Jeep Markenausblick
Zwei neue SUV und ein echter Offroader
Jeep profitiert wie kein anderer Hersteller vom SUV-Trend. Nach drei erfolgreichen Jahren soll der Absatz weiter wachsen. Dafür braucht die Marke neue Modelle.
Köln - Experten sind sich sicher: Jeep hätte als eigenständige Automarke ein gutes Auskommen. Die Fiat-Chrysler-Tochter profitiert von der anhaltenden SUV-Nachfrage und fährt derzeit auf Rekordniveau. 18 Millionen SUV wurden im Jahr 2014 weltweit verkauft, fast ein Viertel des gesamten Automobilabsatzes. Eine Million davon gehen auf das Konto von Jeep.
Renegade könnte Cherokee als Bestseller ablösen
Nie zuvor in der 75-jährigen Firmengeschichte hat Jeep mehr Fahrzeuge abgesetzt. Die Verkäufe von 2014 entsprechen einem Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es ist das dritte Rekordjahr in Folge. Damit bleibt die US-Marke - weit vor Land Rover - der größte Hersteller, der ausschließlich SUV und Geländewagen produziert. FCA-Vorstandschef Sergio Marchionne hat für 2018 das Ziel von 1,8 Millionen verkauften Jeep ausgerufen. Das bedeutet jährliche Steigerungsraten von 16 Prozent.Jeeps jüngster und kleinster Vertreter, der gemeinsam mit Fiat (500X) in Melfi produzierte Renegade, läuft bestens an. In Deutschland, wo Jeep erstmals mehr als 10.000 Autos absetzen konnte, liefert sich das City-SUV bereits ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem etablierten Grand Cherokee. Der Renegade ist der erste außerhalb der USA gebaute Jeep, der auch in den Vereinigten Staaten verkauft wird.
Jeep expandiert. Neben Brasilien hat der Hersteller auch China auf dem Schirm – wieder einmal. Ende der Achtzigerjahre produzierte man bereits im Reich der Mitte, als erster ausländischer Autohersteller überhaupt. Heute ist China nach den USA der größte Einzelmarkt für Jeep.
Nachfolger des Compass soll Aufwärtstrend verstärken
Was der Marke für weiteres Wachstum noch fehlt, ist ein Kompakt-SUV in der Größe eines VW Tiguan. Denn: Der Patriot wird keinen Nachfolger erhalten und der Compass kam aufgrund seines klobigen und unproportionierten Designs beim Publikum nicht an. Nur wenige verstanden damals, wie DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche und sein Stellvertreter Wolfgang Bernhard dieses Modell absegnen konnten.
Der Nachfolger soll deutlich attraktiver aussehen. Jeep-typische Elemente wie die trapezförmigen Radausschnitte und der Sechs-Stege-Grill bleiben. Das SUV, dessen Debüt vermutlich im Herbst 2016 in Paris erfolgen wird, gilt intern als „volumenträchtig“. Analog zu Renegade und Cherokee wird dieser sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb angeboten. Hergestellt wird der Wagen in den USA. Als Standort ist Toledo/Ohio im Gespräch, wo Jeep seit 70 Jahren beheimatet ist.
Siebensitzer soll 2018 kommen
2018 soll die Palette nach oben erweitert werden. Das SUV oberhalb des Grand Cherokee heißt Grand Wagoneer. Es ist die erste siebensitzige Baureihe in der Firmengeschichte. Ein Modell gleichen Namens hatte Jeep bereits zwischen 1963 und 1991 im Programm. Der neue Grand Wagoneer wird sich technisch die Plattform mit dem kommenden Maserati-SUV teilen.
Der Jeep Wrangler, der wie kein zweites Modell die Kernwerte der Marke verkörpert, wird ebenfalls neu aufgelegt. Hervorgegangen war der Geländewagen aus dem Ur-Jeep Willys Overland MB und den späteren CJ-Modellen. Der neue Wrangler behält seine Starrachsen, seine außergewöhnlichen Offroad-Qualitäten (Stichwort: Rubicon-Trail), seine steile und klappbare Frontscheibe und seine herausnehmbaren Türen. Einzug halten dürfte erstmals der permanente Allradantrieb. Bislang mussten Wrangler-Fahrer langsamer fahren, um die Vorderachse zu zuschalten – manuell.
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Der Jeep Commander hatte doch auch schon 7- Sitze...
Wurde der '98er Grand Cherokee Limited LX mit dem 360 cui (5.9 Liter) Chrysler Magnum nicht ausschließlich bei Steyr in Graz gebaut? In Kanada und den USA war der 5.9er aber auf jeden Fall erhältlich.
Stimmt.
Inhaltlich verkündet dieser Artikel eigentlich nichts wirklich neues, oder?. Den wortgleichen Artikel habe ich übrigens bereits vor ein paar Tagen schon gelesen...
Jeep und Landrover bauen zumindest noch sowas ähnliches wie "klassische Geländegängige für die Straße"
Mit 30 cm Bodenfreiheit muss man sich um eine cw-reduzierte Karosserie keine Gedanken machen, das missverstehen viele Hersteller.
Mal wieder ein hochfundierter Spotpressnews-Bericht 😱
Einen Fehler haben die user ja schon korrigiert, aber es gibt noch mehr:
"Jeep expandiert. Neben Brasilien hat der Hersteller auch China auf dem Schirm"
Das ist zwar richtig, obwohl die das nicht nur auf dem Schirm haben, das Werk wird bereits gebaut, es fehlt zudem noch INDIEN! Dort hat man den Deal mit Tata zur Produktion des RHD-"Compatriot" in 2016, der dann auch in alle RHD-Märkte geliefert wird.
"Im Markt der Kompakt-SUV konnte der Jeep Compass die Kunden nicht überzeugen."
Das ist relativ. Nicht unbedingt in D oder Europa, aber in den Staaten verkauft sich der Compass sogar besser als sein deutlich günstigerer Technikbruder namens Patriot, der zudem das günstigste SUV der Staaten stellt.
Wirkliche Ablehnung sieht anders aus.
"Was der Marke für weiteres Wachstum noch fehlt, ist ein Kompakt-SUV in der Größe eines VW Tiguan."
Ja, oder wie der Kuga/Escape, der in der Heimat Jeeps wohl ein deutlich wichtigerer Gegner sein dürfte, auch wenn´s kein VW ist...🙄
"Das SUV, dessen Debüt vermutlich im Herbst 2016 in Paris erfolgen wird..."
Ja, vermutlich...aber ganz sicher nicht in Detroit...🙄
Die werden sicher noch ein gutes Jahr warten, obwohl der Wagen quasi schon fertig ist, und final vermutlich so in etwa aussehen wird. Ganz sicher...
"Hergestellt wird der Wagen in den USA. Als Standort ist Toledo/Ohio im Gespräch, wo Jeep seit 70 Jahren beheimatet ist."
Hergestellt wird der noch als "Compatriot" bezeichnte Wagen, weil dessen endgültiger Name noch nicht offiziell ist, er kann also sowohl als auch heißen, zwar AUCH in NAFTA, dort aber möglicherweise bzw. wahrscheinlich in Mexiko, weil der jetzt dort produzierte Journey in die USA siedelt und der 500er dann aus Europa kommt.
Außerhalb NAFTAs wird der Compatriot auch in Indien und Brasilien produziert.
"Der neue Wrangler behält seine Starrachsen, seine außergewöhnlichen Offroad-Qualitäten (Stichwort: Rubicon-Trail), seine steile und klappbare Frontscheibe und seine herausnehmbaren Türen. Einzug halten dürfte erstmals der permanente Allradantrieb. Bislang mussten Wrangler-Fahrer langsamer fahren, um die Vorderachse zu zuschalten – manuell."
Völlig unwichtig wäre eventuell noch, dass der neue Wrangler
1.) deutlich leichter werden soll, was man mit gezieltem Einsatz von ALU und Ähnlichem zu erreichen gedenkt,
2.) deutlich "windschnittiger" werden soll, da der cw des Wagens den Verbrauch unnötig in die Höhe treibt
3.) generell sparsamer werden soll, was man mit effizienteren Antriebssträngen umsetzen wird, wie z.b. 8G-AT, R4-Turbo als Einstiegsmotor, Diesel auch in US sowie moderneren Motoren darüber und
4.) onroad komfortabler/sicherer werden soll, was bei gleichem Klettertalent ein schier unlösbarer Spagat werden dürfte.
Auch schon mehrmals zumindest als Gerücht oder Möglichkeit war von einem Hybrid-Wrangler die Rede. Der Realisierungsgrad ist noch ungewiss, die Technik wäre aber ab dem Hybrid-Van in 2016 vorhanden (vermutlich ein 2.0T mit E-Unterstützung mit ca. 280PS Systemleistung). Die Sinnhaftigkeit dafür erschließt sich zwar nicht auf den ersten Blick, der Wrangler ist allerdings einer der CO2-Schwarzschafe FCAs, und hier könnte ein Hybrid durchaus helfen.
Diese Spotpressnews-Berichte sind nichts als Speicherplatzverschwendung. Entweder bringen sie überhaupt nichts Neues, oder das Wenige, das sie bringen, ist auch noch zur Hälfte falsch.
Auf die "Quelle" kann MT getrost verzichten...
Also ich gebe zu, dass ich neben dem aktuellen 435'er Cabrio auch ein Jeep Grand Cherokee 2.8 CRD als Ersatz für das derzeitige 335'er Cabrio und den Dodge Nitro in Betracht ziehe... Warum?
Ganz einfach, die SUV's der deutschen Pedanten wie BMW X5, Mercedes ML und Audi Q7/Q5 sind preislich mit guter Ausstattung relativ uninteressant. Jetzt rede ich da nicht mal nur vom Neupreis, die Unterschiede selbst bei den 3-jährigen Gebrauchten sind doch sehr happig, obwohl Jeep qualitativ (auch in Bezug auf den Preis) absolut top ist... 😆
Theoretisch finde ich das Preis- Leistungsverhältnis der Amis im Moment kaum schlagbar, sodass man selbst für den geplanten BMW-Nachfolger etwas anderes aus dem Ami-Regal in Erwägung ziehen könnte. Mustang, Camaro..., mit den neuen Modellen durchaus eine Alternative.
So eben auch Jeep... 😜
Finde ich so gar nicht. Ich für meinen Teil hab wenig Zeit zum Durchblättern irgendwelcher Autozeitschriften oder dem Schauen diverser Autosendungen. Hier darf MT meines Erachtens ruhig auch normalen Journalismus betreiben und allgemeine (Informations-) Beiträge von Interesse bringen. Auch wenn es mal nicht um Audi, BMW oder irgendwelche sagenhaften Unfälle und/oder Erfindungen geht.
Für mich als User sind Daten und Fakten bis ins kleinste technische Detail eher uninteressant, gelegentlich reicht mir da auch eine solche Randinformation. Wenn mich Fahrzeug XYZ dann wirklich interessiert, hole ich mir die Details aus dem Produktkatalog und einschlägigen Tests.
Aber trotzdem, einige hier mosern ständig über kleine Fehler, die dem MT-Team unterlaufen. Meint ihr wirklich, in der normalen Motorpresse gibt es so viel weniger davon? Lustig ist es dann, wenn derjenige Verfasser selbst keinen fehlerfreien Mecker-Dreizeiler schreiben kann (und nein, ich meinte damit jetzt nicht meinen Vorschreiber)..😆
Bauen andere Hersteller auch noch. 😉 Geländegängig auf der Straße widerspricht sich - ein Geländewagen gehört ins Gelände bzw. nur kurz auf die Straße und dann ins Gelände, sonst kann man auch ein normales Auto fahren.
Jeep und andere Hersteller waren in meinem Budget für ein Waldauto nicht drin, und für meine Verwendung wären die auch alle zu schade bzw. zu teuer (Nein, ich spreche dem Jeep nicht seine Geländegängigkeit ab).
Stimmt. Der Jeep Commander hatte 7 Sitze:
http://www.thetruthaboutcars.com/.../20_copy_9.jpg
Die zusätzliche Jeep-Produktion in Indien fehlt auch in den anvisierten Produktionzahlen von 1,8 Mill. Einheiten in 2018. 😉 Im Fünfjahresplan wurde Indien zwar genannt, war aber noch nicht spruchreif und wurde daher mit 0 Fahrzeugen gerechnet. Ich vermute, dass damit 2 Millionen Jeeps pro Jahr möglich werden. Vielleicht mehr, wenn man auf die gegenwärtigen Steigerungsraten über Plan schaut.
Richtig, der Kompakte soll nämlich schon im Frühjahr kommen. Da müsste man jetzt nur wissen, was die klassische Autoshow für Jeep-Neuheiten ist. 😉
Achsen ja, Scheibe nein.
Neben der NAIAS im Jan wäre ja noch Genf im März.
Gefühlt sehe ich aber nix vom jeep Aufschwung hier.
Ich kann deine Gedankengänge naturgemäss sehr gut nachvollziehen.
Bin selbst mal 3h den aktuellen Grand Cherokee mit dem 3.0 Diesel 250 PS probegefahren. Gerade ich als nicht Dieselfan muss sagen, Sahnemotor und passt zum Auto.
Ca 9,5 L verbrauch und harmoniert sehr gut mit der Saghne 8 Gang ZF automatik.
Auch bekmomt man als Overland ein Auto das eines X5 mehr als ebenbürtig ist zum fairen Preis !
Im ersten Halbjahr konnte Jeep seine Zulassungszahlen in Europa gegenüber dem Vorjahr fast verdreifachen. Der größte SUV-Hersteller der Welt ist hier die am stärksten wachsende Marke. Die Hauptimpulse kamen aus UK (161%), Italien (309%), Spanien (358%) und Frankreich (491%). Deutschland gibt sich mit 53% Zusachsrate bescheidener, aber auch hier sehe ich in letzter Zeit viel häufiger welche, vor allem die großen GC.
Wird noch - Deutsche sind ja nicht die Schnellsten, wenn es um Trends geht. 😉 Gerade bei uns ist noch jede Menge Potential drin, weil erst 2 von insgesamt 6 neuen Modellen vorgestellt wurden, und der Null-News-Artikel hier nennt noch nicht mal alle. 🙄 Nach dem MT Fünfjahresplan-Artikel wusste man letztes Jahr schon mal mehr.
Und weder Detroit noch Genf sind die Messen, auf denen Jeeps üblicherweise vorgestellt werden.
Oder die NYIAS über Ostern. Auf einer der beiden Nordamerikamesse wird er sein Debut geben. Da er schon jetzt sehr weit gediehen/fast fertig ist, tippe ich eher auf Detroit.
Nun ja, Jeep hat zwar hohe Zuwachsraten, ist aber deshalb natürlich noch lange keine Marke wie VW, Ford, Opel, Audi, Daimler, BMW oder ähnlich, die an jeder Ecke zig-fach zu sehen ist.
Laut KBA Stand Juli15 wurden dieses Jahr in D bisher 8.378 Stk. (+69%) Jeeps verkauft.
Das ist viel für Jeep (hochger. ca. 14k4), aber noch immer wenig für einen Riesenmarkt wie D.
Je nachdem, wo du dich bewegst und wo dein Umfeld liegt, kannst du entweder schon eine Veränderung wahrnehmen, oder aber auch erst in 1, 2 Jahren.
Aber die steigenden ZZ gibt´s trotzdem, europaweit monatl. und YTD sogar um die +170% 😉
BTW: LandRover liegt im selben Zeitraum bei ca. 11k, ebenso Honda, die "Sichtungswahrscheinlichkeit" für einen Jeep liegt also statistisch gesehen etwas unter der für einen LR oder Honda.
Besonders beim Wrangler sollte man sehr vorsichtig mit Aenderungen sein. Ein Teil seines Reizes und des Erfolges ist eben das er nicht eine rundgelutsche Euro Kopie ist...
Pete