Tue May 29 13:45:55 CEST 2012 | fire-fighter | Kommentare (18)
Es ist schwülwarm. Gewitter liegt in der Luft. Den ganzen Tag war es drückend heiß. Gegen Abend kommt das was alle erwarten. Es blitzt und donnert. Leider lässt der Regen auf sich warten. Viel lärm um nichts? Nein. Ohne Folgen blieb es leider nicht.
Es ist mittlerweile 21:23 Uhr. Der Funkmelder piepst los. Löschhilfe im Nachbarort. Feuer in landwirtschaftlichen Gebäude.
Ich sprinte zur Garage. Im Treppenhaus begegne ich meinem Nachbarn. "Kannst Du meine Garage zumachen? Ich hab einen Einsatz!" "Klaar!" Gut, dann kann ich gleich durchziehen. Der Wind weht immer noch ziemlich heftig. Mist, das dürfte das Feuer erst richtig anfachen.
An der Wache angekommen, schnell in die Einsatzhose, Helm auf, Jacke in die Hand, die kann ich im Auto immer noch anziehen, die Anfahrt ist lang genug. Schnell füllt sich die Mannschaftskabine. Los geht's! Horn an und raus! Um die Zeit ist nicht mehr ganz so viel unterwegs, es ist auch schon ein wenig dunkel. Auf die Ausfallstrasse in Richtung Nachbarort. Ab Ende der Ortschaft können wir auf Sicht fahren, der Himmel glüht orangerot, die Rauchsäule ist im Nachthimmel dagegen fast nicht mehr zu sehen. Auf der Stichstrasse blitzt Blaulicht, erste Schläuche liegen auf dem Rasen neben der Strasse. Ein Schatten auf der Strasse! Ein Jungrind wechselt panisch die Seite. Da! Noch mehr Rinder auf der Strasse! Wir müssen vorsichtig sein, um kein Tier zu verletzen. Die nachfolgenden Kräfte werden sich darum kümmern müssen. Zum Glück haben "Dorffeuerwehren" ja auch Landwirte mit Ahnung in Sachen "Tierfang".
Wir erreichen die Hofeinfahrt. Ein altes Bauernhaus, Klinkerbau, nach rechts ein flacher Verbindungsbau und angrenzend eine Scheune. Der Dachstuhl brennt, das Feuer ist bereits in Großen Bereichen durch die Dachhaut durch. Der Zwischenbau fängt gerade an zu brennen, somit ist das Wohnhaus akut gefährdet. Jetzt muss es schnell gehen! Die zuständige Ortswehr ist von der anderen Seite angefahren, momentan sind sie noch mit dem Aufbau einer Wasserversorgung beschäftigt. Die Rinder stammen aus dem Stall unter dem brennenden Scheunendach. Unser Gruppenführer erkundet einmal schnell und kommt zu uns zurück: "Wir müssen ein Übergreifen verhindern!" Er will ein B-Rohr vornehmen. Ich schlage den Einsatz des Dachwerfers vor. Wir diskutieren kurz. Wenn wir den Werrfer nehmen, ist der Tank ruckzuck leer, aber die Wirkung dürfte effektiver sein. Mit dem B-Rohr kommen wir länger aus, aber ob die Löschwirkung reicht? Kurzum, es fällt die Entscheidung Dachwerfer. Schnell ist das Fahrzeug in Stellung gebracht, ich steige auf das Fahrzeugdach und klappe den manuellen Monitor auf. Dieser ist eine Sonderausstattung auf dem TLF 16/25. Er hat eine Leistung von 2500 l/min. Damit ist der vergrößerte Fahrzeugwassertank (2.800 statt 2.500 Liter) in etwa einer Minute leer. "Wasser marsch!" Der Strahl schießt aufs Dach des Zwischenbaus. Ein leichter Rechtsschwenk, und die Teerpappe ist aus. Weiter. Über den Scheunengiebel ins Scheunendach, aber nicht zu weit, die Scheune ist zu groß. Nur den Rand niederkämpfen. Nochmal nach links, das Zwischendach nass machen und runterkühlen. Immer noch Wasser über. Also nochmal in die Scheune. Alles an den Rand, was übrig ist. Das muss das Feuer erst mal verdauen. Schluß! Der Fahrzeugtank ist leer. Aber wir haben wertvolle Zeit gewonnen. Zeit, die die anderen Kräfte brauchen, um einen umfassenden Löschangriff aufzubauen. Zeit für die nachrückenden Kräfte. Zeit, um das Wohnhaus zu retten. 2500 Lieter Wasser müssen erst mal im gelagerten Stroh auf dem Dachstuhl verdampfen. Noch brennt der Dachstuhl, aber am Rand zum Zwischenbau ist es momentan dunkel...
Aber damit ist es für uns nicht getan. Die Wasserversorgung zum Fahrzeug steht inzwischen. Die anderen waren fix. Verteiler setzen, Pressluftatmer anlegen und vor. Der nächste Auftrag wartet schon. Schweine kühlen! Hä??? Ja, im inneren der Scheune ist ein Bereich mit Betonwänden und Betondecke. Hier sind die Schweineboxen mit 4 Säuen und jeder Menge Ferkelchen. Laut Aussage des Landwirtes können die Viecher nicht so einfach umgesiedelt werden. Also ab und an mit Sprühstrahl ein wenig kühlen. Der Bereich ist aufgrund der Thermik komplett rauchfrei. Über uns brennt der Dachstuhl in voller Ausdehnung. Wir stehen mit PA in Bereitstellung (also nicht angeschlossen) unten im Schweinestall. Durch den Durchgang ins Scheuneninnere sehen wir es rot glühen und hören es prasseln. Oben im Durchgang ist eine Holzluke (oder besser: war) Jetzt ist es ein glühender Höllenschlund. Dieser Bereich ist für uns Tabu. Zu gefährlich. Wir halten uns am Rand des Stalls auf. Nach einiger Zeit kommt ein benachbarter Landwirt mit einem Transporter. Mehrere Leute packen jetzt an. Feuerwehrmänner und zivile Landwirte aus der Nachbarschaft. Der Stall wird evakuiert. Somit kommen wir auch raus. Immer noch sind die Flaschen voll. Also neuen Einsatzauftrag holen. Draußen hat sich inzwischen viel getan. Mehrere Flutlichtmasten leuchten den Hof aus. Das offene Feuer ist nicht mehr im kompletten Dachstuhl, allerdings flammt das gepresste Stroh immer wieder auf. Die Giebelwand steht schief nach aussen. Wenn die nicht alleine einstürzt, werden wir sie einreißen müssen. Darum wird sich wohl das THW kümmern. Die Vorhut von den Jungs ist bereits da, der Tieflader mit dem großen Radlader ist auf der Anfahrt. Wir bekommen einen Abschnitt an der Außenseite zugewiesen und übernehmen ein C-Rohr im Aussenangriff. Die Zeit vergeht wie im Flug. Zwischendurch ablösen lassen, Tee, Cola, Brötchen, dann wieder weitermachen. Inzwischen zieht das THW mit dem Bagger das Stroh seitlich vom Dach. Die Giebelwand ist weg. Kurz vor Eintreffen des Baggers kippte sie lautlos nach aussen. Ohne Verletzte, der Bereich war schon lange im Vorfeld als Gefahrenbereich gesperrt worden. Der Zwischenbau und das Wohnhaus haben es überlebt, der Werfereinsatz war ein voller Erfolg. Inzwischen ist es hell geworden. Wir werden abgelöst. Neue Kräfte übernehmen die Nachlöscharbeiten. Der Schweinestall steht immer noch unversehrt in der Trümmerwüste. Wir fahren zurück in die Wache. Vögel zwitschern. Sie Sonne geht auf. Müde und dreckig gehe ich zum Auto. Morgen ist Sonntag. Morgen? Nein, heute! Ich halte beim Bäcker, greife ein paar Euro aus dem Aschenbecher und nehme ein paar frische Brötchen mit. Selten habe ich mich so auf eine Dusche gefreut! |
Tue May 29 14:08:23 CEST 2012 | Diesel73
Feuer auf einem Hof, ist für mich so ziemlich das schlimmste was ich mir vorstellen kann. Wohne selbst auf einem, mit vielen Tieren (Hobby).
Habe soetwas mal auf einem Reithof miterlebt, auf dem ich gearbeitet habe. Ich war in der Nacht nicht dort, aber viele meiner Freunde. Ein Feuerwehrmann kam auf dem Weg zum Einsatzort ums Leben. Ein panisch geflohenes Pferd lief ihm ins Auto. Beide tot.
Ein Kumpel von mir und ein paar Feuerwehrmänner konnten die anderen Pferde retten. Einige verletzt, aber bis auf das eine haben alle anderen überlebt.
Deshalb standen mir grad die Haare zu berge, als ich las, dass Euch Rinder vor die LKW gelaufen sind. Ich hoffe, auch im Umkreis um die Brandstelle ging bei Euch alles gut.
Tue May 29 14:37:21 CEST 2012 | fire-fighter
Jepp, soweit ist alles gut ausgegangen. Die Rinder wurden eingesammelt und auf benachbarten Koppeln eingepfercht. Auch die Schweine haben es gut überstanden.
Tue May 29 15:24:15 CEST 2012 | leon93
Das haben wir auch schon hinter uns ...
Mein Vater hat einen Milchviehbetrieb mit ca. 60 Milchkühen, durch Brandstiftung stand einen Nachmittag (vor knapp 5 Jahren) plötzlich der gesamte Strohstapel (neben dem Stall gelagert) in Flammen. Der kleine Anbau mit Jungtieren drin brannte komplett nieder (6 Kälber starben) das (gemauerte) Hauptgebäude was zu dem Zeitpunkt erst 12 Jahre alt war wurde nur stark beschädigt, die Tiere darin konnten jedoch gerettet werden, und in den Gebäudeteil getrieben werden der verschont geblieben ist. Nur eine Seite des Boxenlaufstalls war hinterher teilweise zerstört, das Dach mit Photovoltaikanlage sowieso die gemauerten Wände und die Gebäudepfeiler aus Stahl. Die Wände und die Stahlpfeiler hatten sich durch die extreme Hitze nur verzogen (Tore und Gitter in Stahl passten nicht mehr in ihre Öffnungen).
Damals meinte die Feuerwehrleitung wenn der Stall aus Holz gewesen wäre, dann wäre er komplett abgebrannt, so wie der kleine Kälberstall ... das war damals echt nicht schön ...
Im Nachbarort ist ca. zwei Jahre danach das selbe passiert, nur dass der Stall leider wirklich aus Holz war ... bis auf das Haus blieb nichts übrig, von den Milchkühen überlebten glaube ich 1 oder 2. Sie hatten auch mindestens 30 oder 40...
Somit sind wir noch glücklich davon gekommen mit unseren "lächerlichen" 200.000 - 250.000€ Schaden ...
Grüße
Leon
Tue May 29 20:05:45 CEST 2012 | Dr Seltsam
Stell ich mir heftig vor, vorallem weiß ich als Teilzeitlandei das die Bauern allenmöglichen Kram in ihren Scheunen lagern. Wie geht ihr den mit der Gefahr von eventuell eingelagerten Gasflaschen, Benzinkanistern und ähnlichem brandgefährlichen Zeug um? Nicht das euch ma sone Gasflasche aus der Scheune entgegen explodiert kommt.
Nebenbei hab ich heut noch was für dich fotografiert, vielleicht machst du ja auch ma irgendwann ne Sonderserie über besondre Einsatzfahrzeuge. Mir gefällt dein Blog, hoffe bald wieder paar Einsatzberichte lesen zu können
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Tue May 29 20:11:43 CEST 2012 | leon93
Ich habe sogar mal gehört, dass die Feuerwehr heute garkeine Gebäude mit Photovoltaikanlagen mehr löscht, weil es sein kann, dass da noch Strom fließt ... hab da in einer ostfriesischen Zeitung mal einen Bericht gelesen ...stimmt das?
Tue May 29 21:01:31 CEST 2012 | i need nos
ja, stimmt. Wasser und Strom sind für die Einsatzkräfte in Kombination einfach zu gefährlich. Da lässt man dann gezielt das Haus abbrennen.
Tue May 29 21:26:40 CEST 2012 | Spurverbreiterung136730
So pauschal ist das nicht richtig. In dem Fall der Schlagzeilen machte, musste die Feuerwehr die Löscharbeiten unterbrechen. Man hat anfangs im Innenangriff versucht, den Brand in den Griff zu bekommen, aber man musste sich dann zurückziehen (aufgrund fieser Holzvertäfelung) und das Haus war damit verloren. Problematisch ist hier die falsche oder einfach unvollständige Berichterstattung.
Keiner lässt ein Haus einfach so abbrennen aber natürlich können die Verzögerungen einen Totalschaden verursachen.
Tue May 29 22:19:17 CEST 2012 | leon93
Naja, bei einem Betriebsgebäude ist ein Brand das eine, bei einem Haus ist es meistens sowieso schlecht wenn schon mit Wasser gelöscht werden muss ... meistens ist dann sowieso nichts mehr zu retten ... Besonders bei alten Gebäuden...
Tue May 29 23:39:00 CEST 2012 | Goify
Daher sollte ein Haus zu großen Teilen nichtbrennbar sein, sowie nur wenige Brandlasten enthalten. Und dort, wo doch mal brennbare Gegenstände gelagert werden (Garage) alles in F90-Qualität ausführen und per Rauchmelder überwachen. Dann kann die Feuerwehr gemütlich kommen und die betreffenden Räume löschen.
Wed May 30 09:40:28 CEST 2012 | fire-fighter
@Doc: Danke für Dein Interesse. Ein Artikel über Sonderfahrzeuge... Hmm, jau, könnte ich mal einplanen. "Dein" Bus auf dem Bild ist ein GRTW (Großraumrettungswagen) der BF Köln. So ein Fahrzeug hat mehrere Einsatzzwecke. Transport von Intensivpatenten, Sammeltransport von mehreren Verletzten bei Großschadenslagen, manchmal auch Zentrum eines "Feldlazaretts" ebenfalls bei Großschadenslagen. Solche Fahrzeuge haben teilweise unterschiedliche Konzepte. Man findet sie in Großstädten.
Zum Thema gefährliche Gegenstände in Scheunen: Tja, mit soetwas müssen wir immer rechnen. Deshalb werden die Eigentümer auch befragt, was so allen im Gebäude lagert. Wenn Gefahren bestehen, dann muss halt Abstand gehalten werden. Benzin ist nicht so tragisch. Gasflaschen schon eher. Wenn möglich (zB bei Werkstätten) wird so eine Gasbuddel mit viel Wasser gekühlt. Wenn nicht, dann bleibt nur Deckung suchen und abwarten.
Zum Thema Photovoltaik: Es ist richtig, dass diese Anlagen Probleme bei einem Brand bereiten, da dadurch ein elektrischer Schlag nicht ausgeschlossen werden kann. Zudem erschweren die großen Solarplatten einen Zugang zum brennenden Dach von Außen. FAlsch ist, dass solche Häuser einfach aufgegeben werden. Auch bei einem normalem Innenangriff bei einem Wohnungsbrand kann es Gefahren durch Stromleitungen geben. Kein Einsatz läuft ohne Risiko. Man muss die Gefahren kennen, um damit umgehen zu können.
Manchmal kann man nichts mehr machen. Wenn das Feuer zu weit fortgeschritten ist, und ein Innenangriff nicht mehr vertretbar ist, dann bleibt oft nur ein Totalverlust des Gebäudes. Mein nächster Artikel wird davon handeln.
@goify: Natürlich kannst Du ein Haus aus nichtbrennbaren Materialien bauen. Meist brennt ja auch nicht das Gebäude, sondern die Einrichtung. Kunststoffbeschichtete Spanplatten, Schaumstoffe in den Sitzmöbeln, Gardinen aus Kunstfasern, Teppiche, Zeitungen, Bücher, Videokassetten, DVD's, Fernseher und HiFi-Anlagen aus Kunststoff usw... Die Brandlast in einer Wohnung ist enorm. Hotelzimmer haben oftmals schwer entflammbare Teppiche und Gardinen. Im Privaten Bereich findet man so etwas eher selten.
Wed May 30 10:31:47 CEST 2012 | Goify
Jein, viele Leute müssen ihre Häuser außen und innen mit Brettern verschalen, billige Teppiche hineinlegen, hässliche Gardinen an die Fenster hängen und allerhand Gedöns im Haus lagern. Dazu kommen noch sehr geringe Raumhöhen.
Lässt man den (in meinen Augen) ganzen Müll weg und plant bei der Materialwahl klug, hat das Feuer schon weitaus geringere Chancen sich auszubreiten. Hat man noch zusätzlich mind. 2,50 m lichte Raumhöhen, bleibt darunter noch eine ausreichend große rauchfreie Schicht zum Flüchten/Angriff für Feuerwehr.
Eine kluge Planung mit erfahrenen Fachleuten kann die Sicherheit enorm erhöhen und damit viel Leid vermeiden.
Wed May 30 10:53:31 CEST 2012 | fire-fighter
Also hast Du bei Dir zu Hause keinerlei DVD, CD, Videos. Du besitzt nur Edelstahlmöbel, da die normale Spanplatte schon bei 200°C ausgast und hochbrennbare Gasschichten bildet. Deine Matratze auf deinem Bett liegt auf einem Metallgitterrost und nicht auf einem Lattenrost. Die Matratze selbst ist aus dem Profizubehör für Krankenhäuser und sie ist schwer entflammbar. Ebenso die Bettwäsche.
Tapeten gibt es bei Dir auch nicht, die Lampen in Deiner Wohnung sind auch nicht aus Kunststoff gefertigt. Sämtliche Stromleitungen sind nach US-Standard UL-Zertifiziert und nicht entflammbar isoliert. Dein PC ist auch aus Metall, ebenso wie TV, Tastatur, Monitor und Radio. Kosmetikartikel besitzt Du keine, Getränke lagern in Glasflaschen. Der Hausmüll wird direkt per Schacht nach draussen befördert, auf Teppiche hast Du zugunsten von Metallböden auch verzichtet. Ja, Du hast es geschafft. Deine Einrichtung ist weitgehend unbrennbar. Man könnte auch sagen Antiseptisch. Gemütlich ist es nicht. Real auch nicht.
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Verzeih mir den Sarkasmus. Aber Du wirst keine Wohnung finden, die nicht irgend etwas brennbares enthält. Vergiss die Raumhöhe. Ein normaler Raum hat 2,5m. Bei einem Brand werden so viele Rauchgase freigesetzt, dass die Rauchfreie Schicht am Boden innerhalb von Minuten nicht mehr vorhanden sein kann. Die Spanplatten der Möbel sind so voll Klebstoffen, dass sie bereits bei geringen Temperaturen ausgasen. Diese Gase sind brennbar, d.h. bei einer Durchzündung der Rauchgase brennt quasi die Luft.
Billig und Schön oder Hässlich sind keine Qualitätsmerkmale im Sinne von Brandschutz. Auch Bretter können so behandelt sein, dass sie schwer entflammbar sind. Schau Dich mal vor Deinem PC um. Wieviel Plastik siehst Du? Holz/Spanplatten? Papier? DA hast Du Deine Brandlast!
Wed May 30 11:06:17 CEST 2012 | Goify
Mir ist schon klar, was du sagen willst, aber es geht ja darum, ob man dem Feuer zusätzlich Nahrung gibt oder wenigstens versucht, die Ausbreitgeschwindigkeit zu verringern.
Also mein PC vor mir ist aus Aluminium. Aber die Innereien sind aus Kunststoffen gefertigt. Spanplatten verwende ich aufgrund der Formaldehydgeschichte aus Prinzip nicht. Und Holz so zu behandeln, dass es schwer entflammbar wird, ist mit einer erheblichen Menge an Gift verbunden.
Wed May 30 16:26:05 CEST 2012 | leon93
Naja, das mit dem "zusätzlichen Futter" ist das eine, das andere ist aber, wenn man wie ich z.B. in einem Haus wohnt, was 1858 gebaut wurde und in dem sich in sämtlichen Decken und Wänden leicht brennbare Materialen befinden. Zusätzlich handelt es sich um ein Fachwerkhaus, was nachträglich verschiefert wurde...
Ich will damit sagen, dass man manchmal nicht immer verhindern kann, dass ein Haus gewisse Schwachstellen hat, die einen Brand erleichtern. Oder soll ich deiner Meinung nach alles abreißen und neu bauen?
Wed May 30 17:06:26 CEST 2012 | Goify
Nein, natürlich nicht, aber bei Neu- und Umbauten kann man schon das ein oder andere berücksichtigen.
Wed May 30 19:39:58 CEST 2012 | leon93
Da hast du Recht. Ein Punkt auf den wir geachtet haben, war dass der Jungtierstall der beim Brand aus Holz und Kunststoffen war, nun gemauert wurde. Wir haben damals festgestellt was es bringt wenn man ein gemauertes Gebäude hat und keines was aus Holz gefertigt wurde!
Wed May 30 23:46:56 CEST 2012 | Achsmanschette15
darüber darfst du - wie bei vielem im einsatzgeschehen - nicht drüber nachdenken...
...und das was dir der eigentümer über die lagermengen erzählt, ist auch nur mit äußerster vorsicht zu genießen...
...im übrigen sind das nichtnur gefahren, die in einer scheune lauern können, sondern das kann dir in jeder 2-zimmer mietswohnung passieren!
das stimmt teilweise!
zum einen ist die gefahr durch teilw. mehrere tausend volt spannung gegeben, zum anderen ist die gefahr durch die solarpanels die in kontakt mit feuer kommen auch nicht zu verachten, denn wenn die kaputt gehen, regnets heiße glassplitter und da ist ne folie drinn, die etliche dutzend meter brennend durch die luft getragen wird.
btt: brände auf landwirtschaftlichen anwesen zählen für mich mit zum schlimmsten, was passieren kann...vorallem wenn der tierarzt ewig braucht um schwer verletzte tiere einzuschläfern und die noch ewig lange rumschreien...
...ein weiteres problem stellt oftmals die wasserversorgung bei sowas da.
Thu May 31 14:42:46 CEST 2012 | leon93
Naja, für eine gute Wasserversorgung kann man ja meistens schon sorgen, unser Betriebsgebäude (liegt außerhalb) steht direkt an einem Fluss, anders wäre es bestimmt auch schlimmer ausgegangen! ...
Schlimm war damals, dass die Solarpanels die auf dem Dach montiert waren durch das Dach runter kamen und unten drunter standen eben Tiere, das Zeug konnten wir hinterher von den Spalten kratzen ... direkt daneben wäre ein Abteil mit Stroh gewesen ... die Tiere standen auf Spalten, das war bei uns damals auch viel Glück ...
Aber du hast schon Recht, wenn es verletzte Tiere gibt ist das meist am schlimmsten, als es hier in der Nähe damals gebrannt hat sind nahezu alle verbrannt, da kann man sich vorstellen wie es ist, wenn man vor dem ausgebrannten Stall steht und nur noch verkohlte Tiere drin liegen ...
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