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andyrx

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Mon Oct 09 21:59:19 CEST 2017    |    andyrx    |    Kommentare (57)    |   Stichworte: Autobahnen, Baustelle, Brücken, Pfusch, Sicherheit, Strassen

schön wäre es so fahren zu können...viele Autobahnen sind kaputt.schön wäre es so fahren zu können...viele Autobahnen sind kaputt.

Moin Motortalker,

 

 

fährt man durch Deutschland auf den Autobahnen trifft man auf sehr viele Baustellen...meist oder oft weil die Autobahn erweitert wird auf 3 Spuren,aber nicht selten auch weil die Fahrbahn oder vor allem die Brücken saniert werden müssen....oft ist das nach kurzer Zeit wie hier--> http://www.nonstopnews.de/meldung/26141

 

Nun die abgesackte A20 ist erst 13 Jahre alt und wohl durch den moorigen Untergrund eingebrochen....aber das weiss man ja vorher und baut entsprechend.

 

aber z.B. die Autobahn A1 bei Bremen....alle geschätzte 5 Jahre ist dort Großbaustelle weil irgendwas repariert wird...ist für mich nicht nachvollziehbar,wird da gepfuscht oder warum wird da alle paar Jahre eine Grossbaustelle eingerichtet:eek:

 

Oder schaut man sich Brücken wie die Rader Hochbrücke auf der A7 na,die sind noch nicht so alt und ein Fall für den Abriss /Neubau...:confused:

 

schaue ich mir an wie solide die Bauwerke aus den 30er Jahren zum Teil sind ..die bei Abriss sich oft als Widerstandsfähiger als erwartet erweisen....:o

 

Auch im Ausland sehe ich weitaus weniger sanierungsfällige Autobahnen...weniger Baustellen sind die Folge.

 

Nun gut der Schwerverkehr hat zugenommen und die PKW sind schneller unterwegs als früher....aber es scheint so als ob wir soliden Strassenbau verlernt haben oder nur noch billig bauen....??

 

Täuscht der Eindruck oder sind die Strassen und Brücken ähnlich wie die Autos auf eine geplante Halbwertszeit ausgelegt...??

 

Eure Meinung/Einschätzung interessiert mich....

 

Grüße Andy

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Mon Oct 09 22:07:41 CEST 2017    |    Batterietester50427

Naja also in Frankreich sehn die Autobahnen auch nicht wirklich besser aus und in Belgien sind die Autobahnen bis auf regelmäßige Schlaglöcher ganz ok dafür sind die Landstraßen aber oft marode.

Da hab ich lieber regelmäßig Baustellen als dass ich mit 250 n metertiefes Schlagloch erwisch

Nicht zu vergessen dass deutsche Autobahnen ohne Limit ja auch ner größeren Belastung ausgesetzt sind.

Aber zum Glück wird Dobrindts Autobahnmaut uns ja finanziell retten so dass bald genug Kohle da ist um die Autobahnen mit Gold zu pflastern, das hält ewig ;)

Geplante Obsoleszenz kann ich mir bei Autobahnen nur schwer vorstellen... ausschließen will ichs aber auch nicht, da verdienen einige wenige große Unternehmen richtig viereckig Kohle dran

Mon Oct 09 22:15:00 CEST 2017    |    Tete86

Mein Großvater war damals im Straßenbau tätig, heut wird / wurde oft der Untergrund wohl falsch vorbereitet. Kann jetzt nicht mehr genau wiedergeben, was er sagte.

Mon Oct 09 22:26:08 CEST 2017    |    andyrx

...es scheint als Opa Recht hat;)

 

Grüße Andy

Mon Oct 09 22:28:21 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Was lange hält... ;)

Tue Oct 10 00:34:12 CEST 2017    |    madmax6670

Autobahnen sollen nach Fertigstellung 20 Jahre halten, aber das wäre für die Straßenbauunternehmen ein Fiasko. Bei der Vergabe der Aufträge wird auch nur auf die Zahl geguckt. Nicht zu vergessen, das die Steuereinnahmen garnicht für den Straßenbau ausgegeben werden

Tue Oct 10 09:29:15 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Man bedenke auch die A113, die letztes Jahr ein Riesenthema war.. nannte sich offiziell Betonkrebs. Ich nenne es Pfusch am Bau.

Tue Oct 10 11:42:21 CEST 2017    |    Druckluftschrauber137068

Hier wird folgendes vergessen:

1.Die bisherigen Brücken und BABs die in den 30er Jahren gebaut wurden, waren auf Panzer und LKW ausgelegt und somit verstärkt mit viel Stahl/Eisen und der Beton wurde mit viel Zement gehärtet.

2.Spätere Brücken und BABs ab dem Ende des WK 2 wurden auf den weiter zunehmenden PKW-Verkehr gebaut, nicht aber auf den in den letzten 10-15 Jahren zunehmenden LKW-Verkehr. Das sieht man an den fehlenden Parkplätzen für LKW...

3.Strassenbaufirmen kriegen vom Bund beim Neubau und der Erneuerung eine Vorgabe bez. der Baukosten. Diese müssen danach ein Gebot abgeben, wonach sie die BAB für Betrag X bauen. Die Baufirma kalkuliert da etwas weniger, um den Preis zu drücken. Zwar wird später durch das Amt welche den Auftrag vergeben hat, die Bauarbeiten überwacht und die verwendeten Materialien (Materialprüfungsamt) geprüft.

Es dürfte und kann nicht ausgeschlossen werden, dass hier Materialien verwendet werden (wurden) die nur wenige Jahre halten, aber bei der Materialprüfung den Vorgaben bzw. den Normen (DIN) entspricht....

4.Es gibt Landschaften in Deutschland, bei denen viele "unangenehme" Folgen sein können wie z.B. Erdbeben, Staudruck durch Wasser usw., sodass Bauwerke wie Brücken oder der Untergrund der BABs nachgibt, selbst wenn im Vorfeld des Baues, das berücksichtigt wurde.

Tue Oct 10 12:04:16 CEST 2017    |    d.hoeck

Es ist schön, wenn man eigentlich keine Ahnung hat: Da schreibt es sich so locker.

 

So behaupte ich mal, dass es ein abgesprochenes Spiel ist, dass bei einer Sanierung oft der komplette Untergrund entfernt wird und es richtig teuer wird.

 

Es sollte doch möglich sein auf den alten aber festen Untergrund eine ausgleichende neue Fahrbahn aufzubringen. Und nach einer Woche sind die Arbeiten beendet.

 

Mir kommt es so vor, dass

* früher die Bauarbeiter in Wohncontainern untergebracht waren und schnell fertig waren

* vor einigen Jahren es sich für die Bauarbeiter gelohnt hat, eine Wohnung in Nähe der Baustelle anzumieten

* heute der Kauf einer Wohnung für die Zeit der Baustelle eine Überlegung wert ist. Das Darmstädter Kreuz wird doch schon gefühlte 10 Jahre umgebaut.

Tue Oct 10 12:34:32 CEST 2017    |    Druckluftschrauber137068

Zitat:

Es ist schön, wenn man eigentlich keine Ahnung hat: Da schreibt es sich so locker.

Ich behaupte mal, dass ich als ehemaliger Bauarbeiter mit 25 Jahren Erfahrung, das wohl sagen und schreiben kann...?!

 

 

Zitat:

So behaupte ich mal, dass es ein abgesprochenes Spiel ist, dass bei einer Sanierung oft der komplette Untergrund entfernt wird und es richtig teuer wird.

Zum einen, gibt es Vorgaben derjenigen Behörde, die das Vorhaben vergibt. Zum anderen sind vor der Vergabe Bauingenieure der Behörde damit beschäftigt, zuallererst eine kostengünstige Lösung zu erarbeiten. Ob diese später genommen wird, entscheidet u.a., wieviel Geld aus dem Bundesverkehrswegeplan dafür vorgesehen ist.

 

 

Zitat:

Es sollte doch möglich sein auf den alten aber festen Untergrund eine ausgleichende neue Fahrbahn aufzubringen. Und nach einer Woche sind die Arbeiten beendet.

Siehe vorheriges. Wieviel Zeit sollte vergehen, damit ein solches Bauvorhaben beendet ist? Aufreissen der alten Fahrbahn, Materialbeschaffung, Einbau des neuen Materials und dabei darf (muss) der Verkehr weiterlaufen (zwar mit zwei eingeengten Fahrspuren), eine Vollsperrung ist nur bei kurzzeitigen Bauvorhaben (über ein WE) möglich.

 

 

Zitat:

Mir kommt es so vor, dass

 

* früher die Bauarbeiter in Wohncontainern untergebracht waren und schnell fertig waren

 

* vor einigen Jahren es sich für die Bauarbeiter gelohnt hat, eine Wohnung in Nähe der Baustelle anzumieten

 

* heute der Kauf einer Wohnung für die Zeit der Baustelle eine Überlegung wert ist. Das Darmstädter Kreuz wird doch schon gefühlte 10 Jahre umgebaut.

Hier widerspreche ich aus eigener Erfahrung dir:

Bauarbeiter werden in eigenen Unterkünften der Baufirmen untergebracht, die manchmal Kilometerweit von der Baustelle entfernt sind und einen langen Anfahrtsweg bedingen.

Eine Mietwohnung in der Nähe der Baustelle ist so teuer geworden, dass diese nicht mehr bezahlbar ist, weil gleichzeitig viele Baufirmen (um Kosten einzusparen) die kalendertägliche (für die ersten 3 Monate steuerfreie) Auslösung nicht mehr zahlen und auf den einzelnen Arbeiter, den Ersatz dafür auf die Steuererklärung abgewälzt haben.

Nicht zu vergessen: Viele Bauarbeiter kommen seit Jahren schon, aus dem Ausland und haben Anspruch auf Heimaturlaub alle paar Wochen.

Tue Oct 10 12:57:14 CEST 2017    |    andyrx

Moin,

 

durch den Kostendruck leidet scheinbar die Qualität...ob es billiger ist alle 5 Jahre die Fahrbahn zu sanieren bleibt da halt die Frage...von den maroden Brücken ganz zu schweigen:confused:

 

Grüße Andy

Tue Oct 10 13:08:00 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Bei einer Ausschreibung - und alle Straßenbaumaßnahmen müssen ausgeschrieben werden - wird nun mal das wirtschaftlichste Angebot gewählt. Dass da an allen Ecken und Enden gespart und auch schöngerechnet wird, ist doch logisch. Auch mit einer der Gründe für Kosten- und Zeitexplosionen bei Großprojekten.

 

Allerdings sind die Auftragsbedingungen meistens wirklich übel bezüglich der Haftung. Da kommt man auch nicht drum herum, wenn man den Zuschlag will. Wenn ich mich an Ausschreibungen beteilige, ist das für mich als Projektleiter auch immer ein wirtschaftliches Risiko, wenn ein unserseits zu verantwortender Störfaktor auftritt. Es kann gut sein, dass die ausführenden Unternehmen bei besagtem Beispielfall recht tief in der Haftung stecken. Ich befürchte, da wird bald ausschließlich über die Anwälte kommuniziert.

Tue Oct 10 13:24:34 CEST 2017    |    andyrx

die spätere Haftung kann aber doch ein Unternehmen in den Ruin treiben...:eek:

 

das wäre doch ein hohes Risiko die Ausschreibung zu gewinnen und dann für spätere Schaden in Regress genommen zu werden...??

 

Grüße Andy

Tue Oct 10 13:31:49 CEST 2017    |    PIPD black

Diese Risiko trägt doch JEDER Unternehmen für seine Dienstleistungen und Waren.

Je größer/teurer der Auftrag umso riskanter.

Die Masche vieler Generalunternehmer und Bauträger beim Hausbau. Wenn Sie die Zeit des Hausbaus überhaupt überlebt haben, waren sie kurz danach insolvent. Mit den Baumängeln und ohne Kohle saßen oder sitzen vllt. sogar heute noch viele Bauherren an.

Banken lassen sich bei Firmenkrediten persönliche Bürgschaften von Geschäftsführern, Inhabern und sonst wem geben. Evtl. sollte man das auch beim Bau für die Haftung einführen. Aber dann findet sich keiner mehr. Wetten?

 

War es nicht bei Hochtief, Holzmann und wie sie alle heißen nicht ähnliche Fälle.

Holzmann noch durch Schröder gerettet am Ende doch hin.

Die Streitereien mit der Stadt HH brachten sie auch in Bedrängnis.

http://www.wiwo.de/.../8156316.html

Tue Oct 10 16:33:25 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Übrigens hängen bei öffentlichen Auftraggebern neben der Haftung noch saftige Vertragsstrafen dran. Wer die nicht anerkennt wird dann eben nicht zum Gebot zugelassen.

 

Meistens ist dann irgendeine kleine Tochtergesellschaft der Träger der Haftung, und wenns kracht, geht sie baden und es wird eine Neue gegründet - mit gleichem Zweck. Natürlich müssen wir uns dazu auch die Haftung innerhalb eines Konzerns anschauen, die noch eine Rolle spielt, aber das würde jetzt zu weit führen.

 

Um zu wissen, wer da wirklich anbietet und haften, genauer überhaupt haften kann, werden immer mehr die Bilanzen der letzten drei bis fünf Jahre gefordert. Muss ich regelmäßig vorlegen...

Tue Oct 10 17:25:20 CEST 2017    |    madmax6670

Schichtarbeit beim Strassenbau würde die Bauzeit im besten Fall dritteln!. Ich habe schon kilometerlange Autobahnbaustellen erlebt, wo ausser den Sperrbaken garnichts passierte

Tue Oct 10 17:32:40 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Schichtarbeit würde die Kosten nicht verringern...so sagt man....mehr Personal,bessere Sicherheitsmaßnahmen bei Nacht notwendig,Ausleuchtung der Baustelle...

Tue Oct 10 18:15:59 CEST 2017    |    andyrx

....dennoch scheint es irgendwie kurzsichtig...miese Qualität kostet am Ende mehr Geld,Ärger und Nerven...:rolleyes:

 

es muss doch heutzutage möglich sein haltbarere Fahrbahnen und Brücken zu bauen....und eben etwas mehr zu investieren aber dafür erst mal Ruhe zu haben....scheint irgendwie ein Fehler im System zu sein:confused:

 

Grüße Andy

Tue Oct 10 18:19:12 CEST 2017    |    ToledoDriver82

Möglich ist es sicherlich...aber wenn von den die es entscheiden interessiert es.....wenn interessiert denn was nach seiner Zeit ist...und falsche Entscheidungen bleiben ja auch ohne Folgen....

Tue Oct 10 21:52:16 CEST 2017    |    PIPD black

Genau.....es gibt nur das Budget x.....das muss reichen. Nächstes Jahr gibt’s wieder Budget. Geht das Ding in die Fritten, gibt’s ein Sonderbudget.....

 

Andi: auch Autos und Maschinen kann man für die Ewigkeit bauen, das Wissen ist da......aber dann? Kauft dann ja keiner was neues.

Wed Oct 11 14:07:12 CEST 2017    |    hohirode

puh wenn man hier so einiges liest, beginnt man zuerst das schmunzeln und dieses weicht zum richtig ärgern.

 

Ich bin seit nun 20 Jahren Planer / Entscheider und Verantwortlicher Bauleiter ( Bauing. ) im öffentlichen Dienst, habe seitdem zig km Straßen saniert oder neu gebaut. So einfach wie es hier beschrieben wird, ist es nun mal nicht.

 

Und als erstes vorweg....Vertragsstrafen gibt es bei öffentlichen Auftraggebern grundsätzlich nicht - das ist gesetztlich gar nicht zulässig - fakt !

 

Für den geplanten Straßenaufbau gibt es gesetzliche Regelwerke, das wird nicht willkürlich vorgegeben. Es richtet sich die Gesamtaufbaustärke einer Straße, nach Klassifizierung der Straße, nach Frosteinwirkklassen, nach Verkehrsstärke der unterschiedlichsten Arten und und ..... Und wenn dann rechnerisch 80 cm Aufbau raus kommt ( z.b. 4 cm Asphaltdecke, 4 cm Asphaltbinder, 14 cm bituminöse Tragschicht und Rest Schotter / Frostschutz -> dann kann einer anbieten was er will - das wird in 80 cm genau so gebaut - fakt ). Bevor jedoch ein Gramm Asphalt eingebaut wird, wird zuvor der Untergrund beprobt. Auch dieser hat eine vorgegebene Verdichtung zu haben, das wird sowohl auf dem Erdplanum, als auch auf dem Schotter mehrfach geprüft. Erfüllt es nicht den Werten, wird nicht überbaut und muss nachverdichtet werden - fakt. Auch das zu verwendende Material ist fix, das was nach gesetzlichen Vorgaben ausgeschrieben ist, wird verwendet - fakt. Fakt ist aber leider auch, das im Asphalt verwendete Bitumen wird jährlich schlechter, erfüllt jedoch noch gerade so die Anforderungen. Und wenn jetzt noch von den Baufirmen die Toleranzgrenze am unteren Limit ausgenutzt wird und pro tonne Asphalt nur der Minimalprozentsatz Bitumen zugegeben wird, dann hält die Straße eben nicht wie geplant - 20 Jahre, sondern nur 15 oder 10. Dagegen können wir gar nichts machen, beim Bau ist alles i.O. und zulässig. Die Gewährleistungszeit beträgt i.Ü. dazu 4 Jahre. Dann muss der Gesetzgeber handeln, entsprechende Arbeitsgruppen gibt es seit ca. 2 Jahren.

 

Das ist nur ein ganz kleiner Teil.....ich könnte stundenlang dazu schreiben aber dann kann ich keine Straße mehr planen. ;)

 

Und zum Schluss zum Geld...1 km Straßenneubau kostet bei Kreisstraßen z.B. zwischen 700.000 und 2 Mio Euro, je nach Arbeitsanfall ( mehr oder weniger Erdbewegungen oder auf dem Land oder eben durch Gemeinden ). Eine Autobahn ist viel breiter und und mächtiger im Aufbau, kostet ein vielfaches.

 

Bitte denkt einfach mal nach bevor hier lauter Unsinn verzapft wird.

 

Edit...zum Thema Budget....Schmarrn... wenn ein Straßenneubau geplant ist, weiß man - es kostet dies z.B. 10 Mio. Bevor der erste Spatenstich gemacht wird, ist das Geld dazu vorhanden, sonst bewegt sich gar nichts....zumindest bei uns in Bayern.

Wed Oct 11 14:47:18 CEST 2017    |    PIPD black

Ich sag einfach mal DANKE für den kurzen Einblick.

 

Großartige Fragen möchte ich gar nicht (mehr) stellen, du sollst ja schließlich unsere Straßen fertigstellen.:p:D

Wed Oct 11 14:50:39 CEST 2017    |    PIPD black

...oder vllt. doch:

 

Zitat:

Vertragsstrafen gibt es bei öffentlichen Auftraggebern grundsätzlich nicht

Das Beispiel Hamburger Elbphilharmonie (Link weiter oben) zeigt doch aber etwas anderes. Oder ist die Stadt HH kein öffentlicher Auftraggeber?:confused:

Wed Oct 11 15:26:50 CEST 2017    |    hohirode

grundsätzlich nicht zulässig....kann auch sein, die Stadt hat i.d.F. das ganze an einen Generalunternehmer vergeben, der darf das dann und kriegt von dem dann das Bauwerk in fertigem Zustand. Ich kenne die echte Geschichte da oben im Norden nicht.

 

Man kann aber vor Angebotsabgabe sagen...die Maßnahme muss in 100 Arbeitstagen oder bis 31.10.17 abgeschlossen sein. Für jeden Tag oder Woche eher werden dem AN .......vergütet. Das geht.

Wed Oct 11 15:31:26 CEST 2017    |    Druckluftschrauber137068

Hohirode hat im grossen und ganzen das bestätigt, was ich in meinem vorletzten Posting genannt hatte.

Die Baufirmen können beim Material (sei es Beton oder Asphalt und Schotter) an der Koesistenz sparen und so den Preis (Auftragssumme) drücken, sodass eine Firma den Auftrag bekommt. Ob die Strasse mit dem Unterbau/Überbau und die Brücke mit dem Beton 10 oder 20 Jahre hält, ist denen egal. Hauptsache, sie haben den Auftrag bekommen, das Teil zu bauen....

Was danach passiert (Haftung), schliessen die über Verträge mit dem Auftraggeber (Staatsbauamt und somit dem Staat) ab. Wenn dann die Strasse oder die Brücke vor dem Zeitpunkt Jahr 2xxx marode ist, können die Firmen die das gebaut haben, sich auf die Verträge berufen und der Staat (wir Steuerzahler) sind mal wieder der Dumme...

Wed Oct 11 16:13:10 CEST 2017    |    andyrx

dann müsste man doch nach den gemachten Erfahrungen die Mindestanforderungen/Normen für die Mischung und Konsistenz des Asphalts ändern können....damit kein eben kein Billigfusel verbaut wird....oder liege ich damit jetzt daneben.

 

Auf jeden Fall interessant die Einblicke wie das in der Praxis läuft:)

 

Grüße Andy

Wed Oct 11 16:27:26 CEST 2017    |    hohirode

Das ist die richtige Konsequenz @andyrx ;)..aber in D leider nicht per Knopfdruck kurzfristig zu machen. Arbeitsgruppen sind da dran...nennt sich Qualitätsoffensive Asphalt aber selbst wenn deren Ergebnis fest steht, dauuuuuuuuert die Umsetzung in Vorschriften noch ewig. Übergangsphasen usw.

 

Und wenn ich in einer Ausschreibung entsprechend höhere Werte als Standard fordere ( weil ich weiß es hält so besser ), dann bekomme ich dafür keine Zuschüsse, sprich kein Geld.

 

i.Ü. bin auch ich normaler Steuerzahler ;)

Wed Oct 11 17:40:07 CEST 2017    |    Faltenbalg135484

Danke für den fundierten Einblick in das für mich fremde Metier.

 

Ich vertreibe Software im Gesundheitswesen und da haben wir durchaus Vertragsstrafen, sobald es zu Verzug oder Schlechtleistung kommt. Allerdings ist mir das bislang glücklicherweise nie passiert, dass wir da Probleme bekamen.

Wed Oct 11 17:45:20 CEST 2017    |    andyrx

@hohirode

 

 

naja immerhin hat man schon mal erkannt dass dort ein Problem ....und damit Handlungsbedarf besteht;)

 

...und nunja bis wir das in Deutschland pragmatisch und zügig umsetzen haben wir beide einen weissen Bart:p

 

Grüße Andy

Thu Oct 12 10:34:52 CEST 2017    |    DPLounge

Planlosigkeit bzw. Pfusch ist ja nicht nur beim Straßenbau zu beobachten. Diverse Großprojekte in den letzten Jahren, allen voran der Berliner Flughafen machen einen schon nachdenklich, wie es um den Stand der Ingenieurskunst bzw. die Kompetenz der Verantwortlichen, die die ausgefeilten Pläne dafür ausarbeiten (auch was die Kosten und veranschlagte Bauzeit betrifft ->Elbphilharmonie in HH z. B.) in Deutschland derzeit bestellt ist...

 

Warum werden eigentlich die Pkw-Hersteller nicht verpflichtet, sich finanziell entsprechend ihrem Gewinn bzw. Marktanteil an der Sanierung von maroden Straßen zu beteiligen? Wenn ich die teils veröffentlichen Gewinnsummen so höre, mit denen sich die Großen der Branche immer selbst beweihräuchern und ich mir die Einkommen des jeweiligen Managements so vorstelle, sollte es doch kein Ding sein, je nach Marktanteil ein schönes Sümmchen für gute Straßen bereitzustellen. Die dann natürlich auch von fähigen Experten geplant und gebaut werden sollten.

Thu Oct 12 11:09:02 CEST 2017    |    JumpingJohn

Ist es nicht auch so das der Asphalt heut zu Tage wegen geänderter Vorgaben wie geräuschmildernd und offenporiger (bessere Wasseraufnahme und -ableitung, weniger Pfützen, weniger Aquaplaning) einfach nicht mehr so wiederstandsfähig sein kann? Was früher lange gehalten hat und teilweise jetzt noch als Autobahnen auf dem Boden liegt sind Betonplatten, aber die sind halt zum Beispiel sehr laut und auf langen Fahrten einfach nervig (bum bum, bum bum, bum bum, usw.).

Thu Oct 12 11:49:05 CEST 2017    |    Batterietester176

@hohirode - auch wenn ich Deinen Ärger in gewisser Weise verstehen kann, und einige hier gesagte Dinge nicht stimmen, ändert es nichts daran, dass das ganze öffentliche Ausschreibungswesen total krank ist.

 

Kurz zusammengefasst läuft die Auftragsvergabe im privaten Umfeld so ab, dass der Auftragnehmer motiviert wird, sich um den Auftraggeber zu bemühen und gute Arbeit zu liefern, Der Preis spielt eine untergeordnete Rolle, interessant ist das Preis-/Leistungsverhältnis.

 

Bei öffentlichen Auftraggebern ( ich habe selber jahrelang Ausschreibungen im Bereich Elektrotechnik Anlagenbau bearbeitet ) läuft es dagegen so ab, dass der Auftragnehmer einen hohen Vorab-Aufwand betreiben muss, um die Ausschreibung zu bearbeiten. Und dann kommt er in eine Umgebung wie bei einer Lotterie, wo der den Zuschlag bekommt, der den niedrigsten Preis geraten hat. Und da man mit dem Bearbeiten der Ausschreibungsunterlagen meistens seine Engineering Konzepte offenlegen muss, bekommt der Gewinner auch noch die Ideen der Konkurrenten dazugeliefert.

 

Der Faktor Zufriedenheit ist bei öffentlichen Ausschreibungen komplett ausgeklammert. Ich habe Fälle erlebt, wo der Pfusch des Auftragnehmers beim Altprojekt schon vor Gericht verhandelt wurde, und trotzdem musste man parallel dazu beim Neuprojekt mit der Firma erneut zusammenarbeiten, weil sie wieder den billigsten Preis abgegeben hat.

 

Was mich seinerzeit besonders geärgert hat - man unterschreibt ja in jeder Ausschreibung, dass man sich an bestimmte gesetzliche Bedingungen hält wie z.B. regelgerechte Bezahlung der Mitarbeiter. Und die Sachbearbeiter der öffentlichen Auftraggeber prüfen die eingereichten Ausschreibungen und machen ihren Stempel drunter. Und trotzdem habe ich es öfter erlebt, dass Firmen den Zuschlag zu Preisen bekommen haben, wofür man nachweislich das Material nicht hätte einkaufen können, von Mitarbeiterbezahlung ganz zu schweigen. Das Ergebnis solcher Vergaben sind dann Unternehmen, die an dem Auftrag kaputtgehen, und Projekte, die dann auf Steuerzahlers Kosten noch einmal gemacht werden müssen - wie z.B. eine Brücke in unserer Stadt, die auf Staatskosten ein zweites Mal projektiert und gebaut werden musste, nachdem sich der erste Auftragnehmer daran verhoben hat - wahrscheinlich war er besonders günstig.

 

Auch mir fällt in den letzten jahren zunehmend auf, dass neu gebaute Straßen schon nach kurzer Zeit wieder erneuert werden müssen, oder sich Straßenbau-Projekte zu unendlichen Geschichten entwickeln. Aber leider ist es bei den Straßen wie mit vielen anderen Dingen in unserem Land. Jeder merkt, dass Dinge schief laufen, die etablierte Politik tut aber nichts zur Behebung der Missstände, sondern überlässt das Feld lieber radikalen Vollpfosten, bevor sie sich aus ihrem Wolkenkuckucksheim in Richtung Realität in Bewegung setzt.

 

Gruß Frank

Thu Oct 12 12:33:23 CEST 2017    |    hohirode

@nick rivera

 

das Vergaberecht lässt da schon diverse Möglichkeiten offen. Mit der Firma mit welcher ich gerade Prozess führe, muss ich definitiv keinen neuen Auftrag ausführen. Entscheidend ist, hat die Firma ein Anfrage zur Angebotsabgabe von mir erhalten oder nicht. Wenn ich der Meinung bin, die oder die Firma kann das nicht oder macht nur Ärger...die kann anfordern was sie will - > sie kriegt kein LV zum bearbeiten von mir. Hat sie nämlich erst mal eines erhalten und gibt zur Angebotseröffnung ab und wird dort sogar noch Erster, dann die weg zu bekommen, ist fast unmöglich.

 

Zugegeben sind natürlich auch viele "Fachplaner" unterwegs, was dann zu haarsträubenden Ergebnissen führt. Ist aber doch nicht überall so. Ich habe mal zusammengerechnet, ich habe hier in 20 Jahren ca. 35 km Straße neu gebaut und gut 120 saniert. Schief gegangen sind dabei 800 m Neubau und 1,1 km Sanierung und die Schäden hatten null mit Planung oder Bauleitung zu tun....Klopf auf Schulter ;)

Wir sind wieder bei Politik, welcher fähige junge Bauingenieur oder Techniker geht heute noch in den ÖD ? Kaum noch einer ! In der freien Bauwirtschaft hat der junge frisch von der Schule kommende Ing. zwischen 5 und 6 Brutto zzgl. Dienstwagen, Handy usw. - im ÖD wird er mit maximal 3 - 3,5 Brutto eingestuft, mehr ist lt. sturem Tarif nicht drin. Ergo !?.... Als ich damals von der freien Wirtschaft in ÖD gewechselt bin, musste ich mich unter 58 Bewerbern durchsetzen. Im Herbst 2016 habe ich eine zu mir gleiche Stelle ausgeschrieben -> Bewerber waren...na ? exakt 2 Stück.

Thu Oct 12 12:44:42 CEST 2017    |    andyrx

pay peanuts,get monkeys....;)

 

gerade in den Metropolen mit hohen Mieten rangiert man im öffentlichen Dienst schnell an der Armutsgrenze....solange das Gefälle der Regionen nicht zu angepassten Gehältern führt wird man im ÖD kaum gute Leute finden...:o

 

grüße Andy

Thu Oct 12 15:09:16 CEST 2017    |    cmoss

Als Ösi wünsche ich Euch, dass die Autobahnen in 10-15 Jahre dank der Autobahnmaut (aber nur, wenn ALLE zahlen) so wie bei uns in gutem Zustand sein werden. Wenn nur Ausländer zahlen, wird es wohl nie soweit kommen.

Thu Oct 12 21:27:57 CEST 2017    |    isevs

Echt interessant: zB. Hohirode und co.

Aber wenn ich sehe, dass in Niedersachsen im Bezirk BS nach weniger als 8 JAhren was erneuert werden muß, obwohl ja 20 Jahre aversiert sind, möche ich fordern, dass die Gewährleistung auf mind. 15 Jahre erhöht wird. Als ausnahme nicht gleich fuer alle Produkte oder Dienstleistungen. Kaem mann bei der EU ehh nciht mit durch.

Thu Oct 12 21:47:56 CEST 2017    |    Urgrufty

Ich sehe da mehrere "Faktoren":

 

Erstens: Unsere sture Beamten Mentalität: Alles stur nach Vorschrift, egal, ob es seit 10 Jahren schon Besseres gibt.

 

Dann wird nach "Vorschriften" geplant, welche aus den 50 / 60 er Jahren stammen. Daran etwas zu ändern, dauert bei unserer Bürokratie mindestens 100 Jahre. Wenn nicht länger !

 

Wenn es um die Belastung der Fahrbahndecken geht, heutzutage fahren 40 Tonnen Panzer jeden Tag in Geleitzügen auf Decken, welche für solche "Dauerbelastung" überhaupt nicht ausgelegt sind.

 

Preisdruck wurde ja schon beschrieben, entweder "Murks" abliefern, oder kein Auftrag !

 

Ich habe jeden Tag so ein "Versagen" des Straßenbauamtes" vor Augen: Bundesstraße, wird alle 4-5 Jahre zur Baustelle, aber es ändert sich einfach bei der nächsten Vollrestaurierung nichts, außer dass Bauern Feldzugänge jetzt Ausfahrten gleichen. Und, schöne Parkbuchten für Radarwagen ! Fehlt nur noch E-Säule und Bratwurststand !

 

Nun, das letzte Mal waren noch nicht mal die neuen Fahrbahnmarkierungen aufgebracht ( solange Baustelle, Geschwindigkeitsbegrenzt), da war die Fahrbahndecke schon wieder hinüber ! Ist halt eine gerne benutzte Mautausweichstrecke ! Aber auch daran ändert sich ja nichts. Ein Hochstufung zur Mautpflicht würde diesen Bundesstraßenabschnitt uninteressant machen, dann würden die "Panzer" gleich auf der BAB bleiben.

 

Nach der Erstplanung und Ausführung war 16 Jahre Ruhe, von gelegentlichen Frostaufbrüchen oder sonstigen Beschädigungen mal abgesehen.

 

Tut mir leid, aber jeder normal denkender Mensch langt sich doch da an den Kopf.

 

Von idiotischen Umleitungen will ich gar nicht erst anfangen ....

 

@ hohirode

 

Soll nicht gegen dich sein, aber du wirst ja viele "Barrieren" aus der Praxis kennen.

Fri Oct 13 10:56:07 CEST 2017    |    Escort0815

weiß ja nicht wo der eine unterwegs ist aber in Frankreich (Route du Soleil und dann Richtung Spanien) ist diese Autobahn meilenweit moderner und frischer als meine A8 und A7 hier. Ist eben eine gut umgesetzte Privatisierung, da zahle ich gerne Maut.

Fri Oct 13 16:49:46 CEST 2017    |    Druckluftschrauber137068

@Escort0815 :

Frankreich und andere Länder der EU, ist etwas ganz anderes...! In F gibt es private Autobahnbetreiber, die Maut kassieren. Der Staat bezahlt nur bei kleineren Strassen (Nationalstrasse, Departmentstrasse ect.) die Kosten einer Erneuerung. Da wird aber besser geplant und besseres Material verbaut. Ausserdem haben Grenzregionen wie das Elsass oder Lothringen, zusätzliche Zahlungen aus Paris zu erwarten, wenn es an die Erneuerung von Strassen geht.

Ich konnte beobachten, dass kleine Departmentstrassen spätestens bei den ersten Frostaufbrüchen, eine neue Decke bekamen, die mind. 5 Jahre hielt. Ebenso die Nationalstrassen, bei denen wohl das Material besser war, welches verbaut wurde, denn die wurden erst nach 10 Jahren komplett erneuert (Strecke z.B. von Forbach nach Strassburg).

Bei den Autobahnen sieht es (wohl dank der Maut für private Betreiber) ganz anders aus...

Die sind vom feinsten und können mehr ab, als wie deutsche Autobahnen. Warum wohl?

Ich denke, weil der private Autobahnbetreiber an den Erbauer grössere Anforderungen stellt, als wie der franz. Staat.

So müsste es auch hier in D sein?! Unser Staat stellt über völlig veraltete Vorgaben, die Anforderungen an die Baufirmen zu niedrig und damit kalkulieren diese Firmen Preise, die dazu führen müssen, dass die Decke einer BAB nach 10 Jahren schon wieder (hauptsächlich durch Schwerlastverkehr) hinüber ist....

Die Folgen sieht man fast jeden Tag: Baustelle an Baustelle, Staus, Umleitungen mit noch mehr Staus usw....

Fri Oct 13 21:15:09 CEST 2017    |    Achsmanschette137272

Geiz ist doch Geil, sagt man. Es ist auch nichts neues, das man zweimal billig kauft und dennoch nichts vernünftiges hat.

 

Das Phänomen findet sich zwischenzeitlich fast überall. Warum sollten es Behörden anders halten, da geht es nur um den Preis und den Zahlt der Steuerzahler. Manchmal dann eben öfters.

 

Zur A20: Das Teilstück, das abgesackt ist, zwischen Lübeck und Bad Segeberg ist noch keine 10 Jahre freigegeben und eine Flickerei ist die A20 schon immer.

Deine Antwort auf "deutsche Autobahnen baufällig--> warum halten die Strassen nicht..??"

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Mein Blog hat am 09.01.2009 die Auszeichnung "Blogempfehlung" erhalten.

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bin Jahrgang 1960 und immer noch locker drauf;)

 

gebürtiger Hesse der nun in Bayern zuhause ist.

Hobby's sind natürlich Autos insbesondere mit Wankelmotor, Motorrad fahren und Allrad / Offroad fahren

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