Porsche 911 GT3 RS: Mit Walter Röhrl auf dem Bilster Berg
Zwischen Röhren und Röhrl
Ein Interview im Grenzbereich: Wir fuhren mit Walter Röhrl im Porsche 911 GT3 RS auf der Rennstrecke. Ein Gespräch über Kraft, Schaltung und die Macht der Spoiler.
Quelle: Porsche/ MOTOR-TALK
Bilster Berg – Wir fahren ohne Helm. Das beruhigt mich. Denn wenn Walter Röhrl ohne Kopfschutz fährt, hat er es nie so ganz eilig. Die Rennstrecke am Bilster Berg umrunden wir in ungefähr zwei Minuten. Der Rekord liegt etwa 15 Sekunden darunter. Röhrl fährt mit 70 Prozent, höchstens. In den Kurven legt er beide Hände ans Lenkrad. Auf der Geraden gestikuliert, lächelt, redet er. Er erklärt seinen aktuellen Dienstwagen.
Seit etwa 6.000 Kilometern fährt Röhrl Porsche 911 GT3 RS, den schärfsten Saug-Elfer. 500 PS und 460 Newtonmeter Drehmoment aus vier Litern Hubraum. Bei 310 km/h drückt der Wind mit 345 Kilogramm auf die leichte Karosserie. Einen ersten Versuchswagen sei er schon vor einem Jahr gefahren. Jetzt ist das Auto fertig. 2.000 Exemplare will Porsche verkaufen. Angeblich sind bereits alle weg.
Im Quartett ist der GT3 RS nicht der schnellste Elfer. Der zahmere GT3 (475 PS) und der 911 Turbo erreichen höhere Geschwindigkeiten. Aber darum geht es nicht. „Längsdynamik und Höchstgeschwindigkeit sind für uns kein Thema“, erklärt Röhrl. „Das ist uninteressant. Wo willst Du heute über 300 fahren? Das ist ja Blödsinn.“ Ihn fasziniere, was in der Kurve passiert, „wenn Du ums Eck rumfährst.“ Der RS fahre dann wie auf Schienen.
Den größten Anteil daran habe der Abtrieb. Der GT3 RS werde wie ein Rennwagen auf die Straße gepresst, sagt Röhrl. „Gerade auf so einer Rennstrecke wie am Bilster Berg, wo es so viele Kuppen gibt, wo das Auto leicht wird, da merkst Du den Vorteil vom Abtrieb.“ Die Rallye-Legende schießt über eine Kuppe und erklärt, dass andere Autos dort nicht mehr lenkbar wären. Im Cockpit blinkt kurz die Lampe der Traktionskontrolle.
Alles andere beschreibt Röhrl als „Mosaiksteinchen“: Die 265er Reifen vorn, die 325er hinten, die breite Spur des Turbo-Modells. Alles spiele zusammen, wie in einem Rennwagen. Zusätzliches Gewicht durch Doppelkupplungsgetriebe oder Hinterachslenkung stören ihn auf der Strecke nicht. Abtrieb und Traktion würden das locker wieder rausholen. Porsche bestätigt: Auf der Nordschleife fährt der neue GT3 RS etwa zehn Sekunden schneller als sein leichterer und gleich starker Vorgänger.
Beim Fahren bricht Röhrl eine Lanze für das Doppelkupplungsgetriebe. Das lohne sich vor allem auf der Rennstrecke. „Sonst hab ich in der Kurve Zugkraftunterbrechung“, erklärt er. Manuelles Schalten mache das Auto unruhig. Schmunzelnd ergänzt er: „Es hat halt nur den Nachteil, dass auch weniger Geübte mit diesen Autos schnell fahren können. Früher war es einfacher, sich als Guter abzusetzen.“
Der Saugmotor im GT3 RS hat laut Röhrl sogar noch Spielraum. Man könne am Ventiltrieb arbeiten und die Drehzahl noch weiter erhöhen. Aktuell liegt der Begrenzer bei 8.800 Touren. Selbst das ist Röhrl jedoch schon zu viel: „Ich dreh den nicht über 8.000 Touren, da hab ich ein schlechtes Gewissen.“ Mein Techniker-Herz gibt ihm Recht. Mit Röhrl an meiner Linken und Rohren im Nacken rolle ich zurück in die Boxengasse. Auch wenn es im Video anders aussieht: Ich war die ganze Zeit glücklich.
Seit etwa 6.000 Kilometern fährt Röhrl Porsche 911 GT3 RS, den schärfsten Saug-Elfer. 500 PS und 460 Newtonmeter Drehmoment aus vier Litern Hubraum. Bei 310 km/h drückt der Wind mit 345 Kilogramm auf die leichte Karosserie. Einen ersten Versuchswagen sei er schon vor einem Jahr gefahren. Jetzt ist das Auto fertig. 2.000 Exemplare will Porsche verkaufen. Angeblich sind bereits alle weg.
Mit Walter Röhrl im Porsche 911 GT3 RS: Der Rallye-Meister im Super-Elfer
Im Quartett ist der GT3 RS nicht der schnellste Elfer. Der zahmere GT3 (475 PS) und der 911 Turbo erreichen höhere Geschwindigkeiten. Aber darum geht es nicht. „Längsdynamik und Höchstgeschwindigkeit sind für uns kein Thema“, erklärt Röhrl. „Das ist uninteressant. Wo willst Du heute über 300 fahren? Das ist ja Blödsinn.“ Ihn fasziniere, was in der Kurve passiert, „wenn Du ums Eck rumfährst.“ Der RS fahre dann wie auf Schienen.
Den größten Anteil daran habe der Abtrieb. Der GT3 RS werde wie ein Rennwagen auf die Straße gepresst, sagt Röhrl. „Gerade auf so einer Rennstrecke wie am Bilster Berg, wo es so viele Kuppen gibt, wo das Auto leicht wird, da merkst Du den Vorteil vom Abtrieb.“ Die Rallye-Legende schießt über eine Kuppe und erklärt, dass andere Autos dort nicht mehr lenkbar wären. Im Cockpit blinkt kurz die Lampe der Traktionskontrolle.
Alles andere beschreibt Röhrl als „Mosaiksteinchen“: Die 265er Reifen vorn, die 325er hinten, die breite Spur des Turbo-Modells. Alles spiele zusammen, wie in einem Rennwagen. Zusätzliches Gewicht durch Doppelkupplungsgetriebe oder Hinterachslenkung stören ihn auf der Strecke nicht. Abtrieb und Traktion würden das locker wieder rausholen. Porsche bestätigt: Auf der Nordschleife fährt der neue GT3 RS etwa zehn Sekunden schneller als sein leichterer und gleich starker Vorgänger.
Der Motor kann mehr, muss er aber nicht
Beim Fahren bricht Röhrl eine Lanze für das Doppelkupplungsgetriebe. Das lohne sich vor allem auf der Rennstrecke. „Sonst hab ich in der Kurve Zugkraftunterbrechung“, erklärt er. Manuelles Schalten mache das Auto unruhig. Schmunzelnd ergänzt er: „Es hat halt nur den Nachteil, dass auch weniger Geübte mit diesen Autos schnell fahren können. Früher war es einfacher, sich als Guter abzusetzen.“
Der Saugmotor im GT3 RS hat laut Röhrl sogar noch Spielraum. Man könne am Ventiltrieb arbeiten und die Drehzahl noch weiter erhöhen. Aktuell liegt der Begrenzer bei 8.800 Touren. Selbst das ist Röhrl jedoch schon zu viel: „Ich dreh den nicht über 8.000 Touren, da hab ich ein schlechtes Gewissen.“ Mein Techniker-Herz gibt ihm Recht. Mit Röhrl an meiner Linken und Rohren im Nacken rolle ich zurück in die Boxengasse. Auch wenn es im Video anders aussieht: Ich war die ganze Zeit glücklich.
aber mit 68 Jahren hat man es auch gern etwas komfortabler.
Die Vorteile eines DSG im sportlichen Einsatz sind seit den Zeiten eines allrad Nissan GT-R bekannt, aber damals war das noch japanisches Teufelszeug.
Interview ist übertrieben, außer wenn Röhrl spricht, herrscht die meiste Zeit merkwürdiges Schweigen...
Super Video - Walter Röhrl erklärt so schön einfach und sachlich - ich glaube er könnte da stundenlang erklären und man würde ihm gespannt zuhören. Trotz der Geschwindigkeit fährt er mit einer Ruhe als ob er er auf einer Landstraße zum nächsten Supermarkt unterwegs ist....
Ich glaube er kennt Auto und Strecke schon etwas 😆😆
Einmal mitfahren wäre da sicher interessant
Die Motor-Talk-Artikel erinnern mich schon fast an T-Shirts mit Werbeaufdrucken, teuer gekauft in Fanshops.
Hat Porsche wenigstens sämtliche Kosten getragen und euch noch bezahlt oder war die Mitfahrt "Bezahlung genug"? 😉
Reine Werbeveranstaltung(en)... und was die Zugkraftunterbrechung in der Kurve angeht:
Ich dachte bisher eigentlich man würde VOR der Kurve schalten, damit man eben genau das Problem nicht hat. 😕
Ansonsten ganz witzig im Video als Walter Röhrl sich, wohl seiner Konzentration auf's Fahren geschuldet, verquatscht und im Vergleich von Turbo- und Verbrennungsmotor (anstelle Sauermotor) spricht 😊. Ansonsten - und so wie ich ihn mag, Walter Röhrl ein grundsympatischer Typ.
Die Kritik an diesem Bericht finde ich etwas stark übertrieben. Hat wohl überhaupt nichts mit Verkaufsveranstaltung zu tun. Eher mal ein wirklich guter Beitrag, der auch recht informativ ist.
Aber das ist das gleiche wie mit seinem immer wieder aus dem Zusammenhang gerissenen Allrad-Zitat, das jeder so interpretiert, wie es ihm gerade passt.
edit:
Zugegeben, im Video klingt es ein wenig anders, als nur im Text. Das Video hatte ich gar nicht gesehen. 😉
Achso, substantiviertes Verb aufgrund von http://www.duden.de/rechtschreibung/roehren_fahren_rufen_laermen
Die Überschrift ist genehmigt ;-)
notting
Der Altmeister kann es einfach, ohne Wenn und Aber.
Walter ist und bleibt eine Legende. Ich mag ihn.
Video- und Tonquaität leider grottig.
@MT: Wir leben im Jahr 2015. 1080p sollte der Standard sein.
ist es aber leider nicht, insofern bin ich nicht böse, wenn die Auflösung nicht ganz so hoch ist
Im Alltag vermisse ich TCT/PDK und wie die alle heißen nur wenn Stau ist.
Natürlich ist Full-HD schöner, aber tue nicht so, als ob man sowas fast über jeden Internetzugang problemlos anschauen kann...
notting