Tue Dec 29 10:19:04 CET 2020 | aekwi | Kommentare (0) | Stichworte: 6x6, DIY, Pinzgauer, Restauration, Schrauben, Steyr-Puch
Servus,
Da er so nicht über den Winter draussen stehen soll musste ich ihn einen Kopf kürzer machen... gut dass mein Papa mir ein Plätzchen in seiner Garage überlässt... Die Plane fühlt sich schon furchtbar hart an, beim abnehmen hatte ich schon Angst dass sie mir gleich bricht. Dafür gingen fast alle Schrauben sehr gut auf.
Dann gings los - erstmal den Patienten prüfen und schauen, welche Reanimationsmaßnahmen zuerst gemacht werden sollten. Also erstmal ein kleiner Schluck Öl in jeden Zylinder und mit ein wenig Überzeugung dreht er sich leicht. Danach habe ich Zündkerzen reingeschraubt und man merkt schön, wie er den Druck aufbaut und es dann leichter geht wenn das jeweilige Ventil öffnet.
Nachdem das erledigt ist habe ich mich der Ölwanne gewidmet - das ist der unerfreuliche Teil der Geschichte. Auf den ersten Blick, viel Dichtmasse und eine grindige Schraube... das schreckt mich nicht ab.
AAABER: Platz 1 der Dinge die ich nicht im Öl finden möchte: viel Metall - ok das gabs hier nicht dicht gefolgt von Platz 2: 2-3 Liter Wasser... das gabs hier aber... und das in einem luftgekühlten Motor, der gar keinen Wasserkreislauf hat.
Vermutlich kam das Wasser über die Öffnung der Benzinpumpe rein, da die Plane oben offen war und es dort einwandfrei reinlaufen konnte...
Nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte ging es weiter. Der Motor blutet in Ruhe über Nacht aus, während ich mich um die Schwungscheibe kümmere, die optisch auch ein bisschen gelitten hatte.
Aber dank dem Akku-Schlagschrauber (unbezahlte Werbung ) gingen auch die Schrauben problemlos auf.
Inzwischen ist genug Wasser-Öl-Emulsion abgelaufen und ich habe mich dazu entschieden die Ölwanne runter zu nehmen - alles andere wäre Pfusch. Da gab es noch mehr frische Sumpfsuppe...
Eine erste Runde Bremsenreiniger hat wahre Wunder gewirkt. Innen hat sich das Wasser unten abgesetzt, wie man auch an dem Rand erkennen kann.
Der Pinzgauer hat weder einen Zahnriemen noch eine Steuerkette - sondern Zahnräder. Die liegen hinter dem Räderkasten, der ebenfalls mit Dichtmasse abgedichtet wurde - also runter damit. Aber auch da sieht es gut aus.
Die Vergaser dagegen haben nicht nur Sonnenbräune angenommen sondern auch alles an Dreck und Staub der letzten Jahre.
Die kommen runter und wandern ins Ultraschallbad - die Dichtungen sind nach so langer Zeit sowieso kaputt und wer weiß, welcher Dreck noch im Inneren schwimmt bzw. liegt. Damit kein Dreck in den Ansaugtrackt fällt, gibt es dafür Verhüterlis, denn Vorsicht ist bekanntermaßen besser als Nachsicht.
Aber es gibt auch gute Nachrichten - die Bremstrommeln und Bremsbeläge sehen rundum sehr gut aus - also dürfen die bleiben.
Und ich habe ziemlich abgefahrene Reifen - manchmal geht das als Kompliment durch, aber ich befürchte in meinem Fall nicht.
Die Vergaser sind dann auf den Wohnzimmertisch gewandert...
...wurden zerlegt...
...gereinigt und mit neuen Dichtungen wieder montiert. Ich hoffe, man sieht den Unterschied.
Viele Grüße aus München Simon |
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