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Mon Sep 02 23:56:12 CEST 2013    |    andy_112    |    Kommentare (12)

Da muss ich also erst eine Woche mit dem Nissan Note gewinnen, um meinen ersten Blog zu verfassen.

Auch bei mir kam alles etwas anders als geplant, was weniger mit dem Nissan als mit meinem Sohn zu tun hatte, der sich kurzerhand dazu entschieden hat, 3 Wochen vor dem errechneten Termin zur Welt kommen zu wollen. An dieser Stelle also zunächst vielen Dank an den freundlichen Mitarbeiter von Nissan, der seinen Plan für mich noch einmal umgeworfen hat, da ich in der Woche nach der Geburt andere Dinge im Kopf hatte, die mir wichtiger erschienen.

 

 

Zum Note an sich möchte ich gar nicht so viel sagen. Es ist ein nettes Auto für die Stadt. Wer den Anblick einfachen Kunststoffs ohne Zierlemente o.ä. nicht scheut, findet in dem Note ein wirklich praktisches und geräumiges Auto. Das Fahrverhalten ist für die Stadt optimal (überraschend komfortabel), auf der Autobahn reicht der 1.2l Benziner (ohne Turbo/Kompressor) zum Mitschwimmen bis 110km/h, Ausflüge auf die linke Spur sollten aber sehr sorgfältig geplant werden, ab 120km/h wird's arg träge, bergauf geht nichts mehr.

 

Aber hier geht es ja um das Safety Shield, ein System, das aus 4 Kameras besteht und somit den 360° Rundumblick ermöglichen soll.

Hört sich bei einem Auto dieser Preisklasse schon einmal gut an, das Ergebnis ist, soviel sei schon gesagt, ernüchternd.

 

Ich habe den Fragenkatalog von Motor-Talk nicht peinlich genau abgearbeitet. Was helfen mir gestellte Szenarien auf einem abgesperrten Parkplatz, wenn die Assistenten im wirklichen Leben versagen?

Also rauf auf die Autobahn, rein in den Innenstadtverkehr und ab geht die Post!

Da ich meist alleine unterwegs war, gibt's hauptsächlich Bilder, ich versuche aber, meine Erfahrung so gut wie möglich anhand der Bilder zu beschreiben.

 

360° Kamera als Einparkhilfe:

Der erste Versuch findet gleich vor der Haustür statt. Es herrscht strahlender Sonnenschein, das Panoramaglasdach verleiht dem Wageninneren eine angenehme Atmosphäre ...und wird der Technik auch gleich zum Verhängnis: Die Displayhelligkeit reicht nicht aus, um es bei Sonneneinstrahlung noch gut ablesen zu können. negativ

Die Displayhelligkeit manuell von "Automatisch" auf "Maximum" zu stellen bracht keine wirkliche Verbesserung, also wurde das Dach geschlossen.

Und siehe da, es ergibt sich ein durchaus passabler Rundumblick!

Gerade die Seitenansichten erscheinen wegen der Weitwinkellinsen arg verzerrt, aber das ist schon okay. Man kann schön parallel zu Bordsteinkanten sowie Zäunen einparken. Mauern, die kaum Kontrast zur Parkplatzoberfläche bieten sind manchmal etwas schwer zu erkennen. positiv

Abstände lassen sich Anfangs nur schwer abschätzen, aber da gewöhnt man sich dran. Beim Einparken sollte man in jedem Fall sehr bedacht vorgehen. Da sich Nissan die Ultraschallsensoren gespart hat, gibt es keine Warnung, wenn's doch mal eng wird. negativ

 

An dem einen Tag war es die Sonne, die die Ansicht etwas getrübt hat, am anderen Tag war es der Regen. Während die hintere Kamera nach wie vor ein gutes Bild lieferte, störten die Regentropen an den Seitenkameras schon erheblich. negativ

 

Einparken in der Tiefgarage bei schlechter Sicht, ging wieder erstaunlich gut. Dass ich die Parklücke nicht ganz getroffen habe, lag eher an mir. Mit etwas mehr Übung sollte das kein Problem mehr sein. positiv

 

Soweit zur Einparkhilfe mittels 360° Kamera. Die Funktion ist insgesamt okay, Ultraschallsensoren zur genauen Abstandsmessung wären hilfreich.

Da der Note nach vorne hin durch den Knick in der Motorhaube sehr unübersichtlich ist, hilft die Kamera sehr. Auch beim bordsteinparallen Einparken ist sie gut.

 

Lane Departure Assistent:

Hier werden Mängel schnell offensichtlich! In der Stadt schlägt der Assistent selten an, wenn man Linien und Sperrflächen überfährt, dafür kommt der Alarm, wenn Straßenbahnschienen überfahren werden. Echte Alarme konnte ich nur auf geraden Straßen mit wirklich sehr deutlichen Markierungen provozieren. Fehlalarme waren häufig, aber selten reproduzierbar.negativ

 

Auf der Autobahn klappt's besser, jedenfalls solange man sich nicht in einer Baustelle befindet. Oder in einer Kurve. Oder auf der linken Spur, wo es daneben keinen Auslauf gibt.

Der Assistent reagiert oft (zu) spät, in Kurven gar nicht. Auf der Landstraße hat man schon einen Abflug gemacht, bevor die hintere Kamera das Verlassen der Spur überhaupt registriert hat.negativ

Das Assistentensymbol in Bild 11 zeigt grün! Apropos "grün". Auch wenn gar keine Markierung vorhanden ist, die erkannt werden könnte, zeigt der Indikator unbeirrt "grün". Volkswagen zum Beispiel schaltet das Symbol auf orange, wenn die Spur nicht sicher erkannt werden kann.negativ

 

Zum Verhalten des Lane Departure Assistenten findet ihr auch einige Videos:

http://www.youtube.com/watch?v=3A8OF0mXgDY

http://www.youtube.com/watch?v=66Q50Rlv5ss

http://www.youtube.com/watch?v=3v-NhTdAWng

http://www.youtube.com/watch?v=cZnHbIVA2Ow

http://www.youtube.com/watch?v=Zz2xYG5Qe4k

http://www.youtube.com/watch?v=i5oMD4AFjcA

http://www.youtube.com/watch?v=erWhoHh4kMM

 

Zusammengefasst: Auf gerader Strecke mit reichlich Auslauf daneben funktioniert der Assistent, aber da braucht man ihn nicht. Wo man ihn brauchen könnte, ist er viel zu schlecht, um sich auf ihn verlassen zu können. Wo der Passat per Lenkeingriff sogar selbt in eine Baustelle hineinmanövriert und mobile Leitplanken als Hindernis erkennt, gibt der Note keinen Mucks von sich.

 

Totwinkel Assistent:

Hilfe, der Assistent ist tot!

 

Jedenfalls der Assistent rechts von mir! Während der Kollege links recht Aufmerksam den Verkehr beobachtet und brav seine Laterne einschaltet, wenn sich ein anderer Verkehrsteilnehmer im toten Winkel befindet, bemerkt der Kollege rechts weder PKW noch Sattelschlepper oder das THW mit Bootsanhänger.

 

Auch hierzu Videos:

Im ersten schlägt er gar nicht an: http://www.youtube.com/watch?v=l005WCScmuc

Im zweiten hin und wieder: http://www.youtube.com/watch?v=9mpgZAI1j1Y

 

Auch hier war leider keine Regelmäßigkeit zu erkennen. Im zähfließenden Verkehr auf der BAB überholten mich auf dem Bescheunigungsstreifen zahlreiche PKW, von denen nur sporadisch welche erkannt wurden.

 

Im Innenstadtverkehr das gleiche Bild: links okay, rechts toter Winkel und tote Hose. Auch im 3-sprigen Kreisverkehr vor dem Einkaufszentrum inmitten der Essener Innenstadt.

 

 

Fazit:

Wie heißt es so schön: Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint.

Auf dem Papier und in den Werbevideos klingen die Assistenten toll, nur funktionieren sie leider nicht so wirklich.

Einzig die Kamera als Einparkhilfe ist zu gebauchen, ohne Ultraschallsensoren aber auch irgendwie unvollständig.

Totwinkelassistent und Lane Departure Assistent sind wegen ihrer Unzuverlässigkeit nutzlos.

 

Eigentlich schade, wo sich der Note an sich doch gut fährt und mit dem stärkeren Kompressor-Benziner auch auf der BAB noch etwas mehr Spaß machen dürfte. Das Geld für das Safety Shield kann man besser in Unterhalt und Wartung stecken, da es als reine Einparkhilfe eigentlich zu teuer ist.


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weiß wo sein Handtuch ist

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