Sun Sep 21 14:01:35 CEST 2014 | Garfield TDI | Kommentare (3) | Stichworte: A6, Audi, C5 (4B)
Wer kennt es nicht? Eigentlich ist der Klang im A6 für eine Serienanlage nicht schlecht, aber Begeisterungsstürme löst sie nun auch nicht aus. Mein erster 4B hatte das Concert II und das teilaktive Soundsystem verbaut, der jetzige das Navi+ (RNS-D) und das Soundsystem von Bose. Allerdings war von Anfang an das Bose eine Enttäuschung für mich. Neben einem überbetonten Mittenbereich, der mit seiner quäckenden Abstimmung nervt, fallen vor allem der viel zu leise Bass und der langweilige Hochtonbereich auf. Erst das Umcodieren des Radio brachte eine deutliche Verbesserung. Nichts desto Trotz bringt das Bose keinen klanglichen Gewinn gegenüber dem teilaktiven System. Was den nicht unerheblichen Mehrpreis des Bose-Systems rechtfertigen sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Nun kam die Zeit, dass ein Tieftöner anfing, ein unmusikalisches zirpen und zerren von sich zu geben. Als Grund dafür dachte ich an eine verbrannte Schwingspule oder ein paar gelöste Drähte, die im Luftspalt klemmen. Nach erfolgter Obduktion stand jedoch fest, die Schwingspule ist nicht der Grund für die Misstöne. Vielmehr lag die Schuld bei der Sicke, die an einigen Stellen so ausgehärtet war, dass sich die Membran nicht mehr frei bewegen konnte.
Überhaupt machen die Chassis einen eher billigen Eindruck. Ein billiger, dünner Korb aus Stahlblech, ein doch recht kleiner Magnet und eine einfache Pappmembrane waren alles, was Bose dem Audi spendierte.
Auch die Hochtöner machten auf mich den Eindruck, aus einer Grabbelkiste von der Resterampe zu stammen. Der Wert des Bose-Systems sank in meinen Augen immer weiter. Als besonderes Schmankerl verwendet Bose keine Chassis mit der üblichen Impedanz von 4 Ohm. Nein - es müssen 2 Ohm sein, damit man aus dem mickrigen Verstärkerchen überhaupt ein bisschen Leistung bekommt. Sonst würde ja die Radioendstufe reichen.
Ich begab mich also auf die Suche nach einem Nachfolger für die verbauten Lautsprecher. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch gar keine Gedanken darüber, was ich mir mit diesem Entschluss alles antun würde.
Schnell wurde ich in dem GLADEN AUDIO SQX 165 2-Wege-System fündig.
Ein System, dass alles bot, was ich mir unter einem hochwertigen Lautsprechersystem vorgestellt habe. Ein Tieftöner mit einem stabilen Korb aus Aluminium-Druckguss, eine Kohlefaser-Compound-Membrane mit aufgewebten Litzen und einer Gummisicke, die ihren Namen verdient. Dazu ein Hochtöner mit einer 25mm Gewebekalotte und eine Frequenzweiche, die in Sachen Einstellmöglichkeiten ihres Gleichen sucht. Und das Beste: das System hat 2 Ohm!
Nachdem alle Komponenten verbaut und verdrahtet waren
wurde noch das Aussenblech der Türen mit Alubutyl gedämmt.
Dieses verhindert ein mitschwingen des Bleches und sorgt so für einen präziseren Bass ohne dröhnen und scheppern.
Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße! Es klang einfach schrecklich! Egal, wie ich es anschloss, ob vollaktiv am Bose-Verstärker oder mit der mitgelieferten Frequenzweiche, es kam kaum Bass und der Mittel-Hochton waren völlig verwaschen und ein einziger Klangbrei. So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Frustriert und enttäuscht machte ich mich auf die Suche nach der möglich Ursache des Desasters. Einen Verkabelungsfehler konnte ich ausschliessen, Polung und Phasenlage waren korrekt. Es konnte eigentlich nur am Verstärker liegen.
Ich hatte aus Zeiten meines Audi 80 noch Teile der Anlage im Keller liegen, dass wusste ich. Da waren 2 Verstärker, 2 aktive Frequenzweichen, 1 Power-Cap und noch einiger Kleinkram. Eigentlich hatte ich keine Verwendung mehr dafür, wollte das Zeug aber auch nicht einfach so entsorgen. So wurde kurzerhand einer der Verstärker ausgegraben und provisorisch mit einer fliegenden Verkabelung angeschlossen. Strom kam von der Steckdose im Kofferraum, NF und die Lautsprecherkabel wurden mit Krokoklemmen am Boseverstärker abgegriffen. Nicht sehr professionell, aber zum probieren sollte es reichen. Und siehe da: die Sonne ging auf! Auf einmal war da ein satter Bass, die Stimmen klangen fein dargestellt auf einer imaginären Bühne, die Breite und Tiefe erahnen liess. SO hatte ich Musik im Audi noch nie erlebt.
Eigentlich wollte ich nie wieder so einen Aufwand betreiben, wie ich es noch Mitte bis Ende der `90er tat. Aber so wie es war, konnte es nicht bleiben!
Und so nam das Unheil seinen Lauf - das Projekt "HiFi im 4B" war geboren. |
Sun Sep 21 14:54:41 CEST 2014 | PIPD black
Mit dem System liegst du wohl nicht falsch. Ich bekam auf der Suche nach HiFi in meinem Caddy auch eine entsprechende Empfehlung. Leider gibt es diese HiFi-Bude jetzt nicht mehr, so dass das Projekt erstmal auf Eis liegt.
Sun Sep 21 21:06:29 CEST 2014 | Achsmanschette51801
Daß BOSE für "Buy Other Sound Equipment" steht, dürfte so langsm allgemein bekannt sein
Was man normalerweise ab Werl an Audioausstattung bekommt, langt für normale Ansprüche, aber auch nicht unbedingt mehr. Da ist es völig verständlich, daß man aufrüsten will. Und schon Einsteigerware aus dem Car-HiFi-Fachgeschäft bringt idR eine deutliche Verbesserung.
Von dem Hersteller Gladen habe ich bisher noch nichts gehört. Scheint aber wohl etwas zu taugen.
So sonderlich viele Einstellungsmöglichkeiten sind das an der Gladen-Weiche aber auch nicht. Vielleicht bin ich auch etwas verwöhnt. Wenn man dagegen mein Dynaudio sieht, das hat auch nicht weniger.
Handwerklich macht das, was Du da gemacht hast, einen wirklich guten Eindruck.
Mon Dec 11 15:33:56 CET 2017 | Trackback
Kommentiert auf: Audi A6 4B:
Wer hat Ideen für den 4b
[...] empfehlen?
Habe bei mir das komplette Bose-System rausgeschmissen und durch gescheite Komponenten ersetzt.
Infos dazu in meinem Blog HiFi im 4B
[...]
Artikel lesen ...
Deine Antwort auf "HiFi im 4B - eine Aufrüstung mit Oldschool-Komponenten und High-Tec - Teil 1"