Wed Sep 19 17:15:56 CEST 2012 | Acanthus1 | Kommentare (29) | Stichworte: radar, schnell fahren, sicherheit, verkehr, warner
radarwarner
Ich hätte ehrlichgesagt nie gedacht, dass es jemals zu der Debatte kommt, ob Blitzerwarner legalisiert werden solten. Schon garnicht im Land der Blitzer, so kommt es mir zumindest vor! Was haltet ihr von der Idee? Alles nur heiße Luft oder ist es verkehrstechnisch wirklich besser, wenn man an der "richtigen" Stelle bremst?
Ich für mich fände das natürlich garnicht so übel. Da bleibt einem manchmal der Expresszuschlag erspart
Gerade gelesen bei Stern:
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Wed Sep 19 17:43:45 CEST 2012 | Spurverbreiterung21419
Gilt das nur für stationäre Blitzer, oder auch für mobile?
Wenn die Legalisierung nur für stationäre Geräte gilt, bringts ja nicht besonders viel...
Wed Sep 19 18:02:36 CEST 2012 | GeSchae
Als Rechtsanwalt und FDP-Mitglied bin ich, anders als manche andere der Rechtsauffassung, dass die Warnung vor Blitzern mittels POI auch nach aktueller Rechtslage völlig legal ist und sogar durch das Grundgesetz garantiert wird. Das Grundrecht auf Meinungsfreiheit beinhaltet nämlich nicht nur das Recht seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern, sondern auch das Recht sich aus allgemein zugänglichen Quellen umfassend zu informieren. Nun, jeder kennt die Blitzerwarnungen einiger Radiostationen insbesondere im Osten. Natürlich ist das legal und vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Hieraus folgt, dass ich natürlich mich darüber informieren kann, hinter welchem Busch üblicherweise Blitzer stehen. Illegal wäre dies nur dann, wenn ich aktiv die Messung beeinträchtige oder aktiv eine aktuelle Messung aufspüre durch eine besondere technische Einrichtung. Die reine, grundrechtlich geschützte Info, wo regelmäßig geblitzt wird, kann durch ein einfaches Gesetz, wie die StVO nicht eingeschränkt werden.
Gruß Gerald
Wed Sep 19 18:05:35 CEST 2012 | Spurverbreiterung40043
Geht nur um die stationären
Wed Sep 19 19:03:44 CEST 2012 | emil2267
ne app fürs hirn einschalten würde ich für sinnvoller halter
Wed Sep 19 19:28:38 CEST 2012 | go_modem_go
Die Vorankündigung von stationären Blitzern in Frankreich (Warnschilder per Gesetz) hat sich bewährt. An diesen neuralgischen Punkten fahren dann ALLE langsamer (ok, ein paar Idioten die nicht lesen können gibt es immer...). Radar-POI war bis 31.12.2011 legal und sogar politisch erwünscht, und wurde jetzt bei €1500.- Strafe verboten.. Schwachsinn hoch zehn...
Verkehrsschilder ist doch haargenau das gleiche wie Vorankündigung von Stationärblitzern per Navi...
Meine Meinung dazu deckt sich der von Gerald. Wiese sind Vorwarnung für mobile Radarfallen in Radiosendungen legal, aber POI's für stationäre Starenkästen im Navi nicht?
Wed Sep 19 19:46:46 CEST 2012 | BassSuchti
Wer beim Einstieg ins Auto das Hirn gleichzeitig mit dem Motor in Betrieb nimmt, muss sich über Blitzer (ob stationär oder mobil) gar keine Sorgen machen.
Gruß und so ...
BassSuchti
Wed Sep 19 20:09:49 CEST 2012 | Snoopy_2004
Wir bringen jedes Jahr auf deutschen Straßen ~4.000 Menschen um, der Anteil schwächerer Verkehrsteilnehmer (Radfahrer, Fußgänger) steigt stetig (wegen der immernoch zunehmenden passiven Sicherheit der Fahrzeuge) und da denkt man ernsthaft darüber nach es notorischen Rasern zu ermöglichen die Fahrerlaubnis möglichst lange zu behalten?!? Was war doch gleich Unfallursache Nr. 1?
Dass FDP, ADAC und viele Autolobbyisten hier hurra schreien ist ja kein Wunder aber welche Lobby haben die Opfer?
Wed Sep 19 20:23:12 CEST 2012 | Spurverbreiterung40043
Unfallursache Nummer 1 war NICHT ANGEPASSTE Geschwindigkeit. Denk mal drüber nach, v.a. über die Begriffsaussage
Wed Sep 19 20:28:15 CEST 2012 | Hakuna Matata
Wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, dann muss man auch nicht vor Blitzern gewarnt werden. Da ist dann egal, ob das nun legal ist oder nicht.
Wenn man es von der Seite betrachtet, dass die Starenkästen zur Prävention an Unfallschwerpunkten (oder wie auch immer die das nennen), dann ist die Legalisierung ein eigentlich schon längst überfälliger Schachzug. Wenn sie gewarnt werden, dann fahren intelligente Fahrer langsamer. Und das verringert die Unfallgefahr an der Stelle. Das betrifft dann wohl zu einem Großteil ortsfremde Fahrer.
Bei der Argumentation der Polizeigewerkschaft und der Grünen hört, dann verstehen diese unter Unfallprävention etwas anderes. Nicht vorbeugendes Warnen, sondern ganz nach dem Motto: "Einmal in die Radarkontrolle rauschen lassen, und wenn er heile durch diesen Unfallschwerpunkt-Abschnitt kommt, dann wird er vielleicht durch die Geldbuße etwas dazulernen und allgemein im Straßenverkehr langsamer fahren."
Die Menschen kann man nicht so einfach ändern. Wenn man schon bestimmte Gefahrenstellen bestimmt, dann sollte man dort gezielt Unfälle vermeiden. Da ist die Ansicht von Schwarz-Gelb meiner Meinung nach die bessere. Ich bleibe aber trotzdem bei meiner eigenen Meinung: An die Tempolimits halten, dann braucht man keine expliziten Warner.
Wed Sep 19 20:34:54 CEST 2012 | Ulfert
Das sehe ich anders. Ich habe hier bei uns lange für eine Blitzanlage an einem Schulweg gekämpft, sie aber aus Kostengründen nicht durch bekommen. Ein Schulzentrum mit 2500 Schülern. Eine Fußgängerampel, wo ein erheblicher Teil der jüngeren Schüler quert (immerhin haben wir eine neue LED-Ampel durchbekommen). Ein angekündigter Blitzer hätte hier für mehr Sicherheit gesorgt.
Das Problem hat sich leider dadurch erledigt, dass ein fünfzehnjähriger Radfahrer durch einen kleinen Fehler ums Leben kam. Vielleicht hätte es das Opfer schon aufgrund der erhöhten Aufmerksamkeit bei einem Blitzer nicht gegeben. Danach gab es einen Vollausbau der Kreuzung, wobei das zu so viel Rückstau führt, dass der Verkehr nur noch mit geringer Geschwindigkeit fließt.
Zweites Beispiel: wir haben hier in der Nähe den Laubacher Berg als Teil der A7. Eines der steilsten Autobahnstücke in Deutschland. Die stationären Blitzer dort verdienen Millionen im Jahr. Gleichzeitig haben dort schon unglaublich viele Menschen ihr Leben verloren. Seit dem stationären Blitzer gibt es praktisch keine Unfälle mehr.
Drittes Beispiel: die Steinmetzkurve, einige hundert Meter Luftlinie von hier. Eine abschüssige Strecke von außernorts über etwa zwei Kilometer in die Stadt, an deren Ende eine 90°-Kurve. Unzählige Opfer bis der stationäre Blitzer kam - und mit ihm viele Schilder.
Ein Blitzer mit Warner macht viele Fahrer vernünftig, die Unfallzahlen sind deutlich zurück gegangen. Und damit die Zahl der Opfer.
Es nervt auch oft, wenn Oppa vor einem Blitzer anhält und dann wieder anfährt, um ja nicht zu schnell zu sein. Aber ich halte das nach den geschilderten Erfahrungen für eine Erhöhung der Sicherheit.
Wed Sep 19 21:12:51 CEST 2012 | Rocket2
1. Wird nicht passieren.
2. Die Aussage "Schwarz-Gelb will Blitzerwarner legalisieren" ist irreführend, es sind einzelne Abgeordnete, die das eingebracht haben.
3. Dass die FDP auf diesen Zug aufspringt, ist nicht verwunderlich. Ist die verzweifelte Bemühung, doch die 5% hinzubekommen...
Wed Sep 19 21:23:39 CEST 2012 | Drahkke
Ja, das sind lediglich ein paar Hinterbänkler, die da mal wieder eine typische Debatte zur Füllung des restlichen Sommerloches losgetreten haben.
Wed Sep 19 22:06:36 CEST 2012 | Fiesta 1.6TDCI
Die HandyApp ist Unsinn.
Einfacher wäre es, an den wirklichen Unfallschwerpunkten ein Ankündigungsschild: "Radarkontrolle" anzubringen und ggf. den Kasten rot anzustreichen.
So ist auf jeden Fall gewährleistet, dass alle langsam fahren. Aber damit könnte man ja dann nichts mehr verdienen...
Wed Sep 19 22:09:08 CEST 2012 | Drahkke
Das kann auch nicht die Lösung sein. Schließlich müssen sich die Systeme auch renteiren. Es nutzt ja nichts, wenn an den Blitzern langsam gefahren und dafür zwischen den Blitzern gerast wird.
Thu Sep 20 10:43:36 CEST 2012 | Acanthus1
In Schottland sind die Blitzer mit Leuchtfarbe angemalt!
Thu Sep 20 10:48:43 CEST 2012 | Ulfert
Nein, das müssen sie nicht. Das ist nicht die Aufgabe bei der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit.
Man könnte die einfach billiger machen. Aber da gibt es ein paar Kartelle, die auf die Zulassungen solcher Dinger den Daumen haben.
Man möchte ja seine Lizenz zum Gelddrucken behalten. Und auf den Zug springen die Behörden dann auch auf. Rechtens ist das aber nicht.
Thu Sep 20 13:31:25 CEST 2012 | Monstrabidur
Solange die Einnahmen solcher Anlagen als fest eingeplante Posten in kommunalen Haushalten geführt werden, glaube ich nicht an die Priorität der Verkehrssicherheit. Punkt.
Thu Sep 20 15:30:15 CEST 2012 | Nebiru666
Ich sag nur " Legal ,Illegal ,Scheissegal " (SLIME) !!
Mal ehrlich ,wer von den Leuten die ein Navi o.ä. besitzen haben nicht den " POI Warner " installiert ? 1% ?
Meiner Meinung nach wird genau dadurch mehr Verkehrssicherheit gegeben ,da man viel früher vom Gas geht wenn die Glocken läuten.
Ich sehe das als Unterstützung und nicht als Freifahrtsschein. Angepasstes fahren ist Grundvoraussetzung.
Aber das bringt den Behörden ja kein Geld und deswegen wird es wahrscheinlich " offiziell " nicht Legal werden.
Man kann sich aber noch andere Alternativschikanen für den gemeinen Autofahrer einfallen lassen ,natürlich gut bezahlt.... so als Ausgleich so zusagen ,falls die Blitzereinnahmen zurück gehen.
Obwohl ,mir ist das Legal/Illegal eigentlich völlig Latte zu diesem Thema.
So lange es die Warner gibt ,benutze ich die auch .
Und wer eh immer Vollgas gibt ,dem ist so oder so nicht zu helfen.
mfg
Fri Sep 21 11:14:32 CEST 2012 | Trennschleifer30641
Besser wäre eine Karte mit Gefahrenstellen raus zu geben und dann vor jeder Gefahrenstelle zu warnen. Oder sollen in Zukunft an jeder dieser Stellen feste Blitzer montiert werden? Totalüberwachung will fast niemand und es wäre auch nicht zu bezahlen.
Wobei man zwischen GPS mit Karte und POI und echtem Radarwarner unterscheiden muss. Wenn echte Radarwarner erlaubt werden, dann bitte auch Fake-Radarsender für Leute erlauben, die der Meinung sind vor ihrer Haustüre wird zu schnell gefahren oder im Heck vom eigenen PKW um Dränger auf Abstand zu bringen. Aber dann wären die Radarwarner recht schnell nutzlos, da die überall ausschlagen würden. Hätte wieder niemand gewonnen, außer die Hersteller und Zwischenhändler der Geräte.
Einfacher wäre doch foglende Reglung: Beim Schildern die vor Gefahren warnen, ist grundsätzlich mit Radarkontrollen zu rechen. Niemand muss Geräte kaufen und die Schilder stehen größtenteils schon. Die Gefahrenstellen zusätzlich noch mit in die Karten der Navis aufnehmen und eine funktion einbauen, dass der Fahrer gewarnt wird. Aber diese Lösung würde ja der Wirschaft fast nix bringen.
Fri Sep 21 16:08:02 CEST 2012 | Federspanner6553
Autsch, auch ein bisschen copy und paste bei der Abschlussarbeit
Fri Sep 21 18:48:13 CEST 2012 | Drahkke
Und schon wieder hat sich einer entlarvt...
Fri Sep 28 21:10:18 CEST 2012 | Fensterheber50212
Schön, daß Du endlich den wahren Grund für die Abzocke erkannt hast. Es geht nämlich gar nicht um die Sicherheit...
Fri Sep 28 21:12:07 CEST 2012 | Drahkke
Es geht nicht nur um die Sicherheit. Darauf habe ich aber auch stets hingewiesen.
Nichtsdestotrotz wird von den Befürwortern der Blitzerwarner aber auch immer wieder auf dem Sicherheitsargument herumgeritten.
Sat Sep 29 20:19:40 CEST 2012 | Turboschlumpf5791
Das stimmt doch nicht.
Wed Oct 03 14:04:27 CEST 2012 | Trennschleifer135516
Ortskundige kennen die stationären Blitzkästen ohnehin und reduzieren ggf. ihr Tempo (sofern zu schnell gewesen) um es danach wieder den eigenen Fahrgewohnheiten anzupassen. Eine "offizielle" Freigabe für entsprechende POIs im Navi hätte insgesamt wenig negative Auswirkungen.
Man muss sich auf der anderen Seite nur die Möglichkeit offenlassen hinter der stationären Anlage noch mobil blitzen zu können damit nicht ein Rechtsverdreher herkommen kann und sagt "1x stationär ist genug". Auf diese Weise hätte man noch eine Möglichkeit notorischen zu-schnell-Fahrern gelegentlich einen Dämpfer zu verpassen zumal viele im Auto auch kein Radio mehr hören (und damit oft auch keine Mobil-Blitz-Warnung) sondern aus der Konserve und der Verkehrfunk abgeschaltet ist.
Gelegentlich ist es auch wirksam, bei entsprechenden Radiosendern anzurufen und einen mobilen Blitzer zu melden den es gar nicht gibt. Wenn man entsprechende Strecken kennt merkt man ab und zu das durch entsprechend platzierte Fehlmeldungen der Verkehr etwas ruhiger bzw. weniger nervös wird. Dafür gibt es jetzt von den Verfechtern freier Geschwindigkeitswahl haue...
Tue Oct 16 12:25:11 CEST 2012 | Xaven1978
Wenn die Warnung vor Blitzern den Autofahrer dazu bringt, die Geschwindigkeit zu prüfen oder ggf. anzupassen, ist das eine absolut zu befürwortende Maßnahme. Gerade Polizei und Straßenverkehrsämter sollten von der Idee begeistert sein.
Tue Oct 16 12:50:16 CEST 2012 | Monstrabidur
Perverserweise die Kommunen nicht, da sie auf die Einnahmen angewiesen sind, und diese in den Haushalten bereits fest eingeplant sind.
Tue Oct 16 14:15:26 CEST 2012 | Xaven1978
Leider nützt ein solider Haushalt den Verkehrsopfern nichts. Und da alle Blitzer ja ausschließlich der Verkehrssicherheit dienen (und das glauben wir den Kommunen jedesmal aufs neue, wenn sie so gegen "Abzock-Blitzer"-Vorwürfe argumentieren), ist ein Minus auf diesem Posten ja kein großes Problem.
Tue Oct 16 19:51:31 CEST 2012 | Drahkke
Sollten die Einnahmen aus den Blitzern wegfallen, muß der Fehlbetrag logischerweise irgendwie gegenfinanziert werden.
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