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Fri Aug 31 21:25:35 CEST 2012    |    Andi2011    |    Kommentare (14)    |   Stichworte: Autogeschichten

Je älter man wird umso länger wird bei manchen die Autohistorie...

Irgendwann trennt man sich von einem Wagen, aber oft taucht er in den Gedanken irgendwann wieder auf, nicht selten mit etwas verklärtem und nicht mehr ganz realitätsnahem Blick.

Manch einer denkt sich auch, hätt ich es mal gelassen und ihn behalten, kauft später gar noch mal genau dieses Model und wenn es aus sentimentalen Gründen ist.

 

In meiner Autobiografie finden sich eine Menge Fahrzeuge und an die meisten davon erinnere ich mich gern, deshalb geht es heute weiter mit Meine Autogeschichten Teil 5:Luxus pur eine kleine Blogreihe, in der ich über meine bisherigen Fahrzeuge und die Geschichten drum herum erzähle:

 

Teil 4 endete mit dem Kauf des Porsche 964 und meinem breiten Grinsen.

Dieses Grinsen blieb eigentlich bei jeder Fahrt mit dem Porsche konstant bestehen. Der Wagen war mein Kindheitstraum und ich liebte alles an ihm: die fantastische Form, die stehenden Käferpedale, die Minischeibenwischer, die wie eine hüftenschwingende Hula-Hub-Tänzerin von rechts nach links tanzen und natürlich den Sound des Boxermotors.

 

 

Bis heute gibt es wenige Motoren neben einem blubbernden V8, die mich so begeistern. Dieses heisere tiefe Röcheln ist einfach sexy!

Natürlich nicht zu vergessen, die Leistung des Wagens der zu dieser Zeit schon in Serie mit einer Beschleunigung von 0-100-km/h von 5,7 Sekunden und einer Spitze von 260km/h kaum Gegner hatte. Mein Carrera hatte nun auch noch ein paar PS mehr unter der Haube und die nutzte ich durchaus regelmäßig aus.

 

Mein Chef, der sich den 993 bestellt hatte orderte ein Fahrtraining und bestand darauf, dass ich ebenfalls teilnahm – schließlich war der 964 als Heckschleuder bekannt.

Ein Fahrtraining war mir damals schon nicht neu, aber ich hatte natürlich noch nie eines in einem Porsche absolviert. Porsche bot aber genau das damals an und so fuhren wir an einem Wochenende los und ich lernte, dass der Grenzbereich des 964 (Kurven waren schon so unglaublich schnell zu durchfahren) noch ein Stück höher lag!

 

Ich lernte aber auch, dass der Wagen wenn er diesen Bereich denn erreicht hat –außer vielleicht Walter Röhrl- kaum jemandem noch einen Fehler verzeiht und gnadenlos den Hintern nach vorne wirft.

Dieses Wissen machte mich im Umgang mit dem Auto viel sicherer, denn nichts lag mir ferner, als diesem Traumwagen irgendein Haar zu krümmen…die Möglichkeiten und Grenzen des 964 kennen zu lernen, war jedenfalls sehr wichtig und machte mich auch im Nachhinein zu einem umsichtigeren Fahrer.

 

Der Porsche rief allerdings auch Neider auf den Plan, es gab durchaus Leute in meinem Umfeld, die auf einmal meinten, ich müsse ihnen den Wagen doch bitte am Wochenende mal leihen, was natürlich nicht ging und meine Ablehnung und Erklärung als "Angeberei" abtaten. Es gab auch einige, die sich mit dem ein oder anderen provokanten Spruch nicht zurückhalten konnten – aber letztlich war mir das immer egal der Porsche wurde stets von mir gepflegt und der Lack bekam regelmäßig eine schöne Wachsschicht, selten machte Wagenpflege soviel Spass. Die notwendigen Inspektionen bekam er natürlich auch regelmäßig.

 

Als ich allerdings eines Tages in den 911er einsteigen wollte und einen langen Kratzer vom Kofferraum bis zum Heck sah, blutete mir schon das Herz. Außerdem hatten die oder der Feigling einen Wischerarm verbogen und einen hinteren Reifen angestochen. Der Rote wurde aber schnell wieder in den Ursprungszustand zurück versetzt und ich fuhr ihn weiterhin mit Freude und pflegte ihn mit Inbrunst und Liebe.

 

Der Focus hingegen verblasste daneben natürlich etwas, er war gut zu fahren, bot eine super Ausstattung und vor allem das erstklassige Fahrwerk sollte man erwähnen, aber er erfüllte letztlich nicht die Anforderungen an Platz, die eine kleine Familie ebenso hat, denn mittlerweile waren zuhause zwei Kinder und deshalb beschloss ich, einen etwas größeren Wagen für den privaten Gebrauch zu kaufen...

 

Das tat ich in Form eines gebrauchten BMW E34 als 525tds Touring. Ein guter Wagen, der Kofferraum war zwar nicht der Größte aber auf jeden Fall ausreichend. Warum ich damals einen Diesel kaufte weiß ich eigentlich gar nicht, von meiner Kilometerleistung her war es jedenfalls (noch) Unsinn.

 

Der E34 war wie gesagt ein gutes Auto, allerdings weckte er in mir -ich kann es nicht erklären- keinerlei Emotionen, die lagen allein bei meinem 964.

Deshalb nahm ich etwa ein dreiviertel Jahr nach Kauf des BMW das Angebot an, einen Mercedes W202 zu übernehmen. Der silberne C-220 Benziner war ein Vorführwagen in der Variante "Sport". Weiße Blinkleuchten, grau-rote Rückleuchten und ein Sportfahrwerk mit den 5-Loch-Alufelgen waren Kennzeichen des Daimlers, ebenso Sportsitze in Karomuster. Er sah einfach damals klasse aus und ich wollte ihn unbedingt haben. Außerdem wollte ich immer mal einen Mercedes fahren...

 

 

Der Kauf der C-Klasse und der Verkauf des BMW waren damals in meinen Augen die richtige Entscheidung, auch wenn der Benz etwas kleiner war. Der W202 war auch aus heutiger Sicht eines meiner besten Autos, denn er war zuverlässig, sehr komfortabel und bot ein zeitloses Design und war nicht so "protzig" wie die E-Klasse.

 

Ich erfreute mich tatsächlich auch in diesem Wagen an einer Erinnerung aus meiner Kindheit:

Ein Nachbar meiner Eltern hatte nämlich einen grünen W123 gekauft und ich verdiente mir jedes Wochenende ein paar Märker extra dadurch, dass ich ihm den Wagen sauber machte - meine größtes Vergnügen dabei war das satte "Plopp" der Türen zu hören - daran erinnerte ich mich oft wenn ich die Türen meiner C-Klasse schloss...das war damals eben einfach Mercedes.

 

 

Ich war nun nicht mal 30 Jahre alt, hatte einen Porsche 911 zur freien Verfügung, eine schicke C-Klasse vor der Haustüre, ein mehr als anständiges Monatseinkommen und alles sah so aus, als wenn als nächstes der obligatorische Hauskauf folgen würde...ich hatte also mehr als allen Luxus, den man sich besonders in so jungen Jahren wünschen kann - aber dann...kam alles anders...

 

 

 

 

Warum ich den Porsche abgeben musste, der Mercedes für mich nicht mehr haltbar war und wie es weiterging, erfahrt ihr dann in

Meine Autogeschichten Teil 6

Ich hoffe dieser Blog bereitet euch so viel Freude wie mir und ihr bleibt dabei!

 

 

Danke für`s lesen

 

Quelle: Google Bildersuche, die abgebildeten Fahrzeuge sind exemplarisch


Fri Aug 31 21:49:55 CEST 2012    |    Dr Seltsam

WOW! Also wieder intressant zu lesen, einfach genial. Ich will umbedingt Teil 6 lesen, auch wenn es mich traurig macht das die Leute gleich so raffgierig werden sobald jemand einen Porsche hat. Besonders die Aktion mit dem Schlüssel ist das Letzte. Bin aufjeden gespannt wies weitergeht, vorallem der heftige Cut der jetzt kommt erschreckt mich doch etwas.

Fri Aug 31 22:08:35 CEST 2012    |    Antriebswelle135730

Deine Schilderung mit dem Porsche lässt mich bei meiner Entscheidung noch zögern …

 

Aber schöner Blog. :)

Fri Aug 31 22:16:16 CEST 2012    |    el lucero orgulloso

Boah, Andi, das was du hier bietest ist absolute Weltklasse!

 

Die Ausführungen über den Porsche und dazu die "Seitenerzählungen" über die anderen Autos, einfach ein ganz ganz großes Lesevergnügen! :)

 

Vor allem dass du eine C-Klasse mit Karositzen besessen hast, finde ich ja besonders interessant. Einerseits, dass du mal Mercedes fuhrst (ist mir bisher entgangen) und andererseits, dass sie das verdammt seltene Karomuster hatte. Ich musste gerade selbst danach googeln, da ich mich gar nicht mehr daran erinnert habe, dass sowas mal in dem Modell existierte.

 

...und da du den Teil so schön spannend beendet hast, möchte ich Teil 6 bis morgen Nachmittag geliefert haben, okay? ;) ;)

Fri Aug 31 23:05:37 CEST 2012    |    124er-Power

Bei Geld hört die Freundschaft auf, der Spruch kommt nicht von ungefähr.

 

Ich merks selbst auch, wenn ich mal tolle Autos habe, will jeder mein Freund sein und wehe er darf nicht fahren. Echt traurig sowas, da wird dem anderen nix gegönnt.

 

Mal wieder sehr interessant zu lesen, jetzt haste uns echt auf die Folter gespannt, Teil 7 muss sehr interessant werden.

Sat Sep 01 00:17:27 CEST 2012    |    anntike

der nächste teil wird für mich interessanter als dieser sein. bei dem hier kann ich mich nich besonders einfühlen bzw. mitfühlen, was wohl dazu führt, dass ich teil fünf als seicht empfinde.

 

ich will nich sagen, das sei schlecht geschrieben, aber es is einfach nich "meine welt". es gibt auf der andern seite sicherlich momente, in denen ich solche "living lavish"-stories als richtig unterhaltsam sehe, der 964 in weiß bspw. wär schon ein heißes teil, aber im moment ... ne.

Sat Sep 01 07:53:50 CEST 2012    |    skthomas

Tja, aendern tut sich nichts in der Geselschaft.

 

Dieser verdammte Neid, wenn man etwas erreicht hat wo andere nie hinkommen.

 

Doch, es war richtig, fuer mich, auf eine kleine Insel zu gehen,

 

hier gibt es soetwas nicht.

 

Naja, dafuer andere Probleme :-))

 

 

Danke das du uns an deiner Geschichte Teilhaben laest !!!

Sat Sep 01 13:00:53 CEST 2012    |    mr. mountain

Tolle Story. Der Porsche war sicher der Knaller.

Das ein Hirni ihn beschädigt hat ist einfach unfassbar.

In den 80erm fuhr der Onkel eines Freundes einen sehr gepflegten Rekord E, der ebenfalls von vorne bis hinten zerkratzt wurde.

Sein Kommentar ist mir bis heute im Gedächtnis:

"Das war der Neid der Besitzlosen". Dem ist absolut nichts hinzuzufügen.

Ob nun Opel oder Porsche, diese Chaoten sind elende Kleingeister!

Sat Sep 01 13:10:13 CEST 2012    |    Dr Seltsam

Also wer n Opel zerkratzt gehört eigentlich gleich auf den Kompost geworfen. Sowas geht echt nicht an.

Sat Sep 01 13:10:57 CEST 2012    |    Daemonarch

Sehr interessanter Blog, lese ich äußerst gern!

Sat Sep 01 13:43:05 CEST 2012    |    Schattenparker13133

Echt das Letzte, diese Kratzerei!

Mir hat mal einer meinen 95er Escort von vorne bis hinten mit 'nem Rallystreifen versehen. Das sah so sch.... aus! Und war natürlich deutlich zu teuer, um es machen zu lassen. War immerhin bis dato in 20 Autojahren das einzige Mal *klopf auf Holz*.

 

Bin schon gespannt auf den nächsten Teil!

Sat Sep 01 14:44:29 CEST 2012    |    Andi2011

Danke allen für die bisherigen Kommentare!

 

Wie heisst es so schön in einem Rammstein Song: "Ich will zerstören - doch es darf nicht mir gehören!"

Mir ist so etwas mit "Kratzern" bisher zum Glück nur einmal passiert, zumal man in der Regel ja trotz Versicherung auch auf den Kosten sitzen bleibt, die durchaus erheblich sein können, eine mehr als ärgerliche und völlig unnütze Zerstörung fremden Eigentums

 

Grüße

Andi

Sat Sep 01 15:50:26 CEST 2012    |    Dr Seltsam

Das Lied ist übrigens nichtmal schlecht ;)

 

http://www.youtube.com/watch?v=7AgFnryxRRc

Sat Sep 01 16:48:19 CEST 2012    |    italeri1947

Zitat:

Also wer n Opel zerkratzt gehört eigentlich gleich auf den Kompost geworfen. Sowas geht echt nicht an.

Dem stimme ich zu. Offenbar aber zieht auch ein alter Ford Escort Neider und Diebe an, denn mir wurde mal so einer, der eigentlich zum Verschrotten gedacht war, vom Hof gestohlen. Höre ich heute "Ford Escort", dann sage ich dazu immer oder denke mir "das Auto, das mir geklaut wurde".

 

Mein BMW 750i wurde mir in den frühen 90er-Jahren in den neuen Bundesländern ebenfalls verkratzt. Nach einem Kratzer durch Parkschäden oder sonstiges sah das zwar nicht aus, sondern eher nach einem Kratzer aus Neid, aber ich habe es nie ausbessern lassen. Alpinweißer Lackstift und Klarlack noch drüber, fertig war die Sache. Das Auto war damals vielleicht drei oder vier Jahre alt und hatte seine 100.000 Kilometer schon erreicht, auch schon andere Gebrauchsspuren, da war mir das dann auch nicht mehr so wichtig wie bei einem im Grunde neuwertigen Auto.

 

Und nun:

Ich danke dir, lieber Andi, für diesen schönen fünften Teil dieser Serie. Bisher hat mir jeder Teil ausgesprochen gut gefallen. Interessant finde ich, dass ein Focus einem doch älteren BMW Platz machen musste. Der E34 aber war ein sehr gutes Auto; ich hätte mir fast damals einen 524td Automatik Limousine als Neuwagen gekauft (wohl auch in Alpinweiß, und dann hätte ich viel sportliches Zubehör verbaut, wie BMW-Alufelgen, Heckspoiler, schwarze Rückleuchten, Bavaria-Electronic-Radio ab Werk von BMW etc.), also den Vorgänger deines 525tds, doch dann kam alles anders und BMW brachte den 750i... ...wie dem auch sei, so hoffe ich, dass der BMW dir im Bereich Zuverlässigkeit und Qualität doch etwas Freude bereitet hat. Als Limousine lag beim E34 auch der Emotionswert höher, würde ich noch abschließend behaupten. Auch der W202, meiner Meinung nach der schönste Mittelklasse-Mercedes überhaupt, liest sich interessant, die Porsche-Ära sowieso.

Du hattest einen tollen automobilen Lebenslauf, und ich mag deine sehr sympathische Art, wie du uns diesen präsentierst. Da kommt viel Herz und noch mehr Herzblut zur Geltung; danke dafür! Auf die nächste Folge freue ich mich.

Sat Sep 01 21:23:06 CEST 2012    |    Andi2011

Danke!

Zitat:

..wie dem auch sei, so hoffe ich, dass der BMW dir im Bereich Zuverlässigkeit und Qualität doch etwas Freude bereitet hat. Als Limousine lag beim E34 auch der Emotionswert höher, würde ich noch abschließend behaupten

da hast du sicher recht, es ist auch nicht so, dass ich den BMW nicht mochte, ich kann eigentlich nicht erklären warum ich irgendwie zu dem Wagen keine Beziehung hatte, denn die 5er Reihe von BMW gefiel und gefällt mir bis heute sehr gut.

Insbesondere der E60 hätte durchaus ein (gebrauchter) Nachfolger meines letzten Mondeo TDCi werden können.

 

Grüße

Andi

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1. Der Tüv Prüfer holt erst einen Hammer und geht dann erst unter dein Auto

 

2. An der Tankstelle füllst du Öl voll und du kontrollierst nur den Spritstand

 

3 . Ersatzteile für dein Modell gibt`s nicht mehr beim Schrotti sondern nur noch bei "Ebay-Africa"

 

4. "Jetzt helfe ich mir selbst" gibt es für dein Modell nicht mehr zu kaufen

 

5. Du hattest noch nie einen V8

 

6. Von A nach B kommst du nur mit dem ADAC

 

 

Gründe warum ein Auto besser ist als eine Frau

 

1. Autos haben keine Migräne, wenn man mit Ihnen was vor hat

 

2. Autos brauchen nur zwei paar Schuhe, eins für den Winter und eins für den Sommer.

 

3. Autos machen keine Szene, weil man zu spät kommt.

 

4. Im Fahrzeugbrief steht deutlich, wie viel Vorbesitzer ein Auto hatte.

 

5. Wenn man das alte Auto nicht mehr sehen kann, kauft man sich einfach ein Neues, ohne Unterhalt für das alte zu zahlen.

 

6. Autos stehen nicht vor dem Kleiderschrank und jammern, dass sie nichts anzuziehen haben

 

7. Autos jammern nicht, dass sie zu dick sind und wenn sie dick sind, dann bekommst du nur Anerkennung dafür.

 

8. Du kannst bedenkenlos jedem Auto hinterher starren, ohne das dein Auto rumzickt

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