Opel: GM versteigert das Inventar aus Bochum
Zum Ersten, zum Zweiten, Verkauft!
Ein Industrieroboter gefällig? Eine Stahlpresse? Laborausrüstung oder eine Werksfeuerwehr? Ab November versteigert Opel das Inventar aus dem Bochumer Werk.
Bochum – Am 12. Dezember 2014 ist es so weit: Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland schließt in Deutschland eine große Automobilfabrik. Und dann beginnt das traurige Aufräumen. Klar ist jetzt, was mit großen Teilen der Produktionsanlagen geschieht: Sie werden versteigert.
Am 4. November beginnt der Ausverkauf
Die Auktion führt das kanadische Auktionshaus Maynards durch, das auf Industrieversteigerungen spezialisiert ist. Schon am 4. November 2014 beginnt der Ausverkauf: Dann kommen 50 Pressen unter
denen Hammer, von denen einige aus den Anfangstagen des Werks vor 50 Jahren stammen. Außerdem versteigert Maynards 80 Prozent der in Bochum vorhandenen Industrieroboter.Weiter auf der Auktionsliste: Eine komplette Feuerwehrausstattung inklusive Löschfahrzeugen, eine Kantinenausrüstung, Labor-Equipment und -möbel, Maschinen zur Metallbearbeitung, jede Menge Werkzeug und die Ausrüstung des Betriebsarztes. Nicht versteigert werden die Fließbandanlagen, sie sollen in ein anderes Opel-Werk umziehen.
Maynards erwarte, dass die meisten Produktionsmaschinen nach Osteuropa, in die Türkei, Indien oder Thailand gehen. Das sagte Andreas Matuszczak, Maynards' Europa-Chef zu "Automotive News Europe".
800 bis 5.000 Tonnen
Trotzdem: Wer sich eine der Originalmaschinen aus dem Bochumer Opel-Werk sichern will, hat hier die Chance. Allerdings sollte bedacht werden: Die Stahlpressen wiegen zwischen 800 und 5.000 Tonnen. Die Käufer sind laut Auktionsbedingungen selbst verantwortlich für den Abtransport und die Versicherung der ersteigerten Güter. Außerdem behält sich Opel vor, jeden Kauf zu genehmigen.
Link zur Auktions-Ankündigung
Schade um den Standort, die vielen MItarbeiter werden sicher keine der Devotionalien aus der Versteigerung erwerben wollen. Ein trauriger Titel für das Ruhrgebiet "Erste Industrieregion Deutschlands in der ein Automobilwerk geschlossen wurde" - aber das ist nur ein weiterer Nagel in den Sarg für den Industriestandort
Rhein-Ruhr - er hat halt keine Lobby in Merkels Berlin (arm aber sexy 🙄).
Mein erster Wagen war 1983 ein 67er Rekord C - es folgten noch viele Opel.
Rekord D, Kadett City, Kadett D, Calibra, Corsa B, Omega Caravan, Astra Caravan F & H, Astra H Cabrio - aber irgendwie habe ich jetzt keine Lust die Liste in der Auto-Historie meiner Familie mit Namen von Autos der Marke Opel weiter zu schreiben.
Tschüss Opel.
Gruß aus EN
Die verkaufen das ganze Inventar? Das wär doch was für die Arbeitnehmer dort, einfach zusammentun, noch einen Kredit von der Kfw-Bank nehmen für Existenzgründer und den ganzen Klump billigst ersteigern ........ dann besitzen die Leute selber so ein Automobilwerk und können Autos produzieren. Nur ...... welche?
Grüße
Udo
Moin,
Der Anfang vom Ausverkauf Deutschlands....
Bin ich froh 50 Plus zu sein
Bei solchen Artikeln werd ich traurig und wütend zugleich, grad den Artikel über Karstadt gelesen
Die Heuschrecken lassen grüßen
Wir schaffen uns auf Raten ab
Gruß aus Kassel
Die Lösung?
Alle Firmen in VEBs (Volks eigene Betriebe) umwandeln und produzieren ob die Produkte gekauft/ benötigt werden oder nicht. Sozusagen Arbeit als Selbstzweck ohne Sinn und Verstand?
Dann reden wir mal über die Definition eines Gewerbes:
Ein Gewerbe liegt vor bei einer selbständigen, nach außen erkennbaren, legalen Tätigkeit, die auf Dauerhaftigkeit und Gewinnerzielung angelegt ist und kein freier Beruf (z. B. Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, etc.) sowie keine Urproduktion (Landwirtschaft, etc.) ist.
Ein Gewerbe ist also nicht Selbstzweck da, sondern um dauerhaft Geld zu verdienen. Und wenn eine Produktionsstätte sich nicht trägt, dann ist die Dauerhaftigkeit gefährdet.
Karstadt macht mich überhaupt nicht traurig, die sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Ein angestaubter Klotz, der alles anbietet, aber nichts so richtig kann. Ich hab bestimmt seit 10 Jahren keinen Fuss mehr in so ein Geschäft (auch vergleichbare) gesetzt. Karstadt hat sicherlich zu seiner Blützezeit so richtig zum Sterben der ganzen kleinen Händler beigetragen, jetzt sind sie selber an der Reihe. So ist das Leben.
Mich erschrecken die Kommentare meiner Vorschreiber.....
Aber so ist das wohl heute
Gottseidank die Rente am Horizont
Gruß aus Kassel
Die Vorschreiber werden irgendwann auch gef.... - dann spätestens merken sie was sie mal abgesondert haben...
Ich habe sehr genau verstanden was Du eigentlich zum Ausdruck bringen wolltest.
Gruß
@KadettilacKS
Ich kann beide seiten verstehen, sowie auch die Vorposter. Und natürlich, Karstadt hat in seiner Blütezeit sicherlich auch die "kleinen Aufgefressen".
Gerade beim Thema Karstadt, das wurde u.A. von einem (scheinheiligen) Kerl gekauft, und Fa. Karstadt musste XXX Mio Lizenzen abdrücken. Am Ende kam er wohl mit gewinn aus der Sache, obwohl er es nicht zugegeben hat.
Das bei Opel ist allerdings eine andere Situation. Jeder Cent der dort verkauft wird, bringt Opel auch was. Es macht ja keinen Sinn, wenn man 8 Werke hat, die je zu 50% ausgelastet sind. Das weiß jeder von uns, dass das nicht geht. Wenn stattdessen nun 5 Werke zu 80% ausgelastet sind (allerding nur in 2 Schicht-Betrieb) wäre das deutlich effizienter.
Die Mitarbeiter hätten nichts davon, wenn Opel als ganzes pleite wäre. Denn dann sind überall die Lichter aus.
Was für ein Schmarrn!!! Als wäre in D noch nie ein Automobilwerk geschlossen worden!? 🙄 Wo lebst und wie bildest du dich?
Automobilwerke/Produktionsstandorte wurden und werden regelmäßig aufgegeben, von allen Konzernen, egal was produziert wurde, in aller Herren Länder! Das ist völlig normal in der freien Wirtschaft!
Ich glaub in den engen Vorgaben von MT, Nachkrieg und Westdeutschland, könnte das zutreffen. Nach dem Krieg wurden vor allem Standorte in Ostdeutschland aufgegeben. Westdeutschland fällt mir spontan nichts ein. Die Borgwardwerke wurden von BMW übernommen oder? In der Größenordnung dürfte es aber auf jeden Fall ein Präzedenzfall sein.
Nein, die Borgwardwerke gingen Pleite, in Konkurs, in die Insolvenz.
Später hatte dann Daimler-Benz, nachmals Daimler-Chrysler, nun Mercedes-Benz die Industrieflächen der ehemaligen Borgwardwerke aus der Insolvenzmasse oder vom nachmaligen Besitzer gekauft und darauf des Mercedes-Werk Bremen errichtet.
Sie haben also nur die Flächen plus einiger darauf befindlichen Gebäuden gekauft, die Borgwardwerke waren da schon Geschichte, die hatte niemand gekauft oder übernommen.
Grüße
Udo
Ganz so einfach ist die Sache nicht. Die Zusammenhänge sind komplex. Warum trägt sich die Produktionsstätte nicht? Oft lohnt sich die Produktion bei uns nicht mehr, weil sie zu teuer ist - bedingt u.a. durch soziale Vorteile der Arbeitnehmer (Urlaub, bezahlte Kranken-Tage, 38h, etc.) oder Umwelt-Auflagen. Allerdings dürfen Produkte, die unter den bei uns nicht (mehr) erlaubten Bedingungen produziert werden, hier verkauft werden. Ist das fair? Wir freuen uns zwar über die vorerst niedrigen Preise, sägen aber schön langsam an unserem eigenen Ast. Das ist eine langfristige Entwicklung.
Es ist halt nun mal so, das Unternehmen Verkauft werden, Produktionen geschlossen werden.
Das nennen wir Outsourcing, Globalisierung, Kosten Senkung und Gewinn Maximierung.
Weiter legen wir in Deutschland doch eigentlich keinen Wert mehr auf Deutsche Produkte sonst würden wir gerade im Autosektor nicht so viele Ausländische Fabrikate fahren, ist halt so Geiz ist ….
Warum kaufen wir uns keinen Deutschen Fernseher mehr? Deutsches Handy ?? etc. pp
Deutschland war ein Industriestandort, die Betonung liegt auf war.
Wir sind Export Weltmeister und woher stammt das was wir Exportieren?
Was ist mit dem Import?? keiner sagt was damit ist, ich sehe bei Textilien ist nur ein reiner Import China, Indien etc., wo sind unsere Textilstandorte den hin, na in den Export wo denn sonst, die Liste ist sehr lang, wenn wir heute zu Medi oder so gehen, was sehen wir, keine in Deutschland hergestellte Ware mehr.
Also das Karstadt so verfährt ist doch normal erst Kaufen dann zerlegen und zu guter letzt Gewinn, fragt sich nur für wen oder auch nicht.
Das Opel nun ein wenig seine Produktion Maschinen Verkauft, ist doch ok was wollen den die damit noch, ohne eine Produktion, nichts