Rabatte beim Autokauf
Zum Listenpreis kauft niemand
Die Kauflust der Deutschen steigt, sagen die Konsumklimaforscher. Bei Autos scheint das anders: Ohne Rabatte geht auf dem deutschen Neuwagenmarkt fast nichts.
Duisburg - „Der deutsche Automarkt bleibt Rabatt-getrieben“, so lautet das Fazit der aktuellen Studie des Duisburger Center of Automotive Research (CAR). Zwar stieg im September die Zahl der Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht an. Aber das lag nicht an einer höheren Nachfrage, sondern daran, dass der September dieses Jahr einen Arbeitstag mehr hatte als 2012.
Der Anteil der Fahrzeuge mit besonders hohem Rabatt steigt sogar immer weiter: Fast ein Drittel aller Neuwagen, im August 29,6 Prozent, werden mittlerweile auf Händler und Hersteller zugelassen. Diese sogenannten Eigenzulassungen werden später überwiegend als Tageszulassungen oder gebrauchte Firmenwagen verkauft, und zwar mit erheblichen Preisnachlässen.VW hat die meisten Eigenzulassungen
VW war im August unter den deutschen Volumenherstellern derjenige mit dem höchsten Eigenzulassungsanteil (34,8 %), vor Audi (29,7 %) und Opel (29,3 %). Für die Rüsselsheimer ist das ein positives Ergebnis: Erstmals seit Oktober 2011 fiel der Anteil unter die 30-Prozent-Grenze. Ford hat seine selbst verordnete Zurückhaltung wieder aufgegeben und steigerte den Eigenzulassungsanteil gegenüber dem Vormonat von 14,5 Prozent auf 23,2 Prozent.
Die niedrigste Eigenzulassungsquote unter den deutschen Herstellern erreichte Mercedes mit 22,4 Prozent. Am wenigsten auf diese Form der Rabattierung angewiesen war die Renault-Tochter Dacia, mit einem Eigenzulassungsanteil von 6,9 Prozent.
So viele Sonderaktionen wie nie
Ein weiterer Indikator dafür, dass kaum jemand sein Auto nach Preisliste kauft: die Anzahl und der Umfang angebotener Sonderaktionen. Dazu zählen auch Sondermodelle mit verbilligten Ausstattungspaketen. Im September 2013 zählten die Duisburger Wissenschaftler 465 Rabattaktionen, im Vergleich zu 435 im September des Vorjahres und 368 im September 2011.
Besonders zahlreich sind Aktionen der Hersteller-Hausbanken. Rabatte von 30 Prozent und mehr für Leasing- und Finanzierungsangebote sind keine Ausnahme. Die größten Finanzierungsnachlässe gibt es derzeit bei Fiat, Chevrolet, Mazda, Citroën und Honda.
Händlerrabatte konstant
Neben Aktionen der Hersteller besteht auch beim Händler ein Spielraum für Rabatte. Der lässt sich gut auf den einschlägigen Internet-Neuwagenportalen nachvollziehen. Sie vermitteln zwischen Autohändlern und Käufern. Hier blieb das Nachlassniveau mit 20,1 Prozent im September konstant.
Das Fazit des CAR-Leiters Ferdinand Dudenhöffer: Neuwagen bleiben in Deutschland schwer verkäuflich und müssen weitaus stärker rabattiert werden als andere hochwertige Konsumgüter. Das drückt auf die Margen der Hersteller. Kein Wunder, dass auch der Marktführer VW Sparmaßnahmen plant. Zudem scheint die Emotionalität beim Thema Auto schwächer zu werden, sagt Dudenhöffer.
Gebrauchtwagenmarkt boomt
Aus diesem Grund werden Autos immer preisbewusster gekauft. Dazu passt eine zweite Meldung, die uns erreichte: Der Gebrauchtwagenmarkt brummt, dort steigen auch die erzielbaren Preise. Automüde sind die Deutschen also nicht.
Im September ist die Nachfrage nach Gebrauchtwagen in fast allen Segmenten gestiegen. Besonders beliebt waren Kleinwagen (plus 12 Prozent) und SUV (plus zehn Prozent). Der Durchschnittspreis der Gebrauchten stieg auf 16.021 Euro. Im August waren es noch 15.768 Euro.
Auch die Ausstattung der Gebrauchten wird immer besser. 90 Prozent aller Gebrauchtwagen verfügen heute über Frontairbags, ABS und ESP. Auch auf elektrische Fensterheber, Klimaanlage und Servolenkung verzichten nur noch wenige Käufer. Selbst günstige, gebrauchte Kleinwagen sind zu über 80 Prozent damit ausgestattet.
Quelle: CAR Institut; SP-X; dpa
Es gibt genug Autos...
Nach der Wende wurden Autos verkauft wie doof, in den Osten, die Strafsteuer kam, die hatten viel auf zu holen. Auch in Deutschland wurden gut neue Autos gekauft, weil die nachrückenden EU-Staaten gute Preise auf unsere Gebrauchtwagen bezahlt haben.
Die sind aber allmälich alle Satt, nicht mal mehr in Afrika wollen sie unsere richtig alten Autos haben, sprich, es gibt genug davon.
Das wurde die letzten Jahre nochmal durch Abwrackprämie, Feinstaubzonen & Co angekurbelt, aber irgendwo müssen wir einsehen, dass wir mehr Autos produzieren als die Konsumenten kaufen.
Natürlich kann man Rabatte geben, dann verkauft man ein paar mehr, aber der Autoabsatz an Neuwagen wird in den nächsten Jahren nun einmal rückläufig.
Aus ökologischer Sicht übrigens begrüßenswert 😉
Als ob das die Autoindustrie nicht schon längst wüsste und die Rabatte mit einkalkuliert. Heißt quasi, wer Listenpreise zahlt, zahlt viel zu viel. 😊
Die Listenpreise sind für die vielen armen Schweine gemacht, die den Geldwerten Vorteil auf den Listenpreis versteuern müssen ! Dabei kassiert der Staat ordentlich mit.
Für den Privatkäufer zählt nur der Preis auf der Straße und der ist z.B. als Tageszulassung oder als EU-Import oder in Kombination natürlich viel niedriger. Aber das ist nichts neues, das Privatkundengeschäft läuft schon seit mindestens 10 Jahren so ab und das auch nichtmal schlecht.
Genau so ist es ,und der Kunde soll sich ja gut fühlen wenn "er" den Preis "gedrückt" hat. 😊
Dacia wird auch zahlenmäßig erwähnt, Renault nicht?!
notting
Vill kauft auch keiner zum Listenpreis, weil es keine Autos zum listenpreis mehr gibt?
Ich bin zwar kein experte, und hab mich bisher noch nei anch einem neuwagen erkundigt, aber praktisch jeses auto in der werbung hat irgendeinen Preisvorteil.
Da wird für 5000€ zubehör reingepumpt, wovon man zusatzausstattung im wert von 4500€ nicht braucht, dann wird das als city&student sport-edition vorteilswagen auf dem Markt geworfen und jeder meint er hätte doch ein ach so tolles schnäppchen gemacht.
Oder wenn mir freunde und verwandte ihre neuen Autos zeigen-angeblich vorführwagen und 3000€ billiger-schaut man auf dem tacho zeigt dieser 50km an-was wurde an dem auto bitte vorgeführt-das ist die strecke vom werksgelände auf den Autotransporter und in die verkaufshalle. Wie schon gesagt: Praktisch jeder neuwagen wird mit irgendwelchen super preisnachlässen auf den markt geworfen, die vorher schon miteinkalkuleirt wurden.
Aber mir egal-ich bleib meinem guten alten wagen treu, und genieße es, wie ich in meinem 3500€ auto bequem hocke, luxus genieße und fahrspass dank 211Turbo-PS habe, während sich andere in ihre 20.000€ Plastiklandscahft quetschen, die zwar die city&student sport-edition sonderextras eingebaut hat, aber im endeffekt trotzdem nach 200.000km auseinanderfliegen
Kann durchaus ein Vorführer gewesen sein, bzw beim Hersteller als Solcher geordert. Im Grunde dann nichts Anderes als eine Tageszulassung aber mit einer andere Förderung des Herstellers. Oder es war ein Modell welches dem Händler als Vorführfahrzeug aufs Auge gedrückt wurde aber Der kein Interesse hatte Ihn als solches einzusetzen.
Oder Kunde war schneller und hat das Auto gekauft bevor die Interessenten Probefahrten machen konnten.😆
Mein Händler hat auch schon einen Vorführer verkauft bevor die Nummern angeschraubt waren, sprich am Tag der Anmeldung. Die Kiste hatte dann noch nicht mal 20km auf dem Tacho.
@ Sir Donald: Du verfolgst mich heute auch, oder? Warst nicht du das bei den bremsen?^^
Wie es genau dazu kam, das das auto mit 50km als vorführwagen über den tisch ging weiss ich nicht.
Aber Soweit ich gehört habe war das irgendwie so, das der wagen bestellt wurde als vorführwagen, mit der absicht, dass er 3 monate später als solcher verkauft wird an denjenigen.
Dazu kam es allerdings, dass der wagene rst später kam, der gebrauchte früher evrkauft wurde, und in der zwischenzeit keiner fahren wollte damit. Irgendwie so, also so wie dus schon geschrieben hast.
Meine logik kommt allerdings da nicht hinterher. Für mich ist ein vorführwagen ein wagen, der vom Autohaus bestellt wird, sobald ein neues Modell rauskommt. Der wird in topausstattung gekauft, damit der potenzielle kunde damit viel spass hat und eben solch ein probegefahrenes modell kauft.
nach ca. 3 jahren, wenn das neue modell rauskommt, und der vorführwagen ca. 5000km zurückgelegt und 100 potenzielle kunden angelockt hat wird der wagen weiterverkauft.
Für mich gibt es nur keine logik einen wagen zu kaufen und sofort billiger weiter zu verkaufen.
Aber wie gesagt, bin auch kein experte darin. Fürs autohaus wird sichs rechnen, aber für den ehrsteller?
die Basis attraktiver gestalten und dann faire Angebote knüpfen, so würden viele Käufer neue Autos eher kaufen. Wenn ich schon sehe, was der Unterschied zwischen Basis und meinem Traumwagen ist, wundere ich mich immer wer das auch wirklich bezahlt. Dabei will ich nciht mal volle Hütte, Panorama, Start-stopp, Sitzheizung brauche ich nie. Ich werde nur Gebraucht- oder max. Jahreswagen mir holen.
Jedoch kommt der Ökozwang und die Maut😱🙄...
Da hast du völlig recht!
..bei VW kenn ich die Möglichkeit Neuwagen, ohne den KM-Zähler zu aktivieren, zu fahren. Dieser wird erst später freigeschalten... So ist eine geringe KM-Leistung, trotz mehrerer (Probe-)fahrten möglich.. Weiters kann man die Anzeige bis zu einer gewissen KM-Leistung resetten! Ist zwar nicht die Feine Art, aber häufig Usus... Irgendwie muss ja der Wagen vom Werk zum LKW bzw. zur Bahn und dann von diesem/-r direkt auf das Gelände vom Händler gefahren werden ;-))
Meist hat der Händler irgendwelche Margen oder Vorgaben und muss halt ordentlich was nachlassen, sonst entstehen ihm dadurch Nachteile für später. Bei uns in der Gegend "kauft" der Händler seine Neuwagen um -22,5% vom LP, wie er sie dann weitergibt (Rabatte) liegt an ihm! So kann man auch den Absatz fördern ;-)) und mal locker 2.000 bis 3.000,- nachlassen (unter dem Namen "Vorführer") nur um die Ziele/Vorgaben zu erreichen.
Winterkorn hat in einem Interview mitgeteilt, die Produktionskosten vom Golf (unter 7.500,-) weiter zu senken - da ist noch genug drinnen für das Unternehmen. Irgendwie müssen ja die Gewinne steigen, um die Aktionäre zu befriedigen und den Managern (gerechtfertigte?) Erfolgs-Gagen zu bezahlen! Deshalb wurde ja im VW-Konzern auf die MQB umgestellt, um die Herstellungskosten (Optimierung von Maschinen, Fließbänder, Werkzeuge, Gleichteile, etc.) im Konzern weiter senken zu können....
LG, HUGO
Allmählich scheinen die Leute ja aufzuwachen. Es spricht sich halt immer mehr herum, dass die Wagen der deutschen Hersteller im Ausland durchweg viel billiger zu haben sind als hierzulande. Wer da nicht ins Grübeln kommt, ist selber schuld ...
Und wenn dann die Qualität nicht immer zu stimmen scheint, der Neuwagenkauf also zum Vabanque-Spiel wird, weil man die Katze im Sack erwirbt, dann macht der gute Gebrauchte - möglichst als Jahreswagen mit nachvollziehbarer Werkstatthistorie - doppelt Sinn.
Gruß
T.O.
Mit dem Euro wurden die Bruttopreise ja auch absurd. Erst heute wieder einen 320d für locker mehr als 50.000 € gesehen.
Hätte man jemandem vor 15 Jahren erzählt, dass man 100.000 DM für einen Vierzylinder Diesel in der 3er Limo ausgibt...man wäre sofort in die Geschlossene eingewiesen worden.
Nur zur Erinnerung:
Jahr 2000: Brandneues BMW M3 Coupe -> Bruttolistenpreis glatt 100.000 DM
Ja.... es beschleicht einem immer noch das Gefühl, das man für die DM mehr bekommen hat.
Das Gefühl konnte ich auch nie los werden...
Was solche News immer ein wenig wie "überraschend" verfasst werden,
ich kenne kein Unternehmen was NICHT permanent auf eine Steigerung der Gewinn- und Absatzzahlen hin arbeitet und entäuscht ist wenn es mal nicht klappt, dann aber X neue Fabriken gebaut hat und die Lager voll mit fertiger Ware sind...alles droht zu kollabieren.
Dazu kommen aber andauernt drölfhundert neue Modelle, billiger wird auch keins...
Bevor ich mir noch so was neues zulege fallen mir 2 interessante ältere Fahrzeuge ein die ich lieber in der Garage hätte ;-)
Mit Fernseher, Telefonen und dem ganzen Gedöns auch...mich wundert es ein wenig dass die Erde noch nicht implodiert ist so schnell wie wir alle Rohstoffe da raus saugen.
In einer Zeitung wurde jetzt irgendwo mal berichtet das BMW an einem normalen 1er BMW gerade mal 3000€ verdient...entweder ich habe das falsch verstanden oder es war ein Druckfehler.
Ich vermute eher fast dass die meinten was das Autohaus verdient und nicht der Hersteller? Das sind doch 2 paar Schuhe oder? 3000€ halte ich für bisschen wenig