Fri Jun 25 00:36:16 CEST 2010 | andyrx | Kommentare (29) | Stichworte: Bilder, Photo, Time Life Magazin, USA, Zeitgeist
Zeitgeschichte in schwarz/weiss 1945
Hallo Motortalker
habe gerade einen Bericht gelesen wo die junge Frau Edith Shain in diesem weltberühmten Pic von 1945 aus dem Life Magazin aktuell verstorben ist
Es ist einer der berühmtesten Küsse der Fotografie-Geschichte: Vor Freude über das Ende des Zweiten Weltkriegs im August 1945 ließ sich Edith Shain bei den Siegesfeiern der US-Armee auf dem Times Square in New York von einem US-Marinesoldaten umarmen und küssen. Knapp 65 Jahre später ist Shain am Sonntag in Los Angeles im Alter von 92 Jahren gestorben, gab ihre Familie am Mittwoch bekannt.
Die angehende Krankenschwester war 1945 als Auszubildende in New York, als sich am 14. August die Nachricht von der Kapitulation Japans verbreitete. Sie sei zum Times Square gegangen, um die Jubel-Parade zu sehen, wie Shain sich erinnerte. Ein junger Soldat in Marineuniform habe sie an sich herangezogen und geküsst. Der Moment wurde von dem Fotografen Alfred Eisenstadt festgehalten und im "Life"-Magazin gedruckt. Die Aufnahme wurde weltberühmt.
Quelle--> http://nachrichten.t-online.de/.../index
diese damaligen Schwarz/Weiss Aufnahmen sind in meinen Augen unglaublich Ausdrucksstark und man fühlt Stimmung und Atmosphäre sehr intensiv nach.....ein Effekt der sich bei farbigen Aufnahmen oft nicht einstellt
habt ihr ähnlich bekannte s/w Bilder vor Augen die seinerzeit um die Welt gingen..??
mfg Andy |
Fri Jun 25 00:40:12 CEST 2010 | Achsmanschette51801
Die erste Mondlandung fällt mir da als erstes ein.
Fri Jun 25 00:43:14 CEST 2010 | Kurvenräuber14161
Bilder die die Welt bewegten, in den 70ern, eine mehrteilige Doku von Peter von Zahn im ZDF, auch die Beiträge von schönen Ereignissen und schlimmen Katastrophen waren meist noch in Schwarz/Weiss...
Oft Stand der Technik, oft, weil manches in Schwarz/Weiss eindrucksvoller zu vermitteln ist...
Fri Jun 25 00:43:41 CEST 2010 | Rostlöser35331
andy, da fehlt dein markenzeichen in der überschrift...
es mag auch daran gelegen haben, dass damals zumeist noch richtige fotografen am werke waren. heutzutage kann ja jeder seine digitale Spiegelreflex schwingen, gute Bilder kommen da aber nicht wirklich heraus.
ein weiterer effekt wäre der, dass man sich bei einem schwarz/weiß bild in die szene hineindenkt. wie mag es damals ausgesehen haben... farben werden dazugedacht, das kopfkino fängt an, eine abfolge dazu zu erstellen... insofern ist das bild selber "tot" und "ausdruckslos", denn erst der betrachter füllt es mit leben.
Fri Jun 25 06:41:33 CEST 2010 | Achsmanschette52961
Ich mag lieber Farbe im Bild.
Fri Jun 25 07:44:25 CEST 2010 | PartyBlazer
Zum Beispiel:
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Fri Jun 25 08:24:02 CEST 2010 | Michael Gehrt
Die Mondlandung war ein für damalige Zeiten (Ende der 60er Jahre) imho ein sehr gut gemachter Fake. Mehr nicht. Damals ging es den Amis unbedingt darum, das Rennen gegen die Russen zu gewinnen. Imho gibts da zu viele Ungereimtheiten, die darauf schließen lassen, daß die Landung nicht stattgefunden hat sondern nur nachgestellt wurde.
Bezüglich s/w Aufnahmen: Andyrx hat recht. Aber es liegt imho auch sehr viel daran, daß die großen, emotionalen, weltbewegenden, erschütternden Momente der Menschheitsgeschichte zu Zeiten der s/w-Fotografien stattfanden. Siehe erster Motorflug, der Beginn der Luftfahrt, die ersten Autos, die Kaiserzeit in Deutschland etc., die Rennen der Autounion Silberpfeile, der Mercedes Kompressorrennwagen, die Rekordfahrten in den 30er/40er Jahren, siehe Aufnahmen im 1. und 2. WK (wobei die Farbaufnahmen im 2. WK für meine Begriffe noch intensivere Eindrücke hinterlassen).
Heute wird doch im Prinzip nichts neu erfunden. Es gibt seitdem keine Revolution, maximal eine Evolution in der Geschichte. Die bahnbrechenden, grundlegenden, erschütterndsten Dinge sind doch zumindestens im Gros bereits geschehen (Telefon, fliegen, Auto, die beiden Weltkriege, Rekordfahrten ja selbst der erste Computer, auch wenn der einen ganzen Raum in Anspruch genommen hat).
Und wenn ich mir anschaue, unter welchen Bedingungen ein Tazio Nuvolari, Bernd Rosemeyer, Rudolf Carracciola, Antonio Ascari, Achille Varzi und wie sie alle hießen gefahren sind, wo heutzutage kein Rennfahrer in die Kisten einsteigen würde.
Heute knallt er mit 250 Sachen in den Reifenstapel, steigt aus, schüttelt sich maximal einmal kurz und das wars dann auch an Problemen. Damals wars das dann nach so einem Crash aber endgültig.
Bis in die 80er Jahre hinein (eigentlich bis Anfang der 90er Jahre) war der Tod quasi Zaungast in der Formel 1. Heutzutage gottseidank nicht mehr. Aber da die Leute wissen, daß eh nichts passiert (Extremausnahmen einmal ausgeschlossen), fehlt der spektakuläre Faktor wie zu Zeiten des Unfalls mit Fahrzeugbrand von Nicki Lauda in der F1, dem Tod von Aryton Senna oder Stefan Bellof mit dem Porsche 956 in der Sportwagenmeisterschaft. Oder man ruft sich erst recht in Erinnerung mit welchen Autos in den 30er/40er Jahren Geschwindigkeiten von über 400 km/h gefahren wurden; das mit Asphalttrennscheiben. Und ein Rekordfahrzeug für über 600 km/h stand quasi 1939 in den Startlöchern (Mercedes Benz T80).
Hinzu kommt, daß die Menschheit irgendwie abgestumpft ist. Nur wenn man wirklich die Ereignisse im zeitlichen Kontext sieht, kommen hier die o.g. Faktoren wie Emotionen, Bewunderung etc. zum tragen. Fragt man aber den Gros der Jugend, ist das nur irgend ein olles Foto, daß nicht mal in Farbe gemacht wurde. Eigentlich schade.
Fri Jun 25 09:10:36 CEST 2010 | Käfer1500
auch weltberühmt (und sehr erschütternd) und s/w: das nackt wegrennende, verbrannte Mädchen im Vietnamkrieg hier: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-11837-4.html
Edit: partyblazer hats ja oben schon gezeigt, sorry für die Wiederholung.
Fri Jun 25 09:30:58 CEST 2010 | andyrx
aus deutscher Sicht sicher das berühmteste und symbolischste Bild.....
mfg Andy
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Fri Jun 25 10:06:36 CEST 2010 | Standspurpirat52020
Was die Welt tatsächlich bewegt, wird oft erst Jahrzehnte später klar. Und die Periode, die wir nun erstmals "historisch" betrachten, war eben von sw-Fotografie geprägt. Ich glaube dennoch nicht, dass in 20 Jahren Bilder vom Mauerfall oder "911" in sw-konvertiert werden.
OT: die Bilder der ersten Mondlandung sind recht klar als Fake enttarnt. Hätten die Amis sich nicht leisten können das Ding in den Graben zu fahren. Dennoch waren die Jungs oben, denn die Bilder und Filme der nächsten Expeditionen zeigen keine "Fake-Eigenschaften". Mit diesem Ansatz lässt sich die gesamte Debatte schlüssig entzerren.
Fri Jun 25 10:27:05 CEST 2010 | Michael Gehrt
Eben. Genauso ist es zumindestens im Gros. Obwohl die Jahrhundertwende (damit meinte ich die Jahrhundertwende 1899-1901 bzw. die darauffolgenden Jahre schon damals zeigten, daß historisches stattfindet ohne die Gnade oder Auslese der späteren Geschichte. Man wußte damals schon, daß beim 1. Zeppelinflug Geschichte geschrieben wird oder beim ersten Motorflug.
Die Errungenschaften der Neuzeit wie Internet und Co. weisen sich vielleicht erst später als Meilenstein der Menschheitsgeschichte. Aber wie gesagt die wirklich großen Momente waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts geschehen. Und über die Zeit vor dem 19. Jahrhundert gibts leider maximal nur Zeichnungen, Kupfer-/Stahlstiche oder Gemälde.
Fri Jun 25 10:30:17 CEST 2010 | andyrx
das hier ist auch so ein berühmtes Bild vom Zeppelin Hindenburg 1937 in Lakehurst..
mfg Andy
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Fri Jun 25 10:47:34 CEST 2010 | andyrx
und das hier fällt mir noch ein...
und unten das Bild dazu...
mfg Andy
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Fri Jun 25 11:59:15 CEST 2010 | Erwachsener
Wenn's um wichtige Fotos aus der neueren deutschen Geschichte geht, ist ja wohl eher das hier zu nennen als das obige mit dem desertierenden DDR-Grenzer.
Die Oder-Neiße-Grenze mag heute eine Selbstverständlichkeit sein, die nur noch von ganz verbohrten Randfiguren der politischen Landschaft in Frage gestellt wird. Das ist aber noch nicht lange so.
Fri Jun 25 12:06:26 CEST 2010 | Trennschleifer47068
Ich als Fotograf sehe es nicht, das S/W gererell mehr Emotion rüber bringt.
Damals war es einfach so, dass die Welt noch nicht mit Milliarden Fotos überflutet wurde und
das einzelne Bild viel mehr "Wert" hatte. Und die Fotos damals waren nunmal in der Regel S/W.
Außerdem war es eine viel emotionalere Zeit, was sich dann in solchen Fotos auch wiederspiegelt.
Auch heute noch entscheide ich pro Bild, ob ich es nun S/W wird oder in Farbe mache.
Die Situation und die Intension, mit der ich das Bild mache, bestimmt dies.
Klar ist, dass S/W durchaus die Bildwirkung fokussieren kann und man nicht von den
Farben "abgelenkt" wird. Bei S/W geht es mehr um Formen und Kontraste.
Generell besser oder schlechter ist keins von beiden...
Fri Jun 25 12:14:09 CEST 2010 | Duftbaumdeuter712
Oh bitte nicht
Zwar nicht so bekannt aber ich finds ganz bedeutend ..
http://static.twoday.net/scusi/images/hir2.jpg
(erster Atombombeneinsatz über Hiroshima)
Fri Jun 25 12:14:18 CEST 2010 | Kurvenräuber14161
Vietnam ? ...
Korea ?
Japan ?...
Fri Jun 25 12:44:09 CEST 2010 | Achsmanschette31556
Da bringe ich doch mal den Klassiker von Dennis Stock:
http://www.boston.com/ae/movies/blog/Dennis%20Stock%20James%20Dean.jpg
Fri Jun 25 12:53:09 CEST 2010 | tino27
Kriegsende
Bruderkuss
Kniefall
Aber es gibt auch ein buntes, welches ich sehr beklemmend finde.
Fri Jun 25 13:23:40 CEST 2010 | netsurfer
Da ich selbst gerne fotografiere, sind SW Aufnahmen für mich immer wieder das i Tüpfelchen. So finde ich die Erotische SW Serie von Helmut Newton sehr beeindruckend aber auch die Fotos vom Deutschen Fotografen Robert Lebeck sind sehr gut anzusehen.
Eine nicht ganz unumstrittene Fotografin war seinerzeit auch Leni Riefenstahl, die m.E. auch sehr schöne SW Aufnahmen machte, gerade was die Sportfotografie anging.
Mfg
Net Surfer
Fri Jun 25 13:28:24 CEST 2010 | scion
Frühstückspause!
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Fri Jun 25 13:44:18 CEST 2010 | HyundaiGetz
Ich hab hier im Büro auch ein Schwarz / Weiß Bild auf dem Desktop... ein selbstgemachtes New York Bild - das bewegt zwar nicht die Welt, aber jeden Tag aufs neue mich!
Fri Jun 25 14:10:42 CEST 2010 | Reachstacker
Two wrongs don't make a right....
Scheins bin ich "verbohrt" aber ich betrachte das eher geschichtlich als politisch und im Zusammenhang mit ähnlichen Ereignissen anderswo.
Zum Thema: Schwarz Weiss hat schon Aussagekraft die mit Farbbildern nicht immer ereichbar ist aber bei Oldtimern sehe ich lieber Farbe.
Der Soldat der die gute Edith geküsst hat verstarb schon vor ein paar Jahren. Sie hatte das Jahrelang geheim gehalten das sie das Mädchen im Bild war.
Gruss, Pete
Fri Jun 25 18:26:26 CEST 2010 | andyrx
stimmt da Wolkenkratzer Bild aus New York ist wohl das meist aufgehängte Poster in deutschen Wohnungen überhaupt....wie oft hab ich das schon gesehen
mfg And
Fri Jun 25 19:08:35 CEST 2010 | X_FISH
Ebenfalls schwarz/weiß, aber auch die farbigen Bilder sind nicht minder beeindruckend/bedrückend:
http://upload.wikimedia.org/.../Operation_Crossroads_Baker_Edit.jpg (sehr groß)
Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?...
Grüße, Martin
Fri Jun 25 20:40:03 CEST 2010 | Dr Seltsam
Nicht schwarz-weiß aber für mich eins der bewegendsten Bilder der jüngsten Historie:
(5896 mal aufgerufen)
Fri Jun 25 21:00:44 CEST 2010 | PS-Schnecke32197
Bei diesem Bild läuft mir immer wieder die Gänsehaut auf, wenn ich an die Folgen denke, die dieses Ding manchen Familien angetan hat:
Fri Jun 25 21:12:01 CEST 2010 | Spurverbreiterung17353
Von Robert Doisneau gibt es viele klassische Parisfotos. Darunter auch ein nicht minder berühmtes Kuss-Foto von 1950, das allerdings (wie er später zugeben musste) inszeniert wurde.
http://www.robertdoisneau.com/robert_doisneau_hotelkiss.htm
Ein wirklich gutes Farbfoto zu fotografieren ist sogar schwieriger als in s/w. Schwarzweiss hat insbesondere heutzutage automatisch den Bonus des Besonderen, edlere Kunst.
Sat Jun 26 00:33:00 CEST 2010 | Kurvenräuber14161
auch sowas kommt nur in S/W gut an...
Thu Aug 19 21:38:27 CEST 2010 | tomato
Dann dürfte Euch sicher die Ausstellung "Ikonen der Zeitgeschichte" interessieren.
http://www.hdg.de/.../
Hab´ ich mir in Bonn im Haus der Geschichte angeschaut. Zur Zeit ist sie in Berlin zu sehen.
Kann ich nur wärmstens empfehlen.
Deine Antwort auf "Bilder die die Welt bewegten....sind oft schwarz/weiss"