Zeit von weniger als zehn Sekunden. Und die Fähigkeit, beim Start die Vorderräder zu lupfen. Der Demon schafft beides. Das Guinnessbuch der Rekorde bestätigt, dass der Renner im November 2016 beim Sprint auf dem Gainesville Raceway in Florida 89 Zentimeter weit auf der Hinterachse fuhr. „Officially amazing“, steht unten auf der Rekord-Urkunde.Zur Einordnung: Auf der Viertelmeile beschleunigt der Demon schneller als ein allradgetriebener Bugatti Veyron mit 1.200 PS (9,70 Sekunden). Der Demon ist das weltweit stärkste Serienauto, das mit mehr als zwei Sitzen ausgeliefert wird. Und hat den einzigen V8-Kompressormotor in dieser Leistungsklasse. Aus 6,2 Litern Hubraum schöpft er 852 PS und 1.044 Newtonmeter Drehmoment.
Ein (fast) neuer Motor und eine "Transbrake"
Die Basis für diese Leistung stammt vom bisherigen Challenger-Topmotor: Der Demon-Motor baut auf dem Antrieb des Dodge Challenger Hellcat (717 PS, 881 Nm) auf. Dodge besteht darauf, dass es sich nicht nur um einen getunten Motor handelt. Vom Hellcat stammen die Zylinderköpfe. Der Demon bekommt neue Kolben und Pleuel, eine stabilere Kurbelwelle, einen neuen Ventiltrieb mit neuer Nockenwelle und einen größeren Kompressor.Der Ladedruck steigt von 0,8 auf 1,0 bar. Die Klimaanlage im Demon kühlt die Ladeluft des Motors. Eine zweiteilige Kardanwelle hält mehr Moment aus als das Pendant im Hellcat. Als erstes Serienauto bekommt der Demon eine sogenannte Transbrake: Vor dem Start sind im Getriebe erster Gang und Rückwärtsgang gleichzeitig eingelegt. Auf Knopfdruck löst die Elektronik den Rückwärtsgang. Der Drehmomentwandler überträgt die Kraft schneller.
Dodge liefert den Demon serienmäßig mit gerade-so-legalen Semislicks aus. Die Reifen wurden vom Hersteller Nitto für das Auto entwickelt. Sie sind so weich, dass sie nach einem Burnout Gummifäden zum Asphalt ziehen. Ihre Traktion ermöglicht einen Sprint auf Tempo 96 (60 mph) in 2,3 Sekunden. Dodge spricht von 1,8 g Beschleunigungskraft – ohne Allradantrieb.
Weniger Gewicht und Vorderräder für die Meile
Für diese Beschleunigung speckt der Challenger als Demon ordentlich ab. Serienmäßig kommt er als Einsitzer. Ohne Rücksitzbank, Beifahrersitz und Fußmatten wiegt er 51 Kilogramm weniger. Außerdem fehlen Soundsystem (11 kg), Kofferraumverkleidung (9 kg), Dämmung (8 kg), elektrische Lenksäulenverstellung (2 kg) und Parksensoren (1 kg). Kleinere, hohle Stabilisatoren sparen 9 kg, kleinere Bremsen und leichte Räder sparen 14,5 Kilo. Wie gesagt: Es geht nur um die Viertelmeile.Für jeweils einen Dollar Aufpreis baut Dodge Beifahrersitz und Rückbank wieder ein. Ebenfalls einen Dollar kostet die sogenannte „Demon Crate“, eine Kiste mit Zubehör. Sie enthält unter anderem schmalere Vorderräder, ein Steuergerät mit Motorabstimmung auf 100 Oktan, einen Wagenheber und einen batteriebetriebenen Schlagschrauber. Nur mit diesen Modifikationen schafft der Demon seine Rekordzeit. Mit normalem Sprit (818 PS, 972 Nm) und 315er-Vorderreifen sind es 9,9 Sekunden.
Wie beim Hellcat liefert Dodge zum Demon einen zweiten Zündschlüssel mit "begrenzter Befugnis". Der sperrt den ersten Gang und begrenzt die Leistung auf 500 PS. Wirklich viel bringt das nicht: Selbst in dieser Konfiguration rennt der Demon in 11,59 Sekunden über die Viertelmeile.
Viel Leistung und schnelle Sprints gibt es bei vielen Herstellern. Aber kein Auto ist so sehr für die Viertelmeile gebaut wie der Demon. Beim Nissan GT-R endet die Garantie, sobald der Fahrer die Launch-Control zum ersten Mal aktiviert. Dodge gibt auf den Demon drei Jahre und 36.000 Meilen Garantie. Der Antrieb ist fünf Jahre und 60.000 Meilen abgedeckt.
Uns was macht man damit, ausser .....? Sehr interessant.
Wenn, dann Hellcat. Etwas weniger da, viel mehr dort. Das macht schon eher Sinn😉
Cooles Teil.
Dieser Motor muss in ein 1er BMW Chassis
Wie unsäglich dumm muss man sein, um eine solche Argumentation aufzugreifen? Die Richtlinien der NHRA dienen der Haftungsbegrenzung. Dass ein Autohersteller diese als Werbung für ein Fahrzeug mit zweifelhaften Qualitäten missbraucht, darf man als ernsthafter Motorjournalist ruhig bloßstellen. Aber nein, der Bergander bläst ins gleiche Horn und zieht Parallelen zum Veyron. Peinlicher geht's kaum.
Ein schöner Vergleichwäre dieser hier. Das zeigt was engagierte Tuner können, wenn sie ein Auto auf die Viertelmeile auslegen.
Krasses Teil😱
Versteh ich nicht ganz, geht der Antrieb danach flöten oder heisst es nur das es danach aus der Garantie raus ist, wobei es dem
widersprechen würde.
Und bitte nicht wieder hier mit FCA Lobeshymnen um sich schmeissen. 😉
EDIT: Warum kann es in DE Probleme mit dem Profil geben?
Zu schnell für den Dragstrip, offiziell als Rennwagen (mit Straßenzulassung) eingestuft. Bessere Werbung kann man für den Wagen doch kaum bekommen.
Dann bietet Dodge halt noch für einen weiteren Dollar einen Käfig und ein Helmnetz an. Daran wird das doch wohl nicht scheitern.
Wieso widerspricht sich das? Die geben halt auf den Antriebsstrang ne längere Garantie als auf den Rest.
Es geht aber um den Vergleich mit einem Serienauto (und der Veyron ist das Serienauto, was dem Demon am nächsten kommt), nicht mit einer Tuningbüchse, deren Alltagshaltbarkeit irgendwo zwischen 12 und Mittag liegen dürfte.
Okay... Die Kiste ist schon richtig, richtig cool. Ein paar Sachen verstehe ich aber trotzdem nicht.
Der Hellcat-Challenger hat ja 20" Räder und Bremsen, die die Räder vollständig ausfüllen. Der Demon kommt mit 18" Rädern und damit entsprechend deutlich kleineren Bremsen? So richtig nachvollziehen kann ich leider nicht, warum der Wagen so extrem auf den Dragstrip ausgelegt ist, dann aber nicht dort in Wettbewerben fahren darf. Ein Überrollbügel wäre bei dem Aufwand, den man bei dem Demon betrieben hat, nun vermutlich nicht mehr der entscheidende Unterschied gewesen.
Mir wird halt nicht so ganz klar, weshalb man zum Demon statt zum Hellcat greifen sollte - deutlich mehr Leistung, ja, aber so wie das Auto ausgelegt ist, scheint der Demon ja nur auf der Viertelmeile schneller zu sein. Da hätte ich nach den großen Ankündigungen irgendwie "mehr" erwartet als einen auf die Viertelmeile ausgelegten Challenger Hellcat.
Weiß nicht, was für Bestimmungen es über das Profil in Deutschland gibt. Auf jeden Fall gibts Nitto-Reifen nicht in Europa und damit nicht mit E-Nummer, die sind also auf keinen Fall in D zugelassen.
Bist du eigenlich in jedem Kommentar von dir nur am Pöbeln?
Zurück in deine Höhle! Troll!
Das ist aber das, was viele nicht verstehen können oder wollen. Die ganzen "Aber der Golf 2 von XY ist viel schneller auf dem Strip"-Kommentare stehen schon in den Startlöchern.
Ein weiteres StVZO-konformes US-Monster, bei dem das Gros der Motor-Talker aus schierer Furcht einnässte, sobald der V8 unsanft mit dem Gaspedal anrempeln wird. Herrlich!
God bless America.
Hmm kleinere Felgen und mehr Gummi wären auch für die normalen Modelle schick.
Das wird wohl weniger am Profil und mehr an der Zulassung liegen.
Ja gut das kann ja sein, aber hier wird explizit nur das Profil erwähnt, was einer Zulassung im Weg stehen könnte.
Wenn man auf der Website von dem Tuner nachliest und im Internet recherchiert, dann sieht man den Vergleich.
Die einen geben 90000 Kilometer Garantie auf den Antrieb, dem anderen bricht auf der Autobahn die Kurbelwelle durch und innerhalb von 2 Monaten war zweimal das Getriebe hinüber (einmal 20 Kilometer nach der Überholung) bei ner Gesamtlaufleistung von wenigen tausend Kilometern.
Das ist ja alles ganz nett, aber mit dem Demon kann man halt auch normal fahren, wenn man das will.